
Mein wahres ich
ACHTUNG: VERSTÖRENDER INHALT
Bitte beachten Sie, dass es sich bei dem folgenden Text um eine Creepypasta handelt, die verstörende Themen beinhalten kann, wie zum Beispiel Gewalt, Sexualisierung, Drogenkonsum, etc. Creepypastas sind fiktive Geschichten, die oft dazu gedacht sind, Angst oder Unbehagen zu erzeugen. Wir empfehlen Ihnen, diesen Text nicht zu lesen, wenn Sie sich davon traumatisiert oder belästigt fühlen könnten.
Es war ein Abend, wie jeder andere. Na ja, für einen Samstagabend vielleicht. Ich saß
alleine daheim und zockte ein altes, unbekanntes Spiel mit dem Namen ‚Your Fault‘,
also wörtlich übersetzt ‚Deine Schuld‘. Klang zwar relativ lahm, doch für einen
langweiligen Samstagabend reichte es vollkommen aus.
Der Titelbildschirm war schwarz mit einem weißen Schriftzug, der den Namen
des Spiels darstellte. Es begann damit, dass ein großer, kräftiger Mann auf
einer Wiese stand, es war Nacht. Ich fragte mich, ob das alles sei denn der
Mann wurde mir weder vorgestellt noch hatte er einen Namen.
Es musste ein wirklich schlecht ausgearbeitetes Videospiel sein, dachte
ich mir, jedoch fand ich heraus, dass es ein Open-World-Game ist.
Nachdem ich ein wenig in der Gegend rumgelaufen war, entdeckte ich
ein Haus. Zu meinem Erstaunen ähnelte es dem von meinen Kumpel sehr.
Als ich diesem näher kam stand auf dem Bildschirm plötzlich:
Du musst leise sein, finde ein Schlüssel, um in das Haus zu gelangen!
Inzwischen hatte ich meine Meinung über dieses Spiel geändert, es war gar
nicht so schlecht wie angenommen. Ich machte mich auf die Suche nach
einem Schlüssel und entdeckte zufällig einen in einer blauen Vase. Besaß
mein Kumpel nicht auch so eine?
„Öffne die Tür!“ ploppte auf. Ich tat es. Was mich dort erwartete jagte mir den
Schreck meines Lebens ein! Es war das Haus meines Freundes!
Die Einrichtung, alles war genauso wie bei ihm.
„Willst du jetzt etwa kneifen?“ fragte mich der Text.
Mein Herz raste. „Woher…? Woher kennst du sein Haus? Warum?
Ich verstehe das nicht!“ schrie ich.
„Es gibt keinen Grund, um sich aufzuregen!“ meinte das Spiel.
Bevor ich widersprechen konnte, wurde der Bildschirm schwarz.
Sobald er wieder ein richtiges Bild zeigte, geriet ich in Panik.
Die Person, der große Man, den ich spielte, befand sich auf dem Dach und
schaute durch ein Fenster. Mein Blick wurde auf einmal von der
Perspektive aus der 3.Person zu einer der 1. Person.
Ich sah nun alles mit den Augen des Mannes. Durch das Fenster
konnte ich in das Schlafzimmer meines Kumpels blicken.
Er lag im Bett und zockte, während seine Freundin neben ihm
schlief. „Er hat alles, was du immer wolltest! Denk daran!“
„Was meinst du?“ fragte ich verwirrt. „Geld, eine feste Freundin,
gute Beziehungen und deinen Traumjob.“
Ein paar Augenblicke musste ich überlegen, dann stellte ich fest,
dass das Spiel recht hatte. Moment… Befahl mir ein Spiel
gerade auf meinen besten Freund eifersüchtig zu werden?
„Aber er ist mein Kumpel, er hat hart dafür gearbeitet, ich gönne ihm
sein Erfolg!“ entgegnete ich.
„Nein, tust du nicht!“ Wieder zwang mich das Spiel nachzudenken.
Ich kam tatsächlich zu dem Schluss, dass es die Wahrheit sagte.
Schon lange fragte ich mich, warum er so ein perfektes Leben hatte
und ich nur in seinem Schatten lebe.
„Du hast es ignoriert.“
…. Es herrschte Stille.
