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Thomas Flemming

Er sollte mich nicht besuchen

Warnung vor Creepypasta

ACHTUNG: VERSTÖRENDER INHALT

Bitte beachten Sie, dass es sich bei dem folgenden Text um eine Creepypasta handelt, die verstörende Themen beinhalten kann, wie zum Beispiel Gewalt, Sexualisierung, Drogenkonsum, etc. Creepypastas sind fiktive Geschichten, die oft dazu gedacht sind, Angst oder Unbehagen zu erzeugen. Wir empfehlen Ihnen, diesen Text nicht zu lesen, wenn Sie sich davon traumatisiert oder belästigt fühlen könnten.

Traurige Ereignisse können Menschen wieder zusammenführen und sie wachsen daran. Als mein Vater starb, hatte ich gar nichts gefühlt. Es war einfach nur leer in mir. Es lag wohl daran, dass er nicht mein leiblicher Vater war. Meinen Erzeuger kannte ich nicht. Als ich erst sehr spät erfuhr, dass mein Vater nicht mein Erzeuger war, haute ich von zu Hause hab. Ich war erst drei Jahre alt, als mein Erzeuger verschwand. Klar, dass meine Mutter mir da noch nicht von ihm erzählen wollte. Aber sie erzählte es mir dreizehn Jahre später. Dreizehn Jahre! Meine Mutter brach zusammen, als ich meine Sachen packte, aber in diesem Moment war es mir scheißegal. Es vergingen weitere zehn Jahre, in denen ich kaum Kontakt zu meiner Familie hatte. Ich lebte mein eigenes Leben und mir ging es gut damit. Dann kam der Tod meines Vaters und die Beerdigung, auf der ich meine Mutter nach der langen Zeit das erste Mal sah. So kam es, dass sich die komplette Familie nach der Beerdigung in dem Haus meiner Mutter zusammenfanden. Ich wusste nicht so recht, warum ich mitging, aber ich tat es einfach. Es gab viel zu bereden und die Stimmung war nachvollziehbarer Weise sehr angespannt. Da war komischerweise ich derjenige, der die Situation etwas angenehmer gestalten wollte. Vielleicht waren das erste Anzeichen darauf, dass ich mich versöhnen wollte. Mir fiel ein, dass ich das Familienalbum ewig nicht gesehen hatte. Also überwand ich ich mich und fragte meine Mutter, ob wir uns es nicht vielleicht gemeinsam ansehen wollten. Sie schaute mich mit ihren traurigen Augen an und holte das Album, ohne ein weiteres Wort zu verlieren. Meine Schwester und mein Onkel setzten sich zu uns dazu und wir blätterten das Album durch. Ich sah Bilder von glücklichen Menschen und konnte gar nicht glauben, dass dies unsere Familie war. Dann fiel mir ein Bild auf, dass ich seit Ewigkeiten nicht gesehen hatte. Es war das Einzige Bild auf dem mein leiblicher Vater zu sehen war.

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