
Als der Himmel aufbrach
ACHTUNG: VERSTÖRENDER INHALT
Bitte beachten Sie, dass es sich bei dem folgenden Text um eine Creepypasta handelt, die verstörende Themen beinhalten kann, wie zum Beispiel Gewalt, Sexualisierung, Drogenkonsum, etc. Creepypastas sind fiktive Geschichten, die oft dazu gedacht sind, Angst oder Unbehagen zu erzeugen. Wir empfehlen Ihnen, diesen Text nicht zu lesen, wenn Sie sich davon traumatisiert oder belästigt fühlen könnten.
Als sie kamen, war es ein wolkenverhangener Tag. Ich denke, das ist auch der Grund, warum sie keiner kommen sah. Sie brachen mit ihren Raumschiffen durch die Wolken und plötzlich stand die Welt still. Bis heute frage ich mich, ob unsere Politiker Bescheid wussten. Ahnten sie, was passieren würde? Gab es schon einmal Kontakt zu diesen Wesen? Ich werde es wahrscheinlich nie erfahren.
Ihre Raumschiffe waren rund und surrten. Genauso, wie man es aus Filmen kannte.
Die Bäume bogen sich unter dem aufkommenden Wind und brachen schließlich, als sie in einem Park landeten. Die Arbeit wurde stehen und liegen gelassen. Die meisten rannten nach Hause zu ihren Liebsten und suchten sich ein sicheres Versteck. Ich jedoch gehörte zu den Wenigen, die neugierig zu dem Ufo strömten. Wenn sie uns vernichten wollten, war das Ende eh unvermeidbar, also konnte ich auch neugierig nachschauen.
Ich kam bei ihnen an, als sie ihre Luken öffneten. Ich werde den Anblick dieser unförmigen Wesen nie vergessen. Sie trugen Schutzanzüge. Später erklärten sie uns, unsere Atmosphäre wäre toxisch für sie. Sie begrüßten uns, zuerst in ihrer primitiven Sprache. Als sie merkten, dass wir sie nicht verstanden, schalteten sie einen kleinen Rekorder ein, der sie verständlich machte.
Sie kamen von einem weit entfernten Planeten, der unserem scheinbar sehr ähnlich war.
Sie waren sehr nett, sehr aufgeschlossen und wollten uns näher kennenlernen.
Unsere Politiker, Wissenschaftler und Ärzte zeigten ihnen unseren schönen Planeten. Ich gebe es ja zu, wir haben ihn schon ziemlich zerstört, aber wir taten alles um ihn wieder hinzubekommen! Das lobten die Fremden und versprachen in Frieden mit uns zu leben. Die Fremden durften bei uns bleiben.
Es waren insgesamt 50 Personen. Männer wie Frauen. Sie alle wurden aufgenommen und in Familien untergebracht, die sie unsere Kultur lehrten.
Nach mehr als drei Jahren verließen sie uns wieder. Ich hatte zwar nur groben Kontakt mit Ihnen, aber ich wusste, dass ich die Fremden vermissen würde. Sie hatten auch unsere Kultur erweitert, genau wie wir die Ihrige. Sie versprachen bald zurückzukommen, doch jetzt mussten sie nach Hause.
Und sie hielten ihr Versprechen. Schon bald kamen sie wieder. Doch diesmal war es nicht nur ein Raumschiff, sondern hunderte. Sie verdunkelten unseren Himmel und zerstörten Großteile der Natur. Sie kamen mit Waffen und bedrohten uns, vorbei war die Freundschaft.
Sie nahmen uns unser ganzes Wasser, da sie es wohl dringender benötigten. Unsere Kinder entführten sie. Ihre Spezies sei wohl in einem großen Krieg dezimiert worden, und die brauchten Nachwuchs. Wir seien ihnen ähnlich, sagten sie, wir würden passen.
Die meisten Männer töteten sie. Andere wurden versklavt und mit auf ihren Planeten gebracht. Ebenso wie die Frauen. Für Kranke, Alte und Behinderte gab es keinen Platz. Sie fielen den
Schießwaffen zum Opfer. Sie waren grausam, ohne Gnade. Vielleicht wurden sie nie damit geboren.
Bei ihrem ersten Besuch hatten sie uns ausgekundschaftet, betrogen. Nun konnten sie in ihren schicken Anzügen atmen, sich besser bewegen, uns unter Kontrolle halten.
Als der Himmel aufriss und das Unheil kam, war ich dreiundzwanzig Jahre alt. Jetzt nähert sich mein nächster Geburtstag und ich bin einer der Letzten, der auf unserem einst so schönen Planet lebt. Bald werden sie auch mich holen. Ich werde ein Sklave in einer neuen Welt
sein.
Unsere Meere sind verschwunden.
Alle Pflanzen sind tot.
Die Bevölkerung weg.
Meine Zukunft? Nicht existent.
Hatten wir uns doch für die Krönung der Schöpfung gehalten. So klug und wunderbar. Sind wir jetzt nichts weiter als namenlose Seelen in einer Hölle.
Als der Himmel aufbrach und die Menschen kamen, war dies der Anfang vom Ende.