ACHTUNG: VERSTÖRENDER INHALT
Bitte beachten Sie, dass es sich bei dem folgenden Text um eine Creepypasta handelt, die verstörende Themen beinhalten kann, wie zum Beispiel Gewalt, Sexualisierung, Drogenkonsum, etc. Creepypastas sind fiktive Geschichten, die oft dazu gedacht sind, Angst oder Unbehagen zu erzeugen. Wir empfehlen Ihnen, diesen Text nicht zu lesen, wenn Sie sich davon traumatisiert oder belästigt fühlen könnten.
Als Agnostikerhttps://de.wikipedia.org/wiki/Agnostizismus habe ich mir früh zum Ziel gesetzt Glauben und Religion zu verstehen. Es ging mir nie darum einen Glauben zu finden – ich wollte nur verstehen weshalb die Menschen glauben. Auf meiner Suche nach Wissen über den Glauben, habe ich mich mit verschiedenen Religionen, Kulten und Sekten befasst. Vom Luziferanismus über die Church of Satan (den atheistischen wie spirituellen Teilen), die abrahamitischen Religionen, schamanische und druidische Kulte, bis hin zum Hinduismus habe ich mich immer Vorurteilsfrei mit den Lehren, Schriften, den Gläubigen und ihren Praktiken auseinandergesetzt.
Um zu verstehen, muss man eintauchen, daran teilnehmen und offen sein für die Möglichkeit, dass die Gläubigen recht haben könnten und man selbst sich irrt. Dabei habe ich viele Grenzen und Tabus überschritten – nicht weil ich wirklich glaubte, sondern lediglich um zu verstehen. Von außen, kann man nur an den Oberflächen kratzen und wird nie zur Essenz gelangen. Und tatsächlich habe ich jedes mal Erfahrungen gemacht, die mich und meine Weltanschauung auf ihre Art geprägt haben. Davon erzähle ich vielleicht ein andern Mal.
Doch keine Erfahrung war so real, wie jene, von der ich euch heute berichten werde. Die Erfahrung, welche mich dazu gebracht hat, doch einen Glauben anzunehmen. Ich bin mittlerweile praktizierender Buddhist, überzeugt und im Vertrauen auf das Dharma (die buddhistische Lehre).
Wie ich Buddhist wurde
Tatsächlich geht es sogar um mehrere Erfahrungen, die mich überzeugten intensiver Einzusteigen und darin gipfelten, dass ich mich nach einem sehr krassen Meditationserlebnis für einige Tage völlig isoliert habe, desorientiert und ängstlich.
Nun… in den ersten Tagen ist wahrlich wenig spannendes passiert. In der Hauptsache habe ich Literatur verschlungen. Im buddhistischen Zentrum in Iserlohnhttp://www.buddhismus-west.de/index.php?id=148 und in Unnahttp://www.buddhismus-unna.de/, habe ich erste Kontakte geknüpft und konnte dort debattieren und diskutieren, wie ich es liebe. Ich bin offenen, sehr sympatischen Menschen begegnet, mit durchaus interessanten Anschauungen. Sehr schnell begriff ich, dass Buddhismus nicht viel mit den anderen Religionen am Hut hat. Glauben spielt keine übergeordnete Rolle. Tatsächlich geht es um Erfahrung und Wissen, welche man nacherleben kann. Buddhismus ist in der Hauptsache Philosophie und Psychologie. Buddhisten sind im grunde Agnostiker – wenn man einen fragt, wer denn die Welt erschaffen hat, wird er ein ratloses Gesicht machen und mit den Schultern zucken. Es ist egal und nicht von Bedeutung, man kann es nicht wissen – damit hat sich die Sache dann erledigt.
