ACHTUNG: VERSTÖRENDER INHALT
Bitte beachten Sie, dass es sich bei dem folgenden Text um eine Creepypasta handelt, die verstörende Themen beinhalten kann, wie zum Beispiel Gewalt, Sexualisierung, Drogenkonsum, etc. Creepypastas sind fiktive Geschichten, die oft dazu gedacht sind, Angst oder Unbehagen zu erzeugen. Wir empfehlen Ihnen, diesen Text nicht zu lesen, wenn Sie sich davon traumatisiert oder belästigt fühlen könnten.
Teil 3:
Mittlerweile waren zwei Wochen vergangen seit die Zombies die Stellungen an der Somme überrannt hatten und man merkte, dass es Winter wurde. Die Luft war kalt und es fing an nach Schnee zu riechen.
Ein junger Hirschbock trank an einem kleinen Bach. Dann reckte er den Kopf hoch, als hätte er etwas gehört. Im nächsten Moment zerriss ein Schuss die Stille und der Hirsch brach tot zusammen. Einige hundert Meter entfernt hockte William Hagman in einem Baum und schaute durch sein Zielfernrohr.
„Treffer.“ Murmelte er. Als er den Baum runter kletterte warteten bereits Jack McFinlay und der Schäferhund Otto auf ihn.
„Guter Schuss.“ Sagte er. „Endlich gibt es mal wieder frisches Fleisch.“
Safehouse
Seit drei Tagen waren Krüger, Pierre, Claire, McFinlay und Hagman nun schon bei einem kleinen Bauernhof mehrere Kilometer südlich von Allonville. Es schien, als wären die Bewohner des Hofes bereits vor dem Krieg verschwunden. Es gab keine Tiere und die Felder waren von Unkraut überwuchert. In dem Wohnhaus lag der Staub auf den Möbeln. Es wirkte, als hätten sich nicht einmal Soldaten hier her verirrt.
Der Trupp hatte rast gemacht, um seine Lebensmittelvorräte aufzustocken. Aus Allonville hatten sie nur Hartkekse mitnehmen können, welche kaum ausreichten. Aus diesem Grund waren Hagman und McFinlay auch losgezogen, um etwas Essbares zu finden.
Krüger, Pierre und Claire saßen im Esszimmer an einem Tisch und schauten auf eine Karte. Es war die Karte, die den Verlauf der Westfront zeigte.
„Verdun ist noch weit weg.“ Sagte Krüger. „Fast vierhundert Kilometer durch höchstwahrscheinlich von Zombies bevölkertem Gebiet.“
„Ich weiß.“ Sagte Pierre. „Aber die Festungen sind unsere größte Chance andere Überlebende und eine Zuflucht zu finden.“
„Die letzten Überlebenden die wir getroffen haben waren uns nicht gerade freundlich gesinnt.“ Gab Claire zu bedenken.
„Robert hat recht. Auf Dauer halten wir alleine nicht durch.“ Sagte Krüger. „Aber mehr Gedanken macht es mir, dass dieser Viecher nun doch Rennen können.“
„Wovon redest du?“ fragte Claire schockiert.
„Als wir Major Harris gesucht haben, war da ein Zombie der sich schnell bewegen konnte.“ Sagte Pierre.
„Wenn es noch mehr davon gibt, dann haben wir ernste Probleme.“ Sagte Krüger. „Das sie langsam sind ist unser größter Vorteil.“ Doch bevor Krüger seine Gedanken weiter vertiefen konnte, kamen McFinlay und Hagman durch die Tür. McFinlay trug den erlegten Hirsch auf den Schultern.
„Heute gibt es mal wieder etwas Richtiges zu essen.“ Sagte er triumphierend. Auch die Stimmung der Anderen hellte sich auf. Doch die Stimmung drehte sich wieder, als McFinlay ankündigte aus den Innereien des Hirsches Haggis zu machen.
„Habt ihr sonst noch was Interessantes gefunden?“ Fragte Krüger um das Thema zu wechseln.
„Wir sind an einem Bach vorbei gekommen, dort gibt es Fische.“ Sagte McFinlay.
„Auf dem Rückweg haben wir auch noch einen französischen Bunker gesehen. Vielleicht gibt es da auch noch Vorräten.“ Sagte Hagman.
„Wart ihr nicht drin?“ fragte Pierre. Doch Hagman schüttelte den Kopf.
