Tomodachi Life – Freude am töten
ACHTUNG: VERSTÖRENDER INHALT
Bitte beachten Sie, dass es sich bei dem folgenden Text um eine Creepypasta handelt, die verstörende Themen beinhalten kann, wie zum Beispiel Gewalt, Sexualisierung, Drogenkonsum, etc. Creepypastas sind fiktive Geschichten, die oft dazu gedacht sind, Angst oder Unbehagen zu erzeugen. Wir empfehlen Ihnen, diesen Text nicht zu lesen, wenn Sie sich davon traumatisiert oder belästigt fühlen könnten.
Gelangweilt sitze
ich vor meinem Computer. Das Google Symbol scheint mich förmlich zu zwingen
etwas in die Suchmaschine einzutippen. Ich blicke auf meine Hausaufgaben, das
Thema Trigonometrie ist der jetzige Stoff in meiner Klasse, Fach Mathematik.
Nur kenne ich mich null damit aus. Ich starre wieder auf den Bildschirm. Das
bunte Google Zeichen scheint immer größer zu werden. Ich reibe mir die Augen
und beginne das Wort ‚Trigonometrie‘ einzutippen, in der Hoffnung etwas zu
finden, was mir hilft. Schon nach dem ersten Buchstaben zeigt mir Die
Suchmaschine einige Vorschläge. Unter den normalen Ergebnissen sind Sachen wie
‚Tchibo‘, ‚Tiere‘ und ‚Transformers‘.
Aber unter den schon gesuchten Angaben sticht mir eine Zeile fast die Augen
aus.
‚Tomodachi
life‘ steht an erster Stelle und darunter weitere Ergebnisse, die damit in
Zusammenhang stehen. Ich erinnere mich daran, dass ich damals vor einem Jahr,
als es in der Schule noch nicht so stressig war, jeden Tag mit diesem Spiel
verbracht habe. Ich habe alle möglichen qr-Codes fotografiert und auf mein
Spiel übertragen. Habe alle Tricks und Tipps gelesen, um meine Insel soweit
auszubauen wie es nur geht. Habe 100 Miis davon 50 Kinder auf meiner Insel. Aber
dann hatte ich einfach keine Zeit mehr
dafür. Aber jetzt packt mich wieder die Spiellust. Ich lasse alles liegen und
springe auf. Meine Eltern sind nicht da, weshalb ich ungestört zocken kann,
ohne dass mich jemand anschreit ich solle lernen gehen. Ich haste die Treppe
hinauf und lasse mich in mein Bett, im Zimmer am Ende des Flures fallen. Ich
ziehe, auf dem Bett liegend, die unterste Schublade meines Nachttisches auf und
hole meinen 3DS heraus. Das Spiel befindet sich schon in dem Gerät, also starte
ich ihn ohne zu zögern. Die Menü-Melodie ertönt, als der Bildschirm flackernd
angeht. Ich starte das Spiel und bin schon ganz aufgeregt, endlich wieder in
meiner eigenen Welt zu versinken.
Das
Meeresrauschen ertönt als der Titelbildschirm eingeblendet wird. Ich tippe den
Bildschirm an und die Musik von Tomodachi life ertönt. Ich erblicke mein
riesiges und komplett ausgebautes Apartment. Rundherum die anderen Gebäude.
Nirgendwo steht die Schrift ‚Neu‘, was mich nicht wundert, schließlich habe ich
schon alles gesammelt, weshalb ich das große Gebäude betrete. Ich überfliege
die einzelnen Zimmer, in der Hoffnung mein Mii zu finden. Mir fällt auf, dass
irgendwie keines meiner Mii ein Problem hat. Dies wundert mich, weil ich ja schon sehr lange nicht mehr gepielt habe, aber das ist mir schon einmal passiert… glaube ich.