Bald habe ich erste Meditationserfahrungen gemacht, bei denen zugegeben nicht viel passiert ist. Klar, das war recht entspannend und interessant – doch das wars erstmal. Die öffentlichen Meditationen sind eher zurückhaltend. Man wird grundsätzlich sehr langsam herangeführt. Sie erfüllen eher einen langfristigen psychologischen Effekt. Doch ich stehe nicht auf langsam und habe gegen den Rat meiner Buddhisten mit weiterführenden Meditationstechniken experimentiert. Ich habe es damals nicht so ernst genommen und war überzeugt, dass da schon nix Weltbewegendes passiert. Zumal ich mich für schlau gehalten habe, da ich während meiner Ausbildung selbst gelernt habe, wie man progressive Muskelentspannungen und Traumreisen anleitet. Das sind freilich Meditationen im weiterem Sinne – doch auf ganz anderem Niveau, mit ganz anderer Funktion.
Es gibt im Buddhismus verschiedene Vertiefungsebenen der Meditation, die sogenannten Jahnashttp://www.buddhaproject.de/about_this_site/Praxis/Jhanas/Jhanas_Vortrag/body_jhanas_vortrag.html. Diese wollte ich erkunden und so suchte ich mir eine Meditation heraus, welche mich ins erste Jhana führen sollte. Und was soll ich sagen? Es klappte!
Schon nach wenigen Minuten konnte ich ein anderes Körpergefühl wahrnehmen. Zunächst fokussiert auf bestimmte Körperregionen, doch nach und nach gelang es mir, dieses Gefühl auf den gesamten Körper zu übertragen. Es ist schlicht und ergreifend eine Wahrnehmung, welche im Grunde immer da ist – die wir jedoch ausblenden. Ähnlich wie wir Nebengeräusche ausblenden, wenn wir mit jemandem sprechen. Doch wenn wir uns darauf konzentrieren, können wir es wahrnehmen. Es ist ein geniales, angenehmes Gefühl. Der Körper scheint wie unter Strom zu stehen, er pulsiert und vibriert leicht.
Ich wiederholte die Meditation täglich. Sie war angenehm und von der Zeit gut zu bewältigen. Immer häufiger bemerkte ich, dass sich das Körpergefühl auch im Alltag einstellte. Wunderbar! Ich war viel fokussierter und geerdeter. Ich bemerkte sofort dass ich mehr Energie hatte, weniger Schlaf brauchte und viel entspannter mit stressigen Situationen umging.
Nun wagte ich mich an die zweite Vertiefungsebene. Und ja, auch das gelang. Ein – ich kann es nicht anders sagen – unfuckingfassbares Glücksgefühl, dass sich spontan im gesamten Körper einstellt und das „angenehme Körpergfühl“ des ersten Jhanas ablöst. Ich hab mich gefühlt als würde ich wie ein Weihnachtsbaum vor Glück leuchten. Und auch dieses Gefühl kommt mittlerweile immer mal wieder im Alltag hervor – einfach so. Ohne Grund ist man völlig glücklich.
Diese Erfahrungen haben mir ein tiefes Vertrauen in die weiteren Jhanas und das Dharma gegeben – so unwarscheinlich sie sich auch lesen. Mit jeder Vertiefungsebene werden sie absurder, doch naja… die ersten funktionieren schonmal und mich interessiert, wie weit man es treiben kann. Wär schon geil, wenn’s weitergeht. Nun ich bin bisher noch nicht zum dritten Jhana vorgedrungen. Mit der zweiten Vertiefungsebene wird es zugegeben auch schon schwerer – es gelingt mir nicht jedes mal und ich kann es nicht lange aufrecht halten. Das ist beim ersten Jhana anders. Hier gelingt es mir mittlerweile recht zügig, gut und dauerhaft.