Ich wusste, dass es recht hatte und es wusste das auch,
dennoch wusste ich keine Antwort darauf, wie es weitergehen sollte.
Woher hatte ich dieses Spiel? Von früher? Von einem Kollegen?
Eigentlich war das nun nicht mehr wirklich entscheidend.
Ein Videospiel hatte mir gezeigt wie ich wirklich fühle.
Auch wenn es nicht mit rechten Dingen zuging.
„Willst du ihn töten?“
Ich erstarrte, das war mehr als nur sehr direkt!
„Wenn du mir nicht antwortest, werde ich etwas
unternehmen. Ja oder nein?“
„Du kannst nichts tun!“ rief ich.
„Ach, bist dir da auch ganz sicher?“
„Natürlich. Du bist ein Spiel, auch wenn ich keine
Ahnung habe wie das hier funktionieren soll, aber…“
Ich hatte den Faden verloren, denn andere Gedanken plagten meine
Nerven. Was ist, wenn es doch etwas tun kann?
„Was wohl?“ „Ihn umbringen?“ fragte ich mit zittender Stimme.
„Du bist echt witzig.“ Ich entgegnete:“Das war kein Witz!“
„Dann bist du ziemlich dumm. Glaubst du wirklich, dass ich dir
deine Arbeit abnehme?“ Verwirrt brabbelte ich:“Wen dann?“
„Ich zeige es dir am besten.“
Plötzlich bewegte sich die Figur, nein ich, oder?
Ich konnte es nicht unterscheiden. Durch das Fenster
stieg ich ein mit einem Messer in der Hand, schlich ich auf das Bett
zu. Als ich davor stand, guckte mein Kumpel mich an und
schrie panisch:“Was soll das, Tom?“ Das verwirrte mich total,
wie konnte er denken, dass ich es bin? Ich steckte doch im
Körper dieses Typen, oder nicht? „I-ich ha-habe k-k-keine Ahnu-nung!?!“
„Okay,okay, dann leg das Messer weg, in Ordnung?“ man hörte wie
er seine Angst unterdrückte. „Wir wollen doch niemanden verletzen, richtig?“
Wir. WIR?! Glaubte er wirklich das es noch ein ‚Wir‘ gab?
Nein, WIR waren schon lange keine Freunde mehr.
„Es gab nie ein wir.“ antwortete ich kühl.
„Wie meinst du das?“ fragte er verdutzt. „Wie wohl? du hast alles und ich nichts,
ich war dir doch vollkommen egal, nicht wahr?“ erklärte ich.
„Nein, hey, glaubst du das wirklich? Das…“ ,er wurde von mir unterbrochen:
„Spar dir das für jemanden auf der es glaubt!“ So gefühlslos hatte ich mich lange
nicht erlebt. Er hatte es jedoch verdient. „Ich war doch für dich da, selbst wenn
du am Boden warst. Auf jeder meiner Parts warst du ein Ehrengast!“
versuchte er sich zu rechtfertigen. „Tss.. Glaubst du das mir diese Partys wichtig
waren? Auch wenn es für dich zu ’schwul‘ klingt, aber ich wollte jemandem,
auf den ich zählen kann, ich war dir doch nur wichtig, solange du mich
ausnutzen konntest, deine Ziele waren wichtig, meine nicht. Ich habe auf
diesen Job verzichtet, weil du mein Freund warst. Aber ich habe das
Gefühl, dass diese Stelle bald wieder frei ist. Denn das hier ist nur
ein Spiel.“ Ich setzte mich in Bewegung, um in zu töten, aber meine
Beine gingen in die andere Richtung. Zu seiner Freundin, jetzt wusste
ich, was das Spiel gemeint hatte. Erst die Freundin, dann er.
„Nein! Nicht sie!“ schrie er, jedoch kamen seine Worte zu spät.
„Was denn? ich habe dir nur das liebste genommen. Hast du bei mir
genauso gemacht.“ meinte ich. „Warum? I-ich..“ stammelte er weinend.
„Lass mich raten, du bist verwirrt. Tja. War ich auch, als ich anfing dieses
Spiel zu spielen. Ich zockte es und plötzlich hier. Warum, weiß ich
nicht einmal selbst.“ sagte ich. „Was für ein Spiel?!? Wovon redest du?“
fragte er aufgebracht. „Keine Ahnung, hab ich irgendwo zwischen meinen
alten Uni-Sachen gefunden. Sicher bin ich mir da nicht.“ erklärte ich.
