ACHTUNG: VERSTÖRENDER INHALT
Bitte beachten Sie, dass es sich bei dem folgenden Text um eine Creepypasta handelt, die verstörende Themen beinhalten kann, wie zum Beispiel Gewalt, Sexualisierung, Drogenkonsum, etc. Creepypastas sind fiktive Geschichten, die oft dazu gedacht sind, Angst oder Unbehagen zu erzeugen. Wir empfehlen Ihnen, diesen Text nicht zu lesen, wenn Sie sich davon traumatisiert oder belästigt fühlen könnten.
Meine Familie und ich stehen vor dem braunen, hölzernen und mit Blumen bedeckten Sarg. Ich trete vor. „Schatz…“ Meine Mutter. Sie macht sich große Sorgen um mich, seitdem meine 2 besten Freunde von diesem Monster getötet wurden. „Es geht schon“ antworte ich und lege die Finger auf das Holz. „Simon, du warst immer mein bester Freund. Ich vermisse dich so. Dich und Maximilian. W-warum musstet ausgerechnet ihr gehen?“ Tränen laufen mir die Wangen hinab und ich gebe mich in die tröstenden Arme meiner Mutter. Mrs. Johnsons Blick ist leer. Sie scheint die Situation noch immer nicht zu verstehen. Auch Mrs. Walker, eine schlanke Frau mit rabenschwarzem Haar, das perfekt zu ihrem heutigen Kleid passt, ist anwesend und versucht, Mrs. Johnson wieder in unsere Welt zu bringen. Die armen Mütter. Welches Leid müssen sie durchleben? Ihre einzigen Söhne. Simon und Maximilian. Beide mussten sterben weil…weil…ist das überhaupt begründbar?
Der Sarg wird in ein finsteres Loch eingelassen. Viele der Trauergäste können sich nicht unter Kontrolle halten und beginnen, zu weinen. Auch ich muss mich zusammenreißen. Ich habe meiner Mutter versprochen, es wäre nicht zu viel für mich. Ich will hier Abschied nehmen. Abschied von Simon. Abschied von Maximilian habe ich schon genommen. Er liegt direkt neben Simon und wurde vor genau 3 Tagen beerdigt. Auf seinem Grabstein steht in goldener Gravur: „Maximilian Walker: 2000-2014“. Ich habe die Rede des Bestatters nicht mitbekommen. Aber nun ist der Zeitpunkt da. Mit einer Schaufel darf jeder einzelne Trauergast ein Häufchen Erde auf den Sarg geben.
Kapitel 1: Nach der Trauerfeier
Ich öffne die Tür meines Hauses und verschwinde auf meinem Zimmer, um meine salzigen Tränen zu verbergen. Den Kopf verstecke ich im Kissen. Wut beseitigt die Trauer in meinem Bauch. Ich habe so viele Sachen mit Simon und Maximilian erlebt. So viel Tolles. Wir haben zu dritt eine kleine Katze von der Straße aufgesammelt und großgezogen, bis sie gekauft wurde. Wir lernten zusammen im Selbstverteidigungsunterricht, halfen uns gegenseitig in der Schule. Simon war ein Ass in Geo und Sport und Maximilian fand sein Talent im musikalischen Bereich. Er musizierte oft, wenn wir bei ihm waren, auf seiner Violine, zeigte uns jeden einzelnen Streich, den er auf den Saiten tat. Nun sitz ich vor dem Laptop. Dort. Eine Seite mit lauter Creepypastas. Hier muss Simon seine Informationen herhaben. Ich klicke mich eine Weile durch, bis ich etwas Passendes auffinde. „Eyeless Jack“ nennt sich der Artikel. Genau. Genau diese Kreatur war es. Ich weiß es, hundertprozentig. Aber wie finde ich dieses DIng? Ich dreh mich auf meinem Stuhl um, als eine Stimme hinter mir ertönt. „Hallo, bist du Paul Waston?“ „Wer sind sie“ frage ich. Warum steht er plötzlich in meinem Zimmer? „Oh, entschuldige. Mein Name ist Detektiv Viktor Scine. Ich ermittle im Mordfall an…“ „An meinen Freunden“ ergänze ich, da er sich nicht traut, mich mit diesem Todesfall erneut zu konfrontieren. „Genau. Ich muss wissen, was du weißt. Hast du ein paar Informationen über den Mann, der deine Freunde getötet hat?“ Ich seufze und wische mir eine Träne von der Wange. „Nein, ich habe über ihn keine Informationen. Ich weiß nur, dass es sich bei ihm um kein menschliches Wesen handelt.“ Der Detektiv nickt langsam. „Das ist uns auch schon klar. Du hast da einen Artikel auf dem Computer aufgeschlagen. Darf ich mal sehen?