Das Ding im Sandkasten
ACHTUNG: VERSTÖRENDER INHALT
Bitte beachten Sie, dass es sich bei dem folgenden Text um eine Creepypasta handelt, die verstörende Themen beinhalten kann, wie zum Beispiel Gewalt, Sexualisierung, Drogenkonsum, etc. Creepypastas sind fiktive Geschichten, die oft dazu gedacht sind, Angst oder Unbehagen zu erzeugen. Wir empfehlen Ihnen, diesen Text nicht zu lesen, wenn Sie sich davon traumatisiert oder belästigt fühlen könnten.
*Das Ding im Sandkasten*
++ Tag 0 – Beobachtung 1 ++
Ich erzähle euch nun eine Geschichte, die so wahnwitzig ist das ihr meint ich sei verrückt. Okay, vielleicht bin ich es sogar! Aber dies ändert nichts an der Tatsache das mein Erlebtes der Wahrheit entspricht.
Alles begann an einem Abend wie jeder andere auch. Es war mitten im April diesen Jahres, der Himmel war wolkenbehangen und es regnete in Strömen. Das Wasser floss bachartig die Bordsteine entlang, so entluden sich die Wolken.
Zu meinem Glück war ich schon in meiner warmen Bude. Das Wetter durfte also machen was es wollte.
Eines meiner Hobbys ist die Astronomie. Ich schaue mir gerne Dokumentationen über das Universum, seine Planeten und Mysterien an und da mich dieses Thema so fasziniert, nenne ich auch ein Teleskop mein eigen. Es ist ein Mittelklasse-Modell vom Typ „Omega“ mit einer 1000mm Brennweite und 180-facher Vergrößerung. Um Abends aus dem Fenster in Richtung Nachthimmel zu schauen, reicht es also aus.
Genau dies tat ich auch an jenem Abend, als ich Es zum ersten mal beobachten konnte. Der Regen plätscherte noch immer sinnflutartig auf den Asphalt, doch nun kam auch noch ein Gewitter hinzu. Das Donnern lies den Boden erzittern und heftige Blitze erhellten die Nacht. Ich richtete mein Teleskop spaßeshalber auf die große Rasenfläche gegenüber meiner Wohnung, die auch einen Spielplatz beherbergte. Es hatte schon was für sich, etwas außerhalb einer Stadt zu wohnen, wo noch alles von Bäumen umsäumt und die Natur ansässig war.
Jedenfalls richtete ich mein Teleskop aus und ließ meine Blicke über den Spielplatz huschen, als ich ein kleines Eichhörnchen erblickte.
Es war vom Regen ganz aufgeweicht und dem Gewitter sei Dank verängstigt. Ich konnte beobachten wie es über den Sandkasten der sich inmitten des Spielplatzes befand, laufen wollte, als es von ein auf die andere Sekunde verschwunden war.
Einfach so. Ich starrte förmlich auf diese Szene und hatte meine Augen keine Sekunde von dem Tier abgelassen. Konnte mir das Verschwinden also nicht erklären. Klar, vielleicht war es in eine Hecke gesprungen oder fiel aus meinem Sichtwinkel. Aber irgendetwas verriet mir, dass was nicht stimmte.
++ Tag 1 – Beobachtung 2 ++
Ich war noch immer fasziniert davon, wie schnell sich ein Tier in Luft auflösen konnte. Schon eigenartig sich über ein Eichhörnchen so verrückt zu machen. Irgendwie lachhaft sogar, aber da konnte ich nichts gegen tun. Meine Neugierde war geweckt.
Der Tag verlief ruhig und es geschah nichts was ich euch hätte berichten brauchen, bis die Abendstunden anbrachen. Nennt es eine Intuition, oder einfach eine Spinnerei, aber ich war mir sicher dass das Ereignis von dem ich euch nun berichte, etwas mit dem Verschwinden des kleinen Nagers zu tun haben musste.
Als ich durch mein Teleskop den Spielplatz vor Augen hatte, konnte ich einen Hund beobachten. Es war einer dieser Hunde, die von meinen tollen Nachbarn einfach raus gelassen wurden damit sie ihre Geschäfte verrichten konnten. Das ihre Tiere so den Spielplatz verschmutzten schien sie nicht zu interessieren.
Wie dem auch sei, lies ich meine Blicke auf das Tier gerichtet das sich langsam dem Sandkasten näherte. Und gerade als es sein Bein heben wollte, geschah es. Ich konnte sehen wie sich etwas im Sandkasten regte.
Der Sand begann wie wild Wellen zu schlagen. Dann türmte er sich auf, fiel kurz darauf wieder in sich zusammen und das Prozedere begann von vorn. Während der Sand ein Eigenleben entwickelte, schien etwas an dem Hund zu zerren. Dieser begann zu jaulen, zu strampeln und sich zu wehren, aber war wie auch das Eichhörnchen zuvor, urplötzlich verschwunden.
