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Sesengrau 5: Geschichten

Warnung vor Creepypasta

ACHTUNG: VERSTÖRENDER INHALT

Bitte beachten Sie, dass es sich bei dem folgenden Text um eine Creepypasta handelt, die verstörende Themen beinhalten kann, wie zum Beispiel Gewalt, Sexualisierung, Drogenkonsum, etc. Creepypastas sind fiktive Geschichten, die oft dazu gedacht sind, Angst oder Unbehagen zu erzeugen. Wir empfehlen Ihnen, diesen Text nicht zu lesen, wenn Sie sich davon traumatisiert oder belästigt fühlen könnten.

“„Und schließlich siegt der Wahnsinn und zeigt uns das
nichts so ist wie es scheint.““

Sesengrau hätte kaum
malerischer liegen können als zwischen den nebelumspielten Feldern, den
dunkel  befremdlichen Wäldern den sanften
Hügeln die sich auf und ab hoben. Einzig der Kirchturm, dessen Glocke
unnachahmlich über die Straßen, Dächer und kleinen Geschäfte schallte,
überragte all die zumindest ein Stück weit. Selbst der etwas außerhalb gelegene
Fischerteich schien einen schönen Traum entsprungen.

Doch selten trog, eine
Idylle so wie diese…

Nickolas Krämer ging
nervös auf und ab in der kleinen Kneipe „Zur Ecke“, seine Schritte klangen
hohl. Nun war Karl Richter schon mehr als 3 Tage verschwunden, was in Sesengrau
fast mit dem Tod einer Person gleich zu setzten ist.

In Sesengrau verschwanden
und starben so viele Menschen in der letzen zeit, inzwischen waren es derart
viele das sich eine Angst in dem recht beschaulichen Dorf  unter den Menschen ausgebreitet hatte, die
meisten betrachteten ihre Umgebung lediglich mit Misstrauen doch einige wenige
hatten sich ganz von der allgemeinen Gesellschaft abgeschottet. Sie fürchteten
sich vor ihren Nachbarn, ihren Freunden ja selbst vor ihrer eigenen Familie,
dabei mussten sie sich eigentlich am meisten vor sich selbst fürchten…

Sein Blick schweifte trüb
über den Tresen, wie viele glückliche Abende hatte er dort mit seinen besten
Freund verlebt. So leer wie in diesen Augenblick hatte er sich noch nie
gefühlt. Verzweifelt und gebrochen erhob er noch einmal seine Stimme: „Du
kannst mich doch…“ Seine Stimme versagte…

„Mich doch nicht allein
lassen. Ach wie theatralisch.“ Verwundert sah er sich um. Hier war niemand der
es hätte sagen können, die Kneipe schien zwar unübersichtlich und dunkel zu
sein aber dennoch wusste  Nickolas das
sie gänzlich leer war.

Er versuchte nicht daran
zu denken, blickte sich ängstlich um als auf einmal Noah Weiß eintrat. Noah,
der vermutlich letzte gute Freund der ihm geblieben war. Besorgt sahen sich
beide an, sie schwiegen, bis Noah langsam die drei Stufen zu Nickolas hinab
stieg.

„Wie soll es nun mit der
Kneipe weiter gehen?“ Fragte Noah schließlich. „Ich weis es ehrlich gesagt
nicht…“ Nickolas sah gedankenverloren an die Holzbalken der Decke. „Vielleicht
sollte ich sie erst einmal leiten…“ Noah nickte nur zustimmend, danach schwiegen
die beiden wieder bis Noah schließlich die Kneipe wieder verlies.

Nickolas wischte verträumt
über den langen Tresen, so wie es Karl stets getan hatte, dabei seufzte er
schwer. Nach einer Weile des trüben vor sich hin wischens und starren vergaß
Nickolas die Zeit, ihm wurde es schier unmöglich zu sagen ob er hier nun 20
Minuten stand oder bereits 2 Stunden. Doch das alles war ihm relativ egal, denn
er konnte im Moment nur an 2 dinge Denken einmal an Karl und einmal an diese
eigenartige Stimme die er gehört hatte.

Erst als Henry Kreuz, der
Dorftrunkenbold, gegen 17 Uhr die Kneipe betrat erwachte in dem still
trauernden Becker Nickolas wieder das Leben. Er mochte Henry nicht wirklich,
aber dennoch blieb ihn ja nichts anderes übrig als ihm das Bier zu bringen
weshalb er jeden Tag kam.

