MittelPokePastaÜbersetzung

La Poupée – Die Puppe

Warnung vor Creepypasta

ACHTUNG: VERSTÖRENDER INHALT

Bitte beachten Sie, dass es sich bei dem folgenden Text um eine Creepypasta handelt, die verstörende Themen beinhalten kann, wie zum Beispiel Gewalt, Sexualisierung, Drogenkonsum, etc. Creepypastas sind fiktive Geschichten, die oft dazu gedacht sind, Angst oder Unbehagen zu erzeugen. Wir empfehlen Ihnen, diesen Text nicht zu lesen, wenn Sie sich davon traumatisiert oder belästigt fühlen könnten.

„Papa,
ich will eine Puppe!“

Victoria
war ein sehr herrisches kleines Mädchen. Ihre Eltern waren reich und
sie war es nicht gewohnt, dass man ihr etwas verwehrte, das sie haben
wollte.

„Aber
Schatz, du hast doch schon so viele…“

„Na
und? Die sind alle schon alt! Ich will noch eine! Eine schöne, ganz
neue!“

Und wie
immer gab Monsieur Blanchard der Laune seiner Tochter nach. Er
besuchte ein Geschäft, in dem bereits seit Generationen Puppen
hergestellt wurden, und kaufte die schönste und teuerste Puppe, die
es gab. Als er dies seiner Tochter erzählte, examinierte diese die
Puppe genauestens, bevor sie sie annahm. Eine Zeit lang spielte
Victoria mit ihrer Puppe. Sie trank mit ihr und ihren anderen
Spielsachen zusammen Tee, sie zog ihr Haarbänder an… Die Puppe
fühlte sich wie im siebten Himmel, so liebevoll wurde sie umsorgt.
Doch Victoria wurde sie irgendwann leid und wollte ein neues
Spielzeug. Ihr Vater erfüllte ihren Wunsch sofort und so vergaß sie
die Puppe auf dem Boden einer Schublade. Sie blieb monatelang in
dieser dunklen Schublade, die niemand jemals öffnete, vergessen,
verlassen. Bis Monsieur Blanchard eines Tages entschied, alle
Spielzeuge, die Victoria nicht mehr wollte, weiterzuverkaufen. So
wurde die Puppe endlich aus ihrer Schublade geholt und fand sich in
einer Kiste voller zu verkaufender Spielsachen wieder. Zahlreiche
Kinder pressten sich vor den Stand von Monsieur Blanchard. Er zeigte
ihnen mehrere Spielsachen, alle in sehr gutem Zustand und kaum
benutzt. Eine Frau entdeckte die Puppe und betrachtete sie. Sie sah,
dass sie weder kaputt noch abgenutzt und sehr schön war. Also kaufte
sie sie Monsieur Blanchard zu einem guten Preis ab. Als sie zu Hause
war, legte sie die Puppe in eine Schachtel und verpackte sie. Die
Puppe fragte sich, warum man sie schon wieder in eine dunkle
Schachtel sperrte. Sie blieb dort einige Tage.

„Herzlichen
Glückwunsch zum Geburtstag, mein Schatz!“

„Für
mich? Kann ich es aufmachen?“

„Natürlich!“

„Oh!
Eine Puppe! Wie schön sie ist… Danke, Mama!“

Und so
wurde Sarah die neue Besitzerin der Puppe. Sie war ganz anders als
Victoria. Sie wollte nicht aus einer Laune heraus ständig neue
Spielsachen und behandelt alles was sie besaß mit Sorgfalt. Die
Puppe war froh, endlich wieder von einem Kind geliebt zu werden.
Lange Zeit spielte Sarah mit ihr. Die Puppe hatte ständig Angst
wieder verlassen zu werden, aber Sarah kümmerte sich weiter um sie,
schlief weiter mit ihr neben sich ein… Sie vernachlässigte keines
ihrer Spielzeuge. Die Puppe freute sich, endlich ein zu Hause
gefunden zu haben. Eines Tages entschied Sarahs Familie, dass sie
umziehen würden.