Ich schreckte auf und hätte beinahe mein Teleskop vom Ständer gerissen, als ich das gerade Erlebte vor meinem geistigen Auge Revue passieren ließ. Was zur Hölle war das? Shit! Ich musste mich erst mal setzen und sank in meinen Bürostuhl. Meine Hände zitterten und mir rann Schweiß von der Nasenspitze. Ich hatte wirklich schon vieles gesehen, aber das eben lässt sich wahrlich schwer zuordnen.
Das war schon ziemlich erschreckend kann ich euch sagen. Zu diesem Zeitpunkt war ich schon echt geschockt, nichts ahnend was die kommenden Stunden noch auf mich zu kommen sollte.
++ Tag 2 – Beobachtung 3 ++
Nachdem ich die halbe Nacht wach gelegen und mir Gedanken darüber gemacht habe, was genau ich am Abend zuvor erlebt hatte, spukten mir viele Dinge durch den Kopf. Angefangen bei unerklärlichen Phänomen, bis hin zu Poltergeist-Aktivitäten und nicht geltender Naturgesetze. Es war alles dabei! Nur keine passende und logische Erklärung. Es hieß also ran an mein Teleskop und auf eine bessere Sicht der Dinge hoffen.
Der Tag plätscherte nur sich vor sich hin. Im wahrsten Sinne des Wortes, da es auch heute wieder ohne Unterlass regnete. Graue Wolken überzogen den Himmel und wuchsen zu gewaltigen Gebilden. Sollte dies ein Tag sein an dem nichts weiter geschah? Ein Tag wie viele andere vor diesen Ereignissen auch? Langsam hatte ich die Hoffnung aufgegeben das noch etwas passierte.
Meine Beobachtungen des Sandkastens lieferten keinerlei Erkenntnisse darüber, was vor sich ging. Er schien ganz normal. Irgendwie fing ich an zu glauben verrückt zu sein. War alles nur Einbildung? Selbstzweifel nagten an mir und ich nahm mein Teleskop zum letzten mal an diesem Tag in die Hand.
Da sah ich einen Jogger, schwer atmend neben dem Spielplatz am Zaun angelehnt stehen. Er schien genug Meilen gemacht zu haben schoss es mir durch den Kopf, als sich folgendes abspielte. Und das ist ungelogen!
Der Sand fing wieder an diese Wellen zu schlagen, hoch und runter, von links nach rechts. Es herrschte Chaos. Er türmte sich abermals auf, doch plötzlich geschah etwas Neues. Etwas, womit ich nie gerechnet hätte. Der Sand teilte sich, schob sich von der Mitte aus zur Seite und legte ein monströses Maul frei das aus vielen Zahnreihen bestand, von denen jede mit riesigen Hauern ausgestattet war. Der Jogger schrie auf, schien aber in eine Art Schockstarre verfallen zu sein. Das Maul indes öffnete sich, die Zähne malmten aufeinander und lechzten nach Menschenfleisch, als neben dem Untier schleimige Tentakel aus dem Boden wuchsen. Sie wickelten sich um den panischen Jogger und rissen ihn zu Boden. Scheiße verdammt…was soll ich bloß tun? Was…Was… In diesem Moment konnte ich keinen klaren Gedanken mehr fassen. Ich sage euch, solltet ihr jemals so etwas erleben, ihr könntet auch nichts weiter tun als verängstigt zu sein.
Derweil zogen die Tentakel den Jogger immer Näher in Richtung des Mauls. Dann begann es zuzubeißen! Ich konnte die Schreie klar und deutlich hören, als die Hauer die Knochen des Joggers zermalmten, das Fleisch vom Körper rissen und seine Eingeweide zerkauten. Als ich Zeuge davon wurde wie das Untier den Jogger tötete, hielt ich mein Teleskop zitternd in den Händen. Ich hatte das Okular so feste an mein Auge gedrückt das ich dachte es fällt mir gleich aus dem Schädel. Doch dann war alles vorbei. Das Letzte was ich erkennen konnte war eine Hand des Joggers, die blutüberströmt und ausgestreckt aus dem Sand ragte, bis dieser sich wieder normalisierte und alles den Anschein erweckte, es sei nie etwas passiert.
++ Tag 3 – Begegnung ++
Ich hatte mich wieder gefangen und meine Nerven einigermaßen im Griff. Zwar konnte ich nicht schlafen, aber wer kann das nach solch einem Erlebnis denn schon? Heute hatte ich vor mich dem Grauen zu stellen und ein Ende zu bereiten, bevor noch mehr Menschen zu Tode kommen. Doch ich war auf mich alleine gestellt! Die Polizei zu informieren war keine Option, denn die hätten mich eher in eine Psychiatrie gesteckt als zu helfen.
Bei meinen Vorbereitungen fand ich im Keller eine Handsense. Zum Glück war sie noch geschärft. Ich steckte mir die „Waffe“ an den Gürtel und zog mir meine Lederhandschuhe über. Ich kann euch sagen, ich fühlte mich wie Rambo bevor er in den Krieg zieht. Aber vielleicht war dies auch so.
