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Ein wundervoller Ort

Warnung vor Creepypasta

ACHTUNG: VERSTÖRENDER INHALT

Bitte beachten Sie, dass es sich bei dem folgenden Text um eine Creepypasta handelt, die verstörende Themen beinhalten kann, wie zum Beispiel Gewalt, Sexualisierung, Drogenkonsum, etc. Creepypastas sind fiktive Geschichten, die oft dazu gedacht sind, Angst oder Unbehagen zu erzeugen. Wir empfehlen Ihnen, diesen Text nicht zu lesen, wenn Sie sich davon traumatisiert oder belästigt fühlen könnten.

Gemütlich schlenderte ich durch den Wald. Ganz allein und ziellos, weit entfernt von Raum und Zeit. Der Wald war sehr düster und ein dichter Nebel tauchte diesen Ort in einem gespenstisches weiß ein.

Unzählige Bäume nahmen die Gestallt von bizarren Kreaturen an, die nicht einmal das erfinderische Hirn eines Schriftstellers erschaffen konnte. Mein einziger Begleiter auf dem Weg der Einsamkeit war der wundervolle Gesang der Vögel, welches mein Ohr liebkoste.

Eine kühle Brise tanzte verspielt durch die viele Baumwipfel und raschelte dazu taktvoll mit den Blättern. Glück und Freude ergriffen flugs meine Seele, denn dieser wundervolle Ort strahlte eine Art von Ruhe und Geborgenheit aus. Es weckte in mir tiefe Gefühle die ich schon für tot hielte.

Nein- noch viel schlimmer als das. Ich hatte sie vergessen, schlimmer als der Tod. Vergessenheit, Wesenlosigkeit, weder Leben, noch Tod. Doch nun erinnerte ich mich an alles. Den süßen Geschmack des Lebens. Ich konnte es spüren. Seit langem fühlte ich mich wieder lebendig, als wäre ich aus einem tiefen Dornröschenschlaf erwacht.

Plötzlich stieg ein komisches Verlangen in mir auf. Komisch aber zugleich wundervoll. Langsam zog ich mir meine Schuhe und Socken aus. Das kalte Grass kitzelte leicht meine Fußsohlen, streichelte meine Seele. Behutsam stopfte ich die Socken in meinen Schuhen und legte sie auf den Waldboden nieder. Jetzt, so sagte ich es mir, konnte ich meine Reise weiter fortsetzen und so schritt ich tiefer in den Wald.

Mit jeden Schritt den ich tat und mit jeden Atemzug den ich machte, bekamen die Fesseln der Zivilisation die sich an mir fest krallten tiefe Risse, wurden langsam porös und zerfielen in tausenden von Teilen. Ich war wieder frei, ich lebte wieder!

Die Bäume drängten sich immer dichter zusammen und die warmen Strahlen der Mittagssonne hatten es immer Schwieriger, sich durchs das undurchdringlicher Blätterdach zu kämpfen. Doch meine Augen ergötzten sich an der wilden Schönheit der Natur. Unberührt und voll von Mystik. Ich wusste nicht wie lang ich schon durch diesen herrlichen Wald streifte, aber für mich war es eine Ewigkeit gewesen. Eine wundervolle Ewigkeit.

Die Bäume um mich herum standen jetzt so dicht bei aneinander, dass sie das Sonnenlicht gänzlich verschluckten. Ich wurde in tiefer Dunkelheit gehüllt. Mein Verstand  hatte  vollkommend die Orientierung verloren und ich wusste gar nicht mehr wo ich war. Aber das machte nichts.

Ich war frei und verweilte an einen der wundervollsten Orte dieser Welt. Nach einer Weile kam ich an einen großen und sehr alten Baum an. Wie lange er schon da stehen mochte? Vielleicht hundert oder gar tausenden von Jahren? Ein langes Götterseil schlängelte sich wie eine schneeweiße Schlange um den alten Kampferbaum.

Mit einem Lächeln schloss ich meine Lider und fuhr langsam mit der Hand über die raue Rinde. Sie ertastete die vielen Furchen, die sich durch den Kampferbaum zogen. Ich fühlte mich mit ihm verbunden, mit dem Baum und mit der Natur. Die Zeit blieb nun völlig um uns stehen und spielte in dieser Welt nun keine Rolle mehr.

Nur ich und der alte Kampferbaum. Unsre Verbindung, die sogar stärker war als der Tod. Vorlanger Zeit, als ich noch ein Kind war, erzählte mir meine Mutter, dass in den Bäumen und Wäldern dieser Welt, die Waldgeister lebten. Winzige weiße Wesen, mit großen Blättern auf dem Kopf, die die Bäume pflegten und beschützten. Wer weiß, vielleicht spürte ich grade in diesen Augenblick, die Aura solch eines Wesens.

Nun öffnete ich wieder meine Augen und blickte mich um. Meine Augen wanderte vom alten Baum über den dicht bewachsenen Waldboden – und da sah ich es. Durch die Finsternis nur schwer zu erkennen, aber ich konnte es genau sehen.

Ein vermoderter Leichnam lag vor mir auf dem Waldboden. Dieser süßlicher Geruch der Verwesung streichelte mein Gesicht. Gierig fraßen sich die Maden durch das faulige Fleisch, der Torso war in sich zusammen versunken und üppiges Gestrüpp verschlang mehr und mehr die Gebeine des Toten.

Doch auf dessen Gesicht konnte ich ein Lächeln erkennen. Ein freudiges und glückliches Lächeln. Ich erwiderte es. Fröhlich und zufrieden. Gemütlich machte ich es mir auf einem Felsbrocken bequem. Mein Blick schweifte in die Höhe und verlor sich in der majestätische Krone des Kampferbaumes. Irgendwie verspürte ich, dass mich jemand beobachtete. Irgendjemand oder irgendetwas. Vielleicht die Waldgeister? 

Aokigahara – das Meer aus Bäumen.

Was für ein wundervoller Name, für einen wundervollen Ort...

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