„Pack
deine Sachen für den Transport in Kartons und kleb sie mit Tesa zu.
Wenn du Spielzeuge hast, die du nicht mehr willst, kannst du sie mir
geben.“

Die Puppe
bekam Angst, dass sie weggegeben werden würde, aber das tat Sarah
nicht. Ganz im Gegenteil, sie war das einzige Spielzeug, das Sarah
auf dem Weg zum neuen Haus bei sich behielt. Die Puppe war
überglücklich Sarahs Liebling zu sein. Während der Fahrt schlief
Sarah mit der Puppe im Arm ein und ließ sie wegrutschen. Als ihre
Mutter die Tür öffnete, um ihre schlafende Tochter zu wecken, sah
sie nicht, dass die Puppe auf den Boden gefallen war. So blieb diese
im Umzugswagen zurück. Als Sarah den Verlust ihrer Puppe bemerkte,
weinte sie um sie. Aber das würde diese niemals wissen. Als einer
der Umzugshelfer sie entdeckte, warf er sie einfach aus dem Fenster
seines Fahrzeuges. So fand die Puppe sich am Straßenrand wieder,
bespritzt vom Schlamm, den die vorbeifahrenden Autos
hochschleuderten. Die Trauer überwältigte sie. Sie würde Sarah
niemals wiederfinden. Sie würde sich nie wieder um sie kümmern. Auf
dieser Straße würde es mit ihr zu Ende gehen, beschmutzt vom
Schlamm, vom Regen, von den Menschen, die im Vorbeigehen auf sie
treten würden.

Ein Mann
ging die Straße, auf der sie lag, entlang und bemerkte sie. Er
bückte sich, um sie aufzuheben. Die Puppe war schmutzig, ein
bisschen plattgedrückt, aber noch in gutem Zustand. Wenn man sie
reinigen und etwas stopfen würde, wäre sie ein schönes Spielzeug.
Und das tat der Mann. Seine Frau war tot und ihm war nichts geblieben
außer seiner Tochter: Anna. Er war sehr arm und hatte nicht die
finanziellen Mittel ihr Spielsachen zu kaufen. Trotzdem beklagte Anna
sich niemals verlangte nie etwas. Als er ihr die reparierte Puppe
gab, weinte Anna vor Freude und warf sich ihrem Vater in die Arme.
Dies war ihr erstes und einziges Spielzeug. Die Puppe erlebte die
schönste Zeit ihres Lebens. Anna hatte weder ein Service, um ein
Teepkränzchen mit ihr und ihren anderen Spielsachen zu halten, noch
Haarbänder um sie zu schmücken, aber sie behandelte sie mit
unendlicher Sorgfalt. Sie kuschelte mit ihr, hielt sie fest im Arm,
wenn sie schlief, nahm sie mit sich wohin sie auch ging… Niemals
war der Puppe mehr Liebe entgegengebracht worden. Eines Tages wurde
Anna schwerkrank. Ihr Vater tat alles, was er konnte um sie zu
pflegen, aber hatte nicht die Mittel ihr Medikamente zu kaufen und so
starb das kleine Mädchen. Vollkommen in Rage warf er die Puppe weg,
die bis gerade noch in den Armen seiner Tochter mit auf ihrem
Totenbett gelegen hatte. Er konnte sich nicht dazu überwinden sie zu
behalten, sie erinnerte ihn zu sehr an seine Tochter.

So wurde
die Puppe ein weiteres Mal zurückgelassen. Aber dieses Mal würde
niemand mehr sie bekommen. Sie würde nicht noch einem kleinen
Mädchen geschenkt werden. Sie endete auf einer Mülldeponie. Dort
blieb sie für eine lange Zeit. Zerfressen von Trauer und Hass. Sie
konnte nur an eines denken: Rache. Sie würde sich an dieser Pest von
Victoria rächen, die sie wie Abfall behandelt, die sie im Stich
gelassen hatte. Sie erhob sich und begann zu laufen.

