
ACHTUNG: VERSTÖRENDER INHALT
Bitte beachten Sie, dass es sich bei dem folgenden Text um eine Creepypasta handelt, die verstörende Themen beinhalten kann, wie zum Beispiel Gewalt, Sexualisierung, Drogenkonsum, etc. Creepypastas sind fiktive Geschichten, die oft dazu gedacht sind, Angst oder Unbehagen zu erzeugen. Wir empfehlen Ihnen, diesen Text nicht zu lesen, wenn Sie sich davon traumatisiert oder belästigt fühlen könnten.
Der Raum
Tag 0 – Prolog
Es ist erstaunlich, wie der Verstand eines Menschen funktioniert. Präzise wie ein Uhrwerk reiht sich ein Gedanke an den anderen. Jede Funktion des Körpers wird mit akribischer Genauigkeit ausgeführt, jeder Reiz von Innen wie Außen wird wahrgenommen, verarbeitet und die logische Konsequenz wird gefällt. Der Verstand scheint wie eine uneinnehmbare Bastion des Friedens und der Kontrolle. Ewige Ordnung und Gleichgewicht.
Umso erstaunlicher ist zu sehen, wie einfach eben jene Maschinerie aus Nervenzellen und Bewusstsein zu Fall gebracht werden kann. Vergleichbar mit einem Elefanten, der Angst vor der Maus hat, so ist der Verstand, wenn er scheinbar kleinen Ängsten gegenübersteht. Ich bin sicher, jeder von uns kennt einen Menschen, der in der größten Krise beherrscht sein mag, aber beim Anblick einer harmlosen, kleinen Spinne an der Wand völlig die Contenance verliert. So ist der Verstand eines jeden Menschen. Wie ein Orkan, der über eine Stadt fegt und die großen Wolkenkratzer zerstört, aber ein kleines Spinnennetz unversehrt lässt.
Die große, uneinnehmbare Festung, deren Wall keinen Mann hindurchlässt, eine kleine Maus hingegen ungesehen eindringen lässt. Dabei ist jeder Mensch verschieden. Jeder Verstand hat seine eigenen Schutzvorrichtungen, Stärken und Schwachstellen. Es mag überheblich klingen, doch nehme ich an, dass schlichte Geister und jene, die einfach gestrickt sind, auch einfacher zu brechen sind. Sie sind wie Holz, das morsch geworden ist. Ein kräftiger Schlag und sie zersplittern.
Auch ist der Verstand insoweit einzigartig, dass er eines der wenigen Teile des Körpers ist, dass sich nicht durch Zeit zumindest ansatzweise regenerieren kann. Jede Wunde wird – zumindest ansatzweise – verheilen. Doch der Verstand bleibt zerbrochen, wenn er einmal bricht. Niemand kann ihn dann noch heilen. Medikamente, Psychologen und Erholung können nur über die Erschöpfung hinwegtrösten, den Schmerz betäuben, die Sicht trüben. Doch wirkliche Heilung für einen zerschmetterten Verstand gibt es nicht.
Wenn sich jemand in den Sinn setzt, den Verstand eines anderen zu brechen, so braucht er zunächst nicht viel. Anders als bei körperlichen Wunden, braucht man beim Geiste keine Waffen, um ihn zu verletzen. Taten, Worte, ja manchmal sogar nur ordinäre Bilder reichen aus, um die geistige Gesundheit einer Person auf die Probe zu stellen. Hier zeigt sich, die Intelligenz einer Person. Denn ich glaube, dass eine Person eben jene Probe leichter bestehen kann, wenn sie intelligenter ist. Es hilft zu verstehen, dass man geprüft wird. Eine einfältige Person wird diese Probe nicht wahrhaben und kann daher nichts bewusst beisteuern, um sie zu bestehen.
Schaut man sich Verrückte Menschen an, bei denen bekannt ist, weshalb sie den Verstand verloren haben, scheinen die Gründe oft lachhaft. Man redet sich ein, man selbst wäre ja aus eben diesem Grund bestimmt niemals verrückt geworden. Man redet den Irren klein, um sich selbst besser zu fühlen. Oft macht man sich in grenzenloser Niedertracht sogar über die arme Seele, deren Geist vom Wahnsinn gequält wird, lustig. Dieser Narzissmus hat einen Grund: Es ist eine Schutzfunktion des eigenen Verstandes. Unterbewusst weiß es, dass auch seine Existenz so fragil ist, wie ein kleiner Schneekristall. Da er um die Unbesonnenheit seines Besitzers weiß, redet der Verstand einem ein, resistent gegen Wahnsinn zu sein. Nur so überstehen wir die Grauen dieser Welt.