„Da hatten wir den Hirsch schon. Außerdem waren einige Zombies dort in der Nähe.“
„Schnelle?“ fragte Krüger.
„Konnten wir nicht erkennen.“ Sagte McFinlay.
„Aber der, der bei Allonville auf mich zu gestürmt war, sah Frischer aus.“ Sagte Hagman.
„Frischer?“ fragte Claire.
„Wie jemand der erst ein paar Stunden tot ist.“
„Genug von den Zombies.“ Bestimmte McFinlay, „Wollt ihr euer Fleisch blutig, medium oder durch?“
Der Bunker
Als die Sonne aufging, wurde Pierre von Krüger geweckt. Die beiden wollten den französischen Bunker, den McFinlay und Hagman entdeckt hatten, untersuchen. Hagman und McFinlay sollten sich noch von der Jagd erholen. Genauso wie Otto. Claire war keine Soldatin und deshalb hielt Krüger es für besser, dass auch sie im Unterschlupf bleibt.
Hagman hatte den Bunker auf einer der Karten markiert und so hatten Pierre und Krüger keine Probleme diesen zu finden. Der Bunkereingang war in einem Hügel eingearbeitet und die schwere Eisentür war nur angelehnt. Krüger schob die Tür auf, seine Mauser im Anschlag. Sein Madsen hatte er auf dem Rücken. Pierre folgte ihm, seine Luger schussbereit.
Der Bunker selbst schien seit einiger Zeit nicht genutzt worden zu sein, denn es roch modrig und verstaubt. Die ersten Räume waren Quartiere, doch dann trafen Pierre und Krüger auf eine Eisentür, die mit Ketten verschlossen war.
„Sieht so aus, als ob jemand verhindern wollte, dass Andere diesen Raum betreten.“ Sagte Pierre.
„Oder das etwas herauskommt.“ Sagte Krüger und machte sich mit seinem Messer an dem Schloss zu schaffen.
„Hältst du das für eine gute Idee?“ Fragte Pierre.
„Seit zwei Wochen flüchten wir nun vor diesen Zombies. Ich will endlich ein paar Antworten.“ Zischte Krüger und brach das Schloss auf. Als er die Tür öffnete, sah er eine Treppe, die hinab in die Dunkelheit führte. Krüger schaltete seine Taschenlampe an und ging die Treppe runter. Pierre folgte ihm.
Die Treppe führte die Beiden immer tiefer in den Hügel, bis sie zu einer weiteren Tür kamen. Krüger wollte sie gerade öffnen, als er inne hielt.
„Was ist?“
„Riechst du das?“ fragte Krüger und holte seine Gasmaske hervor. Pierre atmete durch die Nase ein.
„Zimt.“ Sagte Pierre und zog auch seine Gasmaske an. Es war derselbe Geruch wie an der Somme, als das Z-Gas freigesetzt wurde.
Als Beide ihre Masken auf hatten, öffnete Krüger die Tür. In dem Raum schlug ihnen der braune Nebel entgegen, welchem sie schon an der Somme begegnet waren. Der Raum selbst war ein Lager für Gasgranaten. Eine von ihnen war undicht geworden. Pierre und Krüger tasten sich vorsichtig durch den Lagerraum. Das Gas hatte keine Möglichkeit durch den Wind verstreut zu werden und so konnten die Beiden kaum die Hand vor Augen sehen.
„Hat jede Seite dieses Gas?“ fragte Pierre.
„Wie es aussieht ja.“ Sagte Krüger. „Aber scheinbar habt ihr Franzosen es nicht eingesetzt. Zumindest nicht hier.“
Pierre und Krüger tasteten sich vor, bis sie eine weitere Tür fanden, welche offen stand. Hinter der Tür lag ein Raum mit weiteren Granaten. Auch dieser Raum war von dem Gas gefüllt.
„Das ist genug um die gesamte Deutsche Armee zu vergasen.“ Stellte Krüger fest, als er und Pierre den Raum durchsuchten.
„Ich glaube nicht, dass diese Granaten für die französische Armee bestimmt sind.“ Sagte Pierre und zeigte Krüger einen Holzrahmen, in dem vier Granaten eingefasst waren. An diesem hing ein Zettel auf dem Moltke stand. Auf zwei weiteren standen Ludendorff und Falkenhayn.