[…]

„Das
Abendessen ist bereit, Madame Blanchard.“

„Hervorragend,
gehen Sie Victoria suchen.“

Die
Bedienstete nahm den Aufzug und klopfte schließlich an die Tür des
kleinen Mädchens.

„Mademoiselle?
Das Abendessen ist angerichtet.“

Als sie
keine Antwort erhielt, klopfte sie noch einmal. Da als Antwort nur
Stille folgte, öffnete sie die Tür und stieß einen schrecklichen
Schrei aus. Alamiert von dem Schrei, eilten Monsieur und Madame
Blanchard herbei. Als sie das Zimmer betraten, fanden sie ihre
Tochter offensichtlich tot auf dem Boden ihres Zimmers liegend vor,
ein Ausdruck des Schreckens im Gesicht. Aber das Schlimmste waren all
die Spielsachen, die auf eine erschreckende Art zu lächeln schienen,
wobei sie Reihen aus Zähnen zeigten, die sie zuvor nicht hatten. Und
Blut. Überall im Zimmer.

[…]

Die Puppe
hatte ihre Rache genommen. Doch sie wollte nicht wieder auf ihre
Mülldeponie zurückkehren. Anna war tot, wo könnte sie hingehen?
Sie dachte an Sarah. Das kleine Mädchen hatte sie nicht verlassen…
Sie hatte sie nur verloren. Es war die Schuld dieses Umzugshelfers,
dass sie getrennt worden waren. Wenn sie zurückgehen würde, wäre
Sarah sicher froh, sie zu sehen… Ja so musste es sein. Sie waren
die allerbesten Freunde gewesen, das war auf jeden Fall eine gute
Idee… Die Puppe lief weiter. Und schließlich hatte sie das neue
Haus von Sarah erreicht. Es waren bereits mehrere Jahre vergangen,
aber Sarah würde sich ganz bestimmt freuen, sie wiederzusehen. Ja,
alles würde gut werden… Sie kletterte durch das Fenster des
Mädchens. Dieses schlief. Die Puppe lief auf ihr Bett zu und
rüttelte sie sanft. Sarah öffnete die Augen und schreckte zurück.

“Wer
bist du?“

„Ich
bin es! Deine Puppe! Die du in dem Umzugswagen verloren hast. Ich bin
zurückgekommen… Ich hab dich wiedergefunden!“

Sarah
wurde blass.

„Das
stimmt nicht! Meine Puppe war schön! Das bist du nicht! Du bist ein
Monster!“

Die Worte
ihrer früheren Besitzerin verletzten die Puppe zutiefst. Sie merkte
nicht wie sehr sie sich verändert hatte. Sie sah überhaupt nicht
mehr aus wie die Puppe, die Sarah gekannt hatte und war nun eine
ziemlich furchterregende Erscheinung…

Wie schade für sie…

Sahras
Eltern wurden von den Schreien ihrer Tochter geweckt. Sie liefen in
ihr Zimmer und fanden sie zusammengekauert in einer Ecke ihres
Zimmers, wie sie mit einem Ausdruck des Schreckens im Gesicht vor und
zurück wippte. Das Fenster war öffen und ein eisiger Wind bewegte
die Vorhänge auf unheimliche Weise. Sarah konnte niemals erzählen
was in dieser Nacht passiert war.

[…]

„Papa!
Papa! Was für ein Pokémon ist das?“

„Das
ist ein Banette, mein Schatz.“

„Ooooh!
Kannst du es fangen? Bitte! Ich will dieses Pokémon!“

Pokedex-Eintrag:

Banette,
das Geist-Pokémon. Es war einmal eine Puppe, die von Trauer und
Groll zerfressen ist, seit sie weggeworfen wurde. Eine verfluchte
Energie hat es zum Leben erweckt und in ein Pokémon verwandelt. Es
ist nun auf der Suche nach seiner früheren Besitzerin.

Und der Spaß hat gerade erst begonnen

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