Hyper Cola
ACHTUNG: VERSTÖRENDER INHALT
Bitte beachten Sie, dass es sich bei dem folgenden Text um eine Creepypasta handelt, die verstörende Themen beinhalten kann, wie zum Beispiel Gewalt, Sexualisierung, Drogenkonsum, etc. Creepypastas sind fiktive Geschichten, die oft dazu gedacht sind, Angst oder Unbehagen zu erzeugen. Wir empfehlen Ihnen, diesen Text nicht zu lesen, wenn Sie sich davon traumatisiert oder belästigt fühlen könnten.
Ich ziehe es vor, nicht über die Tage zu sprechen, an denen ich bei Coca-Cola arbeitete. Aber ich halte es für meine Pflicht, die kranken Geheimnisse dieses bösen Konzerns zu lüften. Er war bereit dazu, Menschen zu peinigen, sie als Marionetten zu gebrauchen, sie zu foltern und sogar ihr Leben zu nehmen, nur um seine Position als Marktführer zu sichern.
Vor nicht allzu vielen Jahren, ich würde sagen um 2009 herum, begann ich für den Fleiß und die beeindruckenden Fähigkeiten, die ich an en Tag legte, Zustimmung zu finden. Der Manager unseres Coca-Cola-Abteils beförderte mich und gab mir die Aufgabe, unser neuestes Projekt, einen Produkttest, zu leiten. Das Produkt hieß Hyper-Cola. Energydrinks erfreuten sich wachsender Beliebtheit und Coca-Cola hatte kein Produkt, um in diesem Bereich zu konkurrieren. Hyper-Cola war gerade dafür in Planung.
Ich hatte wenig Kenntnis von den Zutaten in der Hyper-Cola, weil ich mich hauptsächlich mit der Vermarktung des Produkts beschäftigte. Doch ich wusste, dass es das Ziel war, einen Energydrink herzustellen, der möglichst suchterregend ist. Nachdem ich mich mit der Gruppe beriet, die für die Entwicklung des Getränks zuständig war, kamen wir zum Ergebnis, dass die Meinung der Fans das Einzige ist, was noch fehlt. Wir wollten eine breite Vielfalt an Leuten versammeln, um das Getränk zu kosten.
Mehrere Leute erschienen, jung und alt, dick und dünn und sogar groß und klein. Wir nannten sie die Betatester unseres Produkts. Beim Austrinken der Cola waren alle recht begeistert. Infolge des Geschmackstests brachten wir sie (es waren 15 nach meiner Einschätzung) in eine Halle. Diese war ganz auf Freizeit ausgelegt. Sie bot zwei Basketballkörbe, Rutschen, die an der Wand verliefen und sich wirbelten, und dort waren sogar ein paar Frisbeescheiben zum Werfen. Diese großflächige Halle bot ausreichend Platz, um Sport zu treiben. Interessiert schauten wir durchs Fenster, um zu beobachten, wie aktiv sie die Hyper-Cola machte.
Wir sahen die Älteren beim Speed-Walking und dabei, wie sie sich in die Höhe streckten, und sie schienen lebhafter zu sein. Die Jugendlichen übten höchst energetische Tätigkeiten aus und, seltsamerweise, stand einer der kleineren Betatester in einer Ecke und starrte die Wand an. Das sah sehr sonderbar aus, doch anscheinend zeigten die anderen Personen durch das Getränk viel mehr Enthusiasmus. Ein älteres Pärchen joggte, ein jüngerer Bruder und seine Schwester warfen die Frisbee und zwei Freunde mittleren Alters traten in einem Spiel einer gegen einen an, doch jetzt standen schon zwei Leute da, mit dem Rücken zu uns gekehrt auf die Ecke fixiert.
Die zweite Person, die sich zur ersten gesellte, war viel älter, dem Aussehen nach zu urteilen war sie wohl mindestens sechzig Jahre alt. Beide waren eher klein und sie standen gekrümmt da und wirkten leblos. Wir fragten uns, ob sie vom Getränk erschöpft waren oder ob sie entschieden, eine Pause einzulegen. Wir waren uns nicht sicher, allerdings hatte ich ein beunruhigendes Gefühl und ich wusste, dass etwas faul war. Wir entschieden uns, einen Angestellten zu schicken, um die zwei in der Ecke Stehenden zu überprüfen.
Während der Angestellte durch den Raum zog, sah es wirklich so aus, als würden die Leute immer müder werden. Als er auf seinem Weg zu den zwei in der Ecke stehenden Personen war, bemerkte ich mindestens drei weitere, die sich ihnen anschlossen. Es sah so aus, als ob sich allmählich die Mehrheit dieser Aktivität widmete. Sobald der Angestellte die Gruppe der Betatester erreichte, richteten wir den Blick gebannt auf diesen Bereich. Er hob zögerlich den Arm, während er einem Mädchen direkt auf den Rücken sah. Er tippte ihm leicht auf die Schulter, nur mit dem Zeigefinger. Er fragte: „Fräulein, ist alles in Ordnung?“
Das Mädchen wirbelte herum. Sein Erscheinungsbild war abscheulich; es stand da und glotzte den Angestellten direkt an. Es richtete unanfechtbar seine blutunterlaufenen Augen auf ihn und mit einem unveränderten Grinsen leckte es seine eigene, kreidebleiche, weiße Haut. Die Lippen des Mädchens erstreckten sich über beide Seiten seines Gesichts, seine Augenlider waren aufgerissen und die Pupillen erstreckten sich schon in kurzer Zeit beinahe bis zu den Rändern seiner Augen. Es sagte: „Hilfe.“ Es vermittelte ihm die Nachricht in einem beklommenen Ton. Das war alles, was es herausbringen konnte, bevor es zusammenbrach und zu Boden fiel.
