ACHTUNG: VERSTÖRENDER INHALT
Bitte beachten Sie, dass es sich bei dem folgenden Text um eine Creepypasta handelt, die verstörende Themen beinhalten kann, wie zum Beispiel Gewalt, Sexualisierung, Drogenkonsum, etc. Creepypastas sind fiktive Geschichten, die oft dazu gedacht sind, Angst oder Unbehagen zu erzeugen. Wir empfehlen Ihnen, diesen Text nicht zu lesen, wenn Sie sich davon traumatisiert oder belästigt fühlen könnten.
Ich wache mit einem pochenden Schmerz im Kopf auf, der langsam ins Nichts abklingt. Immer noch etwas benommen, öffne ich meine Augenlider und starre die weiß verputzte Decke vor mir an. Das grelle Licht blendet meine Augen, was dazu führt das ich mehrmals blinzeln muss. Als ich wieder halbwegs normal sehen kann, setze ich mich Aufrecht auf dem Boden hin, und starre die hölzerne, weiß angestrichene Tür vor mir an. Der goldene Türknauf funkelt im Licht der einzigen von der Decke baumelnden Lampe. Immer noch wackelig auf den Beinen stehe ich auf und zucke sofort zusammen, als ich das ohrenbetäubende Knarzen der alten Holzdielen höre.
Mir ist speiübel und ich hätte mich sicherlich an Ort und Stelle übergeben, wenn ich es nicht rechtzeitig runtergeschluckt hätte. Ich trete einen Schritt vor, als plötzlich ein nervtötendes Rascheln ertönt. Ich senke meinen Kopf und bemerke sofort die unzähligen Plastiktüten, die über den ganzen Parkettboden verstreut herumliegen. Ich hebe eine Tüte vor mir auf und betrachte sie näher. Sie besitzt keine Beschriftung oder dergleichen, also ist es unmöglich festzustellen was ihr damaliger Inhalt gewesen sein könnte. Ich kratze mir das Kinn und versuche wieder einen klaren Kopf zu bekommen. Ist das mein Haus? Warum kann ich mich an keinen Details vor meinem Erwachen erinnern? Es ist, als ob jemand die Speicherplatte aus meinem Gehirn entfernt hat und sie zusätzlich verbrannte, damit ich den Inhalt auch nie wiedererlangen könnte. Ich gerate in leichter Panik. Mit hektischen Blicken untersuche ich den Raum um mich herum. Es ist kein Mobiliar, geschweige denn ein Fenster zu sehen. Ein Schalter, um das Licht an- und auszuschalten ist auch nicht vorhanden. In einer Ecke stapeln sich leere Dosen, ebenfalls ohne Beschriftung, aber ich gehe stark davon aus, dass da etwas Essbares drinnen gewesen ist.
Ich wage es, noch einen Schritt voranzugehen, rutsche aber beinahe aus, als ich auf einen Besen trete. Kurz verfluche ich dieses Stück Holz mit Haaren und nähere mich der Tür. Ein kräftiges Rütteln am Türknauf bestätigt meine schlimmste Befürchtung. Sie wurde verschlossen und sie scheint keinen Deut nachzugeben, als ich mit kräftigen Tritten dagegentrete. Schnaufend setzte ich mich auf den knarzenden Boden und gerate ins Grübeln.
Also ist das hier nicht mein Haus. Ich sehe keinen Grund, warum ich mich in einen Raum einsperren sollte. Außer etwas lauert auf der anderen Seite. Doch selbst für solch einen Fall würde ich wohl einen Schlüssel zum Entsperren der Tür haben, den ich jetzt nicht besitze.
Haben mich Kidnapper hier eingesperrt, damit sie später ein saftiges Lösegeld einfordern können? Das hier ist für mich die einzige mögliche Erklärung. Doch ich schüttle verneinend meinen Kopf.
Wahrscheinlich liegt der Schlüssel nur unter einer dieser Tüten oder hinter einer Dose versteckt. Und mein Gedächtnis habe ich verloren, weil ich ausgerutscht bin, und meinen Kopf anstieß. Ja. Diese Erklärung ist viel logischer. Langsam beruhige ich mich wieder und schnappe mir den Besen, über den ich vorhin beinahe stolperte. Behutsam kehre ich alles sauber in eine Ecke zusammen, immer auf die Suche nach einem verlorengegangenen Schlüssel. Für mehrere Minuten halte ich Ausschau und drehe jede Tüte mehrmals um, aber desto länger ich suche, desto mehr Unruhe breitet sich in mir aus. Nach einer halben Stunde gebe ich verzweifelt auf. Hier gibt es nichts, um diese verdammte Tür zu entsperren! Schlapp und frustriert lasse ich mich auf den Boden fallen, der dabei freudig knarzt.