„Die waren für uns bestimmt.“ Sagte Krüger. „Ludendorff befehligt die Truppen an der Somme. Moltke die an der Marne und Falkenhayn befehligt die Truppen in Verdun. Scheiße, das Zeug sollte an die gesamte Front geliefert werden.“
„Und nicht nur an euch.“ Sagte Pierre, der sich an einem Schrank zu schaffen gemacht hatte.
„Was meinst du?“ fragte Krüger und Pierre reichte ihm mehrere Zettel auf denen etwas auf Französisch geschrieben stand. Krüger verstand nicht was dort stand, allerdings erkannte er die Namen. Joseph Joffre, Joseph Bartélemy und Henri Le Rond.
„Das sind französische Generäle.“ Stellte Krüger fest. Pierre nickte.
„Und Douglas Haig, Henry Rawilnson und Charles C. Monro sind britische Generäle.“ Sagte Pierre, als er weiter Zettel hervor holte. „Und da hört es nicht auf. Das Zeug wurde an Russland, Österreich und Italien geliefert. Jede Kriegsführende Nation in Europa hat dieses Gas bekommen.“
„Irgendjemand beliefert alle Seiten. Und hier scheint eines ihrer Lager zu sein“ sagte Krüger. Doch dann hörten die Beiden ein Knurren, was aus dem ersten Raum kam. Als sie sich umdrehten, sahen sie die Umrisse von fünf Zombies, die in den Raum schlurften.
„Bleib ganz ruhig.“ Flüsterte Krüger als er und Pierre sich die Wand lang tasteten. Die Zombies schienen sie noch nicht bemerkt zu haben, versperrten aber den Weg zurück.
„Was machen wir jetzt?“ flüsterte Pierre.
„Vielleicht finden wir einen zweiten Ausgang.“ Flüsterte Krüger.
„Und wenn nicht?“
„Dann laufen wir und hoffen, dass sie uns nicht erwischen.“ Doch im selben Moment spürte Krüger den Mechanismus einer Bunkertür im Rücken.
„Hinter mir ist eine Tür, versuch mal ob du sie auf bekommst.“ Pierre zwängte sich hinter Krüger und versuchte die Tür zu öffnen.
„Klemmt.“ Zischte er und versuchte angestrengt die Tür zu öffnen. Plötzlich war ein lautes Knacken zu hören.
„Scheiße!“ fluchte Krüger, als einer der Zombies sich umdrehte und auf die Beiden zu schlurfte. Krüger zog sein Messer und verhielt sich dann so still er konnte. Als der Zombie genau vor Krüger stand, blieb er stehen. Die beiden schauten sich direkt in die Augen. Als der Zombie ihn beißen wollte, rammte Krüger ihm sein Messer in die Schläfe. Im selben Moment drückte Pierre die Tür auf. Das Knarren war so laut, dass nun auch die restlichen Zombies auf Pierre und Krüger zu schlurften.
„Mach die Tür zu!“ Fluchte Krüger, als sie durch die Tür gehechtet waren.
„Sie klemmt!“ fluchte Pierre als die Zombies näher kamen. Krüger zog ihn von der Tür weg und beide rannten den dunklen Gang lang.
Pierre und Krüger folgten dem Gang, bis sie zu einer Leiter kamen. Das Gas war kaum in den Gang vorgedrungen, und so konnten die Beiden Soldaten ohne Probleme erkennen wo sie hin rannten. Sie rannten, bis der Gang endete. An einer Wand war eine Leiter befestigt, welche nach oben führte. Die Zombies waren von der langsamen Sorte und so kletterten Pierre und Krüger die Leiter ohne hast hinauf. Als sie zu einer Luke kamen, waren sie so hoch geklettert, dass sie kaum noch den Boden sehen konnten. Krüger stemmte die Luke auf und hievte sich an die Oberfläche. Pierre folgte ihm. Als die Männer sich aufrichteten, standen sie auf einem Hügel umringt von zerstörten Bäumen und verbrannter Erde.
„Wo sind wir?“ fragte Pierre.
„Ich habe keine Ahnung.“ Antwortete Krüger.
Der Fremde
Als Claire aufwachte, waren Pierre und Krüger bereits aufgebrochen. Eigentlich wollte sie sich noch von Pierre verabschieden, doch sie hatte verschlafen. Auch McFinlay und Hagman schiefen noch. Lediglich Otto, der in ihrem Zimmer schlief war wach und schaute sie an.
