Tor
ACHTUNG: VERSTÖRENDER INHALT
Bitte beachten Sie, dass es sich bei dem folgenden Text um eine Creepypasta handelt, die verstörende Themen beinhalten kann, wie zum Beispiel Gewalt, Sexualisierung, Drogenkonsum, etc. Creepypastas sind fiktive Geschichten, die oft dazu gedacht sind, Angst oder Unbehagen zu erzeugen. Wir empfehlen Ihnen, diesen Text nicht zu lesen, wenn Sie sich davon traumatisiert oder belästigt fühlen könnten.
Heute hat mir mein Neffe eine sehr seltsame Geschichte erzählt. Sein Name ist Tim und er spielt seit seiner Einschulung vor zwei Jahren Fußball in der Fußball AG seiner Schule. Heute Mittag hatten sie Training, wie jeden Dienstag. Er spielte in der Position des Torwarts. Bei einem Schuss überschätzte er die Größe des Tores und sprang mit voller Wucht gegen den Außenpfosten, wobei er sich den Kopf anschlug und zu Boden ging. Er beschrieb eine ältere Dame mit weißen Locken und einem Amulette mit blauem Einsatz, die sich ihm schnell, vom Rande des Fußballfeldes her, nährte und sich mit sorgenvoller Miene zu ihm herunter beugte. Nach seiner Aussage wäre die Frau um die hundert Jahre alt gewesen. – Ein mit Falten zerfurchtes Gesicht auf einem knittrigen Hals.- Sie hatte ihre dürren, knochigen Finger nach ihm ausgestreckt und ihm damit über den Kopf gestreichelt. ,,Das tat sicher ziemlich weh.“, hatte sie gesagt und ihr Atem hätte nach Fäulnis und Verwesung gestunken. Natürlich habe er ihr versichert, dass ihm so ein kleiner Aufprall mit dem Kopf, nichts anhaben könne. Daraufhin hatte sie geschmunzelt und mit kratziger Stimme gesagt:,, Komm, ich bringe dich zu deinen Eltern.“ Er hatte einen großen Schrecken bekommen und die faltige Hand, die sie ihm entgegenstreckte, weggeschlagen. Als er ihr an den Kopf warf, dass seine Eltern seit 3 Jahren tot waren und er sich hektisch nach Hilfe umsah, da ihm die alte Frau nun tatsächlich etwas Angst machte, stellte er fest, dass er ganz alleine mit ihr auf dem Fußballfeld war. ,, Na, komm. Sie warten schon auf dich.“, sie hatte ihm erneut die Hand entgegen gestreckt. Er war zurückgewichen und sie hatte ihm bedauernd aufs Bein geklopft, mit den Worten:,, Na gut, dann sehen wir uns erst in ein paar Jahren wieder.“ Dann hatte sie sich lächelnd aufgerichtet und war weggegangen, rückwärts und ohne zu blinzeln. Als sie weg war, kam es ihm vor, als würde er in eine Art Sog gezogen, der ihn im Hier und Jetzt wieder ausspuckte, umringt von seinen Mitschülern. Und alles wäre wieder normal gewesen.
Nachdem er mir die Geschichte erzählt hatte, ging ich in mein Arbeitszimmer und nahm aus der hinteren Ecke, der obersten Ablage meines Bücherregals, ein Buch heraus. -Das Buch in dem ich meine Vergangenheit verwahrte.- Ich schlug das Buch auf und blickte grimmig auf das Bild meiner Mutter, das zu ihrem 84. Geburtstag im Altersheim, von ihren Pflegern, geschossen wurde. Meine Mutter war eine schreckliche Frau gewesen. Schon mit 14 waren meine Zwillingsschwester -Tims Mutter- und ich das erste Mal von zu Hause abgehauen. Ich reichte ihm das Bild und er sprach aus, was ich bereits befürchtet hatte:,, Wow, das ist sie ja. Ist das etwa meine Großmutter?“ Ich nickte und mit all der Eindringlichkeit, die ich aufbringen konnte, sagte ich:
,, Wenn du dieser Frau je wieder begegnen solltest, mach, dass du wegkommst.“