
Der letzte Zug nach Hause
ACHTUNG: VERSTÖRENDER INHALT
Bitte beachten Sie, dass es sich bei dem folgenden Text um eine Creepypasta handelt, die verstörende Themen beinhalten kann, wie zum Beispiel Gewalt, Sexualisierung, Drogenkonsum, etc. Creepypastas sind fiktive Geschichten, die oft dazu gedacht sind, Angst oder Unbehagen zu erzeugen. Wir empfehlen Ihnen, diesen Text nicht zu lesen, wenn Sie sich davon traumatisiert oder belästigt fühlen könnten.
Hast du jemals die Leute in der U-Bahn beobachtet?
Sie sitzen oft genau in deinem Blickfeld aber es wäre merkwürdig sie zu beobachten oder..?
Aber die meisten machen sowieso nichts Besonderes,
oft hängen sie nur an ihrem Smartphone oder lesen Zeitungen,
Außer ich,
ich habe schon immer durch die Fenster nach draußen auf die flackernde Dunkelheit geschaut.
Manchmal spät in der Nacht hoffe ich das ich den selben Zug nochmal bekomme,
nur um alles nochmal zu sehen.
Es passierte in einer dieser Wochen,
oder eigentlich an einem jener Monate an denen ich wieder mal sehr oft verschiedene Ziele erreichen musste,
das konnte ich mal wieder alles meinem Chef verdanken,
Dieser beschissene Kerl mit seinem italineischem Sportwagen,
treibt umich für jeden scheiss durchs ganze Land…
durch die stundenlangen U-Bahn farten zu jeder erdenklichen tag und Nachtzeit,
verloren Tage und Nächte ihre Bedeutung,
Koffein wurde langsam mein einziger freund.
Das letzte was jedes Mal auf jeder Tagesordnung für die Arbeit stand,
war der nervige Sprint um den letzten Zug nach Hause noch zu erwischen
Es war ein weiterer Tag der sinnlosen Zahlen,
Präsentationsfolien und Text.
Um ehrlich zu sein,
ich wusste nicht mal ob das der fünfte oder fünfzigste bedeutungslose Bericht war
oder ob der Bericht anders war als die anderen.
Das Büro war inzwischen seit mindestens einer Stunde leer,
meine letzten Mitarbeiter schauten mich mitleidend an während sie nach hause gingen.
Zum Glück war ich grade fertig geworden,
jetzt noch schnell meinen Laptop und ein paar Zettel in meine Tasche stopfen,
bevor ich den letzten Zug verpasse.
Aus dem warmen Gebäude hetzte ich nach draußen.
Bestimmt war die Station mal wieder Menschen leer,
obwohl das klar ist weil kein anderer um diese Uhrzeit mit der Bahn fahren würde,
hatte diese leere und stille jedes Mal etwas Gruseliges an sich.
Ich erreichte Die U-Bahn Station.
die Rolltreppen waren aus bei Nacht und so saß ich als ich ankam,
keuchend auf einer Bank,
meine frühere Fitness war längst ertränkt unter einem Meer von Alkohol und unter einem Berg aus Fastfood.
Ich dachte der letzte Zug wäre längst abgefahren
und so machte ich mich schon bereit,
lange auf ein teures Taxi warten zu müssen.
Ich war grade dabei zu gehen als ein Zug
mit dem fast schon alltäglichen schrei von Metall auf Metall ankam,
Graffitis überdeckten den sonst grauen Zug.
Die Türen gingen auf und die warme Luft kam mir fast wie eine Begrüßung entgegen,
dann stieg ich ein.
Merkwürdiger weise war der Zug voll mit Leuten.
Ich setzte mich in einen 4er Sitz neben einem alten Mann in einem langen braunen Mantel …
Mir gegenüber saßen ein paar ermüdete Jungs von der Bundeswehr.
in der Reihe neben mir saß eine jungen frau mit schwarzem Kleid,
und einer großen Blume an ihrer Brust.
Es war verwirrend das es noch so voll mit so vielen unterschiedlichen Leuten war um diese Uhrzeit.