„Wollen wir frühstücken?“ fragte Claire lächelnd und ging zusammen mit dem Hund in die Küche. Claire nahm sich ein Filetstück und warf Otto einen Knochen zu.
Als sie gerade in das Fleischstück beißen wollte, hörte sie, wie sich jemand an der Tür zu schaffen machte. Krüger und Pierre konnten das nicht sein. Die hätten das vereinbarte Klopfzeichen benutzt.
Claire packte Otto am Nacken versteckte sich mit ihm in einem Schrank, lies die Tür aber einen Spalt auf um durchzuschauen. Kurz darauf ging die Haustür auf und ein Mann in deutscher Uniform betrat das Haus. Zuerst dachte Claire, dass er ein Zombie sei. Seine Haut war bleich und seine Wangen waren eingefallen. Doch ein Zombie hätte die Tür wohl nicht öffnen können, auch trug der Mann ein Gewehr bei sich. Der Soldat schaute sich kurz um und ging dann in die Küche. Er wirkte erschöpft. In der Küche nahm er ein Stück Fleisch und biss ein davon ab. Dann schaute er auf den Schrank in dem Claire sich versteckte. Er nahm sein Gewehr und wollte auf den Schrank zu gehen. Dann brach er zusammen und riss den Tisch um. Claire sprang aus dem Schrank und eilte zu dem Soldaten. Kurz darauf kamen McFinlay und Hagman in die Küche, die Waffen im Anschlag.
„Was ist hier los?“ fragte McFinlay.
„Er ist hier rein und dann umgekippt.“ Sagte Claire, als sie den Soldaten untersuchte. Als sie den Ärmel seiner Uniform hochzog sah sie eine Bisswunde. „Sie haben ihn erwischt.“ Sagte Claire.
„Dann müssen wir das erledigen.“ Sagte Hagman und hob sein Gewehr. Doch dann riss der Deutsche die Augen auf.
„Sie kommen.“ Stammelte er.
„Wer?“ fragte Claire.
„Die Toten. Hunderte von ihnen. Sie kommen hierher. Lauft.“ Hauchte der Deutsche noch, bevor er tot zusammen sackte.
Hagman hatte dem Deutschen in den Kopf geschossen, damit er nicht zu einem Zombie würde und McFinlay hatte ihn danach draußen begraben.
„Wir müssen hier weg.“ Sagte Hagman, als alles erledigt war.
„Wir müssen auf Robert und Peter warten.“ Sagte Claire.
„Vielleicht können wir nicht mehr warten.“ Sagte McFinlay. „Wenn tatsächlich hundert Zombies auf den Weg hierher sind, können wir sie kaum abwehren.“
„Ihr wollt die beiden doch nicht etwa zurücklassen?!“ sagte Claire entrüstet.
„Natürlich nicht.“ Sagte McFinlay. „Aber wenn sie nicht bald wieder hier sind, werden wir sie suchen müssen.“
„Wir haben aber keine Ahnung wo sie sein könnten.“ Gab Hagman zu bedenken.
„Einen Anhaltspunkt haben wir.“ Sagte McFinlay. „Der Bunker.“
Ein langer Weg
Pierre und Krüger stapften durch das verbrannte Land. Sie hatten etwas gebraucht bis sie erkannt hatten, dass sie zwischen den Frontlinien waren. Die Erde war von Artilleriegranaten aufgerissen worden und überall lagen die Kadaver der Gefallenen. Es bestand kein Zweifel, Pierre und Krüger befanden sich im Niemandsland.
Zwar sahen die beiden Soldaten keine Zombies, sie wussten jedoch nur allzu gut, dass die Gefahr auch unter der Erde lauerte und so blieben Pierre und Krüger ständig in Bewegung. Es war ein Rennen gegen die Zeit, denn die Sonne hatte bereits ihren Höhepunkt erreicht. Auch war es nicht hilfreich, dass sie nicht wussten, wo sie genau waren. Ihre einzige Hoffnung war es den Bunker wieder zu finden und von dort aus zurück zum Bauernhof zu gelangen. Allerdings hatte sie durch ihre Flucht durch den Bunker die Orientierung verloren.
„Wir sollten lieber zu euren Stellungen gehen.“ Sagte Krüger. „Der Hof befindet hinter den Linien der Entente. Außerdem bekomme ich im Niemandsland eine Gänsehaut.“
„Ich hätte nie gedacht, dass dich etwas aus der Fassung bringt.“ Sagte Pierre mit Sorge in der Stimme.
