
Die Sporthalle
ACHTUNG: VERSTÖRENDER INHALT
Bitte beachten Sie, dass es sich bei dem folgenden Text um eine Creepypasta handelt, die verstörende Themen beinhalten kann, wie zum Beispiel Gewalt, Sexualisierung, Drogenkonsum, etc. Creepypastas sind fiktive Geschichten, die oft dazu gedacht sind, Angst oder Unbehagen zu erzeugen. Wir empfehlen Ihnen, diesen Text nicht zu lesen, wenn Sie sich davon traumatisiert oder belästigt fühlen könnten.
Ich gehe auf die Universität Tokio, um dort Medizin zu studieren. Ich bin im dritten Semester angelangt. Warum ich das mache?…Naja, eigentlich bin ich nicht dort, um zu studieren,… sondern aus einem anderen Grund. Ich erzähle es euch von Anfang an…
Es fing vor fünf Jahren an…
„Gehst du mit mir spielen, Taro!?“, rief ich so laut, dass selbst der Nachbarshund seine Öhrchen nach oben gerichtet hatte. „Wie oft soll ich es dir noch sagen, Akuma? Ich kann heute nicht. Ich bin heute Abend mit meinen Freunden verabredet“, sagte er mit ruhiger und gelassener Stimme. „Och Manno“, sagte ich bestürzt. Er tätschelte mir, wie immer, sanft den Kopf: „Tut mir leid. Nächstes Mal, versprochen“. Es wurde langsam Abend und es klopfte an der Tür. Jemand rief: „Hey! Taro! Bock auf die größte Expedition aller Zeiten!?“. Taro rief von seinem Zimmer herab: „Ja ja“. Er kam die Treppe runtergelaufen, so schnell, dass er schon fast den Halt verlor und die Treppe runterzukrachen drohte. „Hey, Taro?“, sagte ich ganz niedlich und süß, „Kann ich vielleicht mitkommen?“. Er schüttelte den Kopf… aber irgendwas war komisch… er schaute irgendwie nervös… bis hin zu ängstlich… „Was ist denn los, großer Bruder?“, fragte ich vorsichtig. „Nichts“, antwortete er und war durch die Tür, zu seinen Freunden verschwunden. Er kam nie mehr zurück….
Jetzt fragt ihr euch sicher, was das mit der Schule zu tun hat? Nun, es ist so: Nachdem Taro zwei Tage nicht mehr nach Hause kam und auch keine Nachricht hinterließ, dass er eventuell länger weg sein könnte, schalteten wir die Polizei ein. Nach vierwöchiger Suche fanden sie jedoch nichts von Taro. Keine Hinweise, keine Anzeichen, dass er noch leben könnte, einfach nichts. Dies war eine schlimme Zeit für mich und meine Eltern. Meine Mutter hatte es besonders hart getroffen. Es war schließlich ihr Sohn. Jeden Abend saß sie auf einem Stuhl vor dem großen Panoramafenster unseres Wohnzimmers, in der Hoffnung, dass er vielleicht doch eines Tages nach Hause zurückkehrte. „Er war doch noch so jung“, hörte ich sie jeden Abend sagen, mit einer Traurigkeit in der Stimme, die man nicht beschreiben kann und ich auch nicht möchte. Jedenfalls, als ich sechzehn wurde, habe ich mich selber auf Recherche begeben und bin auf eine Sache gestoßen. Einer von Taros Freunden, Reiji, hat sich viel für Paranormales interessiert. Er war ein sogenannter Urban Explorer. Es bedeutet, er erkundet verlassene Orte, auch Lost Places genannt. Zu damaliger Zeit mit Taro, diese Information habe ich von seiner Schwester Yuki erhalten, hat er sich sehr für die verlassene Sporthalle interessiert, welche in der Nähe der Universität Tokio liegt. So habe ich mich damals, mit der Begründung, Medizin studieren zu wollen, eingeschrieben. Ich habe mich innerhalb dieser Semester die Universität, die Umgebung und die verlassene, alte Sporthalle von außen angeschaut, sowie Informationen zur letzteren Ortschaft gesucht und gefunden. Ich muss zugeben… es war sehr gewagt von mir, aufgrund einer einzigen Information einen so großen Schritt zu gehen, aber ich muss wissen, was mit meinem Bruder geschehen ist! Ich wollte sowieso schon immer mal studieren gehen, da passte das ganz gut. Jedenfalls suchte ich nach weiteren Informationen über die Sporthalle und befragte Leute aus der Umgebung.
