ACHTUNG: VERSTÖRENDER INHALT
Bitte beachten Sie, dass es sich bei dem folgenden Text um eine Creepypasta handelt, die verstörende Themen beinhalten kann, wie zum Beispiel Gewalt, Sexualisierung, Drogenkonsum, etc. Creepypastas sind fiktive Geschichten, die oft dazu gedacht sind, Angst oder Unbehagen zu erzeugen. Wir empfehlen Ihnen, diesen Text nicht zu lesen, wenn Sie sich davon traumatisiert oder belästigt fühlen könnten.
Vorwort:
Der Mond schien matt am Himmel und warf unsere Schatten gegen die Bäume, die um uns herum standen. Unsere Schatten waren das Abbild unserer Bestie, die nach Menschenfleisch gierte. Mit jedem Schritt, den wir tiefer in den Wald taten verwandelten wir uns, in unsere wahre Gestalt. „Meinst du, die Abkürzung durch den Wald wird ihn daran hindern uns auf dem Friedhof zu finden?“, fragte Celina skeptisch. Ihr Blick war auf mich gerichtet und ich sah ihr direkt in ihre leuchtenden Augen, die im Mondlicht fast schon huskyblau waren. Unsicher zuckte ich mit den Achseln. „Ich habe wirklich keine Ahnung. Ich hoffe jedoch, dass er uns so nicht auffinden wird“, antwortete ich. Enttäuscht senkte meine Schwester ihren Kopf. Liebend gerne, hätte ich ihr versichert, dass er nicht wiederkommen würde und wir endlich in Frieden unser Leben weiterleben konnten, doch ich konnte dazu keine eindeutige Antwort geben. Schweigend gingen wir weiter durch den dichten, dunklen Wald und sahen vor uns schon die Grabsteine und das Tor mit der Aufschrift „Friedhof“, als ein schmerzerfüllter Schrei unsere Aufmerksamkeit auf ihn lenkte…
Erstes Kapitel:
Es war der helle und schrille Schrei einer Frau, die womöglich gerade in Zwei gerissen wurde. Ohne zu zögern rannten wir zu der Stelle, an der wir den Schrei vernommen hatten. Nicht weit von dem Friedhof entfernt stand er vor uns und ergötzte sich an dem Blut, das leise und in großen Mengen auf die Wiese fiel und die grünen Grashalme in ein tiefes Rot tauchte. Rubinrotes Blut… Er lächelte finster, als er uns beide sah, wie wir vor Schock erstarrt, erst auf die Leiche blickten und dann auf ihn, wie er die eine Hälfte im Mund hatte und nun genüsslich an dem Fleisch rumkaute. Das reißende Geräusch des saftigen Fleisches und das Blut ließ mich beinahe wild werden! Ich warte schon den ganzen Tag auf mein Abendessen. Ich will es haben! Gib es mir! Schrie mein Innerstes, aber mein Verstand wusste, dass es nur ein Trick war. Eine Falle. „Na, hast du Hunger bekommen, Junge?“, spottete der Mann mit vollem Mund, wobei etwas Blut und einige Stücke, die er gerade gekaut hatte auf den Boden fielen. „Wer zur Hölle bist du und warum folgst du uns schon so lange?“ Celina ließ sich von dem leckeren Essen vor ihr nicht beeindrucken. Sie war ein starkes Mädchen. Sie war schon immer die Stärkste in der Beherrschung ihrer Bestie gewesen. Selbst, wenn sie jünger war als ich und darum bewunderte ich meine liebe Schwester so sehr. Der Mann lachte plötzlich auf und seine leuchtenden Augen kamen zum Vorschein. Moment! Leuchtende Augen? Aber warum…? „Erinnert ihr euch nicht mehr an mich?“, fragte er jetzt in die Runde hinein und unterbrach so meine Gedanken. Celina und ich schwiegen. Wir beide hatten nicht die leiseste Ahnung, wovon er sprach.