Egal welches Mii ich besuche, sie alle begrüßen
mich mit demselben Satz: „Ah, guten Tag, schön, das Ebenbild von Sandra endlich wieder zu
Besuch zu haben.“ Doch wollen sie weder essen noch trinken und haben auch keine Lust das
Magenmittel oder den Hustensaft einzunehmen. Ich lasse es dabei und werde es
wohl später nochmal versuchen. Im vorletzten Stock finde ich schließlich mein
Mii. Erschrocken stelle ich fest, dass es jetzt plötzlich einen breiten,
grinsenden Mund, und nicht mehr den lieben mit den Grübchen hat. Ich betrete
die Wohnung und will es editieren, weil mir das Grinsen echt Angst macht.
Überraschenderweise will es mit mir spielen sobald ich die Wohnung betreten habe.
Ich drücke auf ‚Ja, spielen wir‘ und das Spiel beginnt…
Das Start-Bild für das
‚Mii Pixel-Quiz‘ taucht auf und lässt mich auf keuchen. Es scheint als wäre
mein Nintendo von innen mit Blut angespritzt und zerkratz worden. Der Text,
welcher das Minispiel beschreibt, wurde, glaube ich, mit roter Farbe auf eine
schwarze Leinwand geschrieben. Nur ist das schwer zu sagen, unter den ganzen
Rot erkennt man es nur schwer. Die Musik ist plötzlich verstummt und in mir
kommt ein ganz seltsames Gefühl hoch. Ich fasse mir an den Hals, weil ich dort einen
Kloß spüre, so wie damals, als ich eine Schularbeit schrieb, für die ich nichts
gelernt hatte.
Sandra wartet im
Hintergrund schon spielbereit neben der Leinwand. Etwas verängstig drücke ich
auf Start. Sandras Grinsen scheint breiter geworden zu sein. Ihre einst kleinen
braunen Augen sind jetzt durch diese irren Glubschaugen ersetzt worden.
Zitternd warte ich auf ihre Frage. Ihre hohe, kratzige Stimme bereitet mir eine
Gänsehaut: „Die erste verpixelte Leiche.“ Sie zwinkert und das erste Bild
blendet ein. Schockiert blicke ich auf den Bildschirm, jedoch erkenne ich nur eine braune Frisur, der Rest ist größtenteils rot.
Zur Auswahl steht Bill, Bill und nochmal Bill – dreimal der Name meines Bruders. Ich klicke den Ersten an und
ein dumpfer Knall ist zu hören, welcher die
unheimliche Stille zerbricht, welche von meinem Nintendo ausgeht. Sandra
klatscht und gratuliert mir. Das Bild wird scharf und ich erkenne die Leiche
des Miis meines Bruders. Er trägt ein blutbeflecktes T-Shirt, Die Haare wurden
ihm an seine Beine geklebt, sodass sein Körper eine Art ‚O‘ bildet. Seine
dadurch gut zu sehende Kehle wurde mit einem Messer durchstochen, ebenso seine
einst blauen Augen.
Der Kloß in
meinem Hals wird größer, mir wird schlecht. Es sieht alles so… realistisch aus!
„Die nächste verpixelte Leiche.“ höre ich wieder Sandras kranke Stimme. Das
nächste Bild zeigt eine aufrecht stehende Gestalt. Zur Auswahl ist nun dreimal
der Name Valentina, meine Mutter! Den Tränen nah klicke ich auf einen der Namen
und wieder ertönt das seltsame Geräusch, was wohl so viel wie ‚Richtig‘
bedeutet. Dieses Bild zeigt das Ebenbild meiner Mutter. Ihr Bauch ist
aufgeschlitzt worden und ihr eigener Darm wurde ihr um den Hals gelegt. Ihr
Kopf ist blau angelaufen und wurde zum Teil zerbrochen, sodass man ihr Gehirn hervortreten
sehen kann. Ein widerliches Grinsen schmückt ihr entstelltes Gesicht. Die Augen
weit aufgerissen und blutunterlaufen blicken sie mich anklagend an. Schnell
drücke ich auf weiter. Der Bildschirm wird schwarz. Stille durchflutet mein
immer dunkler werdendes Zimmer. Ich finde mich in Sandras Wohnung wieder, wie sie
mir gratuliert und mir die drei Körbe zur Verfügung stellt. Verwirrt aber auch
total erleichtert, dass es nur 2 Runden gab, öffnete ich die größte Kiste. Quietschend
öffnet sich der Deckel und heraus fällt sie Leiche meines Vaters Mii.
