Das Projekt 915
ACHTUNG: VERSTÖRENDER INHALT
Bitte beachten Sie, dass es sich bei dem folgenden Text um eine Creepypasta handelt, die verstörende Themen beinhalten kann, wie zum Beispiel Gewalt, Sexualisierung, Drogenkonsum, etc. Creepypastas sind fiktive Geschichten, die oft dazu gedacht sind, Angst oder Unbehagen zu erzeugen. Wir empfehlen Ihnen, diesen Text nicht zu lesen, wenn Sie sich davon traumatisiert oder belästigt fühlen könnten.
Bevor ich sterbe, möchte ich, dass die Nachwelt erfährt, was ich erlebte. Was sie uns alles antaten und wie das alles passierte. Ich muss mich beeilen, ich höre schon seine Schritte durch den ganzen Flur schallen. Dennoch verstecke ich mich, um alles schnell aufzuschreiben…
Nun denn, ich beginne dann mal mit mir. Mein Name ist Max und ich bin 16 Jahre alt. Ich besaß nie wirkliche Freunde, nie hat sich jemand wirklich für mich interessiert. Meine Eltern gaben mir ebenfalls nie wirklich das Gefühl, dass sie mich liebten. In der Schule war ich nicht gerade der Klassenbeste, und zudem wurde ich oft gehänselt und geärgert, weil ich ständig Fehler machte.
Oft fragte ich mich, warum ich nicht angesehen und beliebt sein konnte wie die anderen. Jeder hasste mich, sogar die Lehrer rissen Witze über mich und gaben mir schlechte Noten.
Dennoch besaß ich jemanden, der mich verstand, mir Liebe gab, immer für mich da war und ein bester Freund war. Es war mein Hund Rex. Sicher klingt das verrückt, dass ein Hund sein bester Freund ist, aber wenn man niemanden hat, der für einen da ist, nicht einmal seine Eltern, dann ist das eben so.
An jenem Tag war ich wie sonst auch mit Rex spazieren, dennoch war er sehr unruhig und nervös, als ob uns etwas verfolgte.
Bevor ich handeln konnte, passierte das, was ich nie in meinem Leben erwartet hätte. Ich hörte einen Schuss! Ob ich wirklich… War ich tatsächlich tot? Nein, ich lebte noch, aber als ich wieder zu mir kam, sah ich, wie Rex tot umfiel… Er wurde wirklich erschossen?! ich hatte panische Angst. Wieso sollte irgendjemandem etwas solches auch nur annähernd in den Sinn kommen?!
Als ich wieder zu mir kam und mich vergewissern wollte, ob er wirklich tot war, packte mich jemand von hinten und schlug mich nieder. Es dauerte eine Ewigkeit, bis ich zu mir kam, doch als ich wieder klar sehen konnte, saß ich gefesselt in einem Raum, wo vier andere Jugendliche ebenfalls gefesselt auf dem kühlen Boden saßen. Wir hatten alle Angst und dachten, sie wollten uns töten.
Der Fünfte von uns fing an durchzudrehen. Ohne jegliche Hemmungen schoss einer der Entführer mit einer Waffe auf ihn und tötete ihn grundlos. Er sagte zu uns, wenn wir nicht so enden wollten wie er, dann sollten wir deren Anweisungen befolgen und wir würden vielleicht lebendig heraus kommen. Während er uns das sagte, lachte er.
Sie gaben uns Nummern als Namen. Ich war die Nummer 1, der Andere, der neben mir gesessen hatte, war Nummer 2, neben ihm saß Nummer 3 und der letzte noch Lebende war Nummer 4.
Sie erzählten uns, dass wir Teil eines Projektes wären, weil wir nicht wichtig sind, nie etwas erreichen würden und uns eh niemand vermissen würde. Dieses Projekt trug den Namen ‚Projekt 915‘. Ein Schauer lief mir über den Rücken, als ich es erfuhr. All meine Gedanken sammelten sich um einen Punkt. Was haben sie nur mit uns vor…?
Ab diesem Moment begann alles. Sie teilten uns in 2er-Pärchen auf und ließen uns andere zurück. Als erstes waren Nummer 2 und ich an der Reihe. Sie schleppten uns in einen, wie sie es nannten, Experimentierraum.
Der Experimentierraum jagte mir Angst ein. Auf dem Boden waren überall eklige Blutlachen und ich glaubte, ein Auge in einer derselbigen erkannt zu haben; ich hatte das Gefühl, dass es mich permanent ansehen würde. An den Wänden, in den verrosteten Regalen, standen Einmachgläser. Der Inhalt der Gläser, jedenfalls dessen Konsistenz, ließ mich darauf schließen, dass sich Gehirne in den Gläsern befanden. Es war einfach grausam, sadistisch und ekelhaft.
