Town of Sorrows
ACHTUNG: VERSTÖRENDER INHALT
Bitte beachten Sie, dass es sich bei dem folgenden Text um eine Creepypasta handelt, die verstörende Themen beinhalten kann, wie zum Beispiel Gewalt, Sexualisierung, Drogenkonsum, etc. Creepypastas sind fiktive Geschichten, die oft dazu gedacht sind, Angst oder Unbehagen zu erzeugen. Wir empfehlen Ihnen, diesen Text nicht zu lesen, wenn Sie sich davon traumatisiert oder belästigt fühlen könnten.
Town of Sorrows – Stadt der Gequälten
Hallo. Danke, dass du dir meine Geschichte anhörst. Ich heiße Silent Scream und bin sonst so einsam, weißt du… wie das alles gekommen ist? Nun, ich fang besser ganz vorne an.
Es war ein regnerischer Herbsttag. Meine Eltern waren im Büro, ich hatte mir mein Lieblingsbuch geschnappt und lag nun lesend auf der Couch. Morgen war mein 14. Geburtstag und auch wenn man es mir nicht anmerkte, ich war furchtbar aufgeregt. Doch gleichzeitig legte sich ein Schatten über diese Freude. Mein Bruder Adrian war morgen vor genau 3 Jahren bei einem Brand ums Leben gekommen. Die Grundschule unseres Ortes war unerklärlicherweise in Brand geraten, alle Kinder und Lehrer wurden bei lebendigem Leibe geröstet.
Ich verdrängte diesen Gedanken und legte das Buch zur Seite. Erst jetzt merkte ich, dass es wärmer geworden war. Ich ging zum Fenster und schaute hinaus. Draußen regnete es in Strömen. Ich tat das ganze als Hirngespinst ab und ging in die Küche. Ich angelte mir eine Dose Cola aus dem Kühlschrank und suchte in den Schränken nach einer Tüte Chips. Als ich keine fand, richtete ich mich wieder auf und schloss den Schrank. Aus dem Augenwinkel sah ich etwas außerhalb des Hauses. Langsam drehte ich mich zum Fenster und im gleichen Moment setzte mein Herz aus. In blutroter Schrift stand da ‚Willst du mit mir spielen?‘. Ich wich zurück und musste einen Panikschrei unterdrücken. Diese Vollidioten aus der Nebenstraße! Ich ging etwas nervös die Treppe hoch in mein Zimmer. Ich schloss die Tür hinter mir und schaltete den Fernsehr an. Ich bekam kein Signal. Besorgt schaltete ich das Gerät wieder aus und nahm mein Handy. Ich wählte die Nummer meiner Mutter und hob das Handy an das Ohr.
Der Anruf ging durch! Ein erleichtertes Lächeln breitete sich auf meinem Gesicht aus. Es knackte und man hörte jemanden rasselnd Atmen. Die Stimme meiner Mutter schrie: „Gott, lass mich sterben!!! Bitte, macht das es aufhört!!! Neiiiiinnnn…..“ Es gab ein Knacken und Knirschen und meine Mutter verstummte. Ich schrie auf und warf das Handy von mir weg. Schluchzend rollte ich mich zusammen. Was verdammt war hier los?! Doch plötzlich flüsterte mir jemand etwas ins Ohr. Erst war es nur wie ein leises Rauschen des Windes, dann erkannte ich die Stimme eines kleinen Jungen. Er sang ein wunderschönes Lied. Es erfüllte mein ganzes Herz mit Freude. Ich setzte mich auf und lauschte der Stimme. Jetzt sah ich es. Eine Gestalt, verkokelt und völlig entstellt, stand vor meinem Bett. Flammen tanzten um seine Füße, ihr Kopf war zur Seite geneigt. Es öffnete den Mund und krächtzte: Schwesterchen, komm zu mir. Ich möchte spielen! Ein Grinsen breitete sich auf dem Gesicht meines kleinen Bruders aus. Mein Atem verschnellerte sich und ich stemmte mich mit aller Kraft gegen die Macht, die mich zu dieser Kreatur hinzog. Meine Fingernägel bohrten sich in die Bettdecke, meine Muskeln spannten sich an. Doch schließlich lag ich vor meinem entstellten Bruder vor dem Bett. Eine Träne lief meine Wange hinunter. Die Kreatur sah auf mich hinunter und streckte den Arm aus. Seine rabenschwarze, bröckelige Hand strich über meine Wange. Plötzlich ging jeglicher Ton aus. Ich hörte nur noch meinen Bruder, der flüsterte: Keine Angst. Gleich können wir für immer spielen… Etwas bewegte sich in meinem Körper und die Welt um mich herum blitzte. Etwas zwängte sich durch meine Kehle und ein unfassbarer Schmerz breitete sich in meiner Brust aus. Ich schrie und kreischte, aber es brachte ja eh nichts. Etwas weiches, warmes suchte sich seinen Weg durch meinen Hals und ich spuckte es auf den Boden. Ein Schatten legte sich über mich und ich kippte um. Mein letzter Blick fiel auf mein eigenes Herz, das zuckend und pulsierend vor mir auf dem Boden lag. Als ich wieder aufwachte, lag ich immer noch auf dem Boden. Ich richtete mich auf und sah mich um. War alles ein Traum? Ich zog mich am Fensterbrett hoch und sah hinaus. Überall standen Kinder, den Kopf gesenkt. Ein Kreischen und Weinen drang an meine Ohren und eine unendliche Ruhe und Melancholie legte sich auf meine Seele.
Jetzt lebe ich in der Town of Sorrows und obwohl mein Bruder auch hier ist, bin ich einsam. Aber du hast meine Geschichte gelesen. Ich mag dich. Ja! Weißt du was, ich möchte dich auch hier haben! Ich werde dich besuchen und zu mir holen. Sieh in nächster Zeit öfters aus dem Fenster, du wirst mich schon erkennen. Aber nun muss ich los, mir überlegen, wie ich meinen ersten Mord an dir am besten gestalte…