Für das weitere Verstehen müssen wir einen kurzen Abstecher in die buddhistische Glaubenstheorie machen. Explizit: Wir müssen uns kurz mit dem Samsarahttp://www.buddhismus-schule.de/inhalte/radleben.html befassen. Ich reiße es wirklich nur kurz an, hinterlasse euch allerdings Einzelnachweise für tieferes Verständnis. Das Samsara ist das Lebensrad, in das jedes Wesen hineingebohren wird. Und nach dem Tod wieder hineingeboren wird. Immer und immer wieder. Je nachdem wie man gelebt hat, entscheidet sich nach dem Tod in welchem Wesensbereich man wiedergeboren wird. Mit viel heilsamen Karmahttp://www.buddhismus-schule.de/inhalte/karma.html wird man in den oberen Bereichen – mit viel unheilsamen Karma eher in den niederen Bereichen wiedergeboren. Dabei sind sie eigentlich gleichwertig und werden nicht als Strafe verstanden. Sie sind eben eine Konsequenz, eine Kausalkette die durch das eigene Handeln ausgelöst werden. Es gibt sechs Wesensbereiche; Höllenbereich, Hungergeistebene, Tierreich, Menschengeburt, Halbgötter (Dämonen), Götter. Ich möchte jetzt nicht alle im Detail erklären, dass könnt ihr unter den Verweisen nachlesen. Nur soviel: Alle Wesen sind vergänglich und werden wiedergeboren. Die „Götter“ sind nicht im Sinne von Schöpfergöttern zu verstehen – ganz im Gegenteil. Sie sind fehlbar und ganz und gar nicht allmächtig. Vergängliche Wesen, wie alle. Auch die Hölle ist nur eine Etappe, eine Erfahrung die alle Wesen durchleben. Leid und Glück werden nicht zwingend bewertet, es sind eben Zustände die man erfahren kann. Ziel der Buddhisten ist die Buddhaschaft, die Erleuchtung. Der Erleuchtete hat die Wahl wiedergeboren zu werden, um den anderen Wesen zu helfen die Buddhaschaft zu erlangen oder ins Nirwanahttp://www.buddhismus-schule.de/inhalte/samsaranirvana.html zu gehen (ein Ozean aller Bewusstseine) um das Samsara zu verlassen.
Ich beschränke mich auf die für meine Geschichte wichtige Wesenswelt: Die Ebene der Hungergeister. Ein Hungergeist leidet – wie der Name schon sagt – unter Hunger. Unter ständigem, quälendem Hunger. Begierde, Lust, Sucht. Unstillbar. Sie können keine Befriedigung empfinden. Niemals. Ihr einziges Bestreben besteht darin ihrem Hunger nachzugeben.
Wie jeden Abend begab ich mich in Meditation und war sehr schnell im ersten Jhana. Hierzu muss man seine Gedanken und Emotionen beruhigen, so dass man seine Wahrnehmung auf den Körper konzentrieren kann. Je unruhiger der Geist, um so abgelenkter ist man und um so schwerer findet man das Körpergefühl. Wie üblich versuchte ich nun das zweite Jhana zu erreichen. Dies ist dann möglich, wenn man aufhört das „angenehme Körpergefühl“ herbeiführen oder steuern zu wollen, sondern es nur noch wahrnimmt. Auch Gedanken und Emotionen können weiter auftreten und stören. Schafft man es einige Zeit, das Körpergefühl wahrzunehmen ohne es zu manipulieren und seinen Geist ruhig zu halten, erreicht man das zweite Jhana. Üblicherweise sind bis zu diesem Punkt bei mir etwa zwanzig Minuten vergangen. Wenn ich merke, dass ich nicht die nötige Ruhe finde, dann kann ich meine Meditation jederzeit beenden.
Diesmal war es anders. Ich hing fest. Ich wollte heraus, doch ich konnte nicht. Panik stieg in mir auf, denn ich fühlte mich wie gefangen. Gefangen im eigenen Geist. Ich verlor die Kontrolle, das Zeitgefühl, die Orientierung. Der Zustand war vergleichbar mit einem Traum, doch viel – viel! – intensiver und wahrlich real. Was mir nun passierte, das war real. Davon bin ich überzeugt.
Ein unermesslicher, schwarzer und leerer Raum erstreckte sich um mich herum. Für einige Zeit war ich einfach nur da. Wahrnehmung. Das war alles. Nichts sonst. Ich beruhigte mich und fügte mich in diese Leere. Ich kann wirklich nicht sagen, wie lange ich in diesem schwarzen Ozean der Unendlichkeit verweilte, Zeit hatte hier keine Bedeutung.
Mit einem mal packte mich etwas an Brust und Hals. Ein beengendes Gefühl ergriff von mir Besitz. Lungen und Atmung wie zugeschnürt. Ein heiserer Schrei entwich meiner Kehle. Was ich röchelte war „Hungergeist“. Ein langgezogenes, gequältes „Huuungergeiiiist“. Und dann nahm ich ihn wahr. Ich sah ihn nicht mit meinen Augen. Ich nahm ihn wahr. Er wollte mich. Er wollte seinen Hunger an mir stillen. An meinen Emotionen. Er wollte meine Emotionen, er begehrte sie und hätte alles getan um sie zu erlangen. Er wollte alles spüren, mein Glück und mein Leid – denn er würde es niemals erfahren können. Ich konnte ihn fühlen. Ich konnte seine Sucht, sein Begehen nachfühlen, mitfühlen. Und er tat mir unendlich leid. Ich wollte ihm so gerne geben wonach er verlangte, doch ich konnte es nicht. Ich wollte ihm helfen, ihn befreien – doch das war mir unmöglich. Er klammerte sich an mich, wie ein Ertrinkender sich an einen anderen Schwimmer klammern würde. Und wir würden beide untergehen, das war mir in diesem Moment klar.
Dann erschien ein goldener Schemen, eine Lichtgestalt. Hell, strahlend und mit einer unglaublichen Präsenz. Ich bin davon überzeugt, das war ein Buddah. Der Buddah hielt dem Hungergeist die Hände entgegengestreckt und eine Essenz voll reinen Glücks, voll reiner Liebe strömte in seinen Körper. Ich konnte die reine Liebe fühlen. Und der Hungergeist war befriedigt. Was mir unmöglich war, hatte der Buddah getan: Er hatte die Begehren des Hungergeistes befriedigt, seinen Hunger gestillt. Dieser ließ von mir ab und löste sich auf. Auch der Buddah verlor sich in der Leere. Und dann verschwand ich.
Und wachte aus meiner Trance auf. Ich war völlig neben der Spur, erfüllt von einer Mischung aus panischer Angst und unergründlicher Glückseeligkeit. Insgesamt hatte ich mehr als drei Stunden in diesem Zustand verweilt. Dabei war es mir eher wie Sekunden erschienen. Die nächsten Tage ging ich nicht aus dem Haus. Ich ging nicht ans Telefon, ich machte mein Internet nicht an, die Türklingel verursachte reine Panik. Selbst als ich nichts mehr zu essen hatte, verließ ich das Haus nicht. Ich hungerte lieber, als einkaufen zu gehen. Und glaubt mir: Ich kam nicht einmal auf die Idee zu meditieren.
Nun könnte man meinen, ich hätte mich zu intensiv mit der ganzen Thematik befasst und mein Unterbewusstsein hätte die Informationen in einem ziemlich krassen Traum verarbeitet. Doch ich habe von den Hungergeistern erst nach diesem Ereignis erfahren. Im Gespräch mit einem erfahrenen Lama, dem ich mich anvertraute. Er klärte mich auf. Er war es auch, der mir berichtete, dass auf jeder Ebene ein Buddah über die Wesen wache, der ihnen helfen könne. Der Buddah der über die Ebene der Hungergeister wache, hätte die besondere Eigenschafft, dass er als einziger ihren Hunger stillen könne und ihnen somit Erlösung verschaffe. Und zwar mit einem Nektar aus reiner Liebe.
Ihr versteht, weshalb ich Buddhist wurde?
