MittelMord

Wache

Warnung vor Creepypasta

ACHTUNG: VERSTÖRENDER INHALT

Bitte beachten Sie, dass es sich bei dem folgenden Text um eine Creepypasta handelt, die verstörende Themen beinhalten kann, wie zum Beispiel Gewalt, Sexualisierung, Drogenkonsum, etc. Creepypastas sind fiktive Geschichten, die oft dazu gedacht sind, Angst oder Unbehagen zu erzeugen. Wir empfehlen Ihnen, diesen Text nicht zu lesen, wenn Sie sich davon traumatisiert oder belästigt fühlen könnten.

Die Arbeit als Nachtwache in einem Schlaflabor schien für
Greg geradezu ideal zu sein. Da er am Morgen gerne lange schlief, konnte er
nachts auch später ins Bett.

Sein erster Arbeitstag war gekommen und er fuhr früh los um
sich ein Bild des Instituts zu machen. Von aussen sah es sehr heruntergekommen
aus. Die Farbe an den Mauern blätterte schon ab und der Efeu der sich daran
hochkämpfe war schon vor langer Zeit braun geworden. Auch sonst war der Garten
weit von grün entfernt. Die trockenen Blätter raschelten unter jedem Schritt.
Der Wind heulte leicht. Da der Ort entfernt von grossen Strassen lag war sonst
nichts zu hören.

Das Eingangstor knarrte jämmerlich, als Greg eintrat. Der
Teppich dahinter schluckte jedes Geräusch. Die Eingangshalle war leer und
düster. Der Kronleuchter war zwar schön, aber mit nur einer Birne wirkte er
eher gruselig.

«Hmmm… sollte ich doch besser wieder gehen?» dachte sich
Greg. Aber leider sprach sein leeres Konto eine andere Sprache. Er brauchte das
Geld und der Job war gut bezahlt.

Er fuhr zusammen, als ein Schlüsselbund hinter ihm
klimperte. Er drehte sich um und sah ihn die verschlafenen Augen eines
mittelalten Mannes.

«Ey. Bin Sanchez. Bist der neue, hm?» Sanchez war etwas
untersetzt und sah aus, als würde ihn nichts interessieren. Der Kaugummi den er
ass passte perfekt ins Bild. Da Gregs Herz gerade versuchte aus seiner Brust zu
springen, nickte er nur.

Mit einem Kopfnicken deutete Sanchez Greg an ihm zu folgen.
Er schlurfte einen Langen Korridor hinunter. Links und rechts gab es pro Seite
6 Zimmer. Die alt wirkende Tapete förderte das Wohlgefühl nicht wirklich. In
manchen Zimmern flackerten die Lichter, und die Wasserrohre hinter den Wänden
schienen schon einige Jahrzehnte auf dem Buckel zu haben. Die quietschten und
liessen die Wände knacken. Ein stetes Tropfen halte durch den Korridor. «Plopp,
plopp, plopp». Sanchez bemerkte den unsicheren Blick von Greg. «Man gewöhnt
sich dran.» lachte er leise.

In jedem Zimmer sah Greg ein EKG sowie ein EEG. Auch weitere
Geräte standen in den Räumen. Greg konnte nur erahnen wozu diese waren. Die
Betten waren scheinbar aus dem alten Bestand eines Krankenhauses, noch vor der
Vorkriegszeit. Kaltes weisses Metall bildeten den Rahmen und die Matratzen
waren durchgelegen und wiesen merkwürdige Flecken auf.

Die Patienten bemerkte Greg erst nach dem sie den halben Weg
hinter sich hatten. Sie sassen an kleinen Tischen oder tigerten in den Zimmern
auf und ab. Sie trugen weisse Nachthemde und schienen nicht sehr ausgeruht. Es
waren 7 Männer und 5 Frauen verschiedenen Alters.

Am Ende des Korridors, welcher mit hellgrauen Kacheln
gepflastert war, befand sich ein weiterer Raum.

« ‘s ist dein Bereich. Richte ihn ein wie du willst. Aber
lohnt sich eh nich.» Sanchez machte eine übertriebene Geste, um Greg rein zu bitten.
An der Linken Wand flimmerten zig Monitore. Von der an jedem waren Lautsprecher
angebracht. Auch hier schien die Zeit stillzustehen. Es waren allesamt
Röhrenbildschirme. Das Bild flimmerte gewaltig. Greg setzte sich hin und nahm
seine Verpflegung aus der Tasche. Kaffee und Sandwiches. Er Bürostuhl der in
der Mitte des Raumes stand war leicht klebrig und wies auf der Sitzfläche einen
Fleck auf. Der Abdruck von vielen Gesässen hatte sich in die Fläche geprägt.
Als Greg sich setzen wollte quietschen die Räder des Stuhles leise.