Mehr Leute häuften sich an und binnen kurzer Zeit lag die ganze Gruppe auf dem Boden und starrte in die Ecke. Die Angestellten brachten alle Leute in Quarantäneräume. Sobald die Betatester in diesen getrennten Zimmern waren, sahen sie nur immer mehr wie Tote aus. Ihre Haut wirkte leblos und ihr fehlte die Farbe, und viele von ihnen spien eine teuflisch dickflüssige, neongelbe Substanz. Sie fingen sogar an, wirres Zeug zu reden und ein unberechenbares Verhalten an den Tag zu legen.
Einer der Tester begann gewaltsam an der Wand zu kratzen und machte keine Anstalten, aufzuhören. Er steigerte sich immer mehr rein, so als fürchtete er um sein Leben, so als bettelte er mit seinem letzten Atemzug um seine Freilassung. Seine wunden Lippen öffneten sich weit und offenbarten seine abgebauten Zähne als er kreischte: „Hilfe, Hilfe!“. Er grub weiter in die Wände bis ihm die Fingernägel abbrachen und ihm das Fleisch riss. Wir brachten Arbeiter dazu, hineinzueilen und den Tester zu fesseln. Bis das jedoch geschah, waren schon seine Fingerknochen zu sehen. Die Haut war von den Fingern gelöst und Blut floss ihm von den Händen herab.
Nach ein bis zwei Tagen führte unser medizinisches Personal einige Tests an unseren Probanden durch. Die Ärzte bestätigten nach einer Routineanalyse, dass eine unbekannte Substanz im Getränk das Gehirn der Patienten in einer bedenklichen Geschwindigkeit zersetzte und verwesen ließ. Allerdings war das Einzige, das die Tester noch am Leben hielt, die übermäßige Menge an Hyperaktivität hervorrufenden Chemikalien im Getränk. Die Ärzte bekräftigten, dass sie in der Lage wären, das Problem zu lösen, jedoch würden die Auswirkungen des Getränks für immer latent im Nervensystem der Betroffenen bleiben.
Kurzerhand führten die Wissenschaftler unseres Unternehmens mehrere Tests am Getränk durch und versuchten festzustellen, was diese schreckliche Reaktion hervorrief. Leider blieb eine Erklärung aus; keine Indizien waren zu finden. Prompt entließ das Unternehmen die Probanden, welche die Auswirkungen des Getränks zu spüren bekamen. Allerdings hatte niemand von ihnen eine Erinnerung an den Vorfall. In der nächsten Woche stand das ganze Unternehmen unter Schock und jedem von uns wurde untersagt, jemals ein Wort über diese Angelegenheit an irgendjemanden zu verlieren.
Doch im Gegensatz zum Rest des Unternehmens begleitete ich das Leben der Betroffenen. Ich stellte Nachforschungen über sie an und entdeckte etwas Entmutigendes. Sobald sie das Gebäude verließen, wurden sie alle für tot erklärt. Und von ihnen ist heute tatsächlich keiner mehr am Leben. Das ist schlimm genug, aber noch viel verstörender ist, dass sie alle genau am selben Tag gestorben sind. Das Todesdatum stimmt mit dem Verfallsdatum auf den originalen Hyper-Cola-Flaschen überein. Das bringt mich aus der Fassung.
Das Getränk wurde offensichtlich aufgrund seiner großen Gefährlichkeit schnell unter den Teppich gekehrt. Natürlich musste sich das Unternehmen schützen und gerade wegen seiner Bekanntheit und Größe war dies nicht schwierig. Coca-Cola verwischte überall schnell alle Spuren von Hyper-Cola. Spekulationen über ihren Verkaufsstart fanden keine Beachtung und Internetartikel über das Produkt wurden auf Zwang entfernt. Und, wie ich schon erwähnte, weigern sich bisher alle im Unternehmen, darüber zu reden. Jedenfalls alle außer mir. Doch es würde mich nicht überraschen, wenn dieser Artikel auch verschwinden wird. Letztendlich leistet Coca-Cola eine großartige Arbeit darin, diesen Skandal von der Öffentlichkeit abzuschirmen.
Autor: Pacersnation16
Übersetzer: Creepostad M
Originallink: http://creepypasta.wikia.com/wiki/Hyper_Cola
Lizenz: https://creativecommons.org/licenses/by-sa/4.0/