Mit einem rütteln bewegte sich der Zug aus der Station.
Ich lehnte mich zufrieden in meinen Sitz und holte mein handy raus…
leider war die Netzwerkverbindung in den Tunnel nie zuverlässig,
also brauchte ich etwas anderes um mich zu unterhalten,
auf der Fahrt nach Hause.
Das Geräusch der Quietschenen Schienen und das Rauschen von draußen wirkten verstummt,
das einzige was deutlich zu hören war,
war das flüstern der vielen Leute im Abteil.
Langsam bemerkte ich das sich das Abteil kühler anfühlte als normal.
Ist die Heizung wieder ausgefallen?
Ich war mir sicher das das Abteil vor ein paar Sekunden noch wärmer war,
mittlerweile fühlt es sich an als wäre ich wieder draußen in der Eisigen Kälte.
Ich zog meine Jacke fest, und guckte mich um,
warum wirkte jeder hier falsch am Platz?
Warum sind hier einige Jugendliche um diese Uhrzeit und dazu noch offensichtlich betrunken?
Oder dieses dünne Mädchen das etwas trug was aussah wie eine Schuluniform,
was machten sie alle noch hier?
Ich rutschte unbehaglich hin und her auf dem gewölbten Kunststoff-Sitz.
Nicht ein Handy oder sonst etwas Elektronisches.
Seltsam so was heutzutage noch zu sehen.
Ich sah zu der Reihe von LED-Leuchten,
die im Zug den Fortschritt entlang der Route anzeigen
4 weitere Stopps.
Ich starrte immer noch auf die Anzeige als der Zug zur nächsten Station kam,
aber er stoppte nicht,
er wurde nicht mal Langsamer.
Was für ein Zug ist das?
Dem Rest der Leute schien das nicht zu interessieren, ihr flüstern wurde wennschon nur lauter.
Wir rasten weiterhin durch den Dunklen Tunnel,
Die Deckenlampen flackerten an und aus, auf einmal bemerkte ich dass mich das kleine Mädchen in der Schuluniform mit weit aufgerissenen Augen anstarrte.
Sie kroch zu der Gruppe von Jugendlichen und zerrte an der Hose von einem der Jungen.
Er muss ein Basketballspieler gewesen sein da er deutlich größer war als die anderen.
Das Mädchen flüsterte ihm was ins Ohr.
Ich verstand nichts, Er blinzelte und trat einen Schritt zurück, danach schaute er in meine Richtung.
Sein freundliches Gesicht wurde auf einmal zu einem ernsten und leicht zornigen Gesichtsausdruck.
Die anderen Jugendlichen bemerkten das und richteten ihre Aufmerksamkeit nun ebenfalls auf mich.
Sie hatten nun alle denselben Gesichts Ausdruck.
Was wollen die von mir?
Der große machte einen Schritt vorwärts aber ein Schulmädchen hielt ihn zurück.
Auf einmal fingen alle restlichen Leute im Abteil an mich so anzustarren,
die zwei Soldaten verschärften ihre Blicke,
der alte Mann neben mir stand auf und wechselte den Sitzplatz
so dass er mich ohne Anstrengung anstarren konnte.
Draußen sagte eine Unschärfe von Lichtern mir,
dass der Zug an einer weiteren Station vorbeigefahren ist. 3 weitere Stopps.
Ich spürte ihre starrenden Blicke auf mir als würden Insekten über meine Haut laufen.
„Schenk ihnen keine Beachtung, sie sind nur eifersüchtig auf dich.“
Sprach die junge Frau neben mir. Ihre Stimme klang weich und lieblich.
„Sieh sie nicht an und rede nicht mit ihnen“
„Warum sollten die eifersüchtig sein?
Ich wollte doch nur den letzten Zug nach Hause nehmen.“
„Es ist der letzte Zug nach Hause für uns Alle.“
Sie lächelte.
Sie war bleich aber sehr schön.
„Aber nicht alle wollen hier sein.