Sie spritzten Nummer 2 und mir einiges, wir wussten nicht, was es war. Das Einzige, was sie uns dazu sagten, war, dass sie die Reaktion eines menschlichen Körpers auf die Inhalte der Spritzen testen wollten. Ich habe solche Angst. Sie zerfleischt meine Seele, nagt an meinen Gedanken und frisst mich beinahe auf… ich verliere langsam, langsam, aber sicher, meinen Verstand, den sie aus den tiefsten Winkeln meines gequälten Lebens hervorzulocken versuchen…
Als wir wieder zurück in dem ursprünglichen Raum waren, war mir ziemlich komisch zumute. Mir war schwindelig und ich hatte Kopfschmerzen. Nun holten sie auch Nummer 3 und Nummer 4. Da hörten wir auch schon ihre Schreie durch den Flur hallen…
Nummer 2 redete unaufhörlich auf mich ein und meinte, dass die Sachen, die sie uns spritzten, unsere Gene verändert hätten, und dass sie uns Krankheiten gespritzt hätten… Er war fest davon überzeugt, dass sie uns verrückt machen sollten, uns krank machen und uns im Endeffekt umbringen würden.
Wir sollten längst schlafen, doch etwas weckte mich aus dem Schlaf. Ich blickte mich um und fragte Nummer 2, was los sei. Schreie drangen bis zu uns in den Raum. Nummer 3 und Nummer 4 waren anscheinend noch immer im Experimentierraum. Schwach konnte ich hören, wie Nummer 3 vor Wut schrie und durchdrehte und einen der Entführer versuchte zu töten, trotz des Wissens, dass sie uns einfach töteten, wie sie es bei Nummer 5 bereits vorgeführt hatten…
Nummer 3 hatte es geschafft, die Tür aufzubrechen, und verhalf uns allen zur Flucht. Ich blieb nah bei Nummer 3 und 2, da mir der Anblick von Nummer 4 Angst einjagte. Er war mutiert, hatte nur noch teilweise den Anschein eines Menschen, aber der Rest….
Wir rannten alle, suchten verzweifelt einen Ausgang. Aber wir fanden einfach keinen… Ich fand ein Blatt… es war ein Brief… in ihm stand nicht mehr viel, da er von Blutflecken übersät war. Aber immerhin konnte ich den Rest entziffern. Anscheinend war vor uns ebenfalls eine Gruppe hier gewesen, von der mindestens einer überlebt haben muss. Ich merkte, dass ich ihn unbedingt finden wollte, sollte ich es hier je lebendig herausschaffen…
Doch auf einmal begann Nummer 3 auszurasten. Er ging auf mich los. Genau in dem Moment, wo er auf mich losging, wurde sein Kopf einfach durchtrennt… Hatte Nummer 4 ihn getötet?! Sein nächstes Ziel war Nummer 2… Ich versuchte in der Zeit, wo er Nummer 2 das Herz aus der Brust riss, mich in Sicherheit zu bringen, fort von diesem schrecklichen Ort….
Ich entdeckte einen Raum und flüchtete mich dort hinein. Schnell schloss ich die schwere Tür hinter mir zu. Von der anderen Seite der Tür her drangen Geräusche zu mir. Es war ein erschütternder Schrei und ein dumpfer Schlag, anscheinend war etwas auf den Boden gefallen… Nummer 4 hatte Nummer 2 getötet… Zweifellos musste ich nun sein nächstes Ziel sein… So war ich zu der jetzigen Situation gekommen…
Alle waren sie tot. Nur noch Nummer 4 und ich. Er hatte unsere Entführer getötet, ohne dass ich was mitbekam. Deshalb hatten wir es wahrscheinlich auch geschafft, so leicht zu entfliehen… Ich hörte, wie er kam, seine Schritten schallten durch den Flur…
„Komm heraus, Mäxchen, ich will doch nur spielen!“
Seine Stimme klang abgehackt und hatte einen grinsenden Unterton. Mein Herz pumpte und ich setzte hysterisch zu einer Antwort an.
„Verschwinde, lass mich in Ruhe!“
„Ich werde dich in euer sogenanntes Paradies bringen…“
Als er das sagte, trat er immer aggressiver gegen die Tür, bis sie aus den Angeln riss. Ich sah eine schwarze Gestalt auf mich zukommen… Dann war es endlich vorbei… mir wurde schwarz vor Augen… ich sehe seine Klingen aufblitzen und Dunkelheit umfängt mich…