ACHTUNG: VERSTÖRENDER INHALT
Bitte beachten Sie, dass es sich bei dem folgenden Text um eine Creepypasta handelt, die verstörende Themen beinhalten kann, wie zum Beispiel Gewalt, Sexualisierung, Drogenkonsum, etc. Creepypastas sind fiktive Geschichten, die oft dazu gedacht sind, Angst oder Unbehagen zu erzeugen. Wir empfehlen Ihnen, diesen Text nicht zu lesen, wenn Sie sich davon traumatisiert oder belästigt fühlen könnten.
Etwas Feines streift meine Nase und ich muss niesen. Ich reibe mir mit der Hand über meine Nase, weil es immer noch kribbelt. Ich blicke auf und trete ein Stück von dem alten Lampenpfahl zurück, damit ich sehen kann, ob mein Bus schon kommt. Fehlanzeige, denke ich. Schon wieder streift etwas ganz leicht meine Wange. Genervt streiche ich meine Haare zurück. Was soll es sonst sein, als ein Haar, das sich sich aus meinem Zopf gelöst hat? Unbewusst kratze ich mich am Kopf und erst als endlich mein Bus in Sicht ist, merke ich dass mich die Leute anstarren. Ich lächle verlegen. Hoffentlich denken sie jetzt nicht, dass ich Läuse oder etwas Ähnliches habe. Das wäre echt peinlich. Ich gehe mit gesenktem Kopf an ihnen vorbei und steige in den Bus ein um nach Hause zu kommen. Eine dünne, leichte und durchsichtige Faser hinter mir herziehend.
Zu Hause angekommen stelle ich beunruhigt fest, dass das Jucken nicht aufgehört hat. Ich sollte duschen gehen. Es rührt sicherlich nur davon, weil meine Kopfhaut trocken ist. Ich wechsle extra noch mein normales Shampoo in eines gegen trockene Haut aus. Während ich langsam meine Haare einseife, schließe ich die Augen und lasse genüsslich das warme Wasser über meinen Körper strömen. Dabei merke ich nicht, dass sich ein kleines insektenartiges Wesen von meinem Kopf löst und in den Abfluss geschwemmt wird.
Ich steige aus der Dusche und trockne meinen dampfenden und geröteten Körper ab. Das heiße Wasser hat mich müde gemacht, also gehe ich früher als sonst zu Bett.
Langsam bewege ich mich über die glatte, weißliche Oberfläche, die sich so ganz anders anfühlt, als meine frühere Umgebung. Hier fühle ich mich regelrecht… ausgeliefert. Ja, so könnte man es sagen. Ich fühle mich nicht geschützt. Eines meiner Beine zuckt und ich krieche schnell zurück zu meinen Kumpanen. Ah, hier ist es besser! Zwischen den langen Haaren fühle ich mich geborgener, als auf diesem pergamentartigen Untergrund. Doch so richtig wohl fühle ich mich immer noch nicht. Ich will lieber irgendwo anders sein. Draußen… Außerdem habe ich Hunger… Was macht denn der dahinten? Er beißt in dieses glatte Gewebe? Nein… wo ich es mir jetzt angucke ist es gar nicht so glatt. Überall ragen winzig kleine Stücken hervor. Ob ich es mal probieren soll? Bevor ich verhungere? Schaden kann es ja nicht…
Gähnend strampel ich die Decke von meinem Körper strecke meine müden Glieder. Durch das Fenster höre ich Vogelgezwitscher und die Sonne scheint. Eigentlich ungewöhnlich für den Herbst, aber ich entschließe mich dazu, das schöne Wetter zu genießen, bevor es wieder kalt wird. Immer noch gähnend stehe ich endgültig auf und werfe flüchtig einen Blick in den Spiegel. Verwirrt runzle ich die Stirn. Mein Spiegelbild tut es mir gleich. Ich gehe etwas näher heran und neige meinen Kopf ein wenig nach links. Tatsächlich. Mein erster Blick hat mich nicht getäuscht. Überall auf meinem Hals sind blassrote Flecken zu sehen. Und sie jucken. Geht vielleicht gerade eine Krankheit rum?, frage ich mich. Ich hole meine Hautcreme aus der Nachttischschublade heraus und verteile sie vorsichtig auf meinen Hals. Es brennt ein wenig. Sollte es morgen nicht besser aussehen, gehe ich zu einem Arzt.
Als ich am Abend wieder meinen Hals ansehe bin ich erleichtert. Zumindest etwas, denn die Flecken haben sich nicht verschlimmert. Verbessert haben sie sich allerdings auch nicht. Ich bringe mein Gesicht etwas näher an die kalte, glatte Oberfläche des Spiegels heran. Ich mustere meine Haut ganz genau und bin mit meinen Augen nur auf eine bestimmte Stelle fixiert…
Plötzlich sehe ich ein schwarzes Etwas, das ganz nah an mein Auge herankommt. Ich schreie erschrocken auf und schlage aus Reflex nach diesem Viech. Ich spüre, wie ich es erwische und der Luftzug meiner Hand meine Wange streift. Immer noch mit dem Gefühl es an der Hand zu haben, wische ich sie angewidert an meine Hose ab. Das war bestimmt nur eine dieser Eintagsfliegen, denke ich, während ich mir mit meinen Fingernägeln an Kopf und Hals kratze. Ich habe doch immer Obst im Zimmer zu liegen. Vielleicht haben sie die Reste irgendwie gerochen und eine hat sich eben verirrt und ist mir ins Gesicht geflogen. Mein Herzschlag, der sich aufgrund des Schrecks beschleunigt hatte, beruhigt sich wieder und ich gehe ins Bett.