Was ist aber nun, wenn der Verstand diese Illusion nicht mehr ausrecht erhalten kann? Dies passiert normalerweise dann, wenn man besonders schlimmem Grauen ausgesetzt ist oder wenn das Anklopfen des Wahnsinns an die Tür des Verstandes zu lange andauert. Ein Schlag streckt niemanden nieder, doch viele, viele Schläge können selbst den mächtigsten Gegner irgendwann in die Knie zwingen. Der Verstand ist es, der die Seele mit dem Körper zusammenhält. Der Verstand ist es, der unser Bewusstsein, unsere Persönlichkeit und unsere Stärken und Schwächen ausmacht und formt. Der Verstand ist es, der unserer Seele Gestalt gibt.
Ohne Verstand kann man leben, doch man ist nicht länger ein Menschliches Wesen. Man ist eine wilde Kreatur. Von archaischer Gier getrieben, von Bosheit korrumpiert oder von Hass zerfressen. Jene armen Seelen, für die es keine Heilung gibt, haben Leid erdulden müssen. Sie sahen schreckliches, das ihre Geister zermürbte. Krieg, Mord und Tod. Doch manchmal reicht auch etwas ganz einfaches. Sagen wir so etwas, wie ein dunkler Raum.
Tag 1
Ich schlage die Augen auf. Mich umgibt schier endlose Schwärze. Ich habe das Gefühl zu schweben. Wie auf weißen, weichen Wolken aus Watte einfach dahinzugleiten in ein Meer der Ewigkeit. Wer sich einmal im toten Meer hat treiben lassen, der wird ein annähernd leichtes Gefühl verspürt haben. Totale Schwerelosigkeit, frei von allen Sorgen und allem Leid.
Langsam verschwinden die Nebelschwaden in meinem Kopf. Ich realisiere, dass ich trotz geöffneter Augen nach wie vor nichts sehen konnte. Ich schließe die Augen, öffnete sie erneut. Nichts ändert sich. Meinen Körper spüre ich noch nicht, doch mein Verstand ist wieder klar genug, um zu bemerken, dass etwas nicht stimmt. Ich versuche mich zu erinnern, wer oder was ich bin und wo ich mich aufhalte. Die erste Frege konnte ich beantworten: Ich bin Moritz Danner, 19 Jahre jung und ganz offensichtlich nicht in bester Verfassung. Wo ich war und wie ich an jenen Ort gekommen bin, konnte ich mir aber nicht erklären.
Nach einiger Zeit, beginne ich, meine Glieder wieder zu spüren und ich versuche mich aufzurichten. Nach einigen Mühen gelingt dies auch. Immer noch verdutzt reibe ich mir die Augen, als könnte ich so die Schwärze vertreiben, die mich umgibt. „Was ist denn passiert?“, frage ich mich selbst und klinge dabei fast wie Tante Marianne in ihren berühmten Memes. „Offensichtlich bist du an einem dunklen Ort, Blitzmerker.“, antwortet eine Stimme in meinem Kopf. Ich erkenne sie sofort, denn es ist meine eigene.
Die Stimme in meinem Kopf, die wohl sowas, wie mein Gewissen oder so ist, hat schon öfter zu mir gesprochen. Jeder hat diese Stimme. Es gibt zwei Stimmen im Kopf: Die eine ist die eigene Gedankliche Stimme, wenn man einen Gedanken schmiedet und im Kopf mit sich selber redet. Die andere ist ebenfalls die eigene Stimme, doch diese Stimme kann man nicht bewusst steuern. Sie meldet sich ab und an bei uns und sagt uns die Dinge, die wir uns nicht eingestehen würden. Sie ist völlig frei von Emotionen, sodass oft der falsche Eindruck entsteht, diese Stimme würde über einen spotten. Zwar kann diese Stimme durchaus bissig werden, doch im Grunde dient sie dem Körper, dem sie inne wohnt und würde alles tun, um ihn zu beschützen.
Mo, wie ich die Stimme fortan nennen werde, war eigentlich immer ein angenehmer Gast gewesen. Seinen Spitznamen hatte ich ihm gegeben, da er zwar ein Teil von mir, von Moritz, war doch eben nur ein Teil und nichts Ganzes. Er war ohne mich nichts. Ab und an habe ich den Gedanken, er würde sich immer dann melden, wenn ich in einer peinlichen Situation war, um seinen Senf dazu abzugeben und meine Illusion zu zerstören, dass alles in bester Ordnung war.
Hatte ich mir beispielsweise gerade eingeredet, dass nichts Schlimmes passiert sei, als ich versehentlich die Autoscheibe eines Nachbarn eingeworfen hatte, so meldete er sich und meinte nur ganz trocken, fast spöttisch: „Na, da hat aber einer ein kleines Problem, was?“ Seine dauerhaften bissigen Kommentare brachten mich schließlich dazu, mein Versehen zuzugeben, wodurch mich erst der Nachbar und dann meine Eltern übers Knie legten. Seltsamerweise sagte Mo nichts, als der Nachbar mir den Hintern versohlte.