„Ganz ehrlich? Granaten, Maschinengewehre, Gas, all das wurde von Menschen geschaffen und lässt sich erklären. Aber das hier? Das entzieht sich jeder Vernunft. Es macht alles keinen Sinn und trotzdem passiert es.“ Sagte Krüger und schaute Pierre ernst an. „Ja, ich habe eine scheiß Angst!“
Als Pierre das hörte, schaute er Krüger geschockt an. Im Gegensatz zu Pierre war Krüger Berufssoldat und das schon vor dem Krieg. Pierre hatte geglaubt, dass kaum etwas den Deutschen aus der Fassung bringen könnte. Das hatte ihm selbst Mut gemacht, doch nun wusste er nicht weiter. „Hör auf in die Gegend zu starren und komm mit!“ befahl Krüger und zog Pierre mit sich. Als Beide den Schützengraben erreichten, sprangen sie hinein. Bei der Landung, gab jedoch Krügers Bein nach und er fiel zu Boden.
„Alles okay?“ fragte Pierre, als er Krüger aufhalf. Dieser nickte.
„Hab mich nur noch nicht ganz von Allonville erholt.“ Sagt er, als er sich aufrappelte. „Wir sollten erst mal im Graben bleiben. Dann können uns die Viecher wenigstens nicht von der Seite überraschen.“
„Wissen wir überhaupt wir hin müssen?“
„Ich hoffe es.“ Sagte Krüger noch, dann machten sie sich auf den Weg.
Pierre und Krüger folgten der französischen Stellung. Dies konnten sie an den toten Soldaten erkennen. Die meisten von ihnen waren Zombies.
„Hier sieht es genauso aus wie an der Somme.“ Stellte Pierre fest.
„Ich glaube überall an der Front sieht es so aus.“ Antwortete Krüger. „Pass auf das es nicht genauso wird wie an der Somme und die wieder aufstehen.“ Pierre nickte und folgte Krüger. Dabei behielt er die toten im Auge.
Nach einiger Zeit blieben die beiden Männer stehen. Krüger holte eine Karte und einen Kompass hervor.
„Der Bunker lag nördlich von dem Bauernhof oder?“ fragte Krüger.
„Wir sind nur Richtung Norden gegangen.“ Antwortete Pierre.
„Im Bunker selbst sind wir da irgendwie abgebogen?“
„Ich glaube nicht.“ Sagte Pierre unsicher.
„Ich auch nicht, wir sind immer nur gerade aus gegangen. Im Niemandsland haben wir uns dann Richtung Süden bewegt. Also sind wir noch auf dem Richtigen Weg.“
„Gehen wir weiter den Graben lang?“ fragte Pierre. Krüger nickte.
„Zumindest bis wir an einen zerschossenen Unterstand kommen. So einen haben Jack und ich vor drei Tagen entdeckt. Wenn wir denn an dieser Stellung waren. Von dort aus gehen wir Richtung Westen. Wenn wir die Richtung beibehalten, kommen wir wieder zu den Anderen.“
„Wieso habt ihr den Graben nicht durchsucht?“
„Zu viele Zombies.“ Sagte Krüger als sie weiter gingen, doch als sie an eine Abzweigung kamen, hielt er Pierre zurück.
„Zombies?“ fragte der Franzose. Krüger nickte.
„Aber einer sieht ziemlich frisch aus.“
„Frisch?“ fragte Pierre und schaute selbst um die Ecke. Am anderen Ende des Grabens sah er ein dutzend Zombies, doch einer stach aus dieser Horde hervor. Er war ein großgewachsener Deutscher Soldat, der am ganzen Körper Stacheldrahtreste hatte. Er wirkte fast lebendig, hätte er nicht in einer Horde von Zombies gestanden. „Was machen wir jetzt?“ fragte Pierre.
„Ich will wissen, ob er wirklich schneller ist als die Anderen.“ Sagte Krüger und machte eine Granate scharf. Dann warf er sie hinter die Horde. Als die Granate explodierte, drehten sich alle Zombies um und schlurften zur Explosionsstelle. Nur der Deutsche mit dem Stacheldraht nicht. Dieser drehte sich um und schaute direkt zu Pierre und Krüger.
„Scheiße!“ fluchten beide, als der Zombie auf sie zu stürmte. Krüger hob sein Madsen und gab eine Salve ab. Er traf den Untoten zwar, jedoch nur in den Oberkörper. Erst eine zweite Salve streckte den Zombie nieder. Als sie sich sicher waren, dass er nicht mehr aufstand, sprang Krüger auf und rannte zu der Leiche.
