GeisteskrankheitKonversationenKreaturenMittelMord

White- Beschmutzung

Warnung vor Creepypasta

ACHTUNG: VERSTÖRENDER INHALT

Bitte beachten Sie, dass es sich bei dem folgenden Text um eine Creepypasta handelt, die verstörende Themen beinhalten kann, wie zum Beispiel Gewalt, Sexualisierung, Drogenkonsum, etc. Creepypastas sind fiktive Geschichten, die oft dazu gedacht sind, Angst oder Unbehagen zu erzeugen. Wir empfehlen Ihnen, diesen Text nicht zu lesen, wenn Sie sich davon traumatisiert oder belästigt fühlen könnten.

Was macht einen Menschen menschlich?

Tja, eine schwierige Frage.

Ein Mensch wird als Mensch geboren. Doch ist die Menschlichkeit ein Privileg, dass der Mensch erst später beigebracht bekommt. Zumindest aus heutiger Sicht. Zur Erklärung: Ein Baby ist wie eine weiße Leinwand. Doch indem es von seinen Eltern den Unterschied von gut und böse antrainiert bekommt, wird die Leinwand bemalt. Es lernt „ja“ und „nein“, „richtig“ und „falsch“ und irgendwann lernt es Moral und Perfektion. Zwei Dinge, die ihrer nicht existieren, aber dessen Wunsch und Wille sich in dem Gehirn der Menschheit eingebrannt hat, um das Leben nach einer gewissen Ordnung, Routine und nicht im vollkommenen Chaos zu leben.

Wird die Leinwand eines Babys beschmutzt durch falschen Einfluss zum Beispiel, kann man diese Stelle natürlich übermalen, aber doch wird sie auf ewig gekennzeichnet bleiben, ein Leben lang.

Jetzt der Grund warum ich dies hier niederschreibe. Ihr kennt sicher diese gewissenlose Killer… Jeff, Eyeless Jack, Sleepless…

Doch jeder von ihnen, selbst Something Worse hat Menschlichkeit in sich. Denn sie waren in einem Umfeld, sie wurden bemalt, übermalt und beschmutzt.

Aber was wäre, wenn ein Junge bis zu seinem 17. Lebensjahr abgegrenzt von der Außenwelt wäre. Was wäre wenn dieser Mensch nun frei wäre. Ein Mensch ohne Menschlichkeit. Ohne Moral, ohne Perfektion. Ein Mensch, vor dem selbst DARKNESS erzittern würde. Einer der nicht aus Blutdurst tötet. Ein Mensch ohne Angst vor der Welt. Ein Mensch.. wie ich. Nun… Ihr solltet mir wohl lieber nicht begegnen.

White

Ich schaue auf. Sehe den jungen Mann an, der vor mir sitzt. „White“, der Name passt zu ihm. Weißes Haar, weiße Haut… er ist farblos. War das wahr, was er da schrieb? Ich weiß es nicht. Sicher, sind uns ein paar dieser Kreaturen bekannt. Wir als Geheimdienst für mysteriöse Kreaturen und Erscheinungen waren bestimmte Killer gewohnt, aber das hier?

Der junge Mann redet nicht. Er ist stumm, er kann es nicht. Doch er versteht jedes einzelne Wort, das ich oder einer unserer Männer sagen. Er lächelt. Nimmt den Stift in die Hand, die wir ihm neben den Blog gelegt hatten und tippt darauf. Immer im gleichen Takt, jedes verdammte Mal.

„Wo kommst du her?“, frage ich, während ich mich neben den jungen Mann stelle.

Ein Kratzen vom Stift, der immer wieder auf den Block pocht, tönt durch den Raum. Ich schaue über die Schulter von White. Ein Wort schmückt das gelb verfärbte Blatt Papier.

Irrelevant.

Seufze.

„Es ist deine Sache ob du mit uns oder gegen uns arbeitest, aber ich rate dir, dass es besser ist sich mit uns zusammen zu schließen.“

Wieder Gekritzel.

Sleepless?

Steht auf den Blockblatt.

Something Worse?

DARKNESS?

„Wenn du seit einer Zeit eingesperrt warst, woher kennst du diese Kreaturen?“

Kurzes schreiben.

Ihre Kollegen haben mich gefragt, mit wem ich zusammenarbeite und mir Informationen zu den Kreaturen gegeben.

Ich fasse mir an die Stirn. Solche Vollidioten.

„Und woher kannst du unsere Sprache?“

Habe Stimmen gehört, als ich eingesperrt war. Worte. Ich habe nie über sie nachgedacht, doch lernte ich ihre Bedeutung.

„Verstehe.“, seufze ich, „Na gut, ich hole mir etwas zu trinken, willst du auch etwas?“

Der junge Mann nickt.

„Was willst du?“

Ein amüsierter Blick breitet sich auf seinen Gesicht aus. Stimmt ja, er kennt ja noch gar kein Getränk, außer vielleicht Wasser.

„Ich bringe dir Cola. Ich glaube, du wirst das mögen.“, gebe ich grinsend zurück und verlasse den Raum.

Drehe mich noch einmal um, schaue ihn direkt in die Augen. Ich zucke bei dem Anblick zusammen. Seine Regenbogenhaut ist vollkommen schwarz. Der Junge ist ein einziger weißer Fleck: Weißes Haar, weiße Klamotten, weiße Haut, doch die Augen… die Augen sind schwarz wie die Nacht. Ich drehe mich schlagartig um und verlasse den Verhörraum.

Schaue auf den glatten Tisch aus Hartplastik, ein unbequemer Stuhl, eine Überwachungskamera, Männer die mich durch eine verspiegelte Glasscheibe beobachten… alles so wie zu Hause. Sie haben Angst vor mir. Weil ich jemanden umgebracht habe. Weil sie denken, ich wäre genauso ein Killer wie die anderen Kreaturen. Bin ich nicht. Ich töte Menschen nicht einfach so. Ich wollte das nicht. Ich wollte die Menschen nicht umbringen. Ich trauere auch nicht darum, dass sie jetzt tot sind, es ist nur… naja, ich muss die Konsequenzen für etwas tragen, dass ich nicht getan hatte, das bereitet mir… Bauchschmerzen…

Ist das eins dieser Gefühle, von denen die Stimmen zu Hause geredet hatten? Gefühle? Ich fühle nichts. Keine Trauer, keine Freude… ich empfinde es nicht als schlimm, kann ich ja schließlich nicht, für mich ist es… normal.

Schaue hoch. Der Mann hat sich erschreckt, als er mir in die Augen geschaut hat. Ich bin wie eine weiße Leinwand, dass einzig unschuldig unberührte auf dieser Welt und so… automatisch gestört. Bis auf meine Augen. Meine Augen sind nicht unschuldig. Sie haben andere Dinge gesehen, haben die Stimmen mal gesagt. Verbotene Dinge.

Doch die weiß meine weiße Leinwand nicht mehr. Ich kann mich nur noch an weiß erinnern, an einem weißen Rau mit Stimmen, mehr nicht und das ist gut so. Mögen meine Augen gesehen und vergessen haben.

Stehe auf. Laufe durch den Raum, befühle die Wand. Sie ist glatt und kalt, auch genau wie zu Hause.

Ein Gedankenblitz durchzuckt mich. Der von dem jungen Ehepaar, für dessen Tod ich sorgte. Es war keine Absicht. Wirklich nicht. Die Tür stand nur offen und ich bin ins Haus rein. Ich hatte Hunger und ich roch essen, ich finde diese Schritte nur logisch. Auf jeden Fall bin ich ins Haus rein. Es war geheizt und dass war mir aufgrund dass es dunkler wurde nur recht. Ich wusste sowieso nicht, warum ich auf einmal nicht zu Hause war, aber eigentlich war das wohl irrelevant.

Ich habe mich an den Tisch gesetzt und das Essen gegessen, das auf dem Tisch war.

Dann kam die Dame des Hauses mit ihren Mann hinein. Sie waren beide etwas älter und zuzusehen, wie sich die beiden so etwas wie „Zungenküsse“ gaben, ließ mir den Appetit dann doch vergehen.

Die Frau hat geschrien und ich bin aufgesprungen, dabei ist die Gabel auf den Boden gefallen und ich habe mich gebückt um sie aufzuheben, da stand schon der Mann vor mir und hielt mir eine Pistole an den Kopf, ich solle aus dem Haus verschwinden. Die Stimmen zu Hause haben sich manchmal beschwert, dass die Amerikaner zu viel Zugang zu Waffen hätten und ich wollte deshalb etwas sagen, aber ich konnte nicht

Ich konnte nicht reden, ich weiß nicht warum. Die Stimmen haben es mir eigentlich vorgemacht, aber ich scheine das nicht richtig gelernt zu haben…

Auf jeden Fall wollte ich den Mann seine Gabel geben, dabei bin ich gegen seinen Arm gestoßen, wobei er den Abzug aus Versehen betätigte und sich ins Bein schoss. Dabei ist die Gabel in sein Auge gerammt worden und ich muss damit bis in Hirn vorgedrungen sein. Ich bin nach hinten getaumelt und als die Frau fertig war zu Schreien, ist sie vor mir weggerannt und dabei über die Teppichfalte gestolpert und hat sich den Kopf an der Tischkante angeschlagen.

Die Polizei, die von den Nachbarn wegen des Schusses gerufen wurde, meinte, es wäre eine Gehirnblutung gewesen aufgrund eines unglücklichen Falles. Ich schien den Polizisten wohl nicht ganz geheuer, also haben sie mich mitnehmen lassen… hierhin. Das ist meine Geschichte.

Ich bin kein kaltblütiger Mörder, das versuche ich den Polizisten die ganze Zeit klar zu machen. Ich bin sauber, rein, nicht kaputt. Ich bin einfach nur… ich. Ich bin nicht menschlich. Bin ich deshalb falsch? Und wie ist man dann menschlich? Warum bin ich nicht normal, wenn ich doch rein bin? Wenn ich unschuldig bin, dann…

Ich stocke.

Ich kann nicht kaputt sein… Ich nicht. Ich war mein Leben lang in puren weiß. In einer Flut reiner Unschuld, doch kaum bin ich hier, wurde diese Reinheit versucht zu besudeln. Vielleicht bin ich es nicht, der Unrein ist. Vielleicht ist es die Welt.

Sollte ich ihr den gefallen tun?

Ich schaue zum gespiegelten Glas.

Sollte ich diese Welt vom Dreck säubern?

Die Tür geht auf. Der Kommissar kommt wieder rein. Schnell verwerfe ich den Gedanken, der mir gerade gekommen war. Er war nichts weiter. Nur ein dreckiger Gedanke, hervorgerufen durch eine dreckige Welt.

Kritzle den Satz: Ich will Hause.

Auf den Block.

Verständnislos schaut mich der Mann an. Er wirkte urplötzlich so alt, beinahe senil mit seinem grauen Haar. Nicht mehr lange, bis sein Herz es nicht mehr machen würde… oder seine Niere oder seine Lunge… Kettenraucher, das roch man am Mantel.

Ich nippe an den Glas mit der braunen Flüssigkeit, die der Mann mir hingestellt hat. Sie schmeckt süßlich, lecker, irgendwie… eigenartig.

Nehme den Stift zur Hand, stelle mich neben den Kommissar, der geistesabwesend auf das Blatt Papier schaut. Sehe ihm eine Weile dabei zu. Eine Schauer läuft mir über den Rücken. Dann steche ich ihn in den Hals

– HALT NEIN, DAS TUST DU NICHT-

Stoppe in der Bewegung, in der ich den Stift heben wollte. Wo kam das her? Drehe mich um. Keine Quelle der Stimme zu sehen.

„Suchen sie etwas?“, fragt der Kommissar.

Schüttle den Kopf.

„Gut, dann müssen Sie noch ein paar Papiere unterschreiben und dann sind sie frei.“

Schaue ihn perplex an. Er lächelt.

„Es konnte nachgewiesen werden, dass der Vorfall ein Unfall war und aufgrund seltsamen Auftretens können wir niemanden einsperren. Sie können jetzt nach Hause.“

Ich blicke ihn verwirrt an und zwinge mir ein Lächeln auf die Lippen…

Als ich das Präsidium verlasse, erfüllt die frische Luft meine Lungen. Zu Hause war ich nie draußen, ich war die frische Luft nicht gewohnt, aber sie war angenehm.

Ich beschließe, mich auf den Weg nach Hause zu machen… zu Hause… wo das wohl ist?

Eine schwarze Limousine parkt vor dem Eingang der Polizeiwache. Laufe nach vorne zu ihr hin.

Dort angekommen, schiebt sich eine Scheibe aus den Hinterfenstern runter.

„White?“, fragt eine der beiden wohlbekannten Stimmen.

Ich nicke.

„Komm nach Hause, Kleiner.“, sagt die andere Stimme.

Ich nicke, steige ein und rutsche auf den Sitz.

Ich war ein weißes Gemälde. Kein Pinselstrich hatte mich bis jetzt berührt. Doch nun war es anders… nun, wurde ein Strich gesetzt und über pinselt, in der Hoffnung, dass diese Beschmutzung nie wieder zum Vorschein kommt.

() 12:28, 3. Jan. 2015 (UTC)

Bewertung: 0 / 5. Anzahl Bewertungen: 0

Bisher keine Bewertungen! Sei der Erste, der diesen Beitrag bewertet.

Ähnliche Artikel

Schreibe einen Kommentar

Überprüfen Sie auch
Schließen
Schaltfläche "Zurück zum Anfang"