Sanchez lehnte sich an den Schreibtisch und räusperte sich.
«Also. Is’ einfach. Wir schnallen die Typen an und beobachten sie. Du hier, ich
draussen. Wenn ‘s Licht aus ist, geht auf den Flimmerkisten die Nachtsicht an.
Wenn was passiert Funk mich an. Aber nur im Notfall. Sonst herrscht Stille. Also
nicht rumrennen oder sonst noise machen. Verstehst?» Ohne eine Antwort verlies
Sanchez den Raum. Die Tür viel mit einem dumpfen Rumms ins Schloss. Verwirrt
setzte sich Greg auf den klebrigen Stuhl. Er konnte gerade noch erkennen wie
Sanchez in ein Zimmer nach dem anderen ging und die Patienten festgurtete. Ein
Bildschirm nach dem nächsten flimmerte Grün auf und das Bild wurde klarer.

«Dann kann’s ja losgehen. Scheint ein einfacher Job zu
sein.» dachte sich Greg. Er wird bald merken wie sehr er sich geirrt hatte. Es
war knappe nach halb 11. Die Bildschirme surrten leise und die nackte Glühbirne
über einem Kopf knistere leise. Gepaart mit dem Tropfen der Leitungen ergab
sich eine unheimliche Melodie.

Greg wollte gerade eine Zeitschrift aus der Tasche holen,
als aus Zimmer 3 die Toilettenspühlung zu hören war. Er sah auf den Bildschirm
und sah… den Patienten im Bett. Immer noch festgegurtet. Etwas unsicher ob es richtig
ist, funkte Greg Sanchez an. «Was is’?» hörte Greg es knisternd aus dem Mikro
rauschen. «Ähm… kannst du mal in Zimmer… Moment… 3 nachschauen? Da ist die
Spühlung losgegangen.» «Kann nich’ sein. Sind doch alle festgezurrt. Is’ ‘n
altes Haus. Sicher ‘ne Leitung. Aber damit du beruhigt bist, geh ich mal
schau’n.» Einige Minuten später sah Greg wie die Tür aufging und Sanchez
reinschlurfte. Obwohl er sehr schlampig zu gehen schien, machte er kein
Geräusch. Er schaute ins Badezimmer, blickte in die Kamera und schüttelte den
Kopf. Als er draussen war knisterte der Funk « ‘s waren die Leitungen.» Nicht
sonderlich beruhigt setzte Greg die Wache in seiner Kammer fort.

Die Glühbirne flackerte etwas stärker und brannte etwas
dunkler, was der Kammer ein noch unheimlicheres Flair gab. Hinzu kam, dass der
Wind sich verstärkte und durch eine Ritze oder Spalt einen heulenden Ton produzierte.

Da es kurz vor Mitternacht war, schenkte sich Greg etwas
Kaffee ein. Der warme Duft des dunklen Getränks heiterte seine Stimmung etwas
auf.

Aber nicht lange. Das Kinderlachen, welches aus dem Zimmer
Nr. 7 zu kommen schien lief Greg eiskalt den Rücken runter. Der wärmste Kaffee
der Welt half nicht dagegen. Er starrte gebannt auf den Bildschirm. In der Ecke
rechts vom Bett hing ein Schatten der sich hin und her bewegte. Ähnlich wie ein
Vorhang. Nur schien der Vorhang Arme zu haben, die Rhythmus zu Bewegung
schaukelten. Greg tastete zitternd nach dem Sprechknopf von Sanchez’s Funkt. «Öööööhhhm…
kannst du schnell in Zimmer 7 nachschauen? Da… ääähh… steht ein… naja… ein
Kind.» «Was is’ da? ‘n Kind? Mann, du has’ Gedanken. Na schön.»

Kurz Zeit später öffnete sich die Tür zum Zimmer. Das Bild
flackerte und der Schatten war weg. Wieder blickte Sanchez in die Kamera und
schüttelte den Kopf.

