Rache – Revenge
ACHTUNG: VERSTÖRENDER INHALT
Bitte beachten Sie, dass es sich bei dem folgenden Text um eine Creepypasta handelt, die verstörende Themen beinhalten kann, wie zum Beispiel Gewalt, Sexualisierung, Drogenkonsum, etc. Creepypastas sind fiktive Geschichten, die oft dazu gedacht sind, Angst oder Unbehagen zu erzeugen. Wir empfehlen Ihnen, diesen Text nicht zu lesen, wenn Sie sich davon traumatisiert oder belästigt fühlen könnten.
Marie Jane war nur 20
Jahre alt gewesen, als sie bei der Kriminalpolizei anfing. Sie hatte sich ziemlich
schnell, ziemlich weit nach oben gearbeitet und war nun versetzt worden. Sollte
sich um die „harten Fälle“ kümmern. Die Massenmörder, die Psychopathen. Und ich
würde alles daran setzen, dass sie auch einen guten Start in ihr neuartiges
Berufsleben bekam. Ich hatte ohnehin noch ein paar offene Rechnungen zu
begleichen, da konnte ich Marie doch auch gleich einen kleinen netten Mord
besorgen.
Man war mir schon seit
längerer Zeit auf der Spur. Nun ja, nicht auf meiner Spur, auf der Spur, die
ich für die Ermittler hinterlassen hatte, aber immerhin hatten diese Volltrottel
es geschafft, irgendwelchen Hinweisen nachzugehen. Sie sollten bald merken,
dass diese Hinweise ins Leere führten. Oh wie ich es liebte, anderen Menschen
dabei zuzusehen, wie sie sich um sich selbst drehten, immer auf der Suche nach
Antworten und immer depressiv, da sie keine finden konnten. Ich hingegen, hatte
die Antwort zu meinen Problemen ziemlich früh entdeckt: Blut.
Ich erinnere mich noch
genau an mein erstes Opfer, einen Jungen aus Köln, wo ich damals gelebt hatte.
Es geschah drei Tage nach meinem vierzehnten Geburtstag, dass ich meinem Blutdurst,
welcher schon einige Zeit vorher aufgetreten war, nachgeben musste. Ich hatte
damals einige Horrorfilme gesehen, einige von den Guten, von denen, wo das Blut
spritzt. Ich hatte entschieden, dass ich das einmal nachstellen musste. Mein
Opfer, war ein zwei Jahre älterer Junge namens Tom… Oder Tim, ich erinnere mich
nicht so genau. Jedenfalls schickte ich ihm eine SMS von dem Handy meiner
Schwester, er solle mich in der alten Scheune am Ende des Waldes treffen.
Natürlich sprang er auf den Köder an, ich wusste ja, dass er heimlich auf sie
stand. Als er dann kam, begrüßte ich ihn mit einem Messer im Bein, und einer
Spritze mit Tranquilizer im Hals. Anschließend machte ich mich ans Werk. Ich
band ihn auf eine metallene Vorrichtung, sodass er nur den Kopf bewegen konnte
und ganz einfach daliegen musste, während ich meine Kunst an ihm ausübte. Stück
für Stück löste ich die Haut von seinem Fleisch, und dann das Fleisch von
seinen Knochen. Oh wie er geschrien hat. Noch heute klingen seine Schreie in
meinen Ohren nach, und noch heute verursachen sie eine Gänsehaut bei mir. Und
das Blut, das viele Blut… Es war so wunderschön mit anzusehen, wie er an seinem
eigenen Blut erstickte, nachdem ich ihn von seinen Schmerzen erlöst und seine
Halsschlagadern durchtrennt hatte. Die Leiche entsorgte ich im Wald, zusammen
mit dem Handy meiner Schwester. Dann versteckte ich meine Tatwaffe, ein
Fleischermesser, und einen Schutzanzug, den ich aus der Fleischerei meines
Vaters gestohlen hatte in ihrem Zimmer. Drei Tage später wurde sie verhaftet
und ist seit dem in einer Nervenanstalt. Es ist mir egal, dass ich meine eigene
Schwester ausgeliefert habe, ich bin ohnehin nicht richtig verwandt mit ihr,
ich bin adoptiert. Außerdem hat sie mir nie etwas bedeutet. Menschen im Allgemeinen
bedeuten mir nichts. Es gibt nur zwei Dinge, die mir etwas bedeuten. Blut, und
Rache. Ich habe meine Rache sehr lange geplant und der Aufstieg von Marie Jane
schien mir wie ein perfekter Zeitpunkt, um meinen Plan in die Tat umzusetzen.
Man sollte über mich
wissen, dass ich meine Morde sehr genau plane, und die kommende Mordserie eine
genaue Beobachtung von Marie Janes Leben beinhaltete. Deshalb versteckte ich Kameras
in ihrem Apartment und beobachtete sie, wie sie auch zuhause an ihren Fällen
arbeitete. Ich würde sie mit meiner Mordserie auf den Beinen halten. Ich plante,
wie ich ihr Hinweise hinterlassen konnte, sie auf die Richtige Fährte lenken
konnte. Hinweise, die nur sie verstehen durfte, denn ich wollte sie schließlich
zu mir locken und nicht von der Polizei gefasst werden. Denn ich hatte
angefangen nicht nur des Blutes wegen zu töten, ich genoss die Aufmerksamkeit,
die ich bekam, wenn die Ermittler versuchten mich zu schnappen. Ich genoss es,
wie sie es nicht schafften eine Verbindung der Morde zu finden. Und um ehrlich
zu sein: Es gab keine. Die Opfer waren bis jetzt willkürlich ausgewählt gewesen,
ebenso die Art, wie ich tötete. Es geschah in verschieden Orten, zu
verschiedenen Zeiten, scheinbar von verschiedenen Personen ausgeführt. Doch
genau das war der springende Punkt. Sie wurden nicht von verschiedenen Personen
ausgeführt. Sie alle waren meine Morde, meine eigenen kleinen Triumph-Momente.