Er sprach zu mir, als wäre ich eine andere Person, mit der er reden würde, dabei waren ich und er ein und dieselbe Person. Auch jetzt waren seine Bemerkungen hilfreich, wenn auch nicht immer angenehm. Er sagte das, was ich nicht wahrhaben wollte oder konnte. Er erinnerte mich auf sehr rabiate Weise daran, dass wir nicht in einem Film waren und dass das Hoffen auf den Märchenprinzen, der mich retten würde, vergebens und sinnlos war. Dafür hasste ich Mo, doch irgendwie mochte ich ihn auch. Auch wenn er keine Emotionen zeigte, abgesehen von einem wertenden Unterton, wenn er zu mir sprach, schien es ihm ähnlich zu gehen.
Als mein Zustand es zulässt, richte ich mich auf und sitze nun im dunklen Raum, der mich umgibt. „Wartest du auf die Erleuchtung?“, fragte Mo ein wenig zynisch. „Los doch, schau dich um!“ Das war einfacher gesagt als getan, denn ich sah ja absolut nichts. Selbst nach einigem Warten gewöhnen sich meine Augen nicht an die Dunkelheit, was vermutlich daran liegt, dass sie vollkommen war und es absolut kein Licht gibt, dass mich zumindest ein winziges Detail hätte erkennen lassen.
„Dann taste den Boden ab!“, meint Mo nachdem ich ihm gedanklich mitgeteilt hatte, dass ich sehen kann. Ich beginn mit mir. Das erste was mir auffällt, ist, dass ich keine Brille trage. Das trägt nicht unbedingt zu meinem Sehvermögen bei. In einem hellen Raum hätte ich ohne Brille gut zwei oder drei Meter weit gesehen, doch in einem dunklen oder dämmrigen Raum konnte ich selbst mit Brille gerade einmal eine Handbreit weit sehen. Offiziell Blind taste ich meinen Körper weiter ab. Ich trage einen Pullover und ein Jogginghose, außerdem Unterhemd und –hose sowie ein Paar Socken, aber keine Schuhe. Ich kann nicht sagen, ob die Kleider wirklich mir gehörten, da ich nichts sehen kann, doch zumindest passen die Sachen wie angegossen. Die Taschen der Hose sind leer. „Hör auf, deine Garderobe zu richten und finde raus, wo du bist!“
Stimmt. Ich taste den Boden ab. Stein oder Beton. Kalt, nackt und ein wenig staubig. Langsam taste ich mich den Boden entlang. Bald stoße ich auf eine Wand, die meiner Schätzung nach mindestens drei Meter hoch sein musste, da ich selbst durch springen, eine Hand an der Wand, die Decke nicht erreichen konnte. Die Wand war ebenfalls aus Stein, allerdings schien es eine Art Backstein zu sein. „Vielleicht ein Keller?“ „Ein Keller oder ein Abstellraum. Was ist sonst noch da?“
Nach weiterem Tasten finde ich eine Matratze, die nahe der Wand liegt. Sofort rieche ich daran. Der Geruch einer neuen Matratze, die noch nach Plastikverpackung und Fabrik duftet, steigt in meine Nase. „Die ist offenbar neu.“, meint Mo. Schwer zu sagen, wie lange ich danach den Raum noch abtaste, da mein Zeitgefühl völlig dahin ist. „Du hättest die Sekunden zählen können.“, sagt Mo fast spöttisch, da er weiß, dass ich nie in einer solchen Situation auf einen solchen Gedanken gekommen wäre, auch wenn man diesem Gedanken zu Recht den Vorwurf der Genialität hätte machen können.
Nach weiteren Tasten finde ich nahe der Matratze eine Toilette und ein kleines Waschbecken. Gierig drehe ich den Hahn auf und lasse mir ein wenig kaltes Wasser in den Mund laufen. Es schmeckt leicht nach Metall, doch ist ansonsten genießbar. Die Toilette und die Matratze lassen darauf schließen, dass ich längere Zeit hier bleiben werde, was mich ein wenig beunruhigt.