“ „Gerne doch, ich wollte ihn gerade durchlesen“ antworte ich. Ich setze mich auf das Bett, während Scine sich auf meinem Stuhl niedersetzt. Nach ein paar Minuten sagt er: „Aha.“ „Was?“ frage ich. „Hier ist ein Link.“ „Ein Link?“ gebe ich zurück. Tatsächlich. Ich muss den Link wohl in aller Aufregung übersehen haben. Der Detektiv folgt ihm. Eine Homepage öffnet sich. „Das ist sie. Das ist die Homepage unseres Killers. Hier stehen all seine Opfer aufgelistet. Wie abartig“ zischt Scine zwischen seinen Zähnen hindurch. Er macht einen Screenshot und druckt das Word-Dokument aus. „Was wollen sie jetzt machen?“ frage ich. „Ich? Ich werde mich dort Tag und Nacht ransetzen, um diesen Bastard so schnell wie möglich zu fangen.“ „Sie werden es nicht schaffen“ sage ich, einfach drauflos, ohne nachzudenken. Sein Blick füllt sich mit Skepsis. „Kleiner, ich werde ihn kriegen. Vertrau mir, ein Killer bleibt ein Killer und meistens machen sie alle dieselben Fehler.“ „Gehen sie nicht. Sie werden sterben, Mr. Scine.“ Scine rollt mit den Augen. „Und was schlägst DU vor?“ fragt er kurz darauf in verachtendem Ton. „ICH erledige ihn“ kommt meine Antwort. „Du?“ Scine lacht beherzt, dann geht er zur Tür und öffnet diese. Bevor er rausgeht, dreht er sich kurz um und sagt: „Bleib lieber hier, Kleiner. Ich will nicht, dass dir etwas passiert. Ich werde jetzt mit den anderen Müttern reden.“
Kapitel 2: Begegnung mit Eyeless Jack
Dieser Bengel! Was bildet er sich überhaupt ein, zu sagen, ich wäre unfähig? Lügner. Schließlich bin ich bereits auf der richtigen Spur. Ich blicke zu der Brücke. Der dicke Nebelschwall umhüllt das eiserne Gerüst. Ich zücke meine Pistole und richte sie vor meinen Körper. Hier irgendwo muss er sein. Ich habe viele Passanten befragt. Ich weiß, dass er hier herumschleicht. Was ist das? Aus dem Augenwinkel habe ich doch gerade etwas gesehen. „Wo bist du?“ flüstere ich in die Dunkelheit hinein. Ein heftiger Stoß fährt in meinen Rücken, ich komme mit dem Gesicht auf hartem Pflaster auf. Blut läuft über die Steine. Neben mir tritt ein Stiefel auf. Er ist es. Aber ich kann mich nicht bewegen. Es geht nicht. Keine Möglichkeit. Keine Möglichkeit zur Bewegung. Er sieht mir nun in gebückter Haltung direkt ins Gesicht. Seine leeren Augenhöhlen sind schwarz und symbolisieren den Tod. Tod. Verdammt, ich glaube, das hier ist meiner. Dieser gottverdammte Junge! Nein! Nein, du Monster! Nicht die Wirbelsäule!
Kapitel 3: Die Notizen von Simon
Natürlich. Schon am nächsten Morgen steht´s in der Zeitung:
„Ein toter Detektiv wurde am 16.Dezember gegen 23:00 Uhr auf der „Wilson Swift“-Bridge gefunden. Ihm fehlten sämtliche Organe und die Wirbelsäule. Es wird von dem Täter ausgegangen, der bereits vergangene Woche 2 Jungen das Leben kostete.“
Nein. Ich habe kein Mitlied mit ihm. Niemals. Er wollte mir nicht zuhören. Er hat verdrängt, dass er unfähig ist, sich diesem Fall zu stellen. Ich blicke zu meiner Mutter. „Mum, hast du es schon gelesen? Detektiv Scine ist tot. Schrecklich verstümmelt.“ Meine Mutter sieht mich an. „Das ist ja grausam. Gibst du mir kurz die Zeitung?“ „Du kannst sie haben“ sage ich, denn die restlichen Artikel sind nicht von Wert für mich. Scines Tod war vorauszusehen. Aber ein guter Ansatz für mich steht in dieser Zeitung. Die „Wilson Swift“-Bridge. Dort muss ich also hin. Zu der Brücke. Ich will ihn töten. Heute Abend. Nur ich weiß, wie man mit ihm umgehen muss, denn Simon hat sich kurz vor seinem frühen Tod noch einige Notizen gemacht, die er aus dem Internet ziehen konnte, bevor er loszog. Sie liegen in seinem Zimmer. Ich werde sie mir nur schnell holen gehen, um mich bereit zu machen. Als ich oben in meinem Zimmer bin, bemerke ich, dass etwas nicht stimmt. Die Vorhänge vor meinem Fenster sind verschlossen. Ich öffne sie und schaue mich um. Alles ist in bester Ordnung. Aber hier war jemand. Das spüre ich.