Man erzählte mir, die Sporthalle wurde 1976 von einem bekannten japanischen Sportler erbaut, damit er dort Leute, die sich für Sport interessieren, unterrichten kann. Jedoch war diese Sporthalle nicht zum Sportunterricht gedacht. Der Sportler war… krank. Die Menschen, die bei ihm Unterricht hatten, waren seine Opfer. Er hat sie verfolgt, teilweise krankhaft gestalkt. Dann kam dieser schicksalshafte Tag. Als die Zeit reif war und sich genug Menschen in seiner Halle versammelt hatten,… verriegelte er die Türen… was genau dort passiert ist, weiß man bis heute nicht, jedoch wurden die Menschen, die ihre Angehörigen abholen wollten, krankhaft vor Sorge. Die Tür war abgeriegelt, und man hörte auch nichts von außen. Sie alarmierten die Polizei, sie trafen mit der Feuerwehr zusammen ein und öffneten die Tür mit Hilfe eines Bolzenschneiders. Was sie dahinter vorfanden, war einfach nur grauenvoll und abstoßend. Die Menschen… alle waren tot und verstümmelt… auf ekelhafteste Art und Weise… der Sportler… saß weinend… auf einem Berg von Leichen… er wurde in Gewahrsam genommen und in eine geschlossene psychiatrische Anstalt eingewiesen. Die Sporthalle wurde seitdem nicht mehr benutzt und ist heute nur noch ein Schatten ihrer selbst. Wo sie damals noch Grazie und Eleganz zeigte, zeigt sie heute nur noch Graffiti, herabhängende Stützbalken und Überwucherungen bis zum geht nicht mehr. Die Leute, die genau neben der Sporthalle wohnen, erzahlen mir, dass sie jede Nacht… Geräusche… aus der Sporthalle hören… Laufschritte, als wenn jemand joggen würde… Gewichte, die zu Boden fallen… und manchmal auch… Schreie… leblose… tote… Schreie.
Ich bekam jedes Mal einen Schauer, wenn ich an die Erzählungen der Leute dachte. Diese Gespräche waren nun eine Woche her. Ich wurde in der Wohngegend langsam als Spinner abgestempelt, weil ich mich so für diese Halle interessierte und alle möglichen Leute dazu befragt habe. Zu meiner Unzufriedenheit konnte mir aber niemand was von einer Gruppe Jugendlicher erzählen, die vor 5 Jahren dort ihr Unwesen trieb… bis… ich eines Tages angesprochen wurde… von einem älteren Herrn, der, so wie er aussah, eigentlich schon lange das Zeitliche segnen sollte. „Hey du“, sprach er mich am Eingang der Universität nach Schulschluss an: „Du suchst Informationen zu der Sporthalle in Verbindung mit Jugendlichen von vor 5 Jahren? Vielleicht kann ich dir behilflich sein.“ „Woher wissen sie das?“, fragte ich. Obwohl mich schon jeder aus der Gegend kennt, habe ich auf eine Antwort gehofft. „Das tut nichts zur Sache. Komm, wir gehen etwas rum“. Während wir gingen, erzählte er mir tatsächlich von einer Gruppe Jugendlicher, die damals vor 5 Jahren in dieses Gebäude reingegangen sind. Er hat sie beobachten können, da er sein Haus direkt gegenüber hatte. Er hat sie aber nie mehr wieder rausgehen sehen. Dieser Mann, er war komisch, fast schon beängstigend, aber er hat mich weitergebracht. Ich musste in dieses verflixte Gebäude!
Eine Woche später hatte ich meine Sachen gepackt. Etwas zu essen, eine kleine, aufklappbare Schaufel, eine Taschenlampe mit integriertem Elektroschocker sowie eine Kamera und das Bild meines Bruders. Ich war bereit… zumindest von der Ausrüstung her. Psychisch war ich eher am Ende. Am Abend verließ ich meine Wohnung, die ich von meinen Eltern zur Verfügung gestellt bekam. Ich schließte die Tür ab und machte mich auf den Weg zu der Sporthalle. Die Sporthalle war nur 20 Minuten Fußweg entfernt, es kam mir aber vor wie Stunden. Je näher ich diesem Objekt kam… desto kälter wurde mir… Schweiß lief mir die Stirn runter… warum habe ich solche Angst? Ehrlich gesagt rechnete ich nicht wirklich mit einem Fund…
„Da ist sie“, dachte ich. Es war ein mulmiges Gefühl, davor zu stehen. Es hatte eine… mysteriöse Aura… eine gespenstische und tote Aura. Man merkt, dass hier etwas vorgefallen ist, auch wenn es schon etliche Jahre her ist. Ich stand circa zehn Minuten davor… ich traute mich nicht wirklich hinein… ich hätte umdrehen können, aber ich musste dort rein. Ich suchte einen Eingang. Alles war von kleinen Böschungen und Bäumen überwuchert und die Dunkelheit macht es auch nicht wirklich leichter. Ich kramte die Taschenlampe aus meiner Tasche und schalte sie ein. Sie blendete mich kurz, da ich direkt in das Licht geschaut habe. Auf jeden Fall durchleuchte ich die Umgebung. Vor mir war nichts als Grün, hinter dem Grün war ein rostiger Zaun, der wiederum direkt auf die Landstraße führte. Rechts von mir war das Gebäude. Im Licht der Taschenlampe kam es mir noch gruseliger vor als ohne. ,,F*** You,, stand auf der beschädigten Wand in typischer Graffiti-Manier. Dass sich solche Leute freiwillig in die Nähe dieses Gebäudes wagten, unglaublich, da fiel mir ein, dass ich auch nicht besser war. Ich gehe die Wand entlang, bis ich auf eine kleine Öffnung staß, nicht weit von meinem vorherigen Standort entfernt. Sie ist zu groß für mich als Ganzes, so warf ich zuerst meine Tasche und die Taschenlampe hinein. Ich quetschte mich durch und war drinnen…
Das Gebäude war von innen sehr ramponiert, rostig und verfallen. Ich durchleuchte den Raum, es befinden sich kaputte Spinde auf meiner rechten und versiffte Waschbecken auf meiner linken Seite. Es schien wohl eine Art Umkleide zu sein. Ich glaube sogar für die Frauen, da an einem Waschbeckenrand noch ein alter Lippenstift lag. Ich schaute mich weiter um und erschrak! „Was war das?!“, dachte ich mir, als ich auf die Tür der Umkleide leuchte… irgendetwas… ist… vorbeigehuscht… es war durchsichtig… Ich habe Angst… spürbare Angst… Ich habe überall Gänsehaut… mir war kalt… Ich verharre eine Weile auf derselben Stelle, bis ich endlich wieder einen Fuß setzen konnte. Ich bewege mich langsam fort, die Umgebung gut beobachtend. Ich bin an der besagten Tür… und schaue mit dem Kopf raus. Es war wohl ein Flur. Links von mir ist eine Wand, genauso wie vor mir. Allerdings ging es rechts von mir weiter… (Plock)… Mir blieb kurz das Herz stehen… hinter mir… fiel irgendetwas zu Boden… ich war… wie in einer Starre… meine Augen haben sich weit geöffnet… ich schwitze wie verrückt… ich drehe mich um… der Lippenstift… er roll bis vor meine Schuhe… Ich hob ihn auf… Mein Herz raste, als ich mir den Lippenstift genauer ansah… er wurde… benutzt… aber wie war das möglich?… Ich lege ihn wieder auf den Boden… ich durfte mich nicht ablenken lassen… ich war aus einem bestimmten Grund hier. Ich gehe aus der Umkleide raus… ich bog rechts ab, so dass der Flur direkt vor mir weitergehte. Rechts ist die Männerumkleide und geradeaus ist die Tür, wo die große Sporthalle liegt. Zunächst schaue ich mich in der Männerumkleide um. Links sind die Waschbecken und rechts die Spinde. Außer ein paar verrosteten Metallstücken und heruntergefallenen Plastikteilen der Lampen ist hier nichts Besonderes. So drehe ich mich um, um in die Richtung der Sporthalle zu gehen. Jedoch wurde ich von einem Knacksen von draußen gehindert… dieses Knacksen verwandelte sich in Schritte… die zu laufen begannen… und irgendwann aufhörten… als wären sie von mir weggelaufen… Ich bekam Panik… War mir jemand gefolgt? Warum rennt er weg?… Es wurde kälter…
Die Tür zur großen Halle quietsch schrecklich, als ich sie aufmache. Ich brauche einen großen Teil meiner Kraft, da die Scharniere aufgrund des Rosts nicht mehr so beweglich waren wie früher. Ich bin drinnen… ich habe mir in dem Moment gewünscht, ich seie nicht dort… überall verkrustetes Blut… doch… ich musste irgendwas finden… Hinweise… die mich zu meinem Bruder führen… Ich ging durch die Halle, der offizielle Eingang war mit Brettern zugenagelt. Wie haben die Leute, die das zugenagelt haben, es hier raus geschafft? Naja egal, ich muss weiter…
Die Halle ist größer, als sie von außen aussieht. Ich habe, bis zur Hälfte, jeden Winkel untersucht, jede Nische kontrolliert und habe bis jetzt nichts gefunden. Das Schlimme ist… ich fühle mich beobachtet… als ob jemand jeden meiner Schritte genauestens verfolgen würde… (schritt… schritt…. schritt)… es läuft mir eiskalt den Rücken runter… hinter mir… es kommt auf mich zu… ich bin starr… ich kann mich nicht umdrehen… ich habe Angst… es ist genau hinter mir… ich höre… sein Atmen… ganz leise… aber… es ist da… ich merke, wie… es mich beobachtet… ich drehe mich schnell um… doch… da ist niemand. Ich habe Angst, aber ich muss weiter… Ich bin fast am Ende der Halle angekommen… ich muss etwas finden… ich muss…(quieeetsch)… vor mir… geht eine eiserne, verrostete Tür auf… eigentlich nicht so schlimm… wäre… da nicht das Mädchen, das dort steht… sie… lächelt mich genau an… sie winkt mir zu… und geht in den Raum… sie will, dass ich ihr folge… ich gehe ihr hinterher…
Ich stehe an der Tür… dort sind Kabinen mit Duschköpfen an jeder Seite… der Duschraum… das Mädchen steht in der Mitte des Raumes… sie lächelt mich an… ich schaue ihr in die Augen… sie hat keine Pupillen… ich habe Angst… Sie zeigt auf eine andere Tür am anderen Ende des Raumes. Sie verschwindet… und lässt mich alleine… ich gehe zu der Tür… die Klinke… sie ist makellos… kein Rost… gar nichts… ich greife sie… drücke sie runter… und mit einem leichten Ruck… geht die Tür auf. Ich werde steif… mir wird kalt… eiskalt… ich… ich zittere… überall… meine Gänsehaut… sie macht sich überall bemerkbar… ein Pentagramm… mittendrin ein kleiner Körper… daneben…fünf andere Körper… Leichen… Taro… Reiji… die beiden erkenne ich… die anderen drei kenne ich nicht. Sie sind halb verwest… aber die Kleidung… sie ist noch ganz… das Mädchen… sie steht hinter mir… ich spüre sie… ich drehe mich um… langsam… geschmeidig… ich sehe ihr in die toten Augen… sie lächelt nicht… sie grinst… teuflisch… böse. Sie möchte nach mir greifen… doch Taro hält sie auf… er schreit mich an: „Lauf!“ Ich erwache aus der Starre… ich fange an zu rennen… so schnell, wie es nur geht… das Mädchen… sie jagt mir hinterher… sie holt auf… ich renne durch die Halle… Steine fliegen… sie ist hinter mir… der Abstand… er verkleinert sich… fast da… fast bei der Umkleide… fast am Ausgang… die Tasche… sie ist zu groß! Ich muss sie da lassen… während ich renne, schmeiße ich die Tasche von meinem Rücken… nur noch nach links… ein kurzes Stück… gleich habe ich es… sie ist fast bei mir… nur noch wenige Zentimeter… ich springe… durch den kleinen Spalt… ich liege im Dreck, habe Schürfwunden und Kratzer überall… ich stehe auf… ich muss weg… ich renne… Richtung Ausgang, wo ich herkam… ich bin auf der Straße… jemand steht dort… ich schreie: ,,Hilfe!“ Der Mann… es war der Alte, der mir von den Jugendlichen erzählt hatte… er half mir… er fuhr mich ins Krankenhaus…
„Erzähl mir, was ist dort drinnen passiert?“, sagte der Alte ruhig, während er es sich neben meinem Bett, im Krankenhaus, gemütlich mache. Ich erzähle ihm alles, von Anfang bis Ende. Das Gebäude, die Umkleide mit dem Lippenstift, das Pentagramm, mein Bruder und das Geistermädchen. Er hört mir aufmerksam zu, aber als ich das Mädchen erwähne, wirkt er… nervös. „Wie s-sah sie aus?“, fragt er stotternd. Ich antworte: „Sie war klein, schwarze Haare, eine Stupsnase, und ich glaube, ein Muttermal über der linken Lippenseite“. Woher konnte ich mich so gut daran erinnern? „Ich wusste es“, sagte er ängstlich: „Sie… das Mädchen… ist die Tochter des Sportlers… er hat auch sie damals umgebracht… deswegen saß er weinend auf den Leichen… er war krank… sehr krank. Er glaubt, seine Tochter ist zurückgekommen, um an ihm Rache zu nehmen, seitdem wartet sie auf ihn, in dieser Sporthalle“. „Woher wissen sie das alles? Warum erzählen sie mir das?“,fragte ich leicht aggressiv. Er guckte sich um, schaute mich an, nervös… ängstlich, und sagte: „Ich bin der Bruder von dem besagten Sportler. Ich wusste damals, dass der Geist meiner Nichte dort herumspukt und jeden umbringt, der ihr zu nahe kommt, geschweige denn, die Sporthalle betritt. Du bist der erste, der es lebend dort rausgeschafft hat“. Ich schaute ihn mit großen Augen an, ich wollte ihn schlagen, aber ich konnte nicht. Ich war zu schwach. „Aber woher wussten sie das mit den fünf Jugendlichen?“, fragte ich besorgniserregend. Er stand auf… ging zu Tür und sagte: „Ich habe diese Jugendlichen… deinen Bruder… zu meiner Nichte geführt…“. Er verschwand durch die Tür… und ich sah ihn nie wieder…