Plötzlich ballte er seine Fäuste und schrie voller Zorn: „Ich bin der Typ, den DU kleines Mädchen damals fast getötet hast! Zusammen mit dem Jungen habt ihr meine Frau aufgefressen!“ Mich traf es wie ein Blitz, als der Fremde es uns erzählte. Es stimmte. Wir hatten damals seine Frau umgebracht, weil wir zufällig auf dem Weg zu unserem üblichen Platz dran vorbei kamen. Uns beide quälte ein so unbändiger Hunger, dass wir keinen anderen Ausweg sahen, als uns seine Geliebte zu schnappen. Zuerst verlief alles nach Plan. Seine Frau war schnell getötet und wir stillten unseren Hunger, jedoch kurze Zeit später kam er ins Haus rein und machte unseren Plan kaputt! Ich hatte ihn damals Celina überlassen, weil ich noch mit der Frau beschäftigt war und sie konnte sich ruhig einen zweiten Fang gönnen, dennoch habe ich bis jetzt immer gedacht, dass sie ihn damals den Erdboden gleichgemacht hatte, was nicht der Wahrheit entsprach. Meine kleine Schwester schaute zur Seite, als sie bemerkte, dass ich sie prüfend musterte. „Du hast ihn damals nicht sofort getötet, oder?“ „Während sie mir Bisswunden zugefügt hatte“, begann der Fremde zu erzählen. „spürte ich eine Art Flüssigkeit in meinem Körper, die wie Blut durch meine Adern floss und meinen Körper veränderte. Ich war genauso überrascht wie ihr beiden jetzt, als ich erfuhr das ich jetzt ein Nekromorph bin.“ Beendete er seine Erzählung. Immernoch schaute Celina zur Seite und tat so, als ob sie nichts von alldem mitbekommen hatte. „Aber, genug geplaudert“, rief der neue Nekromorph nun. „Ich will Rache für meine Frau und die werde ich jetzt auch bekommen!“ Urplötzlich rannte er auf Celina zu. Sie drehte sich um, doch sie konnte den heftigen Tritt, der sie im Gesicht traf, nicht verhindern.
Das Knacken ihrer Nase war genau zu hören und auch als sie mit dem Kopf gegen einen Baumstamm knallte war das Aufschürfen der Wunde kaum zu überhören. Ganz genau vernahm ich, wie ihre zarte Haut gegen das harte Holz kratzte und eine tiefe, große Wunde auf ihrer Stirn hinterließ. Der Nekromorph machte keinen Halt, als er sah, dass sie bewusstlos auf den Boden lag und trat weiter auf ihre Brust und boxte mit seinen Fäusten gegen ihren Bauch, bis sie Blut spuckte. Wieder vernahm ich jedes einzelne Organ, wie es unter der Wucht der Schläge im Inneren aufplatzte und ihre Rippen mit jedem weiteren Tritt brachen. Wut stieg in mir auf und ich rannte auf ihn zu. Niemand würde JEMALS meiner Schwester wehtun! Niemand! Gerade, als er zu einem weiteren Schlag ansetzten wollte, rammte ich meine Hand durch seinen Rücken, genauer in seine Lunge hinein, sodass er auf die Knie fiel und aufschrie. Doch sein Schrei hielt mich nicht davon ab, ihn noch mehr zu verletzen. Immer tiefer drückte ich meine ganze Hand hinein, bis sie vorne, an seiner Brust zu sehen war. „Du… Monster!“, gurgelte er, während ich meine Hand ruckartig wieder herauszog. Der Nekromorph sackte zusammen. Das würde ihn fürs Erste unschädlich machen.
Zweites Kapitel:
Sofort rannte ich zu Celina und legte sie sanft auf die weiche Wiese. Sie atmete sehr schwach. Ich hielt ihre Hand. „Schwesterherz, bitte, du darfst jetzt nicht sterben, ich br-“ Ein tiefer Schmerz durchfuhr meinen Körper, als ich die Wucht des Schlags gegen meinen Bauch zu spüren bekam. Unsanft landete ich auf dem Boden und zog den feuchten Dreck mit mir, sodass meine schwarze Jacke und meine Hose grün gefärbt wurden vom Rasen. „Dachtest du, du könntest mich so leicht loswerden?“, spottete der Fremde. Ein hasserfülltes Knurren kam tief aus meiner Brust heraus, als ich versuchte aufzustehen, aber er drückte meinen Oberkörper mit seinem Fuß zu Boden, sodass ich mich nicht rühren konnte. Jetzt beugte er sich vor und grinste mich an. Dabei konnte ich seine scharfen Reißzähne sehen, zwischen denen ein Stückchen Fleisch vom Abendmahl steckte. Während er sein Maul aufraß, entfuhr ihm ein von Hass getriebenes, verzerrtes Brüllen. Ich ignorierte diese Drohung und krallte meine Hände in sein Schienbein. Während ich das tat, konnte ich spüren, wie die Kraft in mir wuchs. Reflexartig packte ich sein Bein und schleuderte ihn mit Wucht auf den Boden. Ein hellhöriges Knacken ertönte, gefolgt von einem Reißen. Seine Knochen waren gebrochen und seine Sehnen offensichtlich gerissen. Ich grinste schadenfroh. Noch im selbem Moment wollte ich ihm den Rest geben, als ein schmerzhaftes Stöhnen mich aus meiner Wut vor ihm riss. Celina!
