Tag 1
Das Licht ging an. Ich kniff die Augen zusammen. Es war meine Mutter, die mich für die Schule weckte. Nach ein paar Minuten stand ich dann endlich auf, um mich für die Schule fertig zu machen. Danach legte ich mich nochmal kurz aufs Sofa, wie ich es jeden Morgen mache. Nach viel zu kurzer Zeit stand meine Mutter schon in der Tür, um mir zu sagen, dass ich los muss. An der Wohnungstür verabschiedeten wir uns.
„Ich hab dich lieb Mama.“ – „Ich dich auch mein Schatz. Sei vorsichtig draußen, es ist neblig.“
Und sie hatte Recht. Es war so neblig, dass man kaum etwas gesehen hat. Ich lief an jemanden vorbei. Ich konnte diese Person nicht erkennen, weil es noch so dunkel war. Irgendwie war mir diese Situation total unangenehm und ich hatte ein komisches Gefühl im Bauch. Ich wollte einfach nur noch weg! Ich beschleunigte meinen Schritt, bis ich mich sicher fühlte und wieder normal weiter lief…
Als ich dann im Bus saß und aus dem Fenster sa
Tag 1
Das Licht ging an. Ich kniff die Augen zusammen. Es war meine Mutter, die mich für die Schule weckte. Nach ein paar Minuten stand ich dann endlich auf, um mich für die Schule fertig zu machen. Danach legte ich mich nochmal kurz aufs Sofa, wie ich es jeden Morgen mache. Nach viel zu kurzer Zeit stand meine Mutter schon in der Tür, um mir zu sagen, dass ich los muss. An der Wohnungstür verabschiedeten wir uns.
„Ich hab dich lieb Mama.“ – „Ich dich auch mein Schatz. Sei vorsichtig draußen, es ist neblig.“
Und sie hatte Recht. Es war so neblig, dass man kaum etwas gesehen hat. Ich lief an jemanden vorbei. Ich konnte diese Person nicht erkennen, weil es noch so dunkel war. Irgendwie war mir diese Situation total unangenehm und ich hatte ein komisches Gefühl im Bauch. Ich wollte einfach nur noch weg! Ich beschleunigte meinen Schritt, bis ich mich sicher fühlte und wieder normal weiter lief…
Als ich dann im Bus saß und aus dem Fenster sah, konnte ich im Nebel eine komische Gestalt sehen…
Tag 2
Ich war schon einige Minuten vorher munter, bevor mich meine Mutter wecken wollte. Ich musste eigentlich mal nötig auf die Toilette, aber ein Gefühl sagte mir, dass es sich nicht lohnen würde, zu gehen und sich nochmal ins Bett zu legen. Mutter würde eh gleich im Zimmer stehen. Kurze Zeit später ging langsam die Tür auf und Mama kam herein. „Schatz, aufstehen.“ – Ich stand sofort auf, ging ins Bad, um erst mal die Toilette zu benutzen. Mein Gott, war ich danach erleichtert. Dann machte ich mich weiter fertig. Mutter hatte mich heute etwas später geweckt, deswegen musste ich danach auch gleich los. „Ich hab dich lieb.“ – „Ich hab dich auch lieb mein Schatz. Pass draußen bitte auf, es ist heute schon wieder so neblig.“ – „Ja, ich passe schon auf. Mach dir keine Sorgen.“
Ich war total in Gedanken versunken.
„Oh Gott, wir schreiben heute drei Arbeiten und dann steht heute auch noch mein mündlicher Vortrag in Englisch an. Das kann ja heiter werden.“, dachte ich.
Plötzlich knallte ich gegen irgendwas Großes. Ich blickte nach oben und sah die Gestalt von gestern. Ich wollte schreien, aber es kam kein einziger Ton aus mir heraus. Ich stand auf und rannte so schnell ich konnte. Diesmal drehte ich mich um. Ich sah die Gestalt, sie war zu mir zugewandt und blickte in meine Richtung. Ich rannte so schnell ich konnte zur Bushaltestelle.
Diesmal traute ich mich nicht aus dem Fenster zu schauen. Ich hatte zu viel Angst. Und dann fiel es mir ein. Ich wollte Mama davon erzählen, hatte es aber vergessen weil sie Spätschicht hatte und deswegen nicht zu Hause war, als ich von der Schule kam. „Verdammt!“
Tag 3
Ich schaute auf mein Handy. Es war 00:00 Uhr. Ich lag jetzt hier schon seit 22:00 Uhr. Ich dachte über die zwei letzten Tage nach und darüber, was mir am Tag zuvor passiert war. Ich war im Sportunterricht zusammengebrochen. Mein Blutzucker war angeblich zu niedrig. Das komische war, ich hatte vorher genug gegessen. Langsam ging meine Tür auf und sie öffnete sich einen Spalt. „Was geht hier nur vor sich…“, flüsterte ich leise, so dass nicht einmal ich richtig verstanden habe, was ich da sagte.
Ich zog mir die Decke über den Kopf. Mutter war nicht da. Sie wurde im letzten Moment für die Nachtschicht eingeteilt und ich hatte aufgrund des Stresses, den ich hatte, wieder vergessen, ihr von den merkwürdigen Ereignissen zu erzählen. Ich zog langsam die Decke von meinem Auge weg, um etwas sehen zu können. Im ersten Moment sah ich nichts. Ich leuchtete mit meinem Handy durch den Raum. Auch jetzt war nichts zusehen. Auch hören konnte ich nichts. Es war so still, man hätte wahrscheinlich eine Nadel fallen lassen können und man hätte das gehört. Ich sah in Richtung Tür.
Da blinkte etwas. Das Blinken kam vom Flur. Ich setzte mich aufrecht auf mein Bett und schluckte. Ich zitterte am ganzen Körper und ging zum Flur. Es war Mutters Handy, was geblinkt hatte. „Nanu, sie vergisst doch sonst ihr Handy nicht.“, sagte ich zu mir selbst. Sie hatte eine neue Nachricht.
11, zweites Stockwerk, rechts.
Der Absender war unbekannt…
Ich überlegte kurz, was das zu bedeuten hat. Und dann fiel es mir ein. Ich wohne im Neubaugebiet. Dort stehen drei Häuser mit mehreren Wohnungen. Meine Eingangszahl war die Nummer Neun. Dann gab es bei meinem Haus noch die Zehn und die Elf. Im zweiten Stockwerk, auf der rechten Seite, war die Wohnung des Freundes meiner Mutter. „Ich muss dahin, da ist irgendwas, ich kann es spüren.“, sagte ich zu mir.
Ich machte das Licht im Flur an und zog mir eine Jacke über meinen Schlafanzug. Auf dem Boden erblickte ich die Schlüssel meiner Mutter. Ich hob sie auf und steckte sie ein. Ich machte die Tür auf und drückte auf den Lichtschalter, der für die Beleuchtung im Treppenhaus zuständig war. Ich schloss die Tür hinter mir zu und holte nochmal tief Luft. Dann stieg ich die Treppe zum Dachboden hinauf. Mein Atem wurde immer schwerer. Ich hasste den Dachboden. Bevor ich die die Tür zum Dachboden aufmachte, drückte ich den Lichtschalter, um nicht über einen dunklen Dachboden laufen zu müssen. Ich öffnete die Tür. Es war stockdunkel. „Verdammter Mist, die haben das verfluchte Licht immer noch nicht repariert. Und ich habe auch noch mein Handy zu Hause liegen lassen.“, sagte ich mit leiser Stimme.
Ich machte zwei große Schritte. Es knarrte und dann fiel die Tür zu. Es gab einen riesigen Knall und ich schrie und rannte so schnell es ging ans andere Ende. Ich machte hinter mir die Tür zu. „Es ist nur eine verdammte Tür gewesen.“, sagte ich zu mir, um mich zu beruhigen.
Ich stieg langsam die Treppe zu seiner Wohnung hinab. Ich steckte den Schlüssel ins Schlüsselloch und drehte ihn um. Ich wollte endlich wissen, was mich erwartet. Ich betrat die Wohnung. Ich sah nach rechts in sein Wohnzimmer. Ich fing gleichzeitig an zu schreien und zu weinen. Das war das schlimmste, das ich jemals in meinem ganzen Leben gesehen habe. Die Wände waren voller Blut und meine Mutter, die auf dem Sofa lag, war ebenfalls total in Blut getränkt. Ein Mann aus der gegenüberliegenden Wohnung kam zu mir und alarmierte sofort die Polizei.
Ich wurde verhört, brachte jedoch nicht ein einziges Wort raus, weil ich so geschockt war. Aus einem Gespräch konnte ich entnehmen, dass das, was hier geschehen ist, schon fast drei Tage her sei …
1 Monat später
Sie haben endlich dieses widerliche Arschloch gefunden. Es stellte sich heraus, dass er ein Serienmörder war. Erst hatte er sich über einen großen Zeitraum das Vertrauen seiner Opfer erschlichen, sie dann ausgenutzt und schließlich grausam umgebracht und ist danach weitergezogen. Mittlerweile befinde ich mich in psychiatrischer Behandlung. Die Gestalt, die ich draußen gesehen habe, davon gehe ich jedenfalls aus, war meine Mutter. Sie hat auf mich aufgepasst, als ich im Nebel zum Bus ging. Ich habe niemandem etwas davon erzählt. Ich wollte nicht, dass mich meine Tante noch in die Klapse einweist, wenn ich ihr das erzähle.
Ich vermisse meine Mutter sehr und werde wahrscheinlich noch lange brauchen, bis ich mit ihrem Tod abgeschlossen habe.
„Schatz?“ – „Wer spricht da?“ – „Schatz, du musst aufstehen!“
Ich machte die Augen kurz zu und öffnete sie kurz darauf wieder. Ich sah meine Mutter. Ich umarmte sie und gab ihr einen Kuss auf die Wange. „Ich bin so froh, dass ich dich habe.“ – Nachdem ich mich für die Schule fertig gemacht habe, verabschiedeten wir uns auch schon.
„Mama, ich hab dich lieb.“ – „Ich hab dich auch lieb mein Schatz. Sei vorsichtig draußen, es ist neblig.“
Beobachten & Freistellen
Da die Kommentarfunktion wieder funktioniert, poste ich hier meine Vertonung zu der Geschichte. Viel Spaß:
LG drawcreeps