Klassische PastaKurz

Auf YouTube hört dich niemand schreien

Warnung vor Creepypasta

ACHTUNG: VERSTÖRENDER INHALT

Bitte beachten Sie, dass es sich bei dem folgenden Text um eine Creepypasta handelt, die verstörende Themen beinhalten kann, wie zum Beispiel Gewalt, Sexualisierung, Drogenkonsum, etc. Creepypastas sind fiktive Geschichten, die oft dazu gedacht sind, Angst oder Unbehagen zu erzeugen. Wir empfehlen Ihnen, diesen Text nicht zu lesen, wenn Sie sich davon traumatisiert oder belästigt fühlen könnten.

Wie jeden Tag öffnete sich die Tür zu Mirandas kleiner, doch gemütlichen Wohnung. Wie jeden Tag war sie gestresst und erschöpft von ihrer Arbeit als Buchhalterin in einer kleinen KFZ-Werkstatt. Wie jeden Tag warf sie ihre Handtasche auf ihr Sofa, ging in die Küche und ließ eine Kanne Kaffee durchlaufen. Wie jeden Tag entkleidete sie sich in ihrem Schlafzimmer und tauschte ihre adrette Arbeitskleidung gegen eine gemütliche Jogginghose und ein weites, einfaches T-Shirt. Wie jeden Tag machte sie es sich mit ihrem frischen Kaffee vor ihrem Computer gemütlich und zog ihr Mikrofon näher zu sich. Wie jeden Tag würde sie gleich beginnen, eine neue Creepypasta für ihren Kanal aufzunehmen.

Doch der heutige Tag war nicht wie jeder andere.

Nicht viele wissen, wer hinter dem Kanal “Creepy Mirrar” steckt. Nicht viele wissen, dass sie eigentlich Miranda heißt, 24 Jahre alt ist und in einer kleinen Wohnung in Augsburg lebt. Nicht viele wissen, dass sie neben ihrer engelsgleichen Stimme ein ebenso wunderschönes Antlitz hat. Nicht viele wissen, wie ihre goldenen, gelockten Haare spielerisch ihr makelloses Gesicht umrahmen. Nicht viele wissen von ihrem bezaubernden Lächeln und dem Glitzern in ihren rehbraunen, großen Augen.

Doch ich weiß es.

Täglich lausche ich ihrer Stimme auf YouTube, wie ein Seemann, der von einer Sirene verführt wird. Täglich grüße ich sie freundlich, wenn sie morgens an dem kleinen Café vorbeigeht, in dem ich als Kellner arbeite. Täglich besuche ich sie nach Feierabend bei ihrer Arbeit und beobachte sie durch das immer gleiche Fenster von meinem Auto aus. Täglich wünsche ich ihr einen wundervollen Abend, wenn sie nach Ende ihres Arbeitstages den Heimweg antritt und an meiner Wohnung vorbeikommt. Täglich male ich mir aus, wie schön es doch wäre, ihr endlich näher zu kommen. Täglich träume ich davon, sie zu der meinen zu machen.

Heute ist es soweit.

Sie merkte nicht, als ich bei ihrem letzten Cafébesuch ihren Schlüssel an mich nahm. Sie merkte nicht, wie ich ihn ihr nach dem Nachmachen ihres Wohnungsschlüssels wieder in ihren Briefkasten warf. Sie merkte nicht, wie sehr ich sie vergötterte. Sie merkte nicht, wie ich ihr jeden Morgen lüstern hinterher blickte. Sie merkte nicht, dass sie in ihrem Schlafzimmer nicht alleine war. Sie merkte nicht, dass ich unter ihrem Bett lag. Sie merkte nicht, dass ich sie fast schon hechelnd beim Umziehen beobachtete. Sie merkte nicht, wie ich langsam und vorsichtig unter dem Bett hervorkam.

Sie merkt nicht, wie ich mich ihr langsam von hinten nähere und ihr das Seil um ihren Körper lege.

Epilog

“Was ist das für ein fürchterliches Geschrei?” fragte Julia besorgt ihren Freund Sven, welcher seelenruhig das Essen zubereitete.

“Hm? Oh, das. Das habe ich gar nicht bemerkt.” antwortete er ihr beiläufig, “Das ist nur Miranda von nebenan. Sie macht irgendwelche komischen Videos auf YouTube. Seltsame Geräusche aus ihrer Wohnung hört man hier täglich.”

Julia entfernte sich beruhigt, wenn auch leicht verdutzt wieder vom Türspion, durch den sie auf Mirandas Wohnungstür geblickt hatte.

“Wissen das alle? Ihr Schreien klingt nämlich unglaublich echt!” fragte sie, während sie sich zu ihrem Freund zurück in die Küche begab.

“Ja, sie hatte es bei ihrem Einzug damals allen gesagt.” klärte Sven auf, “Mach dir bloß keine Gedanken. Es ist wie jeden Tag.”

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