„Was machst du?“ zischte Pierre, folgte Krüger jedoch. Dieser beugte sich zu dem Toten und riss ihm die Uniform auf. Doch dieser war so fokussiert, dass er den Franzosen gar nicht zu bemerken schien. Genauso wenig wie die Zombies, die sich den beiden Soldaten nährten. „Peter, wir müssen hier weg.“ Sagte Pierre verzweifelt, doch Krüger reagierte nicht.
„Na also!“ sagte Krüger plötzlich und kletterte aus dem Graben. Pierre folgte ihm verdutzt.
„Was war das denn für eine Scheiße?!“ fauchte Pierre, als die Beiden einige Meter vom Graben entfernt waren.
„Er ist gebissen worden.“ Sagte Krüger unbeeindruckt.
„Was?!“ entfuhr es Pierre.
„Der Deutsche ist gebissen worden.“ Begann Krüger. „Wahrscheinlich sind die, die gebissen wurden schnell. Außerdem schien der im Graben erkannt zu haben, aus welcher Richtung die Granate kam. Die sind also auch schlauer, als die Langsamen.“
„Bist du dir da sicher?“
„Ziemlich. Erinnerst du dich noch an den Engländer von der Somme? Der ist förmlich auf mich zugeschossen. Auch die Zombies in dem Kartenraum haben mich sehr schnell bemerkt.“
„Und was heißt das für uns?“
„Das wie ein Problem haben.“ Sagte Krüger ernst. „Das Gas kann nicht durch die Maske. Es hat also nur die erwischt, die einen kaputten Filter hatten, oder die Maske nicht rechtzeitig aufgesetzt haben. Vor einem Biss kann man sich nicht schützen. Bald gibt es also mehr Gebissene als Vergaste.“
Vom Regen…
Claire, McFinlay und Hagman hatten eilig den Lastwagen mit Vorräten und Waffen beladen. Sie waren sich nicht sicher, ob der tote Deutsche die Wahrheit gesagt hatte, sie wollten aber auch nichts riskieren und warteten nun auf Pierre und Krüger. Eigentlich sollten die Beiden bis zum Sonnenuntergang zurück sein, doch die Abenddämmerung hatte bereits eingesetzt und von Pierre und Krüger fehlte jede Spur.
„Wir können nicht ohne die Beiden verschwinden.“ Sagte Claire verzweifelt.
„Tun wir auch nicht.“ Sagte McFinlay und zog an seiner Zigarette. „Wir warten bis die Sonne untergeht, dann fahren wir zum Bunker.“
„Wir sollen im Dunkeln zu diesem Bunker fahren?“ fragte Hagman skeptisch.
„Ohne die Beiden wäre ich entweder tot oder auch eines dieser Viecher. Ich lasse sie also nicht im Stich.“ Sagte McFinlay entschieden. „Aber ich will auch nicht hier bleiben, wenn hunderte Zombies auf den Weg zu uns sind. Wenn wir in Bewegung bleiben, sind unsere Chancen besser den Viechern nicht zu begegnen.“
„Und was wenn wir sie nicht finden?“ fragte Hagman.
„Wir finden sie.“ Sagte McFinlay bestimmt. Plötzlich sprang Otto von der Ladefläche und schaute in Richtung Osten. Er wirkte aufgeregt.
„Was hast du?“ fragte Claire und schaute ebenfalls nach Osten. In der Ferne sah sie zwei Gestalten, die sich dem Bauernhof nährten. Hagman und McFinlay hatten sie auch entdeckt und machten ihre Waffen bereit. Doch dann sprintete Otto schwanzwedelnd auf die Gestalten zu.
„Das sind Robert und Peter.“ Sagte Hagman erleichtert, als er durch sein Zielfernrohr schaute. Als die Beiden näher kamen, rannte auch Claire auf sie zu und fiel Pierre so heftig um den Hals, dass beide fast zu Boden fielen.
„Ich dachte ich sehe dich nie wieder…“ Sagte sie den Tränen nahe. Dann fiel ihr Blick auf Krüger. „Euch.“ sagte sie verlegen und löste die Umarmung. Krüger lächelte. „Das ist ein offenes Geheimnis.“ Sagte er sanft und kraulte Otto hinter den Ohren. Pierre und Claire schauten verlegen zu Boden. „Kommt ihr Beiden, lasst uns hier keine wurzeln Schlagen.“ Sagte er weiter und ging in Richtung des Bauernhofes. Claire und Pierre folgten ihm.