„Sieh dir ihn nur einmal
an…“ Hörte er die Stimme auf einmal zu sich sagen. „Diese Haltung, dieses
Aussehen, diese Statur und dieser widerliche Charakter… das ist einfach nur
abstoßend.“ Schon nach den ersten Silben drehte sich Nickolas panisch hin und
her um die Quelle jener Worte zu finden, doch das war zwecklos, nur Henry und
er befanden sich in der Kneipe.

„Wer bist du?“ flüsterte
Nickolas zittrich nach einiger Überwindung. Die Antwort lies allerdings etwas
auf sich warten, Nickolas dachte bereits daran aufatmen zu können… aber hörte
die Stimme wieder: „Wer ich bin? Nun ich versuche es für dich einfach zu
erklären. Ich bin der Albtraum in deinen quälenden Nächten, ich bin der Schmerz
der dich ab und an gut zu foltern weis und ich der Selbstzweifel an deinen
Taten. Kurz gesagt ich bin ein zu lang schon unterdrückter Teil von dir“

„Warum tust du alles?“

„Du fragst mich allen
erstens warum ich das alles tue?“ Die Stimme begann lauthals zu lachen. „Es ist
der Spaß dich leiden zu sehen und zu lassen, meistens braucht es doch gar keinen
Grund um überhaupt irgendetwas zu tun.“

„Wo bist du?“ Fragte
Nickolas der so verstört war das er nicht auf die Antwort der Stimme eingehen
konnte.

„Nun ja…“ Die Stimme wich
einer Antwort auf dieses Thema entsprechend aus, stattdessen flüsterte ihm weiter
zu: „Du bist doch nun sicherlich sehr wütend… wäre es nicht großartig wenn man
diese ganze Wut raus lassen könnte… und das noch an einer allseits ungeliebten
Person.“

Nickolas versuchte die
Stimme so gut es ging zu ignorieren. Doch die Stimme bohrte sich immer tiefer
in sein Hirn. Sie brachte ihn immer mehr dazu den alten Henry Kreuz zu hassen,
abgrundtief zu hassen, vom grauen schütteren Haar bis zu den braunen Altheeren
Schuhen.  

„Siehst du den Stift?“
Fragte sie schließlich. Nickolas sah den spitzen Stift an der Kasse mit dem
sich Karl früher einige Notizen machte. „Henry ist so dumm und nutzlos, ihn
würde nie jemand vermissen…“ Nickolas schaffte es nicht mehr diesen inneren
Druck zu kontrollieren, er sprang wie geleitet von jemand anderen über den Tresen
mit Stift in der rechten Hand und begann auf den armen Henry wie besessen
einzustechen.

Immer wieder fuhr der
Stift auf den alten Körper nieder, so dass das Blut gegen Nickolas und das
Mobiliar der Bar spritzte. Er befand sich wie in einem schrecklichen
Blutrausch. Nickolas Gesicht verzog sich zu einen unnatürlichen, kranken
lächeln als er Henry endlich sterben sah.                 

Ich sah auf die
handgeschriebenen Zeilen meiner kleinen Geschichte, es sah unschuldig aus wie
sich ein Buchstabe an den nächsten reihte und sie so zusammen ein neues Wort
bildeten. Ich ließ meinen Blick durch die hell erleuchtete Kneipe schweifen, es
saßen so viele Menschen hier, meiner Meinung nach waren es bereits zu viele,
und vorn an den Tresen da standen sie die drei Halbgötter von Sesengrau
Magdalena Schreiber, Karl Richter und Nickolas Krämer. Sie würden mir nicht
einmal einen einzigen Blick würdigen, wäre ich nicht jeden Tag in dieser,
meiner Stamm Kneipe um zu schreiben. Für sie alle war ich nur der irre
Schriftsteller Noah Weiß, aber sie werden schon sehen…

So sehr ich mir auch
wünsche, dass ich einer von ihnen wäre, so sehr sind mir diese arroganten Vögel
auch verhasst. Sie werden schon sehen… sie werden sehen wie ich mir ein
Sesengrau nach meiner Vorstellung schaffen werde, ein Sesengrau regiert von
Angst und Misstrauen. Sie werden es schon sehen wie grausam die Rache sein kann
für Arroganz und Ignoranz. Und ich werde sie alle erlösen.

Nur eines ist gewiss,
lieber Lesser meines letzten Briefes an die Menschheit. Sesengrau ist
überall.                              

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