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Warnung vor Creepypasta

ACHTUNG: VERSTÖRENDER INHALT

Bitte beachten Sie, dass es sich bei dem folgenden Text um eine Creepypasta handelt, die verstörende Themen beinhalten kann, wie zum Beispiel Gewalt, Sexualisierung, Drogenkonsum, etc. Creepypastas sind fiktive Geschichten, die oft dazu gedacht sind, Angst oder Unbehagen zu erzeugen. Wir empfehlen Ihnen, diesen Text nicht zu lesen, wenn Sie sich davon traumatisiert oder belästigt fühlen könnten.

Darf ich mich kurz vorstellen? Ich bin Nira, momentan elf Jahre alt und schreibe jeden Tag in mein kleines Tagebuch. 

12.02.2003

Heute versteckte die Sonne sich wieder hinter einer großen Wolkendecke. Regen fiel bereits seit heute morgen herunter. Ununterbrochen. 
Meine Eltern sind vermutlich bereits in ihrem Flugzeug, in Richtung Urlaub. Ich wollte nicht mitgehen. Mir gefiel das Angebot, für eine Woche bei meiner Tante aus der Nachbarschaft zu bleiben, viel besser. Gegen 10:15 Uhr holte sie mich Zuhause ab, wir packten meine kleine grüne Tasche in den Koferraum und fuhren zu ihr. „Ich habe eine kleine Überraschung Zuhause.“, gab sie zwischenzeitlich von sich. Natürlich war ich aufgeregt. Was das wohl sein mag? Ich grübelte den ganzen Weg, was sie wohl damit meinen könnte. Kurz nachdem wir die Einfahrt erreicht hatten, riss ich die Tür auf und stürmte aus dem Auto. Ungeduldig schnappte ich mir meine Tasche aus dem Kofferraum und wartete vor der Haustür. Meine Tante lächelte mir bloß zu. Nachdem der Schlüssel den Riegel der Haustür zurückrutschen lies, betrat ich ihr gemütlich beheitztes Haus. Vor dem Eingang befand sich eine lange, breite Treppe. Nach links konnte man in die Küche blicken, auf der gegenüberliegenden Seite befand sich das Wohnzimmer. Nachdem ich aus meinen Schuhen heraus geschlüpft bin, stellte ich meine Tasche in das Wohnzimmer, wo meine Tante bereits das Geschenk aus dem Schrank holte. Zu erblicken bekam ich einen kleinen bläulich, schwarz gemusterten Hasen. Seine ebenso kleinen Glasaugen schimmerten gelblich. Auf sein Gesicht war ein zufriedenes Lächeln gestickt worden. Herzlich nahm ich das Kuscheltier in die Arme, drückte es fest an mich. „Oh… Danke schön!“, kam es überglücklich aus mir heraus.

Nachdem wir gemeinsam zu Abend gegessen, eine Runde Monopoly gespielt und zusammen einen Film gesehen haben, zeigte sie mir, wo sich mein Zimmer für die nächsten sieben Tage befand. 
Müde tappste ich mit meinen nackten Füßen über den kalten Boden. Das Bett stand direkt neben der Tür. Gegenüber befand sich ein breites Fenster. Daneben standen ein Schreibtisch und ein Fernseher. Gähnend, und mit dem blauen Hasen im Arm, verkroch ich mich in das gemütliche Bett. Meine Tante deckte mich zu, bevor ich bereits einschlief.

Ein merkwürdiges Kratzen riss mich aus meinen Träumen. Langsam öffnete ich meine Augen noch vom Schlaf benebelt. Ich glaubte in den ersten Momenten, dass das Kratzen von draußen kam, oder noch aus meinem Traum, da ich noch immer im Halbschlaf war. Langsam wurde ich aber wach. Das Kratzen war noch immer zu hören. Mein Blick richtete sich in Richtung Fenster. Der Mond blickte hinein, und erleuchtete fast das gesamte Zimmer. Das Kratzen jedoch schien nicht von draußen zu kommen. Dafür konnte ich es einfach zu deutlich hören. War es aus dem Nachbarzimmer? Vor meiner Tür? … Oder doch unter meinem Bett?
Ängstlich zog ich die Decke über meinen Kopf, den Hasen fest an mich drückend.
Dieses Geräuch war nur noch dumpf zu hören, das beruhigte mich. Ich konnte zum Glück auch schnell weiter schlafen.

13.02.2003

Gähnend streckte ich mich in meinem Bett. Die Sonne verteilt skurille Schatten in meinem Zimmer. Aber sie gefallen mir irgendwie. Sie schienen schon fast zu tanzen! Ich war so fasziniert davon, dass ich meine Tante gar nicht herein kommen hörte. Sie bat mich zum Frühstück nach unten zu kommen. Sie schloss hinter sich die Tür. Langsam stand ich auf, kramte mir meine Klamotten aus der Tasche und zog mich um. Als ich auf dem Weg in Richtung Tür war, stockte ich für einen Moment. „War das schon immer da?“, schoss mir durch die Gedanken. Kopfschüttelnd wand ich mich ab, öffnete die Tür und ging den kleinen Flur entlang, die Treppe herunter, in die Küche.

Als ich die Küche betrat, setzt sie sich gerade mit einer Tasse Kaffe an den Tisch und ich mich neben sie. „Sag mal, waren die Kratzer schon immer an der Tür oben – im Gästezimmer?“. Sie nahm einen Schluck aus ihrer Tasse. „Ja, schon vor einigen Jahren tauchten sie plötzlich auf. Doch ich weiß nicht woher…“

Ich wusste nicht was ich davon halten sollte, aber ich fragte nicht weiter.  Nach dem Frühstück sind wir gemeinsam weg gefahren. Waren einkaufen, und später in den Zoo. Am Abend, nachdem ich eine Sendung im Fernseher zu ende gesehen hatte, begab ich mich wieder in mein Zimmer. Nachdem ich meiner Tante noch eine schöne Nacht wünschte, dauerte es wieder nicht lange, bis ich eingeschlafen bin. Plötzlich war es wieder da. Dieses kratzende Geräusch. Als würde jemand seine Pranken in eine hölzerne Wand schlagen. Ich hatte es über den Tag komplett vergessen. Ich richtete meinen Oberkörper auf. Der Mond war fast komplett hinter Wolken versteckt. Ich konnte ausmachen, dass das Kratzen irgendwo in meiner Nähe war. Ich befürchte, dass sich eine Kreatur in meinem Zimmer verstecke, und wenn ich zu schreien beginnen würde, dass es sich auf mich stürzte… Ich schüttelte den Kopf, um diesen Gedanken loszuwerden. Wieder wie gestern Nacht, überdeckte ich meinen Kopf mit der Decke. Den Hasen fest in meinen Armen verstaut. Es schien zu helfen. Denn wieder konnte ich ohne Mühe einschlafen.

14.02.2003

Ich rollte mich herum. Noch immer im Halbschlaf. Ich taste in meiner Hand nach dem Geschenk, welches ich von meiner Tante erhielt. Meine Finger konnten, außer der Mattratze unter mir, nichts finden. Ich öffnete meine Augen, um nachzusehen, ob es vielleicht irgendwo unter der Decke war. Nichts. Mein Kopf wanderte weiter in Richtung Boden. Auch dort war es nicht. Angestrengt begann ich zu überlegen, ob ich gestern Nacht noch aus dem Zimmer gelaufen sein könnte. Mit einem Sprug stand ich auf den Beinen, und lief auf die Tür zu. Ich beachtete nicht weiter die Kratzspuren, da sie mir ja bereits bekannt waren. Also ging ich in den Flur weiter. Suchend, nach dem kleinen blauen Hasen. „Wer sucht, der findet!“, glitt es mir grinsend über die Lippen. Das Kuscheltier lag einsam vor der Treppe. Wie er wohl dort hin kam? Ich erklärte es mir damit, dass ich ihn wohl morgens, nachdem ich wahrscheinlich etwas trinken war in der Küche, dort fallen lassen habe. Meine Tante begrüßte mich mit einem freundlichen Lächeln. 
Am Vormittag schaute ich einen Film im Fernsehen, zeichnete etwas und machte mit meiner Tante einen Spaziergang. Am Nachmittag gingen wir in ein großes Schwimmbad und kamen erst spät zurück. Ich war bereits im Auto eingeschlafen und meine Tante muss mich wohl in mein Zimmer getragen haben. Diese Nacht schien ich nicht aufgewacht zu sein. Vielleicht ließ mich dieses Etwas jetzt in Frieden?

15.02.2003

Ein wisperndes Geräuch weckte mich auf. Als mein Blick auf die Digitaluhr wanderte, zeigte sie 5:43 Uhr. Es war noch dunkel. Ich wurde schnell wach, denn diese Stimme lief mir eiskalt den Rücken herunter. Ich versuchte zu verstehen, was sie sagte. Jedoch waren es keine Worte. Es ähnelte einem Knurren, gemischt mit einem leisen Wimmern. Es schien sogar näher, als das Kratzen der letzten Nächte. Ich verkroch mich ein weiteres mal unter meiner Decke. Mein Atem war schneller. Wo war es? Ich vermutete, dass es vielleicht vor meinen Bett stand. Aufgrund der Dunkelheit konnte ich es jedoch nicht sehen. Ein subtiles Keuchen erfüllte den Raum. Es war langsam, gleichmäßig. Schon fast beruhigend. Aber dieses Wimmern ….
Aus dem Gang waren Schritte zu vernehmen. „Aufstehen! Die Sonne scheint schon.“, konnte ich hören, als die Tür aufgerissen wurde. „Es ist schon Zehn Uhr, Nira.“ erklärte meine Tante, bevor sie wieder in ihre Küche verschwand. Ich muss wohl wieder eingeschlafen sein. Vielleicht war es auch nur ein Traum?