Wir haben alle gesehen, wie es jemanden von uns getötet hat. Ich habe es sogar selbst gesehen! Er hat sich etwas zu nah an den Rand gewagt und ist auf die pergamentartige Fläche hinausgekrabbelt. Dann hat sich dieses mörderische Wesen schnell bewegt und er ist abgerutscht! Ich habe die schreckliche Anspannung gespürt, die in diesem Moment in unseren Reihen herrschte… Und die Erleichterung, als wir merkten, dass er noch einen Faden ausgeworfen hat, an dem er hochklettern konnte. Wir wagten uns sogar ein Stück nach vorn, damit wir ihm im Notfall zu Hilfe kommen konnten. Aber diese Mörderin erschlug ihn einfach mit ihrer Hand! Sie zermalmte ihn regelrecht! Und dann besaß sie auch noch die Frechheit ihn einfach irgendwo abzuwischen! Auch wir haben ein Recht um unsere Mitglieder zu trauern! Wenn ich in jedes der acht Augen meiner Koloniemitglieder blicke, weiß ich, dass sie dasselbe denken, wie ich selbst auch.
Ich träume.
Ich liege in meinem Bett und kann mich nicht bewegen. Nur meine Augen huschen unruhig nach links und rechts. Meine Haare liegen offen über meine Schultern verteilt. Plötzlich spüre ich wieder dieses schrecklich unangenehme Jucken! Auf meiner Stirn! Ich will meine Hand heben um mich zu kratzen, doch ich bin wie gelähmt. Meine Augen bewegen sich nach oben, so als ob ich versuche durch meine Lider hindurchzusehen. Das Jucken hat sich jetzt auch auf meine Wangen verlagert. Es fühlt sich nicht so an, als sei es einfach nur meine Haut, die so furchtbar juckt… Es fühlt sich eher so an, als wenn Insekten auf meinem Gesicht herumkrabbeln. Ich bemerke sogar ihre kleinen haarigen Beine… Auf einmal spüre ich eine sanfte Berührung in meinem Auge. Vor Schreck weiten sie sich auf „Tellergröße“, wie meine Oma nun sagen würde. Ein schwarzer Schatten schiebt sich erschreckend gemächlich über meine Pupille und schnell kneife ich meine Augen zusammen. Ich höre ein schreckliches Knacken, als ich das Wesen unter meinen Augenlidern erdrücke. Vielleicht würde ich das Auge öffnen, doch ich habe Angst… Dennoch hebe ich ein wenig das Lid meines linken Auges. Das Rechte, wo dieses… Insekt drunter ist, lasse ich geschlossen. Durch den kleinen Spalt sehe ich etwas, das mich dazu bringen würde zu schreien, aber ich kann den Mund nicht öffnen. Aus meinen Haaren kriechen gefühlt hunderte kleiner Spinnen! Sie krabbeln über meinen Körper, in meinem Bett… einfach überall!
Schweißgebadet wache ich auf. Keuchend und mit laut pochendem Herzen schalte ich das Licht an. Meine Schultern heben und senken sich hektisch. Ich stolpere aus meinem Bett, die Decke wickelt sich um meine Beine und ich stolpere schmerzhaft gegen meinen Schrank. Ich ziehe mich an dem Knauf der Schranktür herauf und blicke in mein schreckgeweitetes großes Auge. Das andere halte ich geschlossen. Vorsichtig öffne ich es und sehe auf dem ersten Blick nichts. Dann klärt sich meine Sicht und ich lache erleichtert auf. Dann war es also nur ein Albtraum!, denke ich erleichtert. Doch dann verschwindet mein Lächeln, so schnell, als hätte mich der Blitz getroffen. In meinem Augenwinkel sehe ich etwas kleines Schwarzes. Wie in Zeitlupe hole ich es mit einem Finger heraus und blicke anschließend erstarrt auf meine Fingerkuppe. Klein, haarig, schwarz… Es war also doch kein Traum?! Doch, es muss einfach ein Traum gewesen sein! So etwas… geht doch nicht! Ich unterbreche meine verzweifelten Erklärungsversuche, denn auf einmal fällt mir ein Büschel verknoteter Haare auf. Was…?, denke ich verwirrt. Ich habe sie doch erst vor einigen Stunden durchgekämmt. Und wieso sind dort weiße Strähnen verworren?
Mit klammen und zitternden Fingern zerre ich den Knoten ein wenig auseinander mit einer dunklen, schrecklichen Vorahnung im Hinterkopf. Nach einigen unendlich langen Sekunden des Wartens kriechen schwarze Spinnen über meines Hände… über meinen Arm. Überall. So lange, bis sie meinen Hals erreichen.
Es war doch kein Traum!, denke ich entsetzt mit der Ohnmacht kämpfend, während die kleinen Spinnen in meine Ohren und in meinen, zum Schrei geöffneten, Mund kriechen.
Ich glaube noch leises Gelächter zu hören, bis sie in meine Lunge gelangen und ich gnädigerweise das Bewusstsein verliere.
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