„Deine Schuld?“ fragte er. Verblüfft antwortete ich:“ Ja, aber woher..?“
„Kennst du noch Tjorben? Es war seines. Er hatte mal was von einem
total seltsamen Spiel gefaselt, was einem die innersten Wünsche
erfüllt. Ich dachte immer, er wäre auf Droge oder so, jedenfalls ist
es von ihm.“ inzwischen klang David, Kumpel konnte ich ihn ja
nicht mehr länger nennen, ernster und ruhiger, fast schon
selbstsicher. „Was ist mit ihm passiert? Wetten du sagst jetzt,
er ist tot!“ brüllte ich wütend über die Erkenntnis, dass er mich
nur ablenkte. „Das wäre dann aber gelogen.“ eine dritte Person
war auf einmal im Raum. Es war der Mann, den ich vorhin gespielt
hatte. „Tjorben?“ fragte David. „Spar es dir David, ich konnte dich
schon damals nicht ab. Du tust mir leid, du musstest auf seine
Partys kommen. Die Ehrengastnummer. Pah, das ich nicht lache!
Du lügst doch, selbst wenn du mal nicht sprichst.“ erzählte Tjorben.
„Du warst voll der Nerd, längere fettige Haare, hingst den ganzen Tag
vor deinem PC und deine Klamotten erst… Du sahst aus wie ein Kiffer
mit diesen Kapuzenpullis. Wenn ich dich auf meine Partys eingeladen
hätte, wären die Mädels reihenweise abgehauen!“ entgegnete David.
Ich warf ein:“Niemand wollte dorthin! Das tat höchstens dem Image gut.“
Tjorben war meiner Meinung. „Hast du dafür gesorgt, dass ich dieses
Spiel finde?“ fragte ich ihn. „Ja. Ich liebe es hier. Aber noch ist es
nicht gewonnen. Der ‚Bossgegener‘ ist noch am Leben.“ meinte er
und gab mir grinsend eine Schusswaffe in die Hand. Ich nahm sie an und
richtete sie auf David. „Noch irgendwelche letzten Worte?“ fragte ich, während
ich grinste. „Ja, denk daran, dass die Realität mit dem Spiel verbunden ist!
Wenn ich hier sterbe, dann auch dort.“ behauptete David. Ich fragte
Tjorben:“Stimmt das?“ Der wiederum meinte locker:“Kann gut sein.
Ich weiß es nicht, ich kam nicht mehr zurück und habe es auch nicht vor!“
Ich drückte ab mit einem Gefühl, das eine Mischung auds Planlosigkeit
und Wut war. Also eine Art von Verzweiflung. Dann drehte ich mich zu
Tjorben um, er war weg. Und plö´tzlich verschwand das alles um mich herum
und ich saß wieder in meinem Wohnzimmer auf dem Sofa mit dem
Controller in der Hand. Auf dem Bildschirm stand:
Gewonnen! Rang: C
War das nun ein Traum gewesen? Ich war komplett durcheinander. Was war
nun wahr? Ich schaute nach draußen. Der nächste Tag hatte schon angefangen,
es sah sogar so aus, als wäre es schon Mittag. Ich wollte in die Küche gehen,
um mir etwas zu essen zu machen, aber es klingelte. Vor der Tür, die ich
geöffnet hatte, standen zwei Polizisten. Sie kamen zu mir und sprachen mit
mir über den Mord an zwei Personen. David und seine feste Freundin waren tot.
Alle Beweise sprachen gegen mich. Ich holte meine Konsole und suchte nach dem
Spiel es war weg. „Was machen Sie denn da?“ fragte einer der Polizisten.
„ich suche das Spiel, das Spiel war es.“ Die beiden schauten mich an, warfen
sich einen kurzen Blick zu und meinten dann:“Wir haben genug gehört, Sie
sind verhaftet.“ Dann nahmen sie mich mit. Das was danach geschah, war
eigentlich relativ unwichtig. Das einzige was zählt ist, ist die Tatsache, dass
das Spiel dort draußen irgendwo existiert. Und es wird weiter Wünsche erfüllen…