KreaturenKurz

Die Dunkelheit in dir

Warnung vor Creepypasta

ACHTUNG: VERSTÖRENDER INHALT

Bitte beachten Sie, dass es sich bei dem folgenden Text um eine Creepypasta handelt, die verstörende Themen beinhalten kann, wie zum Beispiel Gewalt, Sexualisierung, Drogenkonsum, etc. Creepypastas sind fiktive Geschichten, die oft dazu gedacht sind, Angst oder Unbehagen zu erzeugen. Wir empfehlen Ihnen, diesen Text nicht zu lesen, wenn Sie sich davon traumatisiert oder belästigt fühlen könnten.

Die Zeit des Lebens auf der Erde ist begrenzt, meine jetzt besonders. Ich schreibe dies, damit die Nachwelt von meinem Schicksal erfährt und damit sie aus meiner Geschichte lernt, nicht den selben Fehler zu begehen, der mir widerfahren ist.

Alles hatte seinen Anfang im Winter, ich und mein bester Freund waren im Skiurlaub und genossen es in vollen Zügen, doch nachts konnten wir oft nicht schlafen, also suchten wir uns etwas womit wir uns beschäftigen konnten. Wir spielten Karten, erzählten uns Witze und schlichen uns nach draußen. Doch irgendwann fiel uns nichts besseres ein, als uns Geschichten zu erzählen. Ein Münzwurf entschied darüber, dass ich anfangen musste, aber nach fünf Minuten war mein unförmiger Wortschwall über einen Butler der seine Arbeitgeber umbringt schon zu Ende. Verlegen schwieg ich, schämte mich ein bisschen, obwohl ich dachte, dass er bestimmt auch nichts besseres erzählen konnte.

Dachte ich…

Nach scheinbar endlosem Schweigen, als ich schon einschlafen wollte, öffnete mein Freund plötzlich den Mund und eine Geschichte drang an mein Ohr, kaum mehr als ein Flüstern, doch ich verstand jedes Wort: „Wenn die Nacht hereinbricht, die Dunkelheit die Welt umschließt, das Ungewisse die Köpfe beherrscht, legt sich der Mensch nicht umsonst abgeschottet von der Außenwelt in einem kleinen Raum, darauf hoffend dass der nächste Morgen kommen wird. Dort draußen ist etwas das wir nicht verstehen können. Es umgibt uns immer und überall, denn seine Heimat und sein Ursprung ist die Dunkelheit. Er ist an die Dunkelheit gebunden, doch man kann ihm nicht entkommen, dem schwarzen Drachen. Niemand weiß seinen Namen, oder ob er überhaupt einen hat, und diejenigen die es wissen könnten sind schon lange gestorben. Er hat Fell, so schwarz wie die undurchdringliche Dunkelheit, glühende Augen, rot wie frisches Blut und Krallen, so lang wie deine Finger. Flügel hat dieser Drache keine, die Dunkelheit braucht keine Flügel. Jeder der seine Geschichte hört nimmt einen Teil von ihm in sich auf, welches in dir weiterlebt und dich verändert. Es unterwirft dich seinem Willen. Am Ende, wenn dein Leid unerträglich wird, du immer mehr Teil der Dunkelheit wirst, tötet er dich, wenn du es nicht selbst schon getan hast. Du kannst ihm nicht entkommen…“

An diesem Abend war ich noch beeindruckt von dieser Geschichte, und dass mein Freund sie mal eben aus den Fingern gesaugt hatte. Ich war ja so naiv. Aber wer glaubt schon an sowas? Es war der größte Fehler meines Lebens es nicht zu tun… Am nächsten Tag hab ich meinen Freund nicht wiedergesehen. Man sagte mir, dass er scheinbar mitten in der Nacht mit Skiern hinausgefahren ist, direkt den Berg und später eine Klippe hinunter. Ich war natürlich geschockt, doch mit der Geschichte am Vorabend brachte ich das nicht in Verbindung.

Einige Monate später – den Verlust meines besten Freundes hatte ich mittlerweile überwunden – übernachtete mein jüngerer Cousin bei uns. Da meine Eltern nicht da waren war es meine Aufgabe, ihn zu beschäftigen. Kaum war der kleine Junge im Haus, da spürte ich, wie sich etwas in mir regte. Ich kümmerte mich nicht weiter darum, tat es als Bauchschmerzen ab. Doch irgendwann wurde ihm langweilig und er wollte, dass ich ihm eine Geschichte erzählte, was wohl sonst seine Mutter für ihn tat. Sobald ich das Wort Geschichte hörte, regte sich wieder etwas in mir und… übernahm die Kontrolle über mich. Ich konnte nicht mehr klar denken, war nur noch passiver Zuschauer. Eine Zeit lang tat sich nichts, etwas schien nicht so richtig zu funktionieren. Dann fing ich an zu sprechen, mit meiner Stimme, mit meinem Mund, aber nicht aus meinen Gedanken. Etwas steuerte mich wie eine Marionette, während ich hilflos in Panik ausbrach und immer weniger Kontrolle über mein Gehirn behielt. Es erzählte ihm dieselbe Geschichte die es mir vor Monaten erzählt hatte. Unfähig, mich selbst zu stoppen konnte ich nur noch einmal zuhören und beobachten, wie das Kind gespannt diesen Worten lauschte, genau wie ich damals. Als es fertig war, leitete es mich in mein Zimmer, ohne ein weiteres Wort, wo es mich an meinen Computer setzte und zu schreiben anfing. Ich konnte keine Angst mehr spüren, dennoch bemerkte ich, dass ich plötzlich pechschwarzes Fell auf meinen vier Händen und den beiden Füßen hatte. Und was war da mit meinen Augen los? Sie waren so rot wie frisches…  

 Als ich fertig war, ließ ich den Jungen aufstehen und in die Küche gehen. Als er wieder ins Zimmer kam, blitzte plötzlich ein Messer auf.  Ich musste lachen. Wie leicht die Menschen doch zu manipulieren sind. Ströme von Blut schossen die Klinge herab. Viel zu einfach. Was für schwache Kreaturen. Der Junge brach zusammen und regte sich nicht mehr. Er hätte besser der Geschichte glauben sollen. Auch du wirst diese Geschichte irgendwann weitererzählen, eines Tages, wenn du am wenigsten damit rechnest wird sie dich einhohlen. Für dich ist es also bereits zu spät. Fühlst du das in deinem Bauch? In deinem Kopf? Ignoriere mich nicht, das hilft dir jetzt auch nicht mehr! Von nun an bin ich für immer bei dir, denn ich bin die Dunkelheit, die in jedem Menschen schläft, bereit zu erwachen und alles zu verschlingen…’Das Letzte was der Junge sah, nachdem die Dunkelheit aus seinem Kopf verschwunden war, war der Bildschirm seines Computers, auf dem ein Textdokument geöffnet war. Benommen konnte er die Überschrift lesen. Sie lautete:

 Die Dunkelheit in dir 

(Weiterverwendung und starke Veränderung des Textes nur nach Absprache mit dem Autor!)

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