Mit dem Kopf nach
unten liegt er auf dem Boden des Zimmers, den Rücken aufgeschlitzt, sodass man
seine Wirbelsäule sieht. Seine Arme und Beine wurden verdreht und sitzen am falschen
Platz. Blut färbt den Boden langsam rot. Plötzlich hebt er leicht seinen Kopf.
Wie in Zeitlupe und mit einem widerlichen Knacks Geräusch seines Halses dreht
er sich in meine Richtung. Jetzt blendet sich eine Nahaufnahme seines Gesichts
auf dem Bildschirm ein. Ich kreische, als mich diese großen, blutunterlaufenen, realen Augen meines Vaters anstarren. Sie wirken so fehl am Platz, so falsch. Sofort verlasse ich das Zimmer.
Überrascht stelle ich fest, dass das gesamte Apartment dunkel ist. Kein
einziges Licht brennt mehr. Zitternd kehre ich zur Insel Übersicht zurück. Ich
sehe, dass mein halb bebautes Wohnviertel hell erleuchte ist. In jedem Haus scheint die Familie zu Hause zu sein.
Ängstlich aber neugirig betrete ich das Viertel und überfliege die einzelnen Häuser. Der
Anblick der sich mir bietet lässt mich erstarren.
In jedem Haus
liegen die beiden Elternteile auf dem Boden. Daneben
stehen je zwei Kinder. Das eine ein Feuerzeug, das andere einen Benzinkanister
in der Hand. Das erste Kind wirft jetzt das Feuerzeug mit der lodernden Flamme
auf die verstümmelten Leichen. Das andere kippt den Benzinkanister aus und
erzeugt somit, dass sich deren Eltern in einen riesigen Feuerball langsam
verbrennen. Ein lautes Knistern, gefolgt von lautem Kreischen kommt aus dem
Nintendo und lässt mich zusammenzucken. Ich betrete die anderen Häuser in der
Hoffnung etwas anderes zu sehen, aber in jedem bietet sich mir derselbe
Anblick. Nur im obersten Haus, weit entfernt von den anderen, steht mein Mii,
ganz alleine. Die Kleidung blutbefleckt und gestört grinsend beginnt es langsam
zu kichern. Das Kichern wird immer lauter und wird jetzt auch von den Kindern aus den anderen Häusern
begleitet. Aus den unzähligen kichernden Stimmen entsteht langsam ein lautes,
psychopatisches Lachen. Obwohl mein Trommelfell zu platzen droht, kann ich neben dem ganzen Gackern eine Stimme hören:
„Es macht Spaß!“
Ich springe von
meinem Bett auf. Mir die Ohren zuhaltend, renne ich die Treppe hinunter in die
Küche, doch das Lachen will nicht verstummen. Ich starre hinaus in die dunkle
Nacht, lausche der Stimme meines Miis: „Es macht Spaß, Spaß, Spaß, Spaß, SPAß!!!“
In der
Glasscheibe spiegelt sich die entstellte Leiche meines Bruders, der erhängte
Körper meiner Mutter und der Leichnam meines Vaters wieder. Ich schreie auf. Zitternd am ganzen Körper höre ich plötzlich schwere Schritte hinter mir. Erst jetzt bemerke ich die zwei roten Augen, die sich in der Glasscheibe spiegeln und sich mir langsam nähern. Ich muss jetzt aufhören, dieses Ding hat das Licht meines Handys bemerkt…