Der Selbstversuch, eine Anleitung
Vielleicht erscheint es euch bisher als harmlos und weit hergeholt – doch ihr werdet es versuchen können. Wenn ihr euch gänzlich darauf einlasst, wird es eure Wahrnehmung der Realität verändern. Ich kann euch nicht versprechen, dass ihr es in gleicher Intensität wie ich erlebt. Doch ihr werdet mit hoher Wahrscheinlichkeit spüren, wie sich eure Warnehmung ändert. Jeder Mensch hat anderes Potential; der Geist jedes Menschen ist in verschiedener Verfassung. Davon hängt sehr stark ab wie schnell und intensiv ihr erfahrt. Jedoch bin ich mir überaus sicher, dass jeder von euch zumindest das erste Jhana erreichen kann – und mit ein wenig Geduld auch das zweite. Und wer weiß… vielleicht spürt es der eine oder andere von euch wesentlich Intensiver als ich. Manche von euch haben erste Erfolge vielleicht schon nach nur wenigen Minuten, gleich beim ersten Versuch. Bei anderen wird es vielleicht zwei oder drei Sitzungen dauern, bis sich Erfolge einstellen. Doch ihr werdet das erste Jhana erfahren!
Wenn ihr wirklich den Schritt wagen wollt einzutauchen, dann solltet ihr meinen Anweisungen folgen und nicht davon abweichen. Ansonsten kann es sogar gefährlich werden. Wer unter einer psychischen Störung leidet, der sollte sich auf das Lesen beschränken und nicht aktiv teilnehmen. Euer Geist wird sich sehr öffnen. Wenn ihr Trauma erlebt habt, Ängsten euer Leben kontrollieren oder ihr unter starken Depressionen leidet, werdet ihr diesen vollkommen ausgeliefert sein. Solltet ihr unter Psychosen oder Wahnvorstellungen leiden, so können sich diese potenzieren und tief in euren Geist eindringen. Nicht wenige haben nach einer Meditation Suizid begangen oder sind eine Gefahr für andere geworden.
Für alle anderen gilt, dass ihr mit Nebenwirkungen rechnen müsst. Dazu zählen vor allem Desorientierung, Derealisation, Depersonalisation, Kopfschmerzen. Das sind temporäre Zustände, die vergehen. Sorgt euch in diesem Falle nicht übermäßig. Es ist vergleichbar mit einem Muskelkater oder eine Muskelzerrung. Ihr habt euren Geist übermäßig beansprucht oder einen kleinen Fehler gemacht und das werdet ihr bemerken. Es geht vorrüber. Ansonsten hilft euch der Psychiater eures Vertrauens weiter. Vielleicht.
Eine kleine Anekdote am Rande: Die hinduistischen Yogis binden sich bei ihren intensiven Meditationen nicht umsonst ein Seil um den Körper, dass sie an einem Baum befestigen. Man kann schonmal so neben der Spur sein, dass man absolut davon überzeugt ist man könne fliegen … und von einer Klippe springt. Das ist dann erlebte Vergänglichkeit.
Zuerst setz euch bitte mit den Jhanasauseinander, wenn ihr es noch nicht getan habt. Ihr solltet euer Ziel kennen, so absurd es euch auch zunächst erscheinen mag.
Bevor wir weitermachen, einige grundlegende Dinge:
* Nehmt euch Zeit. Sowohl für die Meditationen, als auch für die gesamte Angelegenheit. 30 bis 60 Minuten solltet ihr pro Sitzung in jedem Fall einplanen. Und behaltet im Hinterkopf, dass es einige Sitzungen dauern kann, bis ihr das erste Jhana erreicht. Wenn ihr wirklich intensive Erfahrungen machen wollt, wiederholt es jeden Tag. Auch das müsst ihr Trainieren.
* Nehmt euch Ruhe. Ruhe ist wichtig. Wenn ihr plötzlich aus der Meditation gerissen werden, kann es zu besagten Nebenwirkungen kommen. Also: Kein Handy, kein Telefon, die Türklingel ausstellen, Familie/Mitbewohner anweisen euch in Ruhe zu lassen, Fenster bei Autolärm schließen usw.