«Das kann doch nicht sein. Bin ich doch so müde? Ich habe
dich genug geschlafen. Hmmm. Wird die Nervosität sein.» Dachte sich Greg. Er
nahm einen kräftigen Schluck seines Kaffee und atmete einmal tief durch. Der
Wind wurde stärker und drang auch in die Kammer. «Na toll. Super Atmosphäre»
sagte Greg zu sich selbst.

Die Minuten verstrichen. Und mit ihnen Gregs Lust am
nächsten Tag wieder zu kommen. Er liess seinen Blick über die Bildschirme
streifen. Und da! In Zimmer 10 sah er sie. Zwei eiskalte weisse Augen. Die ihn
zu beobachten schienen. Die Patientin im Bett schaute direkt in die Kamera,
während sie im Bett lag. Die Augen schienen Greg genau zu betrachten und tief
in seine Seele tauchen zu wollen. Was es noch unheimlicher machte, war der
Umstand, dass sie nicht blinzelten. Greg rollte vom Tisch weg und drückte
hastig auf den Knopf des Funks. «Was jetzt?» hörte er Sanchez fragen. «Da ist
eine Patientin wach. In Zimmer 10 schaut sie in die Kamera.» «Ich check’s mal.»

Die Tür ging auf und Sanchez schlurfte hinein. Er trat neben
das Bett und schaute die Patientin an. Greg war erleichtert, dass die Augen
noch offen waren. Sanchez schaute in die Kamera… und schüttelte den Kopf. Trotz
des Funkverbotes in den Zimmern, drückte Greg den Knopf. «Sanchez. Die Augen
SIND offen. Ich sehe es auf dem Bildschirm. Sie starrt geradewegs in die
Kamera. Siehst du es nicht?» Ein Blick zurück und wieder Kopf schütteln.
Sanchez ging wieder hinaus. Es knisterte im Mikrophon «Alter. Wird wach man.
Hast du Paranoia? Hörst wohl deine Flöhe husten, hahaha.»

Was war nur los. Bildete Greg sich alles nur ein? Es konnte
doch nicht sein, dass alles was war nichts war als Einbildung. Eine Bewegung
auf dem Bildschirm Nummer 2 erregte seine Aufmerksamkeit. Wieder in der Ecke.
Wie ein Vorhang. Greg entschied sich, nichts zu melden. Das war wie vorhin, als
nichts war. Der Schatten wogte hin und her, hin und her, hin und her und
bewegte sich in die Mitte des Zimmers. Greg fiel fast vom Stuhl. Die Dünnen
Arme der Gestalt fingen an langsame Kreisende Bewegungen zu machen. Als würde
er Tanzen. Aus dem Lautsprecher von Zimmer 8 hörte Greg eine leise
Mädchenstimme singen. «Lalala lalala lala lala laaa» Kalter Schweiss fing
Gregs Stirn runter zu rinnen. Die Melodie passte zu den Bewegungen der Gestalt.
Das Zimmer Nummer 8 war, bis auf die Patientin, leer.

Das Licht in der Kammer flackerte abermals und wurde noch
dunkler. Hastig suchte Greg den Knopf für den Funk. «Sanchez. Sanchez!» «Waaas??!»
«In Zimmer 2 ist ein Mädchen und in Zimmer 8 singt jemand.» «Echt? Du
verarschst mich doch, oder? Den ganzen Abend schon schickst mich in verschiedene
Zimmer und nichts is’. Haaaach. Na gut. Geh mal schauen.»

Zuerst öffnete sich die Tür in Zimmer 8. Das Singen erstarb
abrupt. Sanchez späte rein und blickte Kopfschüttelnd in die Kamera.

Als nächstes öffnete sich Zimmer 2. Die Gestalt stand nun
reglos da. Sanchez schlich sich in das Zimmer, blieb vor der Gestalt stehen und
schüttelte wieder den Kopf. «Sanchez. Sie steht vor dir.» flüsterte Greg in
den Funk. Die Gestalt drehte sich zu Sanchez um und blickte direkt in dessen
Gesicht. Sanchez schaute durch den Raum… und schüttelte wieder den Kopf.
Sanchez dreht sich um und verliess den Raum. Als sich die Türe schloss
knisterte der Funk «Verarsch mich nich’. Jedes verdammte Mal is’ nichts. Sei
dir das nächste Mal ganz sicher, dass was is’.»

Stille.