Erst jetzt fällt mir auf, dass ich bislang noch kein bisschen Angst, geschweige denn Panik verspürt habe. „Und damit musst du auch jetzt nicht anfangen.“ Ich beschließe, die Panik zumindest soweit aufzuschieben, bis ich weiß, wo ich bin und vor allem, warum ich hier bin. Gegenüber der Matratze ertaste ich eine Tür in der Wand. Sie ist offenbar aus Metall und scheint schwer zu sein. Ich klopfe mit dem Knöchel dagegen und höre nur ganz dumpf ein Pochen. Die Tür ist also recht dick. „Schreien bringt hier nicht viel.“ „So sieht es aus, aber willst du nicht mal versuchen, die Tür zu öffnen?“
Sofort springe ich auf und reiße an der Türklinge. Vergebens. Die Tür ist verschlossen. „Hätte ich mir denken können.“ Ich beginne wieder, auf allen Vieren durch den Raum zu kriechen. Doch finden tue ich nichts mehr. „Vielleicht hilft es, wenn ich weiß, wie groß der Raum ist?“ „Dann finde es raus.“ Ich taste mich zu einer der Ecken und messe mit meinen Händen die Entfernung zur gegenüberliegenden Wand. Dann wiederhole ich das Ganze mit den Seitenwänden. Das Ergebnis: Die Wände sind alle ca. 32 Handbreit voneinander entfernt. Meine Hände müssen ca. 30 Zentimeter lang sein, also rechne ich abzüglich etwaiger Messfehler damit, dass die Wände je 10 Meter voneinander entfernt sind.
Ich setze mich auf die Matratze und lausche. Ohne meinen Sehsinn, sollte mein Gehör umso schärfer sein. Doch abgesehen von einem Rauschen, das wohl von der Wasserleitung stammt, kann ich nichts hören. „Wie denn auch, die Wände sind viel zu dick.“ Mo hatte Recht. Hier auf Geräusche zu hoffen wäre nicht besonders klug gewesen. „Aber was soll ich denn sonst tun?“, denke ich Mo demonstrativ entgegen. Bevor er eine Antwort geben kann, die vermutlich wie immer derart offensichtlich gewesen wäre, dass ich mich geschämt hätte, ertönt ein metallisches Klirren aus Richtung der Tür. Der Gedanke, den ich gerade dachte, verschwindet sofort und mein Echsengehirn, der archaischste Teil eines Menschengehirns, übernimmt die Kontrolle.
Von puren Überlebensinstinkten getrieben rase ich mit mir bislang ungekannter Geschwindigkeit zur Tür. Doch sie ist nicht offen, wie ich zunächst angenommen hatte, stattdessen stolpere ich in eine Metallschale, die mit einem weichen, lauwarmen und zähen Schleim gefüllt ist. Angewidert stoße ich die Schale von mir. Sie war offenbar durch eine Klappe in der Tür durchgereicht worden. „Sieh nach, was es ist.“, empfiehlt Mo. Die Schale ist aus Metall, sodass mein Gedanke, sie zu zerbrechen und so als Waffe oder Werkzeug zu nutzen, flach fällt. Der zähe Schleim darin riecht leicht süßlich und obwohl ich mich scheue es zu kosten, stecke ich auf Drängen Mos doch meinen Finger in die Masse und probiere sie.
Es ist eine Art süßer Haferschleim. Es schmeckt nicht schlecht und der langsam in mir aufkeimende Hunger bringt mich dazu, den Brei hinunterzuschlingen, wie ein halbverdursteter Schlittenhund. Danach setze ich mich wieder auf die Matratze und lausche Mo, der mit der Stimme eines Wissenschaftlers, der kurz vor dem Durchbruch steht, die Geschehnisse zusammenfasst. „Fassen wir also zusammen: Du bist in einem dunklen Raum, vermutlich ein Keller. Außer einer Matratze und Sanitäranlagen ist der Raum leer. Die Wände und die Tür sind zu dick, um sie zu durchbrechen oder um gehört zu werden. Außerdem bekommst du Essen gebracht.“
Für eine Weile schweigt Mo, als scheue er sich, das Offensichtliche Auszusprechen. „Ich werde hier gefangen gehalten. Man füttert mich und hält mich am Leben, weil man noch etwas mit mir vorhat.“ „So sieht es aus, fürchte ich.“ Mo klingt für seine Verhältnisse erstaunlich besorgt. „Hervorragend.“, murmele ich schmunzelnd. Dann werfe ich mich auf den Boden und beginne aus voller Kehle zu schreien.
Tag 2
Nachdem ich den Teil des Tages, den ich für die Nacht gehalten habe, mit Schreien und Weinen verbracht habe, sitze ich nun seit einigen Minuten zitternd an die Wand gelehnt und stiere finster in die Dunkelheit. Meine innere Uhr sagt mir, dass es gerade Morgen ist, doch ich weiß nicht, in wie fern ich ihr trauen kann. Während meines Ausbruchs hatte Mo weitestgehend die Klappe gehalten, was ich auch sehr gut finde. Seine bissigen Kommentare über die Sinnlosigkeit meines Tobsuchtsanfalls konnte ich derzeit gar nicht gebrauchen. „Es ist echt.“, sage ich laut zu mir selbst. „Hast ja lange gebraucht, um das zu merken, Schätzchen.“, meint Mo. „Halt die Klappe.“, flüstere ich kraftlos. Meine Stimme ist raus und kratzig von Schreien und mein Körper erschöpft.
Nachdem ich am Waschbecken ein wenig getrunken habe, lege ich mich hin und versuche zu schlafen. Tatsächlich übermannt mich recht bald die Müdigkeit und ich falle in einen traumlosen Schlaf.