Aufgeregt saß ich in der Küche am Tisch und trommelte mit meinen Fingern den Rhythmus von We Will Rock You auf die Platte. Mir ging es gar nicht gut und ständig schaute ich auf die Uhr. Gleich war es soweit. Gleich würde ich mich dem Ungetüm stellen. Und dann sprang ich auf. Es war 5 Uhr in der Früh und die morgendliche Sonne schien zum Fenster herein. Bevor noch Jemand zu Schaden kam musste ich das Monster stoppen. Also ging ich los!
Ich marschierte großen Fußes zur Eingangstür raus und schaute mich um. Niemand zu sehen der mich damals hätte beobachten können. Also rannte ich Richtung Spielplatz. Mein Herz hämmerte in der Brust und mir kam die Galle hoch. Aber ich blieb nicht stehen, sondern konzentrierte mich ganz auf die gleich folgende Begegnung mit dem Monster im Sandkasten.
Als ich über den Zaun geklettert war an dem ein paar Stunden zuvor der Jogger gestanden hatte, griff ich zu meiner Handsense. Im Hinterkopf das jeden Augenblick etwas passieren könnte, hatte ich sämtliche Muskeln angespannt. Doch es geschah nichts. In diesem Moment war ich etwas perplex kann ich euch sagen.
Eigentlich hatte ich damit gerechnet von diesen Tentakeln gepackt und ins Maul gezogen zu werden. Aber dieses Ereignis blieb aus.
Ich näherte mich dem Sandkasten bis auf wenige Zentimeter und ging in die Hocke. Mit meiner Sense fing ich dann an wahllos im Sand herumzustochern. In der Hoffnung das Ungetüm zu verletzten, wurden meine Schläge immer fester und unkontrollierter. Dann geschah etwas. Eine rote Flüssigkeit sickerte hervor und bildete eine Pfütze im aufgewühlten Sand. Als ich erkannte das es sich um Blut handelte, schreckte ich auf und fiel zurück.
Mit weit aufgerissenen Augen blickte ich nun auf das Geschehen das sich vor meinen Augen abspielte. Der Sand fing an diese eigenartigen Wellen zu schlagen, türmte sich auf und fiel dann in sich zusammen, nur um mit einem gewaltigen Laut in die Luft geschleudert zu werden als sich das Maul aus dem Sand schälte, dessen gewaltige Hauer aufeinander schlugen und malmten. Schnell drehte ich mich um und wollte wegrobben, da wuchsen auch schon diese schleimigen Tentakel links und rechts neben dem Ding aus dem Boden. Sie schlängelten in der Luft umher, bis sie sich schließlich um meine Beine wickelten. Mit gurgelnden Geräuschen wuchs das Ding schließlich zu voller Größe an, als es sich aus dem Sandkasten zog.
Der Körper des Ungetüms war grässlich anzusehen kann ich euch sagen. Er war von tumorartigen Auswüchsen überwuchert und von dicken Adern übersät. Diese pulsierten, während sich das Vieh mit weiteren Tentakeln, die zuvor aus seinem Körper herausplatzten, auf mich zu bewegte. Langsam aber stetig kam es immer näher. Während es sich in meine Richtung zog, hinterließ es eine Spur aus eitrigem Schleim. Ich schrie und fing an zu strampeln, doch es half alles nichts.
Vor lauter Angst und im Angesicht des Todes, dachte ich nicht an meine Handsense die ich fest umklammert hielt. Bis zu dem Augenblick, als das monströse Gurgeln des Ungeheuers in meinen Ohren dröhnte und mich aus meiner Starre löste. Wieder bei Sinnen, fing ich an wie wild auf die Fangarme die mich festhielten, einzuhacken.
Grünes Blut spritzte umher. Es klatschte in mein Gesicht, auf meinen Körper und durchnässte meine Kleidung. Schließlich lockerte das Monster seinen Griff, so dass ich mich davon befreien und aufspringen konnte. Erschöpft blickte ich ins Antlitz dieses Ungetüms, das sich vor mir aufbäumte und brüllend sein Maul aufriss. Aus den Auswüchsen die seinen Körper übersäten, wuchsen labbrige Stielaugen die alle in die meine starrten. Als ich dort stand, und Ekel und Angst gleichzeitig meinen Körper durchschüttelten, platzte die Haut des Monsters plötzlich auf. Diese fiel zu Boden, während sich aus dem schwulstigen Gewebe ein gewaltiger Tentakel schälte, der sich blitzschnell um meinen Körper wickelte.
Und hier setzt die Geschichte ein. Ab hier ließ ich meine Erlebnisse für euch Revue passieren. Ich wollte euch warnen! Ich weiß zwar nicht was für Wesen das sind oder wo sie her kommen, aber geht nicht in die Nähe von Sandkästen, denn Sie sind überall… dies werden wohl meine letzten Worte sein, und ich hoffe sie bringen euch Glück. Ich jeden falls sehe gerade wie meine Beine von dem monströsen Hauern des Viehs zerfetzt und zerkaut werden. Das Blut das über mich läuft wärmt mich…ich…
*ENDE*