„Da seid ihr ja.“ Sagte McFinlay erleichtert, als die drei den Bauernhof erreichten.
„Wolltet ihr etwa ohne uns los?“ fragte Krüger lächelnd, als er den vollgepackten Lastwagen sah.
„Eine Horde von Zombies soll auf den Weg hierher sein.“ Sagte Hagman ernst.
„Woher wisst ihr das?“ fragte Krüger und McFinlay erzählte die Geschichte von dem toten Deutschen. „Dann sollten wir wirklich so schnell wie möglich hier weg.“ Stellte Krüger fest.
„Habt ihr wenigstens etwas Brauchbares gefunden?“ fragte McFinlay.
„Wir wissen jetzt das Hagman recht hatte und es wirklich schnelle Zombies gibt.“ Begann Krüger. „Wie es aussieht wird man zu einem schnellen Zombie, wenn man gebissen wurde. Atmet man das Gas ein, wird man zu einem Langsamen.“
„Das sind keine guten Nachrichten.“ Stellte Hagman fest.
„Es kommt noch schlimmer.“ Sagte Krüger. „Jemand hat das Z-Gas an alle Seiten geliefert. Es ist sogar in Italien und im Osten. Wie es aussieht, ist ganz Europa von dieser Seuche betroffen.“
„Also kriegen wir Probleme.“ Sagte McFinlay ernst. Krüger nickte.
„Doch jetzt sollten wir hier verschwinden. Wenn tatsächlich eine Horde hierher unterwegs ist, sollten wir nicht bleiben.“
…In die Traufe
Krüger und McFinlay saßen in der Fahrerkabine. Krüger saß auf dem Beifahrersitz. Statt seinem Madsen hatte er das Lewis-MG von Hagman bei sich. Als sie den Gipfel eines Hügels erreicht hatten, hielt McFinlay plötzlich an.
„Siehst du was ich sehe?“ fragt er Krüger. Dieser nickte. Am Fuß des Hügels schlurften hunderte Zombies umher. „Sollen wir sie umfahren?“
„Sie blockieren die einzige Straße nach Verdun.“ Sagte Krüger. „Wir müssen also mitten durch.“ Dann stieg er aus und ging zur Ladefläche. Das Lewis-MG nahm er mit.
„Was ist los?“ fragte Pierre, als Krüger vor der Ladefläche stand.
„Vor uns sind etwa hundert Zombies und blockieren den Weg nach Verdun.“ Sagte Krüger und legte das Lewis-MG auf die Ladefläche. „Gebt mir mal das MG 08/15.“ Sagte er weiter. Pierre und Hagman hievten das Maschinengewehr zu Krüger. „Wir werden versuchen durchzubrechen. Ihr nehmt das Madsen und das Lewis und erledigt jeden, den wir nicht erwischt haben.“ Dann ging Krüger wieder nach vorne. „Gib mir mal deine Keule.“ Sagte er zu McFinlay.
„Was hast du vor?“ fragte er Skeptisch, als er Krüger seine Keule gab. Doch Krüger schlug ohne ein weiteres Wort zu sagen die Windschutzscheibe an der Beifahrerseite ein. Dann stellte er das Maschinengewehr auf die Motorhaube und setzte sich neben McFinlay.
„Egal was passiert, du hältst nicht an.“ Sagte er zu McFinlay und machte das MG schussbereit. McFinlay nickte und legte den Gang ein. Dann gab er Gas.
Als der Lastwagen kurz vor den Zombies war eröffnete Krüger das Feuer und versuchte so eine Schneise frei zu schießen. Die getroffenen Zombies fielen zu Boden und McFinlay überfuhr sie. Andere Zombies blieben zwar stehen, wurden aber von dem Lastwagen erfasst. Auf der Ladefläche fingen auch Pierre und Hagman an zu Feuern. Claire saß hinter ihnen und reichte den Männern Magazine, wenn die Waffen leer waren. Die drei wurden auf der Ladefläche jedes Mal durchgerüttelt, wenn ein Zombie überfahren wurde. Dann Hörte das MG 08/15 auf zu feuern und die Fahrt entspannte sich.