Ich schließe meine Augen und versuche mich wieder zu entspannen, aber ich gerate plötzlich ins Stocken. Etwas kommt mir an diesem Ort komisch vor. Vielleicht, weil ich erst jetzt bemerke, dass ich in graue Arbeitskleidung stecke, aber was weitaus erschreckender ist, ist das Fehlen jeglicher Geräusche.
Ich lausche noch eingehender als zuvor, aber ich kann keine weiteren Töne ausmachen. Mein Atem und das Klopfen meines Herzens kommen mir vollkommen fehl am Platz vor. Mir kommt es generell vor, als ob hier kein Lebewesen erlaubt wäre. Nur das Knarzen und Krächzen der Dielen unterbricht diese unangenehme Stille. Ich muss mich hier mitten im Nirgendwo befinden. Ratlos, in welcher Situation ich mich wohl befinde, lege ich mich auf den Boden hin und schließe erneut meine Augen. Jetzt will ich nur noch schlafen. Falls ich gekidnappt wurde, hoffe ich nur das meine Entführer mich nicht vergessen haben, denn an Wassermangel oder Hunger zu sterben soll sehr unschön sein.
Mit einem lauten Gähnen, das die Stille durchbricht, wache ich auf. Enttäuscht, dass alles hier kein Albtraum war, stehe ich auf, und wandere durch den Raum. Ich drehe nochmals alle Tüten und Dosen um, in der Hoffnung doch was Brauchbares zu finden, aber ich wurde enttäuscht. Als letzte verzweifelte Tat schlendere ich zur Tür hinüber und drehe den Türknauf, als sich zu meiner Überraschung die Tür mit einem klicken entsperrt. Mein ganzer Körper zittert vor Aufregung, als ich sie behutsam und vorsichtig aufschwinge. Scharniere fangen an zu quietschen, als sich der Spalt vor mir vergrößert und immer mehr vom Raum gegenüber offenbart.
Letztendlich stehe ich im offenen Türrahmen und untersuche mit misstrauischen Blicken die vollkommen unbekannte Gegend. Ein hölzerner Tisch, mit dazugehörigen Stühlen, steht mitten im Raum, während sich rechts von mir eine Küche, inklusiv Kochinsel erstreckt. Links in der Ecke verweilt ein alter, ledriger Sessel der beinahe als Staubfänger durchgehen könnte. Direkt vor mir betrachte ich zwei weitere Türen, eine mit einem aggressiven Rot bestrichen und daneben eine mit einer bläulichen Farbe. Bei beiden fehlt der dazugehörige Türgriff.
Ich drehe mich nach rechts und bemerke eine weitere Tür. Diese Besitzt den gleichen goldenen Türknauf wie die letzte. Vorsichtig nähere ich mich ihr und öffne sie. Der Raum vor mir entpuppt sich als das Badezimmer, mit einer seltsam modernen Toilette am anderen Ende des Raumes, gleich daneben eine Dusche, die auch ein neueres Modell sein könnte. Das Waschbecken sieht aber im Gegensatz zu den restlichen Sanitärgeräten unpassend altmodisch aus.
Ich wende mich vom Badezimmer ab und betrete wieder den Ess- und Wohnbereich, als sich meine Augen vor lauter Unglauben weiten. Schweiß rinnt auf die Stirn, als ich die Haustür neben der Küche betrachte. Sie war vor einigen Momenten sicherlich nicht da! Oder hat sich mein Verstand nur was eingebildet? Wahrscheinlich habe ich die Haustür nur übersehen. Immer noch fassungslos, nähere ich mich ihr. Mein Blick bleibt auf den Glasbereich in der Mitte fixiert, zu verschwommen, um irgendwelche Details auf der anderen Seite zu erkennen. Mit feuchten Händen lege ich meine Hand um den Griff und drücke ihn nach unten, aber sie lässt sich nicht öffnen.
Energisch rüttle ich noch stärker an der Haustür, und schlage meine Fäuste gegen die Glasscheibe, die unter dieser Wucht leicht vibriert. Diese letzte Barriere hält mich von meinen entkommen ab. Vielleicht kann ich das Glas mit einer der Stuhle aufbrechen. Ich starre nochmals vergebens durch die verschwommene Scheibe, als sich ein komisches Gefühl in meinem Magen ausbreitet. Ich reiße meine Augen vor lauter Terror und Überraschung auf, als plötzlich eine schwarze Silhouette auf der anderen Seite auftaucht. Ich stolpere rückwärts auf den Boden, aber rapple mich sofort wieder auf. Durch das Glas sind nur schwarze, ungenaue Umrisse zu erkennen, aber es reicht, um die Person dahinter auszumachen. Die Gestalt hebt einen Arm und klopft gegen die Haustür.