Ohne mich auch nur noch einmal nach diesem Typen umzudrehen rannte ich zu ihr. Ihre Augen waren geschlossen, ihr Mund und ihre Kleidung mit Blut beschmutzt. Und ihr Herz gab nur noch einzelne Schläge von sich. „Bitte, Celina!“, flehte ich sie an. „Du darfst nicht sterben! Sonst bin ich… ganz alleine!“ Plötzlich öffnete sie ihre Augen leicht und lächelte mich an. Behutsam legte sie ihre kalte Hand auf meine Wange und flüsterte mühsam: „Du… wirst nie alleine sein… Das werde… ich nicht zu lassen.“ Jedes Wort schien eine enorme Anstrengung für sie zu sein, zumal sie immer wieder kurzzeitig ihr Bewusstsein verlor. Heiße Tränen rannten meinem Gesicht herunter, während sie weiter sprach: „Es tut mir leid.“ Sie schluckte kurz. „Was damals geschehen ist, ich hätte…“ „Schh…“, beruhigte ich sie und strich ihr vorsichtig über ihre Stirn. „Es ist egal, was damals passiert ist. Jetzt zählt nur das hier und jetzt“, Versicherte ich ihr und bemühte mich um ein Lächeln. Sie sollte nicht sehen, dass ihr Zustand mir das Herz zerriss, denn ich wusste, dass sie wenig Überlebenschancen hatte. Wir beide wussten es. „Ich… sehe sie…“, sagte Celina plötzlich ganz heiser. „Mama, Papa…“ Sie streckte eine Hand nach oben zum Himmel aus und dann fielen ihre Augen zum letzten Mal zu…
Ein Schrei hallte in die Nacht hinein. Es war ein tiefer, verzerrter von Schmerz und Hass geplagter Schrei. Ich war derjenige, der so laut schrie und dem der Verlust und die Schmerzen so sehr zusetzten. Es fühlte sich an, als würde ich ganz langsam in Stücke gerissen! Es verging eine Ewigkeit, bis ich mich wieder gefangen hatte und Celinas Leiche in meine Arme nahm. Ich trug sie rüber zum Friedhof, als der Regen plötzlich einsetzte und kalt auf mich hinab regnete. Auf einem der Gräber lag eine Schaufel. Fest umklammerte ich den nassen Holzgriff, während ich anfing ein Loch zu graben. Das der Regen sich im Loch sammelte und eine große Pfütze hinterließ – groß genug, sodass ein Mensch hineinpassen würde – hinderte mich nicht daran, weiterzumachen. Ganz langsam und sehr vorsichtig legte ich meine Schwester hinein und betrachtete sie ein aller letztes Mal, bevor ich sie mit Erde beschüttete, ihren blassen Körper. Sie war so wunderschön. Ihre pechschwarzen Haare glänzten so prachtvoll und waren schön voluminös. Ihre blasse Haut war so rein und schön, fast so schön wie die von Mutter. Ein leises Schluchzen ertönte, als ich an meine Mutter dachte und wie sehr meine Schwester ihr doch ähnelte. Bevor ich den letzten Hieb Erde nahm und auf ihr Grab lud murmelte ich: „Lebe wohl, meine liebe kleine Schwester.“
Er wird dafür bezahlen! Für das, was er mir angetan hatte! Ich bin jetzt derjenige, der sich nach Rache sehnt! Ich grinste finster, als ich mir vorstellte, wie ich ihn langsam leiden lassen würde! Gerade als ich mich auf den Heimweg machen wollte, hörte ich auf einmal eine bekannte Frauenstimme vor mir: „Deinem Grinsen nachzuurteilen, hast du etwas vor und ich möchte dabei sein.“
Hier geht es zum letzten Teil: