Klassische PastaKurz

Kinderbilder

Warnung vor Creepypasta

ACHTUNG: VERSTÖRENDER INHALT

Bitte beachten Sie, dass es sich bei dem folgenden Text um eine Creepypasta handelt, die verstörende Themen beinhalten kann, wie zum Beispiel Gewalt, Sexualisierung, Drogenkonsum, etc. Creepypastas sind fiktive Geschichten, die oft dazu gedacht sind, Angst oder Unbehagen zu erzeugen. Wir empfehlen Ihnen, diesen Text nicht zu lesen, wenn Sie sich davon traumatisiert oder belästigt fühlen könnten.

Jedes Jahr bat ich meine Zweitklässler darum, mein Bild von dem zu malen, was sie am meisten fürchten. Wir besprechen die Zeichnung danach in der Klasse. Es hilft den Kindern, sich ihren Ängsten zu stellen und diese zu kontrollieren. Haie in den 70er, Clowns und Atombomben in den 80ern. Serienkiller in den 90ern. Neulich Waffen und Gefängnisstrafen. Manche Ängste sind albern und über andere traue ich mich gar nicht erst zu reden. Aber von Anfang an kam eine Sache mit erstaunlicher Häufigkeit vor zwei oder dreimal in jedem Jahrgang. Abgesehen von leichten Abwandlungen in Perspektive und Stil ist es im Grunde immer das gleiche Bild. Ein Junge sitzt hoch oben auf einen Baum. Einer, der auf dem Gelände der Grundschule wächst. Direkt auf der gegenüberliegenden Seite unseres Schulhofs. Er schaut nach unten und wirft Steine auf verängstigte Kinder. Gott helfe dem Kleinen Bastard, wenn ich beim Steinewerfen erwische. Das würden wir Lehrer zueinander sagen. Aber wir haben nie jemanden erwischt. Ihr müsst wissen, Grundschüler sind schneller als kleine Fische und die Opfer waren keine Hilfe. Sich weigern, etwas auszuplaudern oder gar zurückzuwerfen. Meine Kollegen glaubten, es sei ein perverser Übergangs Ritus. Kleinere Kinder ertrugen die Schmähungen, bis sie selbst an der Reihe waren, zukünftige Generationen mit Steinen zu bewerfen. Jedes Jahr würde ich eine Auswahl aus mehreren Jahren dieser Zeichnung hochhalten. Worum handelt es sich hierbei? Würde ich fragen. Mobbing. Die Kinder würden ihre Köpfe schütteln. Geister, würden sie sagen. Und so wiederholt es sich Jahr für Jahr. Und hier ist der seltsame Teil. Sie malten den Jungen immer auf die gleiche Art und Weise. Roter Hut. Ein Auge, etwas größer als das andere. Braune Schuhe. Wie sollte ich mir das bloß erklären? Ich konnte es nicht. Alles, was ich tun konnte, war, diesen armen Kindern meine Standpauke über Mobbing zu halten und ihre Zeichnungen in meine Schreibtischschublade zu stopfen, mitsamt den Rest von diesen.

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