GeisterLange

Am Bahnsteig

Warnung vor Creepypasta

ACHTUNG: VERSTÖRENDER INHALT

Bitte beachten Sie, dass es sich bei dem folgenden Text um eine Creepypasta handelt, die verstörende Themen beinhalten kann, wie zum Beispiel Gewalt, Sexualisierung, Drogenkonsum, etc. Creepypastas sind fiktive Geschichten, die oft dazu gedacht sind, Angst oder Unbehagen zu erzeugen. Wir empfehlen Ihnen, diesen Text nicht zu lesen, wenn Sie sich davon traumatisiert oder belästigt fühlen könnten.

Ich sitze auf einer Bank, an einem Bahnsteig. Das triste Grau der einbrechenden Nacht ummantelt die Stille um mich herum. Oder bricht bereits der neue Morgen an, welcher die letzten Reste der Finsternis zu vertreiben versucht, dabei jedoch nur einen bleiernen, schweren Himmel erhellen und aufdecken wird? Ich kann es nicht sagen. Eigentlich ist es mir auch nicht wirklich wichtig. Wie lange sitze ich nun schon hier? Auch das weiß ich nicht. So viel Zeit scheint vergangen und doch schweben die Erinnerungen mir klar und deutlich vor dem inneren Auge. Sie lassen mich nicht los, lassen mich nicht gehen. Also bleibe ich weiterhin hier, wartend. Auf was, das ist mir ebenso unbekannt. Nicht, dass es eine Rolle spielen würde. Selbst wenn ich wollte, ich würde mich hier nicht wegbewegen. Was gibt es da draußen schon noch? Nichts mehr. Nichts mehr von Bedeutung zumindest. Seit jenen Tagen sieht es überall gleich grau aus. Warum also rastlos umherwandern? Wozu sich vergebliche Mühen machen? Lieber sitze ich hier, warte und fröne meiner Einsamkeit, die mir schon so lange ein treuer Begleiter ist. Die angenehme Stille wird von einem knirschenden, unangenehmen Laut vertrieben. Dröhnend schallt eine Ansage durch die blechernen Lautsprecher: „Sehr geehrte Fahrgäste, der Zug nach…“, ein Störgeräusch überdeckt das Ziel, ehe die Ansage nahtlos weitergeht, „… verspätet sich um wenige Minuten. Wir bitten um Ihr Verständnis.“ Wenige Minuten, natürlich. Das sagen sie nun schon seit… Ich kann nicht sagen, wann ich diese immergleichen Worte das erste Mal gehört habe. Jedenfalls nicht seit Beginn meines Wartens. Nein, am Anfang war da nur Stille gewesen. Eines Tages, die Sonne war viele Male an dem Bahnsteig vorbeigezogen, hatte ich dann erstmalig diese Ansage gehört – und seitdem in präziser Regelmäßigkeit. Anfangs hab’ ich mich noch daran gestört. Vertrieben die unnützen Worte, die außer mir ohnehin niemand hören konnte, doch meinen guten Freund, die absolute Geräuschlosigkeit.

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