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Das Lebende Geschichte-Projekt

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Warnung vor Creepypasta

ACHTUNG: VERSTÖRENDER INHALT

Bitte beachten Sie, dass es sich bei dem folgenden Text um eine Creepypasta handelt, die verstörende Themen beinhalten kann, wie zum Beispiel Gewalt, Sexualisierung, Drogenkonsum, etc. Creepypastas sind fiktive Geschichten, die oft dazu gedacht sind, Angst oder Unbehagen zu erzeugen. Wir empfehlen Ihnen, diesen Text nicht zu lesen, wenn Sie sich davon traumatisiert oder belästigt fühlen könnten.

Was ich als Geschichtslehrer in der Mittelstufe am wenigsten mag, sind die bescheuerten „Lebende Geschichte“-Aufgaben, die wir am Ende eines jeden Schuljahres stellen. Die Kinder sollen sich mit ihren Großeltern zusammensetzen und ihre ältesten Erinnerungen für die Nachwelt auf Video aufnehmen oder abschreiben, damit sie ihren Notendurchschnitt verbessern können. Ich mache das schon seit siebzehn Jahren und als ich die Projekte dieses Mal einsammelte, ging ich davon aus, dass sie genauso langweilig, wenn nicht sogar noch langweiliger sein würden als sonst. Diese Klasse war nicht besonders intelligent. Also ging ich nach Hause, schenkte mir ein Glas Wein ein und bereitete mich auf eine lange Nacht vor, in der es um „Ich hatte nur zwei Hosen, als ich so alt war wie du“ und „Mein Bruder wurde mit einer Zeitung verprügelt, weil er einen Baseball in den Garten des Nachbarn geworfen hatte“ ging. Und natürlich waren diese Projekte gespickt mit unschuldigen, altmodischen Kommentaren, die so furchtbar sexistisch und rassistisch waren, dass man einfach lachen musste. Ich hatte ein Mädchen in meiner Klasse, das ich Olivia nennen werde. Sie war pummelig, ruhig und erwies sich als beständige Zweierschülerin. Ich hatte erwartet, dass ihr Projekt genauso unscheinbar sein würde wie sie, und vielleicht war ich deshalb so verstört von dem, was ich an diesem Abend erlebte. Olivia hatte aus irgendeinem Grund zwei Discs eingereicht, also begann ich mit der, die mit „Interview“ gekennzeichnet war. Mein Bildschirm ruckelte zweimal, bevor ein körniges Bild eines Wohnzimmers zu sehen war. Die Wohnung war die Hölle eines Hamsters. Olivia saß zusammengerollt in einem Sessel, umklammerte ein Notizbuch und sah aus wie ein verängstigtes Tier. Ihr gegenüber saß ein Mann mit düsterer Miene, der eine Zigarette rauchte und sie erwartungsvoll anstarrte. „Mach weiter“, flüsterte eine Frauenstimme aus dem Hintergrund der Kamera.

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