Als ich wieder erwache, denke ich in meiner grenzenlosen Naivität tatsächlich für einen kurzen Moment, dass alles nur ein böser Traum gewesen sein könnte und ich nun, sowie ich die Augen aufschlage, wieder in meinem Bett liege und alles beim Alten ist. Doch jene Illusion zerplatzt wie eine Seifenblase, als ich trotz geöffneter Augen nichts als Schwärze sehe und die blanke Matratze unter meinem Kopf mich unsanft in die Realität holt.
Als ich so daliege und spürte, wie jede Hoffnung aus mir gesaugt wird, als hätte der Leibhafte einen riesigen Strohhalm in meinem Arsch versenkt, muss ich erneut gegen die Tränen kämpfen. Einen Kampf, den ich kläglich verliere, aber wenigstens ist es kein Heulkrampf, wie beim letzten Mal. Einige wenige Tränen rinnen lautlos an meinem Gesicht herab und benetzen die Matratze mit salziger, flüssiger Verzweiflung.
„Wenn du fertig bist, dich in Selbstmitleid zu suhlen, könnten wir uns Gedanken machen, wie du hier rauskommst.“, bemerkte eine Stimme in meinem Kopf, die ich gerade am wenigsten gebrauchen kann. „Was soll ich denn tun?!“, dachte ich entrüstet zurück. „Die Tür ist zu, ich sehe nichts und keiner sucht nach mir.“
Doch Halt! Stimmt das wirklich? Sucht wirklich niemand nach mir? Mit einem Mal sitze ich kerzengerade da und denke darüber nach, ob zumindest der Hauch einer Chance besteht, dass mich jemand sucht. Ich wohne allein, habe raren Kontakt zu meinen noch rareren Sozialkontakten. Selten telefoniere ich mit meinen Eltern und noch seltener mit sonst wem. Verdammt, ich habe nicht einmal ein Haustier, dass wenigstens einen Nachbar alarmieren könnte. Die Nachbarn würden mein Verschwinden frühestens nach ein paar Wochen bemerken. Und meine Freunde, die aber mehr so etwas wie bekannte waren, würden sicherlich auch nicht gleich eine Staatsaffäre draus machen, wenn sie mich mal nicht erreichen könnten.
Mein Handy hatte man mir weggenommen und ich gehe stark davon aus, dass man es zerstört hat. Wer auch immer mich gefangen hält, er oder sie arbeitete zu professionell, um wegen eines Handys aufzufliegen, das sagt mir mein Bauchgefühl. Auch sonst hatte ich nichts, das mir geholfen hätte, mich zu befreien, geschweige denn Hilfe zu rufen.
„Die Situation scheint…“ „HALT DIE KLAPPE“, schreie ich laut auf, um Mo zum Verstummen zu bringen. „Ich weiß selber, dass es aussichtslos ist.“ „Schön, dass du es gemerkt hast. Aber vielleicht bist du noch nicht verloren, auch wenn du es verdient hättest.“ Was sollte das denn heißen? Warum hatte ich es verdient, derart zu leiden. „Hättest du dich besser um deine Freundschaften gekümmert, würde man jetzt schon nach dir suchen. Aber du hast es ja vorgezogen, dich wie ein Arsch zu benehmen. Wäre es wirklich so schlimm gewesen, wenigstens einmal in der Woche jemanden anzurufen? Oder vorbeizuschauen?“
Er hat Recht. Ich war ein Idiot, aber derart gestraft zu werden, war das wirklich nötig. Ob mich die Universität nicht vermissen wird? „Oh sicher! Und gleich kommt dein Professor auf einem Einhorn reitend und zerschmettert die Wand, die dich festhält.“ Ich spüre erneut, wie sich Tränen in meinen Augen sammeln.
„Hör wenigstens mit der Flennerei auf! Es gibt noch ein wenig Hoffnung.“ Ich horche auf. Jede noch so kleine Hoffnung, jedes winzige Fünkchen würd reichen um mein inneres Feuer wieder zu entfachen. Ich würde mich an jeden Grashalm klammern, egal wie schwach er auch wäre. „Was? Was ist es?“
„Die Klappe, durch die du das Essen bekommst. Setz dich vor die Tür und wenn die Klappe erneut aufgeht, dann spähe hindurch. Vielleicht kannst du was sehen oder greifen.“ Auch wenn mein Bauchgefühl diesem Plan wenig Vertrauen entgegen bringt, tue ich, was Mo mir empfiehlt. Was hätte ich auch sonst machen sollen?