Dumpfes Pochen, das durch das ganze Haus ertönt, dröhnt in meinen Ohren. Instinktiv trete ich mehrere Schritte zurück und verstecke mich hinter der Kochinsel. Ich halte meinen Atem an und warte ab. Mein ganzer Körper wurde im Alarmzustand versetzt, als pure Angst über mich hinweg strömt. Ich zähle bis zehn, als ich meinen gesamten Mut zusammennehme und über die Kante luge.
Die Person ist verschwunden. Ich probiere mich zu beruhigen, aber ich fühle mich immer noch nicht sicher. Irgendein Gefühl sagt mir, dass es sich hierbei um meinen Entführer handelt. Aber ich verstehe nicht, warum er nicht einfach eingetreten ist, denn er als Hausbesitzer muss doch einen Schlüssel besitzen, oder? Angespannt starre ich die Tür für mehrere Minuten an, ohne meinen Blick davon zu abzuwenden. Nach einiger Zeit entspanne ich mich wieder und gehe durch das Haus, aber immer noch mit einem gewissen Grad von Vorsicht. Jedes Krächzen der Holzdielen könnte sein Ankommen ankündigen. Nichtsdestotrotz wurde mir langweilig. An diesem Ort gibt es kaum eine Unterhaltungsmöglichkeit und Hunger oder Durst habe ich auch nicht.
Ich bleibe bewegungslos stehen und denke nochmals über meine Worte nach. Hunger oder Durst habe ich auch nicht. Und das seit mehr als einem Tag. Hier stimmt eindeutig etwas nicht. Ich setze mich auf den Ledersessel und denke besorgt darüber nach. Für mehrere Minuten verharre ich auf den Sessel, ohne dass mir eine sinnvolle Idee darüber einfällt. Nur eine Theorie scheint zu allem hier zu passen, aber ich muss selbst darüber grinsen. Dumme Ideen kann man manchmal bekommen.
Etwas besser gelaunt schnappe ich mir den Besen und kehre sämtlichen Dreck vom Boden. Gleichzeitig untersuche ich die Glühbirnen, die das Haus beleuchten, aber ich kann nirgendwo einen Lichtschalter finden. Die zwei farbigen Türen bleiben nicht passierbar, auch wenn ich bei der roten Tür ein fernes, kaum hörbares Schreien vernehmen kann. Im Badezimmer habe ich einen Mülleimer gefunden, wo ich den ganzen Staub und den restlichen Müll, vom Raum, in dem ich erwachte, zusammenräume. Als ich das letzte Stück Abfall in den Mülleimer befördere, schlurfe ich mich zum Sessel. Ich schließe meine Augen und fange an zu schlafen.
Ich reiße meine Lider auf und falle vom Sessel, als ein ohrenbetäubender Schrei durch das ganze Haus erklingt. In Panik geraten, werfe ich einen Blick durch den Raum, aber ich kann nichts sehen. Die Glühbirnen wurden abgestellt. Pure Finsternis umhüllt mich wie eine dicke Decke, während meine Augen verzweifelt versuchen, sich an die Dunkelheit zu gewöhnen. Mit unregelmäßigem Atem hebe ich meine Fäuste, bereit auf alles was eine Gefahr darstellen kann, einzuschlagen.
Dielen knarzen um mich herum, ich kann aber ihren Ursprung nicht feststellen. Angst bleibt die herrschende Emotion in meinem Körper, als plötzlich ein stechender Schmerz durch mich hindurchfährt und ich auf meine Knie falle. Unfähig mich zu bewegen, kauere ich mich in eine Fötusposition zusammen. Eine weiche Stimme flüstert mir direkt ins Ohr, aber obwohl er direkt neben mir stehen muss, fühle ich seinen Atem nicht: »Hausmeister, du hast deine Aufgabe für heute erledigt. Setz dich hin und schlafe. Lass sie ruhen.«. Das sind die letzten Worte, die ich vernehmen kann, als mir schwarz vor Augen wird.
Ich erwache mit einem schrecklichen metallischen Sirren im Kopf auf, was nicht mehr verstummen will. Benommen versuche ich wieder auf die Beine zu kommen und schwanke wie ein Betrunkener hin und her. Tränen rinnen mir über mein errötetes Gesicht. Die extreme Hitze ist kaum zu ertragen. Schweiß tropft mir, wortwörtlich vom Gesicht, auf einen Zettel, mit einem auffällig großen Wort darauf geschrieben. „Arbeite.“. Ich versuche mich durch die Dunkelheit zu navigieren, rutschte aber beinahe auf einer Flüssigkeit aus. Nach dem Boden tastend beuge ich mich, und streife meine Finger über das warme Blut. Ich reibe sie aneinander, bis der rote Saft trocknet und in kleinen Mengen runterbröselt.