Und als sie dich bemerkten und sahen das du heute Nacht nach Hause gehen kannst,
machte das viele hier sehr unglücklich.“
„Woher kommen die alle?“
Ich ließ meine Blicke durch das Abteil wandern,
Aber stoppte auf halbem Weg durch ihre starken Finger an meinem Kinn.
Ihre Finger waren Eiskalt.
Sie drehte meinen Kopf zu ihr herum.
„Fast alle wollen nicht hier sein.
Außer mir,
vielleicht hatte ich genug von dem Ort,
wo ich herkam.
Ich vermisse meine Eltern.
Ich habe sie so lange nicht gesehen.
Es dauerte eine Weile, für mich,
genug Mut zu sammeln, um sie zu suchen.“
Sie pausierte,
anscheinend dachte sie über das nach was sie eben gesagt hatte.
„Du solltest gar nicht hier sein. Du bist im falschen Zug“
Draußen im Fenster sah ich das der Zug an einer weiteren Station vorbeifuhr.
Noch 2 Stopps bis nach Hause.
Das Flüstern in der Kabine hatte wieder begonnen.
Lauter als zuvor,
aber immer noch von den Klängen der Schienen und der rauschenden Luft draußen gedämpft.
Sie redeten anscheinend über mich.
Die Stimmung wuchs bedrückend.
Die Aufmerksamkeit der Leute fühlte sich an wie ein Stein auf meiner Brust.
Mein Atem wurde mühsam. Ich keuchte.
Die junge Frau spürte mein Unbehagen.
„Ich wünschte, ich könnte helfen“, sagte sie traurig.
„Hier, nimm das, wo ich hingehe brauch ich das nicht.“
Sie nahm die weiße Blume von ihrem Kleid und drückte sie mir in die Hände.
Der süße Duft der Lilie nahm meine Aufmerksamkeit von dem Schmerz in meiner Brust.
„Wir sind da!“
Sie war vor Aufregung zitternd,
als der Zug sich begann zu verlangsamen.
Ich blickte auf die Anzeige-tafel, alle Lämpchen waren aus.
Wo waren wir?
„Diese Station ist für den Rest von uns.
Du kannst nicht mitkommen. Du musst bleiben“
sagte sie in einem ernsten Ton,
Sie beugten sich vor und gab mir schnell einen Kuss auf meine Wange.
Ihre kalten Lippen fühlten sich wie Eiswürfel an.
Die Aufmerksamkeit der Leute in dem Abteil wendete sich zu der sich nähernden Station.
Ich spürte wie der Stein auf meiner Brust verschwand.
Das Flüstern wurde zu einem aufgeregten reden.
Die Station näherte sich aber ich konnte nichts erkennen.
Ich bin mit diesem Zug bestimmt tausend Mal gefahren,
Ich könnte mit geschlossenen Augen alle Stationen in der richtigen Reihenfolge aufsagen
aber diese kannte ich nicht.
Es gab nicht mal Schilder das einzige was zu sehen war, waren Menschen, hunderte Menschen die erwartungsvoll da standen.
Als sich die Tür öffnete rannten die Leute nach draußen
sie brüllten und weinten und schlossen sich den hunderten von warteten Menschen an,
einige umarmten sich sogar.
grade als die Türen sich wieder schlossen,
sah ich das Mädchen das neben mir im Zug saß,
sie hatte Tränen in den Augen und winkte mir zu als der Zug sich grade wieder in Bewegung setzte.
Als Der Zug endlich bei meiner Haltestelle anhielt war sie wie gewohnt Menschenleer,
ich dachte nochmal über alles nach,
ist das grade wirklich passiert?
Auf einmal bemerkte ich einen starken Pflanzen Geruch,
es kam von der Lilie die mir das Mädchen gegeben hat sie war auf einmal trocken und schon teilweise zerbröselt aber hatte noch ein leuchtendes weiß,
ich ließ sie zu Boden fallen und starrte sie noch lange an,
wie sie einfach da lag.
Bevor ich den langen Weg zurück nach Hause begann.
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