Ich sitze nun also seit einiger Zeit, schätzungsweise ein oder zwei Stunden, vor der Tür und starre dorthin, wo ich die Klappe vermute. Ich lausche gespannt den Geräuschen hinter der Tür, in der Hoffnung, dass sie mir etwas verraten könnten. Die Schritte könnten zumindest das Geschlecht meines Entführers verraten, was mir zwar im Augenblick kaum nütze, aber mich zumindest eine Weile beschäftigen würde. Als ich ein Rascheln höre, spannt sich jeder Muskel meines Körpers an, bereit nach vorn zu preschen und alles zu tun, um frei zu kommen.
Die Klappe öffnet sich, was ich zwar nicht sehen kann, doch ich spüre eine Bewegung in der Nähe meiner Hand. Vor lauter Starren fallen mir fast die Augen aus dem Kopf, doch ich kann keinen einzigen Lichtstrahl erkennen. Hinter der Klappe musste sich eine Abdeckung oder ähnliches befinden. Anders kann ich mir nicht erklären, warum ich kein Licht sehen konnte. Eine Kelle gleitet durch die Öffnung und tut eine Portion des zähen Schleims ins die Schüssel, die ich in weiser Voraussicht wieder unter der Klappe positioniert hatte.
Ich ergreife dich Kelle und ziehe daran, doch ein gewaltiger Zug entreißt sie mir und sie verschwindet durch die Klappe, die sich hinter ihn schließt. Gemessen an der Kraft des Zuges, muss ein Elefant die Kelle gezogen haben. Es war eine unglaubliche Kraft.
Wieder allein sitze ich vor der Tür und blicke dorthin, wo der Brei stehen musste. Dann beginne ich zu lachen. Es ist kein sehr angenehmes Geräusch. Mir selbst schaudert dabei. Es war, als wäre ich mit vollem Bewusstsein gegen eine Wand gerannt. Derart stümperhaft kamen mir meine Hoffnungen von vorhin nun vor. Ich komme hier nicht raus, soviel stand fest.
„Es ist aussichtslos?“, frage ich in Richtung Mo, in der stillen Hoffnung, er würde mich eines Besseren belehren und mir einen Weg zeigen, zumindest wieder Hoffnung zu schöpfen. Aber Mo bleibt still. Sein Schweigen sagt mir auch genug. „Verloren?“ „Verloren“
Tag 5
Einatmen. Ausatmen. Ruhig, monoton. Immer wieder ein und aus. Ewige Routine, die niemals abbricht. Der Raum um mich ist nichts. Ich bin nichts. Nur ein winziges Steinchen in einem riesigen Mosaik. So dümple ich noch in wirren Gedanken, als Mos mahnende Stimme mich aus dem Nebel reißt.
„Du musst was essen. Seit Stunden sitzt du nur da und sinnierst über Leere und Existenz. Denk nicht zu viel, iss lieber.“ Nur noch ein paar Minuten. Ich sitz doch grad so schön. Es könnte kaum angenehmer sein. Nur die Stille und ich. Wenn dieser blöde Mo nicht wäre, der mich ständig stört.
„Ich esse ja was, aber dann bist du still.“ Schwerfällig bewege ich mich aus meinem Warmen Nest aus stiller Finsternis in Richtung der Tür. Mittlerweile kenne ich mein Gefängnis so gut, dass ich mich trotz der Dunkelheit gut zurechtfinde. Die drei Stationen – Tür, Toilette, Matratze – die mein Leben seit nunmehr fünf Tagen bestimmen sind zum Mittelpunkt meines Daseins geworden.
Nachdem ich eine weitere Variation von Haferbrei heruntergeschlungen habe, kehre ich zurück zu meiner Matratze. Ich lächele. Zufrieden? Ja, das ist es, was ich bin. Ich bin rundum zufrieden mit der Situation. Es könnte kaum besser sein. Ich hab doch alles, was ich brauche. Ich hab genug zu essen, ein weiches Bett und eine Toilette. Was will ich mehr?
„Zum Beispiel Sozialkontakt?“ Mo soll raus aus meinen Gedanken. Es gefällt mir nicht, dass er alles, was ich denke und sage hört und kommentiert. „Der Teufel soll dich holen, Mo. Ich hab vorher keinen Sozialkontakt gebraucht, also, warum sollte ich jetzt welchen vermissen?“ „Vielleicht wäre es besser, wenn ich ab jetzt das Kommando übernehme.“ Seltsamerweise habe ich plötzlich das Gefühl, das Mo besorgt klingt.
Trotzdem werde ich dieser dahergelaufenen Stimme bestimmt nicht die Kontrolle über mich geben. Soll er doch jemand anderen terrorisieren. „Rede mit meiner Scheiße Mo“, sage ich kichernd und trotte in Richtung Klo. Während ich presse redet Mo unaufhörlich auf mich ein. Ich ignoriere es.