Ich sollte das hier aufräumen. Hastig krabbele ich auf allen vieren, auf der Suche nach meinen Besen. Ungeschickt stolpere ich durch den Küchenbereich, bis meine Hände gegen einen hölzernen Stab streifen. Ich klammere mich so verzweifelt an ihn wie an ein Seil, dass mich wieder zurück an ein rettendes Ufer zieht. Am Besen stützend erhebe ich mich langsam wieder. Es sind leichte Umrisse und Farben in der Finsternis zu sehen, gerade genug, um sich einen Weg zur Blutspur zu bahnen.
In der Ferne sind Schreie zu höre, aber ich versuche sie zu ignorieren. Ich hebe meine Arme, und kratze das vor lauter Hitze, bereits getrocknete Blut vom Boden. Selbst im Dunkeln ist diese dunkelrote, fast braune Farbe noch zu sehen. Vor lauter Angst zitternd, fege ich den Dreck vor mich hin, Richtung Mülleimer.
Ich wollte schon das Blut hinein befördern, als aus dem nichts die Lichter mit einem lauten elektrischen Zischen, wieder flackernd angehen. Mir stockt der Atem, als ich das wunderschöne und bezaubernde Gelächter eines Kindes höre. In meinem ganzen Leben habe ich noch nie so ein wundervolles Lachen, voller Lebensfreude und Energie, gehört. Ich kann nicht anders, als selbst kurz zu lachen, während eine noch nie dagewesene Freude in mir aufsteigt. Für einige Minuten bleibe ich starr dort stehen, voller schöner Gedanken und Hoffnung. Aber auch dieses Gefühl verfliegt wieder und hinterlässt ein noch größeres Loch voller Unbehagen und Sorge als zuvor zurück. Meine Theorie bewahrheitet sich.
Ich hätte gehofft, dass das alles hier nur ein schlechter Traum wäre, aber es ist viel mehr als das. Das hier ist der Tod. Das zweite Leben, was man entweder im Himmel oder in der Hölle verbringt, ist in Form von diesen zwei farbigen Türen abgebildet. Das erklärt auch warum dort keine Griffe zu finden sind. Diese zwei Türe sind nur für die Verstorbenen. Nicht für den Hausmeister, der diese Ebene zwischen den beiden Welten intakt und sauber hält. Deswegen hatte ich weder Hunger noch Durst. Mein ganzer Körper zittert vor lauter Einsicht und Unglauben.
Und diese Schreie waren von den Verdammten, die in das Inferno geschleppt wurden. Also ist der Mann, der zu mir sprach, … der Tod höchstpersönlich. Mein Atem wird schwerer und langsamer. Ich will mit dieser Wahrheit nicht weiterleben. Das ist zu viel für mich!
Ein lautes Klopfen dröhnt durch meinen Knochen, als jemand gegen die Haustür hämmert. Sofort sprinte ich zur Schuhblade, die die ganzen Reinigungsmittel beinhaltet und nehme gleich das stärkste heraus. Irgendein Spezialreiniger für Böden, dessen Firmenlogo ich nicht erkenne kann. Mit zitternden Händen öffne ich den Verschluss, als mir ein beißender Geruch in die Nase sticht. Eine tiefe und warme Stimme erklingt von der anderen Seite der Tür: »Hausmeister! Mach auf! Lass mich eintreten! Du darfst dich nicht erinnern!«. Das Klopfen wird schnell zu einem aggressiven Schlagen, was das ganze Haus erbeben lässt.
Mit Tränen in den Augen starre ich die durchsichtige Flüssigkeit im Behälter an. Schweiß tropft mir über das Gesicht, als ich die Öffnung an meinen trockenen Mund halte. Zum letzten Mal schließe ich meine Augen und nehme einen tiefen Schluck. Genau an diesem Moment bricht die Tür auf, aber es ist zu spät. Ein brennender Schmerz bahnt sich einen Weg durch meinen Hals, und mein Kopf fängt an unerträglich hart zu pochen. Ich verliere das Gleichgewicht und falle auf den Parkettboden, aber fühle kaum etwas vom Aufprall. Es fühlt sich eher an, wie ein sanftes Kissen, das mich auffängt. Ein leichtes Lächeln gleitet über meine Lippen, als ich in einen tiefen Schlaf sinke, die Stimme des Todes immer weniger deutlich hörend. Lieber sterbe ich, als einen Tag länger hier zu verbringen.
Ich wache mit einem pochenden Schmerz im Kopf auf, der langsam ins Nichts abklingt. Immer noch etwas benommen, öffne ich meine Augenlider und starre die weiß verputzte Decke vor mir an. Ich kann mich an nichts mehr erinnern.