Das Haar in der Suppe

„Willkommen in unserem feinen Etablissement“, begrüßte der Kellner Sabrina und Thomas. Es war nicht leicht, einen Platz in dem beliebtesten Restaurant der Stadt zu bekommen. Thomas hatte Monate vorher reserviert. Nun saßen sie in dem großen Saal mit verzierten Kronleuchtern, dem edlen Piano, an dem der Pianist klassische Musik spielte und Tischen aus echtem Mahagoni Holz. „Als Vorspeise kredenzen wir Ihnen eine feine Zwiebelsuppe. Guten Appetit.“, der Kellner verbeugt sich leicht, als er die kleinen Schalen verteilte. „Das riecht hervorragend, Thomas“, hauchte Sabrina begeistert. Die beiden begannen genüsslich die Suppe zu essen. Thomas war hin und weg. Das war die beste Suppe, die er je gegessen hatte. Er lächelte Sabrina verliebt an. Sabrina’s Gesichtsfarbe änderte sich in dem Moment. Ihre zarte, helle Haut wandelte sich langsam in einen kräftigen Rotton. „Sabrina? Alles in Ordnung?“, fragte Thomas unsicher. Sabrina röchelte nur. Ihre Augen starrten panisch in der Gegend herum. Die anderen Gäste drehten sich besorgt um, aber keiner von ihnen stand auf. Sandra’s Augen tränten. Sie steckte ihre Hand in den Mund und hatte plötzlich ein Büschel schwarzer Haare in der Hand. Voller Panik zog sie daran. Immer weiter und weiter. Mittlerweile musste es etwa ein halber Meter an schwarzen Haaren sein. Thomas musste sich übergeben. Die ersten Gäste verließen das Restaurant. Sabrina zog immer noch an den Haaren, doch sie wollten nicht aufhören. Völlig ausgelaugt machte sie langsam weiter. Nach einer gefühlten Ewigkeit holte sie das letzte Stück aus ihrem Mund heraus. Die etwa drei Meter langen Haare fielen auf den Boden. Sabrina brach bewusstlos zusammen. Nun kam auch der Kellner an den Tisch. „Was war das?!“, schrie Thomas hysterisch. Der Kellner räusperte sich. „Da war wohl ein Haar in der Suppe. Ich kann Ihnen eine neue bringen.