„Lass uns ein Spiel spielen.“, sagt Mo dann plötzlich, nachdem er eine Weile lang still war. Ich hatte schon gedacht, er hätte endlich aufgegeben, doch ein Spiel klingt ganz nett. „Also schön. Was wollen wir spielen?“
Mo erklärt mir, dass er verstecken spielen will. Wenn ich ihn finde, darf ich ein neues Spiel aussuchen, wenn nicht, dann darf er wählen. Mit diebischer Freude schließe ich die Augen, drehe mich zur Ecke und zähle laut bis 20. Als ich bei 20 angekommen bin, drehe ich mich um und spähe in die Finsternis. „Ich finde dich schon und dann darf ich aussuchen!“, kreische ich ins Dunkel während ich nach vorn robbe und nach Mo taste.
Zuerst krabble ich zurück zur Matratze. Dort ist Mo nicht, also laufe ich zur Toilette. Doch auch dort ist keine Spur von Mo. Das Waschbecken fühlt sich jedoch schon wärmer an, sodass ich weiter in diese Richtung robbe. „Ich hab dich fast!“, rufe ich aufgeregt.
„Gefunden!“, schreie ich, als meine Hand, einen Fußknöchel umgreift.
Tag 11
„Mäuschen pieps mal!“ In der Ecke ist Mo nicht. Dann ist er bestimmt beim Waschbecken, da versteckt er sich besonders oft. Ich finde ihn schon. Meistens tue ich das. Danach darf ich was aussuchen. Ich spiele meistens nochmal verstecken. Manchmal spielen wir aus Wörter raten oder ein Wettrennen.
Zwei Stunden später. Mo sitze neben mir auf der Matratze. Wir lehnen an der Wand, während ich seine Hand festhalte. Sie fühlt sich seltsam an, genau wie alles an ihm. Es ist nicht kalt, aber auch nicht warm. Es ist fest, doch fühlt es sich an, als wären seine Glieder aus Gummi oder einer ähnlich flexiblen Substanz. Ich mag Mo. Man gut mit ihm spielen. Auch wenn er ab und zu nervt. Vor allem, wenn er seine Moralpredigten hält.
„Jetzt bin ich wieder dran mit aussuchen. Ich will gern das Tür-spiel spielen.“ Nein. Das finde ich total doof. Das ist ein richtig blödes Spiel. Mo hat es erfunden. Dabei muss man innerhalb von drei Minuten so oft wie möglich mit der Metallschüssel gegen die Tür schlagen. Mir macht das Spiel aber keinen Spaß, auch wenn ich immer gewinne. Wenn Mo dran ist, hört man nie etwas. Ich vermute, dass er absichtlich verliert.
Aber ich mache mit, um kein Spielverderber zu sein. „Du fängst aber an.“ Mo schweigt eine Weile, dann stimmt er zu und geht zur Tür. Ich warte und zähle mit, auch wenn ich nicht erwarte, viel zählen zu müssen. Nachdem seine drei Minuten um sind und ich keinen einzigen Schlag gezählt habe, gehe ich zur Tür und greife die Schüssel.
Ich habe für dieses Spiel eine Technik entwickelt, möglichst viele Schläge in der Minute zu schaffen. Ich schüttele meinen Körper, als würde ein Anfall ihn durchfluten, dabei lasse ich meine Arme schlaff baumeln. Durch das zappeln, schaffe ich mehr Schläge, als durch kontrolliertes Schlagen.
Ich muss den Schlag jedoch falsch berechnet haben, denn der vierte Hieb trifft mich am Kopf. Es gibt einen dumpfen Schlag und ich spüre einen kurzen Schmerz in meinem Kopf. Doch was war das? Bevor der Schmerz einsetze fühlte ich einen kurzen Moment der Betäubung. Fast wie das taube Gefühl, dass man verspürt, wenn man ein vibrierendes Objekt an seinen Ellenbogen hält. Gar nicht so unangenehm, finde ich und schlage erneut gegen meinen Kopf.
Wieder erfüllt mich dieses Zufriedenheit verbreitende Gefühl von Taubheit. Es ist, als würde ich einfach alles baumeln lassen. Es ist schön.
BONG
Das Gefühl ich warm. Wie ein prasselndes Kaminfeuer. Nur der Schmerz danach ist unangenehm.
BONG BONG
Ich merke, dass wenn ich mehrfach hintereinander schlage, der Schmerz erst nach dem letzten Schlag kommt. Während den Schlägen ist da nur dieses schöne Gefühl.
BONG BONG BONG BONG BONG
So warm, so schön.
BONG BONG BONG BONG BONG BONG BONG BONG BONG BONG
Die Dunkelheit erhellt sich langsam. Regelmäßige grelle Blitze leuchten auf, als mich die Schale trifft.
B O N G
Ein letzter lauter Schlag. Ein letzter Blitz. Dann umgibt mich eine gnadenvolle Schwärze und meine Augen fallen zu.