Als ich bei Simons Haus klingle, öffnet mir niemand. Ich klingle noch ein paar Mal. Wieder nichts. Was ist da los? Ich zücke ein Taschenmesser und schiebe die Tür langsam aber sicher auf. „Hallo?“ werfe ich mit vorsichtiger Stimme in den Flur, wobei mir sofort klar wird: irgendwas ist hier verdammt falsch. Ich schleiche voran. Ganz vorsichtig. Nun bin ich in der Küche. Hier greife ich mir ein größeres Messer. Ich fühle mich sicherer, als zuvor und beschließe, meine Schritte um ein Minimum zu vergrößern. Die Treppe knarrt so oder so, altes, morsches Ding.
Nanu? Die Tür zum Bad steht sperrangelweit offen, als würde sie mich geradezu einladen, hineinzugehen. Als ich den Duschvorhang sehe, ahne ich Böses. Ich gehe auf ihn zu, erhebe das Messer und reiße den Vorhang weg. 2 Leichen. Festgekettet mit Handschellen. Wahrscheinlich die vom Detektiv. Der Hitzeregler des Wassers: allerhöchste Stufe. Todesursache somit: starke Verbrennungen. Mir wird schlecht und schwindelig zugleich. Nach Scine nun auch noch Mr. und Mrs. Johnson. Moment! Warum war er hier? Die Notizen! Ich stürme in Simons Zimmer. Alle Schränke wurden durchwühlt, es herrscht das reinste Chaos. Eindeutig, er hat die Notizen mitgenommen. Oder doch nicht? Ich sehe, dass ein Kissen etwas zu verbergen scheint. Tatsächlich. Da ist es. Das kleine, in rotes Leder eingebundene Notizbuch. „Nutze es“ ertönt plötzlich eine Stimme hinter mir. Ich drehe mich um. Nein. Das ist unmöglich. UNMÖLICH! Simon steht vor mir, Blut läuft ihm aus Nase, Mund, Ohren und dem ganzen Oberkörper. „S-S-S-was machst du hier?“ stammele ich und gehe vorsichtig einen Schritt zurück. Simon sieht mich mit ausdruckslosen, toten Augen an. „Dieses Buch ist die letzte Chance, ihn aufzuhalten. Deswegen habe ich mich im Internet nach occultistischen Ritualen umgeschaut und eines gefunden, das meinen Geist mit dem Buch vereint. Schreibe dir die Zeilen ab, dann vernichte es. Ich will die ewige Ruhe finden, um nicht länger mit den Todesschmerzen leben zu müssen.“ Mir läuft eine Träne von der Wange. Meine Beine zittern. Er verschwindet mit dem nächsten Windzug. Simon. Ich falle auf die Knie. Und ich weiß, ich muss ihn töten. Ihn. Den, der Scine, Simon, Maximilian und Simons Eltern auf dem Gewissen hat.
Kapitel 4: Abschied nehmen & der finale Showdown!
Ich stehe vor dem Kamin, ganz allein. Die Flammen zucken und knacken manchmal. Das Holz verfärbt sich schwarz und zerfällt langsam aber sicher zu bloßer Asche. Ich halte das Buch in der Hand. Ein kleines, unschuldiges Notizbuch. Bloß gut hat es der Wahnsinnige nicht bei sich. Simon wäre verloren. Ich wäre verloren. Meine Familie…nun ja. „Tu es, bitte“ kommt von hinten Simons Stimme. Diesmal seh ich ihn nicht. Ich höre ihn nur. „Erlöse mich von meinen Qualen.“ Seine Stimme klingt, als würde sie ersticken. Als würde er in Atemnot sein, jedoch nie den Zustand des Todes erreichen. „Simon“ hauche ich. „Leb wohl.“ Mit diesen Worten bewegt sich meine Hand und in sekundenschnelle verschlingen die Flammen das Papier und den Einband. Dann höre ich, wie ein Fenster zerbricht. Ich weiß, es ist soweit. Endlich. Einer von uns wird nun sterben. Ich oder er. Ich umschließe mit den Fingern den Abzug der Schrotflinte meines Vaters. Ich höre seine Schritte. Sie kommen näher und näher. Langsam spüre ich, wie sich eine unangenehme Kälte ausbreitet. Ein Schatten im Flur verrät mir seine Position. Eine blitzschnelle, unvorhersehbare Bewegung! Ich bekomme einen deftigen Schlag gegen den Brustkorb, komme jedoch schnell wieder aus dem Taumeln und richte die Flinte auf ihn. „Du bist tot!“ schreit meine Stimme voller Panik. Mein Finger betätigt den Abzug, es gibt einen ohrenbetäubenden Knall. Jack hatte die Hände erhoben, um mich anzugreifen. Doch nun fiel er stocksteif nach hinten und lag vor mir. Tot. Leblos. Ein Stück Fleisch. Wertloses Fleisch. Meine Mutter und mein Vater kamen zur Tür hinein. Sie nahmen mich in die Arme. „Es ist alles gut, Schatz! Alles ist gut!“ Ich drückte mich in ihre schützenden Hände. Der Spuk war vorüber.