GeisterKreaturenKurz

Daddy, da ist was…

Warnung vor Creepypasta

ACHTUNG: VERSTÖRENDER INHALT

Bitte beachten Sie, dass es sich bei dem folgenden Text um eine Creepypasta handelt, die verstörende Themen beinhalten kann, wie zum Beispiel Gewalt, Sexualisierung, Drogenkonsum, etc. Creepypastas sind fiktive Geschichten, die oft dazu gedacht sind, Angst oder Unbehagen zu erzeugen. Wir empfehlen Ihnen, diesen Text nicht zu lesen, wenn Sie sich davon traumatisiert oder belästigt fühlen könnten.

Geschafft ließ ich mich auf die Couch in der Mitte des kleinen Wohnzimmers fallen. Ich war fertig mit der Welt. Mit der dampfenden Teetasse in der einen und der Tafel Schokolade in der anderen Hand würde ich mir einen schönen Abend machen.Vielleicht lief ja zur Abwechslung mal tatsächlich ein sehenswerter Film im Fernsehn.

In der Hoffnung auf einen guten Krimi oder einen Actionthriller;schaltete ich den altmodischen Fernseher ein. Das Licht erhellte den kleinen Raum, tauchte ihn in ein unheimliches, bläuliches Licht und warf Schatten an die Wände. Ich zappte durch die Kanäle und blieb schließlich am ‚Tatort‘ hängen. Doch richtig konzentrieren konnte ich mich auf die Handlung nicht. Das Babyfon neben mir machte ganz komische Knacksgeräusche. Hin und wieder Klang es wie ein Fernseher, der sein Programm nicht empfangen konnte. Wie dieses unangenehme Ameisenbild, Schneebild – wie man es nun nennen mag.

Obwohl unser Sohn – Jonah – bereits 5 Jahre alt war, bestand meine Frau nach wie vor darauf, ihn mit einem Babyfon zu kontrollieren. Außer mich und ihren kleinen Sohn hat sie keine Familie mehr. Ihre Eltern wurden für tot erklärt, nachdem sie 3 Wochen nach dem Flugzeugabsturz nicht geborgen werden konnten. Nachdem sie den Verlust einiger Maßen überwunden hatte, nahm sie sich vor, ein neues Leben zu beginnen. Seitdem liest sie Jonah jeden Wunsch von den Augen, will immer bei ihm sein. Zum Glück ist dem Kleinen nicht bewusst, dass seine Mutter ihn dermaßen kontrolliert. Er hat das Babyfon noch nicht entdeckt, hinter seinem Teddybären.

Der Fernsehr verstummte und zeigte das Bild eines dunklen Ganges. Ich bildete mir ein, meinen Sohn ‚Daddy‘ rufen zu hören. Nochmal. Und nochmal. Immer lauter. Ich stellte den Tee und die Schokolade beiseite und machte mich auf den Weg in sein Zimmer. Die Musik im Fernsehr wurde immer lauter.

Ich klopfte an die Tür von Jonah’s Zimmer. Ganz vorsichtig, nicht, dass ich ihn weckte, sollte ich mir seine Rufe doch nur eingebildet haben. Doch er rief wieder.

‚Daddy..?‘

Ich öffnete die Tür, jedoch vermeide ich es, seine große Lampe anzuschalten, damit ihm das Licht nicht in den Augen brennt. Lächelnd ging ich auf ihn zu. Den ganzen Tag hatte ich ihn nicht gesehen, und da er jetzt eigentlich schlafen sollte, war ich umso glücklicher, seine Anwesenheit spüren zu dürfen. Doch er sah nicht glücklich aus. Seine Augen waren vor Angst aufgerissen, Tränchen kullerten seine kleinen Wangen hinab. Ganz verstört sieht er mich an.

‚Was hast du denn‘, fragte ich besorgt, ‚hast du schlecht geträumt? Soll ich dir eine Geschichte vorlesen? Komm mal her, mein Junge…‘, versuchte ich ihn zu beruhigen und in eine Umarmung zu ziehen. Doch er schüttelte den Kopf.

‚Daddy, da ist was… unter dem Bett…‘ Seine Stimme klingt tränenerstickt und ganz leise. Ich versuche ihn warm anzulächeln. Gedanken, die doch jedes kleine Kind hat. Monster unter dem Bett… So ein Quatsch.

‚Ach, wirklich? Soll ich mal nachgucken?‘ Erst schüttelte er den Kopf, doch dann nickte er sachte. Ich zog die Bettkästen beiseite und erinnerte mich an die Zeit, als ich noch ein Kind war. Wie verängstigt ich damals auf meinem Bett saß und versuchte die Monster mit Zaubersprüchen zu vertreiben. Die Erinnerung daran ließ mich innerlich auflachen.

‚Daddy..?‘ Wieder flüsterte er meinen Namen. Ich würde ihm die Angst nehmen, ein für alle mal. Ein Stofftier würde ich ihm zeigen und ihm sagen, dass dieses ihn so erschreckt hatte. Ich streckte meinen Arm nach einer Plüschbiene aus, und dann blieb mein Herz fast stehen. Kleine, angsterfüllte Augen starrten mich an, in dem Hauch von Licht konnte ich sehen, dass diese in tiefen, dunklen Augenringen lagen. Eine kalte Hand legte sich auf mein Handgelenk. Diese kindliche Kreatur fixierte mich mit ihren feuchten Augen, die sowohl panisch und verzweifelt aussahen, als auch vertraut. Es öffnete seinen kleinen Mund und hauchte so leise, dass ich es kaum verstehen konnte:

‚Daddy… da ist was… auf dem Bett…‘

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