Tag 24
„MOOOO! WO BIST DU DENN?!“
Hektik. Ich suche nach Mo. „MOOO?!“
Er ist seit längerer Zeit nicht mehr zu finden, noch hat er zu mir gesprochen. „KOMM RAUS!“
Mein Kopf pocht. Mein Herz Klopft. Ich habe Angst. Bin allein. „BITTE MOO! KOMM ZU MIR! ICH HAB ANGST!“
Ich beginne zu weinen. „SO SCHRECKLICHE ANGST…“
Flüsternd, verzweifelt. „Mo….“
Dann laut. Tosend. Kreischend. „MOOOOOOOO!!!“
Tag 31
Ich bin ein Stück Fleisch, das verwest. Seit einigen Tagen kann ich körperlich fühlen, wie es ist, zu verwesen. Zunächst, breitet sich eine tiefe Ruhe im Körper aus. Dann läuft man langsam grau an. Ein Süßer Geruch breitet sich aus, während das Fleisch immer weicher wird und schließlich beginnt man zu zerfließen. Nicht wie Wasser, nein, eher wie Haferschleim. Langsam und zäh.
Soweit habe ich mich bereits in diesen Wahn hineinfantasiert, als eine grelle Explosion meinen Geist und meinen Körper lähmt. Das letzte, was ich sehen kann, sind die Konturen einer Lampe – die Sorte, wie sie oft in alten Turnhallen hängen – bevor meine Augen zu schmelzen beginnen. Ich fühle dieses Licht förmlich. Ich kann es greifen.
Es liegt auf mir, wie eine Last aus Unmengen aus Wasser, unter der ich kaum Atmen kann. Auch meine Bewegungsfähigkeit ist mit einem Mal stark eingeschränkt. Hilflos liege ich da und bemühe mich nicht zu schreien, um nichts von dem Licht in meine Lungen zu lassen, als würde ich sonst ertrinken.
Man stelle sich vor, man schläft in einem völlig dunklen Raum und am Morgen kommt jemand in den Raum und macht ohne Vorwarnung alle Lichter an. Das brennende Gefühl im Körper, das man dabei empfindet könnte – wenn man es um ein hundertfaches vervielfältigt – ein annähernd ähnliches Gefühl erzeugen, wie das brennende Licht, dem ich nun ausgesetzt war.
Es sollte mehrere Minuten dauern, bis mein Gehör und mein Tastsinn allmählich zurückkehren. Meine Augen sind nach wie vor fest verschlossen und selbst durch den Hautvorhang meiner Augenlider brennt das Licht in meinem Geist. Von Ferne höre ich eine leise Stimme, dich mich auffordert, zu ihr zu kommen. Es klingt nach Mo.
Von einer Welle neuer Kraft durchflutet, drehe ich mich auf den Bauch, sodass meine Nase den Boden berührt. Nach einer weiteren Weile kann ich die Augen öffnen und obwohl sie brennen, als hätte mir jemand eine Lastwagenladung Meersalz hineingeschüttet, wohlgemerkt solches, dass zuvor mit Rasierklinge und Glaswolle aufbereitet wurde, bemühe ich mich nach Kräften, die schmerzenden Augen offen zu halten.
Langsam werden die grellen, weißen Flächen dunkler und bekommen Farbe. Ich erkenne einen grauen Betonboden und Rotbraun gekachelte Wände. Ich sehe die Matratze, die Toilette und das Waschbecken. Dann sehe ich die Tür, die einen breiten Spalt offensteht. Wieder tönt Mos Stimme. Diesmal von außerhalb der Tür.
Ich rappele mich auf und stolpere halb besinnungslos auf die Tür zu. Als ich sie aufstoße, stehe ich in einem hellen Kellerraum. Ich sehe eine Waschmaschine, einen Trockner und eine kleine Wäscheleine. Am Fuße einer Treppe, die nach oben führt, steht Mo und lächelt mir zu. Ich gehe auf ihn zu und merke kaum, wie ich immer mehr zu rennen anfange.
Als ich ihn erreiche, packe ich seinen Hals, drücke ihn zu Boden und beginne auf sein Gesicht einzuhämmern, bis es nur noch eine rote Masse ist. Kurz bevor Mo stirbt, verformt sich sein Gesicht. Er sieht nun nicht mehr aus, wie ich, sondern er gleicht dem Mann, der an der Tankstelle in meiner Straße arbeitet. Ich sehe, wie ein Zahnloser, blutiger Mund sich zu einem Lächeln formt. Dann verdreht er die Augen und stirbt.
Mit einem breiten Lächeln auf den Lippen sitze ich neben der Leiche und betrachte den Raum. „Danke Mo.“, sage ich laut. Dann schlurfe ich wieder auf meine Zelle zu. Kurz bevor ich die schwere Tür ins Schloss fallen lasse, betätige ich den Lichtschalter vor der Tür und begebe mich wieder in die allumfassende, gütige Dunkelheit.