Kurz

An der Reihe

Warnung vor Creepypasta

ACHTUNG: VERSTÖRENDER INHALT

Bitte beachten Sie, dass es sich bei dem folgenden Text um eine Creepypasta handelt, die verstörende Themen beinhalten kann, wie zum Beispiel Gewalt, Sexualisierung, Drogenkonsum, etc. Creepypastas sind fiktive Geschichten, die oft dazu gedacht sind, Angst oder Unbehagen zu erzeugen. Wir empfehlen Ihnen, diesen Text nicht zu lesen, wenn Sie sich davon traumatisiert oder belästigt fühlen könnten.

Zeit verrinnt. Zeit verschwimmt. Alles um mich verharrt, alles erstarrt, diesmal bin ich an der Reihe. Was kommt nun auf mich zu? Was geschieht, wann geschieht es? Wird es schnell gehen oder ewig sein? Wird es weh tun oder nicht? Bin ich noch ich? Oder liegt alles bereits hinter mir und das hier ist alles was bleibt? Wie lange liege ich hier schon und warte? So viele Fragen. So viel Furcht. Und vor mir nur das Licht.

So hell. So strahlend. So kalt und ohne Trost. Es leitet nicht, es verspricht keine Hoffnung. Kein langer Tunnel, kein Neuanfang. Es starrt nur auf mich herab. Badet mich in seinem kalten Schein.

Wie lange noch? Wie lange noch hier liegen, wie lange noch die Ungewissheit darüber, was kommt? Was ist noch Zeit, was ist bereits Ewigkeit? Warte ich oder existiere ich nur dahin? Wird es so sein, wie alle sagen oder völlig anders?

Ich verstehe nicht und weiß doch genau Bescheid. Ich kenne den Geruch, der mir in die Nase sticht, Geräusche, die sich mir immer mehr nähern. Ich weiß, was sie bedeuten und will es gleichzeitig verleugnen. Ich will nicht mehr hier sein. Ich will gehen. Weglaufen. Rennen. Doch ich kann nur verharren. In das Licht starren. Ausgeliefert. Hilflos. Diesmal bin ich an der Reihe. Und dann beginnt es endlich. Das „Kratzen“.

Zuerst nur schwach. Tastend. Prüfend. Da ist kein Schmerz, aber ich weiß, dass es da ist. Ich fühle, wie es sich vorwärts arbeitet, mir über die Zunge gleitet. Mich erforscht. Erkundet. Es ist meinetwegen gekommen. Diesmal bin ich an der Reihe. Aus Kratzen wird Schaben und aus dem Schaben ein raues Knirschen. Es arbeitet sich vorwärts, tiefer und tiefer. Ich kann fühlen, wie es zu nagen beginnt. An mir. In mir. Ich fühle, wie es sich in mich bohrt, wie es rauscht und schlürft. Tiefer. Immer tiefer in mich hinein. Das furchtbare Geräusch hallt mir im Schädel, im Körper, in all dem, was ich denke zu sein. Tiefer. Immer tiefer.

Das kann es doch nicht sein. Habe ich wirklich nur darauf gewartet? Ist das alles, was am Ende bleibt? All die Geschichten und Mythen, all die Mühe es zu verstehen, dem Ganzen durch Kunst ein Gesicht zu geben, nur um uns die Angst davor zu nehmen. Alles vergeblich. Alles nur haltloser Schein und Lüge. Blendender Staub in den Augen, um die letzte, große Gewissheit nicht anerkennen zu müssen.

Diesmal bin ich dran.

Diesmal bin ich das große Buffet für die wuselnden Tafelgäste des Erdreichs …

——————————

„Guten Morgen!“

„Morgen …“

„Hast du schlecht geschlafen? Du hast dich die ganze Nacht hin und her gewälzt.“

„Wirklich? Tut mir leid. Hab wohl etwas Übles geträumt.“

„Schon gut. Nichts, was eine Tasse Kaffee nicht richten könnte.“

„Stimmt … Ach, Schatz?“

„Ja?“

„Bitte sag meinen Zahnarzttermin für heute Vormittag ab.“

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