KurzPsychologischer HorrorTheorie

Nebel im Kopf

Warnung vor Creepypasta

ACHTUNG: VERSTÖRENDER INHALT

Bitte beachten Sie, dass es sich bei dem folgenden Text um eine Creepypasta handelt, die verstörende Themen beinhalten kann, wie zum Beispiel Gewalt, Sexualisierung, Drogenkonsum, etc. Creepypastas sind fiktive Geschichten, die oft dazu gedacht sind, Angst oder Unbehagen zu erzeugen. Wir empfehlen Ihnen, diesen Text nicht zu lesen, wenn Sie sich davon traumatisiert oder belästigt fühlen könnten.

Der Nebel ist zurück.

Er hat sich diesmal mehr Zeit gelassen. Er wollte mich wohl in Sicherheit wiegen, mir die kleine, trügerische Hoffnung schenken, er käme nicht zurück.

Er kommt immer zurück.

Manchmal wache ich mit ihm auf, manchmal schleicht er sich langsam an, wenn ich bereits wach bin.

Es ist wie das Aufziehen einer echten Nebelschwade, draußen in einem düsteren Wald oder einem weiten Moorfeld. Du fühlst, wie er langsam auf dich zukriecht, sich anpirscht, erst deine Füße und Beine umhüllt, an deinem Körper hoch fließt, bis er schließlich in Mund, Nase und Ohren dringt. Wie er dich umhüllt und diese klamme Kälte mit sich bringt. Am Ende siehst du nur noch den Nebel und dein einziger Wunsch ist, dass es aufhört. Der Nebel ist auch nicht immer gleich intensiv. Manchmal lähmt er meinen Körper, aber mein Verstand bleibt klar. Es fühlt sich an, als wäre ich mit einemn unendlich schweren Gewicht behangen, jede Bewegung kostet mehr Kraft als ich aufbringen kann.

So muss es sich anfühlen im Wachkoma zu liegen. Du liegst hilflos in deinem Bett, du siehst das Leben um dich herum, das hektische Treiben der Ärzte und Pfleger, du siehst deine Familie und Freunde an deinem Bett sitzen. Du willst schreien, aber deine Muskeln gehorchen dir nicht. Du bist gefangen in deinem Körper.

Gefangen in meinem Körper… so fühlt es sich dann an.

Aber manchmal legt sich der Nebel auch nur auf meinen Kopf. Meine Gedanken werden träge und langsam, manchmal auch wirr. Als befände sich nur eine schleimige Masse dort, wo sonst mein Hirn sitzen müsse.

Es ist der Nebel.

Ich weiß, er wird wieder abziehen, denn auch das tut er immer. Er kommt und er geht, wie die Gezeiten.

Ich weiß nie, wann es wieder aufhört.

Ich kann dir nicht sagen, wann der Nebel das erste Mal da war, ich habe das Gefühl, er begleitet mich schon seit ich denken kann.

Diesmal ist es sehr intensiv. Ich liege im Bett und habe keine Kraft aufzustehen. Wofür auch. Ich führe ein sehr zurückgezogenes Leben. Schnell wurde mir klar, dass ich mit dem Nebel in meinem Kopf kein normales Leben führen kann. Die Leute fühlen sich abgestoßen von mir. Ich bin meist bleich, denn der Nebel mag kein Sonnenlicht. Meine Vorhänge sind stets geschlossen, nur selten verirrt sich ein Lichtstrahl durch einen kleinen Spalt, wenn der Wind von draußen mit dem dunklen Stoff spielt. Dann sieht man kurz die tanzenden Staubpartikel, welche sonst von der Dunkelheit verborgen werden. Bis sich der Stoff wieder senkt und die stille Schwärze den Raum dominiert.

Ich ziehe meine Beine an und umschlinge sie mit meinen Armen.

Mir ist so unendlich kalt. Ich träume schon so lange von einem normalen Leben. Ich will lachen und Freunde treffen, ich will die Welt sehen und mich verlieben, aber er lässt mich niemals gehen.

Ich weiß nie, wann er zurück kommt.

Niemand kann mir helfen.

Ich habe jede Pille auf dem Markt probiert, aber keine hat gewirkt. Die Therapie habe ich schon vor Jahren abgebrochen. Sie haben mich alle so angesehen, als würde ich mir das alles ausdenken. Aber mein Leiden ist real, es ist da.

Wann hört es auf?

Ich kann nicht mehr denken, ich kann kaum noch atmen.

Der Nebel schnürt meine Brust ein, verschließt meinen Mund, droht mich zu ersticken.

Ist es so weit. Ist der Tag meiner Erlösung endlich gekommen? Wie sehr würde ich den Tod begrüßen. Mich in seine Arme begeben und das süße Ende genießen. Ich habe oft an Selbstmord gedacht, welche Qualen kann die Hölle schon bereithalten, wenn mein Dasein auf Erden schon die Hölle ist? Aber der Nebel lässt mich nicht gehen.

Ich bin sein, bis ans Ende der Zeit.

Jede Sekunde erscheint endlos. Die Zeit fließt träge vor sich hin.

Ich schlafe ein. Als ich aufwache, ist der Nebel fort.

Alles was er zurück ließ, ist ein metallischer Nachgeschmack auf der Zunge und die Gewissheit, er wird zurück kehren.

Er kommt immer zurück.

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