* Macht es euch gemütlich. Meiner Meinung nach könnt ihr euch positionieren wie ihr wollt. Liegen, Knien, Schneidersitz, Stuhl. Auf Kissen, auf einem Nagelbrett. Hauptsache es ist euch bequem. Unbequemheit lenkt euren Geist ab und stört die Meditation. Eingeschlafene Beine, schmerzende Muskeln etc. Mit Übung kann man das überwinden, doch die Zeit kann man sich auch sparen.
* Musik kann helfen oder stören. Sie kann fokussieren oder ablenken. Macht es, wie ihr wollt. Die Augen könnt ihr geschlossen halten, das minimiert ablenkende Reize – manche meditieren lieber mit geöffneten Augen. Dabei kann man sich auf eine Kerze oder etwas ähnliches konzentrieren um die Wahrnehmung zu fokussieren.
* Vor jeder Meditation solltet ihr euren Geist beruhigen. Das Prinzip ist einfach, die Umsetzung auch: Den Körper atmen lassen, vertraut ihm, der kriegt das den ganzen Tag ohne euch hin. Beeinflusst den Atem nicht, steuert ihn nicht. Nehmt ihn einfach nur wahr. Macht das ein oder zwei Minuten. Nun geht ihr mit euren Gedanken genau so um, wie mit eurem Atem – denn auch sie sind lediglich eine Wahrnehmung. Beobachtet eure Gedanken – doch versucht nicht sie zu steuern oder beiseite zu schieben, bewertet sie nicht und hängt euch nicht daran auf. Ihr werdet merken, dass sich eure Gedanken beruhigen und alsbald weniger werden. Irgendwann habt ihr größere Lücken völlig ohne Gedanken – nur reine Wahrnehmung. Dann ist euer Geist ruhig.
* Gedanken sind normal. Sie tauchen immer wieder auf, auch mitten in Meditationen. Manchmal schweift man minutenlang ab. Das macht nichts. Sobald es euch auffällt, verfallt wieder in reines Beobachten und beruhigt euren Geist aufs neue.
* Lasst euch nicht frustrieren, wenn es nicht immer klappt oder es mal mehr, mal weniger gut geht. Auch das ist normal und ist tagesformabhängig.
Zunächst gebe ich euch eine nicht-buddhistische Anleitung mit auf den Weg, die euch meiner Meinung nach sehr gut auf das Folgende vorbereitet und vielleicht sogar schon in das erste Jhana führt. Das wäre der schnellste Weg. Auf jeden Fall aber eine gute Vorbereitung. Kurz und knackig. 30 Minuten solltet ihr einplanen.
https://youtube.com/watch?v=M5X-2L59u2c
Nun mal auf buddhistische Weise. Das ist viel intensiver und präziser, nimmt aber auch wesentlich mehr Zeit in Anspruch und benötigt mehr Übung, mehr Ruhe. Ihr braucht etwa 60 Minuten.
https://youtube.com/watch?v=cr-uSaVWGC8%3Flist%3DPLddGCL8Fcy2etTnwrAN_-MaCUOQaZY9-i
Für das zweite Jhana braucht ihr keine Anleitung. Wenn ihr euren ganzen Körper spürt, dann hört einfach auf euch damit zu beschäftigen. Steuert das Körpergefühl nicht, beeinflusst es nicht. Beobachtet es lediglich. Gedanken, die auftauchen könnt ihr dann kurz registrieren, lasst aber auch sie in Ruhe. Fokussiert euch auf das Körpergefühl. Ihr werdet schon wissen, wenn ihr das zweite Jhana erreicht habt.
Weiter gehe ich nicht mit euch, da ich die folgenden Erfahrungen selbst noch nicht gemacht habe. Tiefer in die Jhanas einzudringen, scheint mir vorerst keine gute Idee zu sein. Ich werde das jedenfalls nicht ohne einen guten Lehrer tun.
Viel Glück! Ihr werdet es brauchen, damit ihr nicht vom Hungergeist geholt werdet.