Ausser dem Tropfen der Leitung, das Knistern der Lampe und
dem Heulen des Windes war es still. Greg glaubt man könnte sogar sein Herz
schlagen höre. Es schien sich aus seiner Brust befreien zu wollen, so stark
schlug es. Zitternd nahm er die Tasse in die Hand. Er musste mehrmals tief
durchatmen um sich genug zu beruhigen, damit er einen Schluck nehmen konnte. Er
trocknete sich den kalten Schweiss von der Stirn und zählte langsam auf Zehn.
Sein Herz begann wieder normal zu schlagen.

Es war mittlerweile 2 Uhr morgens. Noch 4 Stunden, dann
hatte er es hinter sich. Er schaute wieder auf die Bildschirme. Zimmer 1 war
ruhig. Ebenso wie Zimmer 2. Das gleiche in Zimmer 3. Die anderen ebenfalls.
Erleichtert lehnte sich Greg zurück. Er fing an zu lächeln. Ein leises ‘Pling’
liess in aufhorchen. Es klang wie die Schnallen an den Betten. Ein Bildschirm
nach dem anderen, schaute er genau nach ob etwas ist. Als er bei Zimmer 12
ankam, stockte ihm der Atem. Der Patient sass aufrecht auf dem Bett und blickte
mit weit aufgerissenen Augen in die Kamera. Ein weiteres ‘Pling’ liess Greg auf
Bildschirm Nummer 5 starren. Auch hier sass die Patientin aufrecht auf dem Bett
und schaute in die Kamera. ‘Pling, pling, pling’ in einem Zimmer nach dem
anderen lösten sich die Schnallen und die Patienten setzten sich auf und
starrten in die Kamera. Einer nach dem anderen deutete auf Greg obwohl sie ihn
nicht sahen. Langsam rutschten sie von den Betten und schlurften wie auf
Kommando und im Gleichschritt auf die Türen zu. Das Knarren vieler Türen hallte
durch den Korridor und drangen in die Kammer. Die Glühbirne über seinem Kopf
gab mit einem ‘Zing’ den Geist auf. Es wurde stockfinster, bis auf die
Bildschirme die den Raum in ein gruseliges Grün tauchten. Die Patienten
verliessen alle gleichzeitig die Zimmer. Zurück blieben nur 12 leere grüne
Zimmer. Ein weiterer Monitor mit der Aufschrift «Gang» liess sich mit einem
kleinen Knopf einschalten. Greg schlug fest drauf und der Bildschirm zeigte den
Korridor, der in einem unheimlichen Grün flimmerte. Links und rechts
flankierten die Patienten den Flur. Langsam drehten sich alle Köpfe Richtung
Kamera und die glühenden Augen fixierten Greg, welcher nicht mehr wusste was er
tun sollte. Hastig tastete er den Tisch nach dem Funk ab. Als er ihn fand
schrie er in das Mikrofon «Sanchez! SANCHEZ!!!!! Sie sind draussen. Sie kommen.
Komm sofort her.» Die Antwort war ein leises Kichern eines Kindes. Wie auf
Kommando bewegten sich die Patienten in Richtung Kammer. Das Kichern, das
Tropfen, das Heulen dazu das grüne Leuchten liessen alles unwirklich
erscheinen. Greg schaute auf die Bildschirme. Die Zimmer und der Korridor waren
leer. Ein leises langgezogenes Quietschen liess Greg Kopf herumschnellen. Mit
aufgerissen Augen blickte er auf die Tür. Die Türklinke drehte sich nach unten.
Die Tür ging langsam auf und knarrte Markerschütternd. Als sie offen stand sah
Greg nur den leeren Korridor. Ein Bewegungsmelder liess einen letzten Monitor
anspringen. Dieser zeigte die Kammer. Gregg sass mit dem Rücken zur Kamera.
Zwölf Gestalten schlurften auf Greg zu. Die Hände nach ihm ausgestreckt. Er
wollte zurückweichen doch der Bürostuhl verfing sich in seiner Tasche. Die
Gestalten hatten ihn fast erreicht. Er fing an zu hyperventilieren, der
Schweiss rann an seinem Körper runter und seine Blase entleerte sich auf die
Sitzfläche. Als die Hände Greg beinahe berührten war sein Schrei noch
meilenweit zu hören.

Als es wieder still wurde trat Sanchez in  die Kammer und schaute diabolisch grinsend auf den am Boden liegenden, leblosen Körper von Greg. Das Gesicht kreidebleich, die Hosen nass und braun. Der Mund und die Augen waren weit aufgerissen.

Sanchez drehte sich zum Korridor um und sagte: «Und wieder einer.»

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