„Geschafft.“ Sagte Pierre erleichtert, als die Fahrt ruhiger wurde und die Zombies langsam hinter ihnen verschwanden. Auch die Anderen lehnten sich erleichtert zurück, als McFinlay auf die Straße fuhr. Es schien, als hätten sie es geschafft.
Pierre schreckte hoch, als der Lastwagen plötzlich bremste. Auch Hagman und Claire waren aufgewacht. Alle waren vor Erschöpfung eingeschlafen. Draußen waren Stimmen zu Hören und Otto fing an unruhig zu werden.
„Das ist nicht gut.“ Sagte Hagman und wollte nach seinem Gewehr greifen, doch im selben Moment trat ein deutscher Soldat mit dem Gewehr im Anschlag an die Ladefläche. Er trug einen Stahlhelm und eine Gasmaske.
„Raus!“ brüllte er die Drei an. Otto knurrte, doch Pierre gab ihm zu verstehen, dass er ruhig bleiben solle. „Raus!“ wiederholte der Deutsche barsch und schwenkte sein Gewehr kurz nach links.
„Ich glaube wir sollen aussteigen.“ Stellte Hagman unsicher fest.
Als die Drei von der Ladefläche kletterten, sahen sie, dass der Lastwagen von deutschen Soldaten umzingelt war. Einige trugen Stahlhelme, andere Feldmützen. Einige wenige trugen sogar noch Pickelhauben. Krüger und McFinlay standen an der Seite des Lastwagens.
„Stellt euch dazu!“ befahl einer der Soldaten.
„Ihr solltet lieber her kommen.“ Sagte Krüger, als die Drei nicht reagierten. Als Pierre, Claire und Hagman bei Krüger und McFinlay standen, trat ein deutscher Feldwebel aus der Menge hervor.
„Ist ja ein interessanter Haufen.“ Stellte er fest. „Ein preußischer Leutnant, zwei Tommys, ein Froschfresser und was auch immer das Mädel darstellen soll.“
„Hören sie, Feldwebel…“ Begann Krüger, doch der Feldwebel ließ ihn nicht ausreden.
„Von ihnen nehme ich keine Befehle entgegen.“ Sagte er barsch. „Habt ihr sonst noch was gefunden?“ fragte er schließlich den Soldaten, der hinten an der Ladefläche stand.
„Waffen, Vorräte und einen Hund.“ Kam als Antwort.
„Ein Hund?“
„Ja, der sitzt am Ende der Ladefläche und knurrt mich an.“
„Dann lass den Köter in Ruhe!“ sagte der Feldwebel streng. Dann wandte er sich wieder den Fünfen zu. „Oberteile und Hosen aus.“ Sagte er streng.
„Wieso?“ fragte Krüger barsch.
„Habt ihr Bisse, erschießen wir euch sofort. Zieht ihr euch nicht aus, auch. Seid ihr nicht gebissen worden, entscheidet der Oberst, was wir mit euch machen.“
„Was will der Kerl?“ fragte McFinlay.
„Er will uns auf Bisse kontrollieren, deswegen sollen wir Oberteile und Hosen ausziehen. Finden sie Bisse oder weigern wir uns, werden wir erschossen.“ Sagte Krüger und knüpfte seine Uniform auf. Die Anderen taten es ihm gleich. Nur Claire zierte sich.
„Du musst noch einmal tapfer sein.“ Sagte Krüger ernst. Claire schloss die Augen und zog ihre Uniform aus. Der Feldwebel musterte alle genau.
„Ihr könnt euch wieder anziehen.“ Sagte er schließlich. „Müller, Kowalski. Ihr Fahrt auf der Ladefläche mit und behaltet unsere Gäste im Auge. “ Sagte er dann zu zwei Soldaten. „Steiner, du fährst den Lastwagen.“ Sagt er dann zu einem dritten Soldaten.
Die Fünf wurden auf die Ladefläche verfrachtet und von den zwei Soldaten bewacht. Als Otto die Fremden bemerkte, fing er wieder an zu knurren.
„Sorgt dafür, dass der Köter ruhig ist!“ blaffte einer der Soldaten und Pierre gab Otto wieder zu verstehen, dass er ruhig sein soll.
„Wo bringt ihr uns hin?“ fragte Krüger.
„Fort Douaumont.“ Sagte der andere Soldat. Als er die fragenden Gesichter sah präzisierte er seine Antwort. „Verdun.“.
Teil 5: