Der Regionalexpress-Zwischenfall
ACHTUNG: VERSTÖRENDER INHALT
Bitte beachten Sie, dass es sich bei dem folgenden Text um eine Creepypasta handelt, die verstörende Themen beinhalten kann, wie zum Beispiel Gewalt, Sexualisierung, Drogenkonsum, etc. Creepypastas sind fiktive Geschichten, die oft dazu gedacht sind, Angst oder Unbehagen zu erzeugen. Wir empfehlen Ihnen, diesen Text nicht zu lesen, wenn Sie sich davon traumatisiert oder belästigt fühlen könnten.
Es fand in der Nacht vom 6. auf den 7.
November 2010 statt.
Es war bereits kurz vor Mitternacht,
ich hatte einen langen und anstrengenden Tag hinter mit und stieg am
Bremer Hauptbahnhof müde und erschöpft in den Regionalexpress nach
Bremerhaven ein.
Der Zug war zu dieser Uhrzeit ziemlich
leer, ich stieg in den vordersten Waggon ein und sah, dass nur 2
andere Fahrgäste in diesem Waggon waren, ich lief die Treppe in die
untere Etage des Doppelstockwagens hinunter und suchte mir einen
Sitzplatz in der Mitte aus.
Der Zug fuhr los.
Es war etwas beängstigend, fast
alleine im Zug zu sitzen, doch es war gemütlich und warm an meinem
Platz.
Da ich relativ müde war fielen mir
langsam die Augen zu.
Erst als der Zug wie üblich in Osterholz-Scharmbeck hielt, wurde ich wieder wach. Ich sah, wie die
beiden anderen Fahrgäste im Waggon ausstiegen.
Die Türen schlossen sich, und ich saß
hier ganz allein, dachte mir aber nichts weiter dabei.
Bis ich plötzlich ein seltsames
Flüstern durch die Lautsprecher hörte.
Die Stimme war anders als die des
Lokführers, dessen Stimme ich bereits in einer vorherigen Zugansage
gehört hatte.
Die Stimme, die jetzt zu hören war,
klang eher zischend und wütend.
Sie wurde langsam lauter und schien
irgendwas zu sagen, ich konnte aber nicht verstehen, was sie sagte,
es klang wie wirr aneinander gereihte Wortlaute.
Zunächst dachte ich, da würde sich
jemand einen Scherz erlauben.
Doch mir wurde immer mulmiger, und ich
hatte ein beklemmendes Gefühl, da ich ganz allein im Waggon saß.
Die Stimme wurde noch lauter und klang
immer wütender und zischte immer stärker.
Ich überlegte, ob ich aufstehen und in
einen der hinteren Waggons gehen sollte, indem ich vielleicht nicht
ganz allein war.
Währenddessen hatte sich die Stimme
bereits zu einer Art Schreien gesteigert, sie klang immer böser und
beängstigender, doch noch immer konnte ich nicht verstehen was sie
sagte.
Ein Gefühl von Panik überkam mich.
Diese Stimme hatte etwas dämonisches,
nicht-menschliches an sich. Schließlich steigerte sich die Stimme in
ein ohrenbetäubendes Kreischen und Schreien.
Dann hörte sie schlagartig auf.
Plötzlich herrschte eine beängstigende
Stille im Zug, bis ich die Fahrgäste aus den hinteren Waggons
aufgeregt reden hören konnte.
Ich war so geschockt von der gruseligen
Stimme, dass ich mein Herz pochen spürte.
Ich stand auf, und wollte zu den
anderen Fahrgästen in den hinteren Waggons gehen, vielleicht wusste
jemand von denen was das für eine schreckliche Stimme gewesen war.
Doch während ich mich in den Gang
stellte sah ich, wie vorne die Tür zum Führerstand aufklappte, und
jemand heraustrat.
Es war der Lokführer, er lief die
Treppe in die untere Etage runter und stellte sich an das Ende des
Ganges.
Seine Augen waren unnatürlich weit
aufgerissen und starrten mich direkt an.
Sein Mund war zu einem breiten, bösen
Grinsen geformt.
„Was war das eben für eine
gruselige Stimme? Wissen sie was hier los ist?“ rief ich ihm
entgegen, doch er antwortete nicht.
Ich bekam jetzt noch mehr Panik, da der
Lokführer mich die ganze Zeit mit seinem teuflischen Blick anstarrte
und angrinste, und bewegungslos an einer Stelle stand.
Aus Angst wollte ich in die hinteren
Waggons laufen, doch in dem Moment indem ich mich bewegte stieß er
dasselbe gruselige Kreischen aus, das vorhin durch die Lautsprecher
zu hören war.
Gleichzeitig rannte er los, direkt auf
mich zu.
Sofort rannte ich auch los, in Richtung
der Türschleuse zum hinteren Waggon, drückte verzweifelt den Knopf
um die Tür zu öffnen, doch diese öffnete sich nur sehr langsam,
ich sah den Lokführer bereits direkt hinter mir mit ausgestreckten
Fingern und bedrohlich aufgerissenem Mund auf mich zurennen.
Erst im letzten Moment konnte ich
ausweichen, sprang die Treppe in die obere Etage des
Doppelstockwagens hoch und rannte nun zurück zur Vorderseite des
Doppelstockwagens, rannte dort die Treppe wieder runter und wieder
nach hinten in Richtung Türenschleuse.
Immer wieder drehte ich mich um, sah
den Lokführer nur wenige Meter hinter mir, und sah dann erleichtert,
dass die Türenschleuse sich geöffnet hatte und rannte hindurch.
Doch diese Türen konnte man nicht
schließen, sie schlossen sich normalerweise automatisch nach einer
Weile, und so sah ich, wie der Lokführer ebenfalls hinter mir durch
die Tür lief.
In diesem Waggon saßen mehrere
Personen, ich schrie verzweifelt“Hilfe! Was ist hier los?!“
und sah, wie auch die anderen Personen vor Angst schrien und
aufsprangen, um wegzurennen.
Direkt neben mir sprang ein Mann von
seinem Sitz in den Gang, und ich sah, wie der Lokführer sein Bein zu
fassen bekam und mit voller Kraft hineinbiss.
Der Mann schrie vor Schmerz auf und
stolperte fast, konnte sich aber aufrecht halten und versuchte, sein
Bein aus dem festen Griff zu ziehen.
Erst als eine Frau den Lokführer mit
ihrem Koffer schlug, ließ dieser von dem Mann ab und sprang nun
stattdessen auf die Frau zu, bekam ihren Arm zu fassen und kratze
diesen mit deinen Fingernägeln auf, sofort lief Blut heraus.
Sie konnte ihren Arm jedoch nach kurzer
Zeit aus seinem Griff ziehen und lief sofort weg.
Ich war währenddessen zusammen mit den
anderen Personen ans Ende des Waggons gerannt, und plötzlich fiel
mir etwas ein was ich vor längerem mal gehört hatte: Normalerweise
musste der Lokführer während der Fahrt alle 30 Sekunden einen Knopf
im Triebwagen drücken, um zu zeigen, dass er anwesend und bei
Bewusstsein war, wenn der Knopf mehr als 30 Sekunden nicht gedrückt
wurde bremst der Zug automatisch ab.
Auch wenn der Zug schon abbremste, er
schien immer noch ziemlich schnell zu fahren, deshalb zog ich
geistesgegenwärtig die Notbremse, um schnellstmöglich aus dem Zug
flüchten zu können.
Währenddessen kam der Lokführer
bereits wieder auf uns zugerannt, und ich drängte mich als letzter
durch die Türenschleuse in den nächsten Waggon.
Auch dort waren die Fahrgäste durch
die Schreie bereits in Panik versetzt, der Lokführer sprang nun
einen Mann an der nicht schnell genug von seinem Sitz aufstehen
konnte, griff um seinen Hals und versuchte, ihn zu erwürgen.
Gemeinsam mit einem anderen Fahrgast
prügelten wir auf den Lokführer ein, in der Hoffnung, er würde den
Mann loslassen. Ich sah, wie der dem Mann in die Nase biss und Blut
herauslief.
Die ganze Zeit über hatte der
Lokführer immer wieder dieselben dämonischen Schreie von sich
gegeben, welche zu Beginn durch die Lautsprecher zu hören waren.
Schließlich sprang der Lokfüher
plötzlich mit voller Wucht nach hinten und prallte mit der Schulter
gegen eine Haltestange, welche sich bei dem Aufprall verbog.
Während der zuvor gewürgte Mann
aufsprang und in Richtung Türen rannte, richtete sich der Lokführer
wieder auf, blieb einen Moment stehen und schrie wieder etwas, doch
nach wie vor konnte ich nicht verstehen, was.
Dann raste er wieder los an das vordere
Ende des Waggons und sprang wieder auf einen wegrennenden Mann und
biss mit voller Kraft in seine Hand.
Der Mann schrie vor Schmerz auf, man
konnte sehen wie Blut aus der Hand lief und hörte schließlich das
schreckliche Geräusch eines abreißenden Hautfetzens, und sah wie er
danach einen Hautfetzen der Hand im Mund hielt.
Er blieb regungslos im Gang stehen und
starrte uns an, aber rannte nicht auf uns zu.
„…Was bist du? …Warum tust du
das?“ stammelte ich ängstlich, während er mich weiter
anstarrte.
Keine Antwort, nur sein dämonischer,
durchdringender Blick.
Schnell blickte ich durch die Fenster
der Türen, und sah, dass der Zug durch die Notbremsung mittlerweile
zum Stehen gekommen war, hastig zog ich die Tür-Notentriegelung und
schob die Türen von Hand auf, und sprang sofort aus dem Zug.
Ich landete mit den Füßen neben dem
Gleisbett, während die anderen Fahrgäste ebenfalls heraussprangen
und ich mich verzweifelt umsah.
Alles um uns herum war fast komplett
dunkel, alles Licht kam aus den Waggons des Zuges.
Überall sprangen nun weitere Personen
aus den Waggons, einige waren offenbar wieder in die vorderen Waggons
zurückgerannt.
Ich blickte panisch zur Tür in der
Erwartung, dass der Lokführer gleich herausspringen würde, doch
nichts passierte.
Als ich mich weiter umsah, konnte ich
Lichter am Horizont erkennen. Das musste ein Dorf sein. Ich überlegte
wo wir auf der Strecke ungefähr sein mussten, wahrscheinlich in der
Nähe von Stubben oder Lunestedt.
Ich sah, wie ein anderer Fahrgast mit
seinem Handy die Polizei rief und er versuchte zu erklären, wo wir
ungefähr waren. Alle Personen rannten nun neben dem stehenden Zug
entlang in der Hoffnung, einen Feldweg zu erreichen, der vielleicht
zu einem Dorf führte.
Während draußen panische Schreie zu
hören waren, hörte man aus dem Zug weiterhin das dämonische
Geschrei des Lokführers.
Warum kam er nicht heraus? warum war er
im Gang plötzlich stehen geblieben?
Schließlich fanden wir ein Stück vom
Zug enfernt einen Feldweg, welcher in die Richtung der Lichter
führte.
Quälende Minuten vergingen, in denen
ich darüber nachdachte, was passiert war. War es wirklich eine Art
Dämon? War der Zugführer vom Teufel besessen? oder litt er an einer
psychischen Krankheit, die ihn durchdrehen ließ?
Schließlich sahen wir am Horizont das
Blaulicht der Polizei auftauchen.
Als die Polizisten uns erreicht hatten,
hielten sie an, und wir versuchen zu schildern, was passiert war.
Alle waren so geschockt und aufgeregt,
dass ein wirres Durcheinander herrschte und es eine Weile dauerte,
bis in Ruhe erklärt werden konnte, was passiert war. Mittlerweile
hatten sich alle Personen um das Polizeiauto versammelt.
Die Polizisten stiegen wieder ein, um
in Richtung der Bahnstrecke zu fahren, als plötzlich der Lokführer
aus der Dunkelheit angerannt kam.
Alle Personen schrien wieder panisch
auf und rannten weg, während die Polizisten sofort anhielten,
ausstiegen und dem Lokführer hinterherrannten.
Sie holten ihn ein, wollten ihn packen,
doch er drehte sich schlagartig um und griff nun die Polizisten an,
er biss einem Polizisten in die Schulter und schlug wild um sich, der
andere Polizist sprühte ihm Pfefferspray ins Gesicht, doch selbst
das schien ihn kaum aufzuhalten weiter um sich zu schlagen.
Der andere Polizist bekam kurzzeitig
einen Arm zu fassen, doch er schlug so wild um sich dass es unmöglich
war ihm Handschellen anzulegen.
Schließlich zog er seine Dienstwaffe,
doch im selben Moment fiel der Lokführer bereits regungslos auf den
Boden und blieb liegen. Währenddessen war noch einmal einer dieser
dämonischen Schreie zu hören, lauter als je zuvor – und dann war es
still.
Der Lokführer bewegte sich nicht.
Plötzlich fing er an einen
Schmerzensschrei auszustoßen, jedoch mit einer normalen,
menschlichen Stimme und nicht mehr der bösen, dämonischen Stimme.
„Wo bin ich?Was ist passiert?Warum
brennen meine Augen so? Und warum tut mein Rücken so weh?“
stammelte er leise.
Langsam drehte er seinen Kopf uns sah
die Polizisten, welche ihm bereits Handschellen angelegt hatten. „Was
ist hier los? Was soll das?“ sagte er.
Er schien sich überhaupt nicht
erinnern zu können, was passiert war.
Er leistete kaum Widerstand, als die
Polizisten ihn abführten, und sah sehr geschwächt aus.
Noch immer konnte keiner so richtig
glauben, was gerade passiert war.
Die Polizisten forderten Rettungskräfte
an, um sich um die verletzten und verängstigten Fahrgäste zu
kümmern und organisierten mit der Deutschen Bahn einen
Schienenersatzverkehr mit Bussen, nachdem sich die meisten Leute
weigerten, nochmal in diesen Zug einzusteigen.
Die Polizisten fuhren in Richtung der
Bahnstrecke, um den Zug genauer zu untersuchen.
Während wir auf den Schienenersatzbus
warteten, kamen die Polizisten zurück und erklärten uns, was sie
gefunden hatten:
Neben der verbogenen Haltestange wurde
ein Fenster zerstört, obwohl es für einen Menschen eigentlich
unmöglich war, mit bloßer Körperkraft die Haltestangen und die
dicken Fenster eines Zuges zu zerstören.
Gruseliger aber war, was sie an der
Innenwand des Waggons gefunden hatten: Ein umgedrehtes Pentagramm,
mit der Spitze nach unten, und eine 666. Beides Symbole des Satans.
Beide mit Blut gemalt, vermutlich mit
dem blutigen Hautfetzen, den der Lokführer zu fassen bekommen hatte.
Für mich bestand kaum ein Zweifel
daran, dass der Lokführer vom Satan oder von einer Art Dämon
besessen gewesen war. Erst als der Polizist seine Dienstwaffe auf ihn
richtete und er somit kurz vor seinem Tod stand, hatte der Dämon
oder was auch immer ihn unter seiner Kontrolle hatte, von seinem
Körper abgelassen.
Der geschwächte und verwirrte Lokfüher
habe sich immer noch nicht an irgendetwas erinnern können und werde
in Untersuchungshaft gebracht, erklärten die Polizisten.
Als die Rettungskräfte eintrafen, um
sich um die verletzten Personen zu kümmern, erklärten wir auch
diesen genau, was passiert war, doch diese meinten, der Lokführer
habe wohl eine psychische Krankheit gehabt die ihn durchdrehen ließ.
Doch ich glaube nicht, dass das bloß
eine psychische Krankheit war. Wie hätte er dann mit einer solch
gruseligen Stimme schreien können, die ganz anders als seine
richtige Stimme klang?
Und wie hatte er solche
übermenschlichen Kräfte entwickeln können, um die Haltestange zu
verbiegen und die Fensterscheibe des Zuges zu zerstören?Und warum
hätte er die satanischen Symbole sonst gemalt? Und warum hat er so
plötzlich mit allem aufgehört, wenn er nicht besessen gewesen wäre?
Der Vorfall wurde von den Medien
offenbar geheimgehalten. Zumindest habe ich nie wieder etwas über
den Fall gehört.
Auch auf eine Nachfrage bei der
Polizei, ob man weiteres über den Vorfall herausgefunden habe, bekam
ich nur als Antwort, dass der Lokführer mehreren psychologischen und
medizinischen Tests unterzogen wurde und sich als komplett gesund
herausstellte.