KurzPokePastaÜbersetzung

Lapse of Freedom

Warnung vor Creepypasta

ACHTUNG: VERSTÖRENDER INHALT

Bitte beachten Sie, dass es sich bei dem folgenden Text um eine Creepypasta handelt, die verstörende Themen beinhalten kann, wie zum Beispiel Gewalt, Sexualisierung, Drogenkonsum, etc. Creepypastas sind fiktive Geschichten, die oft dazu gedacht sind, Angst oder Unbehagen zu erzeugen. Wir empfehlen Ihnen, diesen Text nicht zu lesen, wenn Sie sich davon traumatisiert oder belästigt fühlen könnten.

Die Sonne stand hoch am
Himmel und verbreitete ihre Hitze in dem lebhaften, grünen Wald. Die
Vögel zwitscherten vergnügt und auch die anderen wilden Kreaturen
spielten fröhlich miteinander. Ich saß allein auf meinem Stein, sah
ihnen zu. Das war meine schönste Erinnerung.

Mein Stein war auf einem
kleinen Felsen, sodass ich den ganzen Wald überblicken konnte. Es
war dennoch kein abgeschiedener Ort, ich war immer in Sichtweite der
anderen Pokémon. Viele von ihnen kamen zu mir, um mir etwas zu essen
anzubieten und fragten mich, ob ich mit ihnen spielen wolle. Ich wies
sie jedes Mal zurück. Ich hasste die anderen nicht, ich war einfach
damit zufrieden, sie nur zu beobachten.

Die Pokémon zu
beobachten, die Pflanzen und Bäume zu beobachten, wie sie sich in
einer sanften Brise wogen, die Sonne beim Auf- und Untergehen zu
beobachten. Menschen durch den Wald reisen zu sehen. Diejenigen, die
kamen und Pokémon mit sich nahmen und diejenigen, die sie
mitgenommen und verletzt zurückließen. Ich hatte meinen Spaß
daran, diese Trainer zu manipulieren. Meine Fähigkeiten waren
perfekt dafür geeignet Streiche zu spielen und für Verwirrung und
Unwohlsein zu sorgen. Ich verfolgte diejenigen, die die Pokémon hier
verletzt hatten. Ein knackender Zweig hier, ein raschelndes Gebüsch
dort, ein Schatten, den sie nur im Augenwinkel sahen. Viele von ihnen
waren schon geflohen, bevor sie mich überhaupt zu Gesicht bekommen
hatten.

Die Menschen fingen an,
sich Geschichten über mich zu erzählen. Über den „Geist des
Waldes“. Sie begannen den Wald zu meiden so gut sie konnten. Die
Pokémon, die sich nach einem menschlichen Partner sehnten zog es an
den Waldesrand, sie spielten nun meist auf den Feldern in der Nähe
des Waldes. Über viele Jahre hinweg wurde der Wald um meinen Stein
herum leblos. Man sah kaum noch Pokémon. Das Zwitschern hatte
aufgehört. Ich wurde einsam, sehnte mich nach der Energie und der
Lebendigkeit, die mich sonst immer umgeben hatte, aber ich wollte
meinen Stein nicht verlassen.

Warum fühlte ich mich
diesem Ort so verbunden? Warum
fühlte es sich so an, als wäre ich an diesen Boden gefesselt?
Sobald ich zu weit von meinem Stein wegging, verließ mich das
Verlangen mich noch weiter von ihm zu entfernen. Es war als würde
eine übermächtige Kraft mich zurückziehen.

Ab
und zu näherten sich ein paar risikofreudige Menschen meinem Stein,
auf der Suche nach Pokémon oder vielleicht auch dem berüchtigten
„Geist des Waldes“. Da ich keinen Grund hatte, sie zu reizen,
ließ ich sie einfach in Ruhe und bald darauf zogen sie enttäuscht
wieder von dannen. So blieb es bis zu einem bestimmten Tag. Als ich
in der Nähe meines Steines saß und die leere Umgebung vor mir
betrachtete, hörte ich plötzlich eine Stimme hinter mir. Und dann
noch eine. Ich verstand die menschliche Sprache nicht, aber ihre
Gesichter sahen schockiert aus. Ich war neugierig, also schlich ich
mich näher an sie heran, bis ich gerade noch außerhalb ihres
Blickfeldes war.

Sie
standen vor meinem Stein. Einer von ihnen, ein Junge, hatte sich
hingekniet, um den Text zu lesen, der in meinen Stein eingraviert
war. Die andere, ein Mädchen, sah sich nervös um. Vielleicht konnte
sie meine Anwesenheit spüren. Die beiden Menschen hatten es mir
wirklich angetan. Besonders das Mädchen. Wenn ich sie ansah, kam es
mir vor, als würde ich mich an etwas erinnern, das ich vor langer
Zeit vergessen hatte. Ich wollte wissen, was die beiden bei meinem
Stein wollten. Wie sie ihn gefunden hatten. Das Mädchen sah mich als
erstes und sprang alarmiert zurück. Der Junge nahm ein rotes Gerät
aus seiner Tasche und hielt es mir entgegen. Das Gerät sagte etwas
und die beiden sahen sich an.

Der
Junge schien verängstigt, aber das Mädchen kam näher an mich
heran. Sie sprach mit mir, was sie gesagt hat, ich… ich glaube ich
erinnere mich an einige ihrer Worte. „… du…hier?“
„Willst…uns kommen?“ „Verstehst…mich?“ Der Junge sagte
etwas, während er das Mädchen am Ärmel zog und ihr zu verstehen
gab, dass er gehen wollte. Sie ignorierte ihn und kniete sich vor mir
hin. Unsere Augen waren jetzt auf der gleichen Höhe. Sie sprach
wieder mit mir, diesmal konnte ich ihre Worte verstehen.

„Bist
du hier gefangen? Möchtest du mit uns kommen? Du bist sicher
einsam!“ Sie lächelte mich schwach an. Irgendetwas an ihr ließ
Erinnerungen in mir hochsteigen… Eine junge Frau, graziös und
mutig. Reisen, Kämpfe, Freundschaften. Ich ging zurück zu meinem
Stein und starrte auf die Worte, die auf ihm geschrieben standen.

„Hier
ruht Blossom. Ein treues, freundliches Pokémon und ein guter Freund.
Ich kann dir niemals für all das danken, was du für mich getan
hast. Es tut mir leid, dass ich dich nicht besser anleiten konnte und
bitte vergib mir meine dummen Fehler. Ruhe in Frieden.“

Ich
drehte mich um und sah das Mädchen an, das etwas näher zu mir kam.
Sie griff in ihre Tasche und holte einen rot-weißen Ball heraus, den
sie vor mir auf den Boden legte. Ich erkannte ihn, ein Pokéball. Ich
wurde früher in so einem gehalten. Ich warf noch einen letzten Blick
auf meinen Stein, auf die leere Umgebung, die einst so voller Leben
gewesen war. Ich erinnerte mich an meine Einsamkeit und meinen
Wunsch, den Wald zu verlassen. Ich wollte mich klarer an meine
Erfahrungen erinnern und neue machen. Ich drückte mich gegen den
Pokéball. Während ich in den Ball gesogen wurde, hörte ich die
mechanische Stimme des roten Gerätes.

„Für
Nebulak wurde ein Eintrag im Pokédex angelegt.“

Ich
bin jetzt schon seit Jahren mit dem Mädchen, das inzwischen eine
junge Frau ist, zusammen. Wir haben viele Abenteuer miteinander
erlebt und ich erinnere mich nun auch wieder an meine früheren
Abenteuer. Wir haben Freude und Leid geteilt. Neue Freunde gefunden
und alten Lebewohl gesagt. Wir haben viele neue Orte entdeckt, sind
oft mit dem Boot gereist und haben Pokémon gesehen, von denen ich
gar nicht wusste, dass es sie gibt.

Ich
hatte geglaubt, dass ich im Wald zufrieden war, auf meinem Stein…
meinem Grab. Jetzt weiß ich in was für einer trügerischen Freiheit
ich gefangen war und obwohl ich mich frage, ob der Wald wieder so
lebendig ist, wie er einst war, bin ich glücklich darüber, mit
meinem Trainer zusammen sein zu dürfen und ich werde bei ihm
bleiben, solange er mich bei sich haben möchte.

Quelle:
http://spinpasta.wikia.com/wiki/Lapse_of_Freedom

Übersetzt von FreeKyandi

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