Bis jetzt hatte ich sie mit niemandem Teilen können, doch ich plante das zu
ändern. Ich würde Marie in meine eigene kleine Welt des Wahnsinns führen und
sie würde mir folgen. Sie hatte das Potential, die gleiche, grausame Kindheit
wie ich, dieselben grausamen Dinge gesehen. Sie hatte ihre Dämonen noch nicht
entdeckt, doch jetzt wollte ich sie herauslocken um mit ihnen zu spielen. Bald
würde ich nicht mehr so alleine sein.
Das erste Opfer, das ich
auf meiner Liste hatte, war eine ältere Frau, die böse Erinnerungen in mir
hervorrief. Sie war diejenige gewesen, die für eine Gruppe von Teufelsanbetern sehr
junge Kinder entführte. Eines dieser Kinder war ich gewesen, und auch Marie war
dort gewesen, zusammen mit vielen anderen Jungen und Mädchen. Sie hatten uns
gefoltert und unser Blut für verrückte Zeremonien genutzt. Die meisten Kinder
verschwanden, wenn sie älter als zwölf wurden und wurden wenige Tage später irgendwo
tot aufgefunden. Ich und Marie konnten entkommen, wir waren damals nur sechs
Jahre alt gewesen und es scheint, als ob Marie alles verdrängt hätte. Manchmal
frage ich mich, woran sie denkt, wenn sie über ihre Kindheit nachdenkt. Wahrscheinlich
denkt sie nie über ihre Kindheit nach. Ich dagegen tue es umso mehr, und falls
ich noch zu irgendwelchen Gefühlen fähig bin, dann hasse ich alle Beteiligten
und am meisten hasse ich die Frau, die mich entführte. Eben diese Frau war der
Grund, warum ich so bin, wie ich bin. Sie hatte mich ausgewählt und den Stein
ins Rollen gebracht. Und jetzt werde ich ihr das Leben entreißen, so wie sie
mich meinen Eltern entrissen hatte. Ich habe lange überlegt, in welcher Reihenfolge
ich sie alle töten wollte und ich kam zu dem Entschluss, dass es passend ist,
sie zuerst zu töten, da sie auch die erste war, die ich kennen lernen musste.
Ich führte den Mord an
einem Samstagabend durch, da ich wusste, dass Marie nichts Besonderes vorhatte,
ich also keine besonderen Momente in meiner Beobachtung verpassen konnte. Ich
ging los, nachdem Marie vor dem Fernseher eingeschlafen war. Helen, die alte Frau,
der ich heute einen Besuch abstattete sah mich nicht kommen. Ich kletterte
durch das Fenster in ihr Haus und hatte ihr die Nadel meiner Tranquilizer
Spritze schon in den Hals gejagt, als sie noch nicht einmal bemerkt hatte, dass
jemand im Haus war. Ich band sie an ihrem Bett fest, zog mir Handschuhe an, und
machte mich ans Werk. Sie wachte erst auf, nachdem ich meine ersten Schnitte
vollzogen hatte, und sie fing wie auf Kommando an zu schreien. Obwohl ich die
Schreie meiner Opfer normalerweise genoss, schlug ich ihr mit der flachen Hand
und all meiner Kraft ins Gesicht. „Fresse halten.“ Zischte ich. Tränen liefen
ihre Wangen herunter und sie sah mich mit großen Augen an. „Weißt du, wer ich
bin? Erkennst du mich wieder?“ ich wollte ihr gerade wieder ins Gesicht
schlagen, als sie nicht antwortete, doch da weiteten sich ihre Augen in Verstehen.
„M… Marie?“ ihre Stimme zitterte, wissend, dass sie das hier nicht überleben
würde. Ich hielt die Klinge gegen ihre Wange und Bohrte die Spitze in ihr Fleisch.
„Falsch.“ Sie hatte uns damals schon nicht auseinander halten können, da es sie
einfach nicht interessiert hatte, doch es machte mich nur umso wütender, dass
sie es jetzt nicht schaffte, sich an meinen Namen zu erinnern. Mit gekonnten,
fast chirurgischen Schnitten schnitt ich auch Helen das Fleisch von den
Knochen, da ich wusste, dass dies die meisten Schmerzen zufügte. Als es mit
ihrem Leben zu Ende ging, schnitt ich ihr die Pulsadern auf und sah zu, wie sie
verblutete. Anschließend tauchte ich meine Finger in ihr Blut und schrieb damit
ein einziges Wort an die Wand. RACHE.
Dieses Wort und die Tatsache, dass ich die Leiche
nicht entsorgte sollten erst einmal genug Hinweise für Marie liefern. Mehr
Hinweise würden mit mehr Opfern folgen.
Teil 2: