KurzMord

Die Gemälde des Jägers

Warnung vor Creepypasta

ACHTUNG: VERSTÖRENDER INHALT

Bitte beachten Sie, dass es sich bei dem folgenden Text um eine Creepypasta handelt, die verstörende Themen beinhalten kann, wie zum Beispiel Gewalt, Sexualisierung, Drogenkonsum, etc. Creepypastas sind fiktive Geschichten, die oft dazu gedacht sind, Angst oder Unbehagen zu erzeugen. Wir empfehlen Ihnen, diesen Text nicht zu lesen, wenn Sie sich davon traumatisiert oder belästigt fühlen könnten.

Die Gemälde des Jägers

Eine Alpensage

Von Felipe Soarez

Unsere Geschichte trug sich im kleinen, verträumten Dorfe Promotogno am Fusse des Morteratschgletscher zu. Eines Morgens ging der Wildhüter der Region seiner alltäglichen Arbeit nach. Diese besteht hauptsächlich aus Ablaufen des dortigen Naturschutzgebietes. Dabei wird Wild & Pflanzenbestand abgeschätzt und allfällige Massnahmen getroffen. Dazu gehört auch das Einhalten der Abschussquoten des Kantones.

Alles verlief seinen gewöhnlichen Gang, mit Ausnahme eines etwas widerspenstigen Bocks, der erst nach einem Gnadenschuss aus nächster Nähe das Zeitliche segnete. Schon seit Jahren war nie mehr ein zweiter Schuss nötig gewesen. Auf eine Art und Weise machte sich ein mulmiges Gefühl breit, doch dieses wurde schnell abgelegt. Seine Arbeit ging wieder ihren gewohnten Weg.

Im späteren Nachmittag ereilte ihm eine Meldung aus dem Radio, welches er immer bei Langeweile einschaltete. Die Moderatorin verkündete darin, in einer Nachrichtensendung, das vor wenigen Minuten ein Zug der Rhätischen Bahn entgleiste. Es handelte sich um einen Gefangenenzug, der neue Häftlinge in das Kantonsgefängnis des nahegelegene Ort Poschiavo bringen sollte. Die Polizei gehe von «einigen» entlaufenen Häftlingen aus, die Zivilbevölkerung solle dabei höchste Vorsicht walten lassen.

In seiner Beschäftigung versunken, vergass er dabei völlig die Zeit. Die Sonne war schon halb untergegangen, als ihm auffiel, dass ein zurückkehren unmöglich werden würde. In der Nacht ist es hier so stockfinster, dass man kaum mehr seine eigene Hand vor den Augen sieht. Nach einer neuen Idee suchend stapfte der Jäger ein wenig verwirrt hin und her. Er hatte es langsam mit der Angst zu tun. Die schlechten Vorzeichen bekräftigten diese Emotion nur.

Nun fiel es ihm wieder ein, hier in der Nähe befindet sich eine Alpenhütte, deren Schlüssel er von der Arbeit wegen besass. Wahrscheinlich konnte er dieses Wissen, aufgrund vom Stress nicht mehr aufrufen. Kaum verwunderlich also seine Reaktion, denn er sprang auf und machte sich zügig auf zur Hütte. Nichts wäre jetzt schlimmer, als von ein paar Häftlingen aufgegabelt zu werden. Wer weiss, was diese im Sinne hätten.

Nach kurzem Fussmarsch stand er vor der Türe der Hüte und schloss auf. Ein Glück dachte er sich und lief erleichtert hinein, um gleich wieder hinter sich abzuschliessen. Zerstört von der Arbeit machte er sich keine grossen Mühen mehr. Er zog sich aus, machte sich bettfertig und legte sich hin. Nur kurz vor dem Einnicken fielen ihm die vielen Gemälde, von verschiedensten Personen im gleichen Overall auf. Ob sie vorher auch schon hier waren, fragte sich der Jäger. Kaum darüber nachgedacht, schlief er schon ein.

Die Nacht verlief sehr unruhig. Er hatte viele lebhafte Albträume. Doch einer sticht da besonders hervor. Das Tier, welches erst nach einer schmerzhaften Leidenszeit seine Ruhe fand, kam darin vor. Doch dieses Mal war er der Bock. Er wurde von allen Seiten angeschossen ohne zu sterben. Erst als sich die schiessenden Personen zu erkennen gaben und ganz plötzlich vor ihm standen, wurde er endgültig niedergestreckt. Aus dem Schlaf gerissen bewahrte er trotzdem kühlen Kopf und schlief danach weiter.

Am nächsten Morgen wurde er vom einfallenden Licht der Morgensonne geweckt. Er stand noch etwas verschlafen auf und begutachtete die Kunstwerke an der Wand. Die Bilder waren alle wahnsinnig realistisch gezeichnet, doch alle mit demselben Overall. Der Künstler musste echt Talent haben, dachte der Jäger, aber auch ziemlich eintönig sein. Doch etwas erschien ihm merkwürdig. Die Sonne schien von aussen, durch die Gemälde an den gezeichneten Menschen vorbei, hinein.

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