
Vor die Hunde gegangen
ACHTUNG: VERSTÖRENDER INHALT
Bitte beachten Sie, dass es sich bei dem folgenden Text um eine Creepypasta handelt, die verstörende Themen beinhalten kann, wie zum Beispiel Gewalt, Sexualisierung, Drogenkonsum, etc. Creepypastas sind fiktive Geschichten, die oft dazu gedacht sind, Angst oder Unbehagen zu erzeugen. Wir empfehlen Ihnen, diesen Text nicht zu lesen, wenn Sie sich davon traumatisiert oder belästigt fühlen könnten.
Ich saß hier unten schon eine Weile, fast schlafend, als David runter fiel. Er hing hier schon lange, doch nun ist auch seine Leine gerissen. Ich schnupper an ihm. Es riecht nicht wie es sollte. Er riecht süßlich. Und abstoßend.
Aber das passiert mit ihnen allen, sobald ihre Haut die dunklen Punkte bekommt. Als David sie entdeckte, ist er aus dem Haus gegangen und hat die Leine und sich aufgehängt. Ich vermisse ihn, aber trotzdem kann ich nicht mehr neben David bleiben. Sein Fleisch ist schwarz, feucht und voller Würmer.
Ich gehe langsam durch den Ort. Menschen sehe ich hier nun kaum noch, nur noch ihre Körper. Überall, wo ich hingehe ist dieser Geruch. Dieser abstoßende Geruch. Die meisten von ihnen sind an den Punkten gestorben. Zuerst die Punkte, dann die fallende Haut und zuletzt das Blut, welches aus allen Poren fließt. Als das alles angefangen hat waren ich, David und sein Weibchen immer nur im Haus. Er ging für kurze Zeit raus, nahm mich aber nie mit. Als sein Weibchen ging redete er nur noch mit mir und Salz floss aus seinen Augen.
Ich trete, in Gedanken versunken, auf einen dieser Dinger, die aussehen wie Davids Kinnpaste. Sie wachsen hier überall seit der schwarze Schnee fiel.
Plötzlich sehe ich einen Menschen. Ein Weibchen. Sie trägt eine dieser Masken, die die Schildkrötenmenschen immer trugen. Ihre Kleidung ist aber nicht hell gelb, sondern schmutzig, grau und braun. So wie die normaler Menschen.
Jetzt sieht sie auch mich. Viele der übriggebliebenen Menschen haben mich, als ich noch bei David saß, nur angestarrt. Einige sagten mir etwas. Andere setzten sich zu mir und gaben mir etwas zu essen. Ich hoffe dieser wird einer der netteren sein.
Sie geht langsam auf mich zu. Als erstes wollte ich weglaufen, denn die Schildkrötenmenschen waren nie nett zu mir gewesen. Sie riefen mit ihrer Herde an Schildkröten, gepanzert aber doch schnell fahrend, etwas aus. Viele Stunden hintereinander und das Tagelang.
Doch ich bleibe stehen. Sie kommt auf mich zu und ich fange an zu knurren. Ihre Hand reicht mir etwas. Ich rieche daran und es stellt sich als Fleisch raus. Sie fängt an mit mir zu reden. Ich verstehe wie gewöhnlich kein Wort, aber dennoch merke ich diesen Klang. Sie wiederholt ihn immer wieder. So wie David es immer getan hat.
Während ich esse streichelt sie über mein dreckiges Fell. Sie steht auf und will, dass ich ihr folge. Ich wollte verschwinden, ging aber doch mit. Ich genoss das Gefühl wahrgenommen zu werden.
Wir laufen weiter und weiter.
Sie tritt in eines der Großhäuser ein, in die ich bei David nie durfte. Es sieht verwüstet und leer aus. Sie aber geht sofort in eine bestimmte Richtung, holt eine dieser Geräuschboxen und steckt eine Glitzerplatte rein. Es kommen Klänge aus der Box. Sie lauscht ihnen und genießt es. Es ist eine Männchenstimme. Sie schwingt über den ganzen Raum. So etwas hat auch David immer mit seinem Weibchen gehört. Wir blieben hier eine Weile, bis die Geräuschbox aufhörte zu arbeiten.
Sie nimmt die Glitzerplatte wieder mit und wir gehen aus dem Großhaus. Auf den Straßen vor dem Großhaus sind weiße Rechtecke aufgestellt. in ihnen stehen überall seltsame Betten Reihe um Reihe und mit genauso weißen Tüchern getrennt. Auf ihnen sind ein oder zwei schwarze Säcke, die süßlich abstoßend riechen. Sie geht bis in die letzte Reihe auf die einzigen leeren Betten zu. Unter ihnen findet sie irgendwelche Dinge, die sie sofort einpackt.
Wir verlassen endlich diesen Ort und spazieren durch die hohen Häuser. Sie geht zwischen ihnen entlang und bleibt an einem Erdhügel stehen. Es ragt eine Planke auf der Erde, daneben ein Spielzeug. Sie setzt sich neben dem Erdhügel hin und fängt an mit ihn zu reden. Das ist aber nicht das merkwürdigste was ich bisher gesehen hab.
Sie wohnt in einer dieser Schildkröten. Sie ist allem Anschein nach Tod, den die Schildkrötenmenschen in ihrer Nähe sind es. Sie haben alle noch ihre Knallstöcke in den Armen. Sie waren so sehr auf ihre Knallstöcke aus, doch wurden von eben diesen durchlöchert. Etwas weiter entfernt liegen ungewöhnlich viele Körper an einer Mauer. Sie wurden auch von Knallstöckern durchlöchert und es wurde auch versucht sie zu verbrennen.
Sie legt ihre Kleidung weg und fängt wieder an mich zu streicheln. Sie nimmt etwas Wasser, wäscht meinen Dreck weg und zieht mir die Parasiten aus dem Fell. Es war schön wieder beachtet zu werden. Fast schon geliebt zu werden.
Am Ende liegen wir da. Sie hat mich in den Arm genommen und zugedeckt. Ich fühle mich wieder wie bei David. Es ist ein bezauberndes Gefühl. Unendlich schön und doch so fremd.
Ich bin kurz davor einzuschlafen, da sehe ihre Arme. Es waren keine Punkte. Nein. Es waren Verbrennungen. Als der schwarze Schnee fiel hatten viele diese Verbrennungen an Armen, Beinen, Rücken oder sogar im Gesicht. Ihr Mund fing bald an zu Bluten und sie fielen um. Bei ihr sind bisher nur die Haare und Zähne ausgefallen. Aber ich werde versuchen nicht darüber nachzudenken. Ich genieße die Umarmung des wahrscheinlich letzten Menschen dem ich noch begegnen werde.