Heute war geplant, dass wir gemeinsam ins Kino gehen. Jedoch war der Film ausverkauft, daher verschoben wir es auf morgen. Glücklicherweise hatte meine Tante immer ein Plan B auf Lager. Wir trafen uns heute mit meinem Onkel, der hatte eine Zeit im Zirkus gearbeitet. Ich mochte ebenfalls, der konnte uns immer so coole Tricks zeigen!

Als wir Zuhause waren, verlief der Abend eigentlich fast wie immer. Nur diesmal grübelte ich, ob ich überhaupt noch in diesem Raum schlafen sollte. Jedoch tat ich die Vorfälle als nicht geschehen ab und betrat das Zimmer. Nachdem ich das Licht löschte, und das am kleine Nachtlicht einschaltete, griff ich mir den kleinen Hasen vom Schreibtisch. Müde ging ich auf das Bett zu. Schon im nächsten Moment schlang sich etwas Kaltes, Dünnes um meine beiden Fußgelenke. Mit einem mal zog es daran und brachte mich zu Fall. Ich konnte mich mit meinen Hände noch am Boden abstützen und Schlimmeres verhindern. Das Kuscheltier flog etwa eine Armlänge vor mir zu Boden. Mein Herz drohte aus der Brust zu springen. Mein Brustkorb hob und senkte sich in einem schnellen Tempo. Ein bizarres Knacken war zu hören – meine Gedanken schossen wild umher. Dieses Etwas begann mich unter das Bett zu ziehen. Ich konnte nichts erkennen, die Schatten hatten die Überhand. Voller Panik wirbelte ich meine Beine umher, in der Hoffnung ich könnte mich befreien. Gleichzeitig tasteten meine Fingerspitzen nach dem Hasen. Er gab mir immer das Gefühl von Sicherheit. Jetzt würde er mir sicher auch helfen! Verzweifelt streckte ich den Arm immer weiter. Ja! Ich hatte ihn erwischt. Ich drückte ihn ohne zu zögern fest an mich. Den Versuch, um Hilfe zu schreien, konnte ich vergessen. Ich hatte nicht genug Luft in meiner Lunge um das noch fertig zu bringen. Als ich diesen Hasen fester und immer fester an mich drückte, lies diese Kreatur locker. Verschwand vermutlich. Erschöpft bemerkte ich nicht, dass ich sofort einschlief.

16.02.2003

Gleich am nächsten morgen, nachdem ich aufwachte, stürmte ich angsterfüllt zu meiner Tante. Ich erklärte ihr, was geschehen war. Wir schauten gemeinsam im Zimmer nach – natürlich, fand sie nichts. Noch immer zitternd drückte ich den kleinen Lebensretter an mich, als ob ich ihn nie wieder loslassen wollen würde.
Am Mittag saß ich mit meiner Tante im Garten, über das Ereigniss nachdenkend. Dabei erblickte ich einige Kinder aus der Nachbarschaft, ebenfalls in ihrem Garten und im womöglich ähnlichem Alter. Ich hatte sie schon öfter gesehen. Die Mädchen saßen oft mit ihrem kleinen Koffer auf ihren Gartenmöbeln und schminkten sich, spielten mit ihren neuen Handys oder schauten gemeinsam langweilige Fernsehsendungen. Manchmal, so wie heute, trafen sie sich mit anderen Kindern in ihrem Alter. Hörten laute Musik und tranken Energy Drinks. Sie schienen ihre älteren Geschwistern nacheifern zu wollen. Ihre kindliche Fanatsie viel zu früh weg zu geben. 
Nachdem wir nach dem Kinobesuch wieder im Auto saßen und zurück fuhren, begann meine Tante mir etwas zu erzählen.

„Ich habe mich schon immer für unsere Familiengeschichte interessiert. Damals kamen unsere Vorfahren aus dem Asiatischen Gebiet. Viele von ihren glaubten an Buddha, und waren Mönche. Sie überlieferten eine kleine Geschichte, die heute kaum noch präsent ist. Sie erläutert, dass Kinder, bis zu ihrem 27 Lebensjahr, anfällig für Seelenraube sind. Kleine Kreaturen verstecken sich dabei oft irgendwo in unseren Häusern und warten bis die Kindern einschlafen. Ältere Menschen sind dabei nicht mehr gefährdet, sie können sich psychisch zu gut abblocken. Kinder mit viel Fantasie sind dabei geschützter als andere, sie erlauben das Glauben an „Suhikenzo“. Asiatische Schutzdämonen. Andere jedoch verlieren ohne Fantasie den Glauben an sie, daher können sie nicht beschützt werden – so kann man viele früher ungeklärte Kindestode dadurch erklären. Die Medien vertuschen es mit einem normalen Herzstillstand, bloß weil sie es nicht besser wissen.“ Interessiert blickte ich meine Tante an. „Das muss es sein!“, brach es aus mir heraus, „Dein Geschenk muss eines von diesen Schutzdämonen sein…“
Am Abend hatte ich mich entschieden, Sicherheitshalber bei meiner Tante im Bett zu übernachten. Diese Nacht war es nicht so leicht einzuschlafen. Ständig musste ich an gestern denken. Was wenn es wieder kam?
Doch der Gedanken, dass mein kleiner blaue Hase mich beschützen würde, beruhigte mich. 

17.02.2003

Am Frühstückstisch schaltete meine Tante das Radio ein. Es wurde von einem Mord aus der Nachbarschaft berichtet. Ein Kind wurde ausgeweidet in Kinderzimmer gefunden. Spuren für einen Einbruch konnten jedoch nicht festgestellt werden. Bei dem Gedanken, dass das eines dieser Monster gewesen sein könnte, wurde mir etwas schlecht. Ich schob dabei meinen Teller an die Seite. 
Ich ging wieder nach oben in das Gästezimmer. Ich zog mein Nachthemd aus und kleidete mich um. Mein Blick wanderte dabei auf das Bett. Der kleine blaue Hase lag dort. Aber wie kam er dort hin?
Ich wurde aus den Gedanken gerissen, als meine Tante mir zurief, dass sie kurz bei den Nachbarn sei. Mein Kopf wendete sich wieder zu dem Bett. Er war weg. Mein Herz schlug panisch in meiner Brust, als ob es wüsste, dass etwas nicht stimmt. Dabei blieb mein Blick auf den Kratzspuren stehen. Ich trat näher heran. Es waren nicht bloß irgendwelche Kratzer. Ich glaubte, dort etwas lesen zu können. Und es waren mehr als letztes mal. Noch bevor ich entziffern konnte, was dort stand, erregte eine knarrende Bodendiele meine Aufmerksamkeit. Vier blutrote, schon fast schwarze Pranken standen am Ende es Raumes. Darüber verbanden knochige Beine einen abgemagert aussehenden, mit einem ebenso gleichfarbenen felligen Körper. Zwei lange Schweife peitschten durch die Luft. Spitze Ohren waren nach vorne Gerichtet um alles zu hören. Der Kopf war ausschließlich ein großes Skellet. Lange, dünne, weiß-gräuliche Schnauze. Schwarze leere Augenhöhlen. Sich übereinander schneidene Fangzähne. Die zwei Kiefer schienen nur noch durch vereinzelnde Sehnen zusammen gehalten zu werden. 

Mich kaum auf den Beinen haltend Schritt ich immer weiter zurück in Richtung Tür. Ich drehte meinen Kopf für einen Moment, um sehen ob die Tür offen war. Dabei bemerkte ich ein weiteres mal die Kratzspuren auf dem Holz, diesmal konnte ich es lesen. „Halte Dich von dem Hasen fern.“ … Noch bevor ich etwas realisieren konnte durchfuhr mich ein stechender Schmerz. Ich konnte mich nicht mehr auf den Beinen halten und stürzte zu Boden. Ich blickte auf die schmerzende Stelle. Es pulsierte. Durch den unteren Teil des Beines wurde ein Messer hinein gehauen! Blut überströmte den Boden um mich herum. Bloß ein verwirrtes und schmerzerfülltes Keuchen konnte ich von mir geben. Dieses wurde von einem widerlich, in meinen Gedanken immerwieder hallendes, Lachen ersetzt. Ich blickte dem kleinen blauen Hasen, welcher sich vor mir aufbäumte, in die Augen. Sein unschludiges Lächeln wurde durch ein verstörendes Grinsen ersetzt. 
Noch bevor er etwas ausführen konnte, hörte ich ein krachendes Geräusch neben mir. Benebelt vom Schmerz schaute ich schließlich auf. Der Kiefer der befellten, zweischweifigen, Kreatur schnappte neben mir zu. Die wuchtigen Zähne durchstachen das vorher blaufarbene Tier, welches nun blutdurchtränkt war. 

„Vetraue mir.“ schnaufte die Kreatur beruhigend, nachdem es das Monster, welches mich fast umbrachte, zerissen hatte.

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