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Die Geschichte eines Kammerjägers

Warnung vor Creepypasta

ACHTUNG: VERSTÖRENDER INHALT

Bitte beachten Sie, dass es sich bei dem folgenden Text um eine Creepypasta handelt, die verstörende Themen beinhalten kann, wie zum Beispiel Gewalt, Sexualisierung, Drogenkonsum, etc. Creepypastas sind fiktive Geschichten, die oft dazu gedacht sind, Angst oder Unbehagen zu erzeugen. Wir empfehlen Ihnen, diesen Text nicht zu lesen, wenn Sie sich davon traumatisiert oder belästigt fühlen könnten.

Folgendes stammt nicht wirklich von mir, es ist eine Sammlung von Emails die mir ein Freund, ein Kammerjäger, zugeschickt hat. Ich weiß nicht richtig was ich damit anfangen soll, ich denke mal das alles sollte wohl nur ein Scherz sein und teile das deshalb mit euch. Die obligatorische Grußformel zum Anfang der Mails habe ich weg gelassen, weil dort mein Name genannt wurde.

Email vom 22.06.

„Hey, wie geht es dir? Hoffe die Familie ist gesund. Tina fragt schon immer wann wir uns mal wieder treffen können, aber ich weiß ja das du auch viel um die Ohren hast. Mir geht es nicht viel anders, es scheint als hätte das Ungeziefer Hochsaison. Nun, schlecht für die Leute und gut für mich. Der Jahresurlaub muss ja auch bezahlt werden, im August geht es nach Spanien.

Ich habe auch gar nicht so viel Zeit, muss mich gleich noch mit ein paar Anzugträger herum schlagen die bei der Stadt arbeiten. Irgendein Großauftrag aber worum es genau geht weiß ich auch nicht. Werde ich heute alles erfahren. Na mal sehen ob es sich lohnt.

Gruß, Michael

Email vom 24.06

Hey, das freut mich aber das es euch so gut geht. Ich habe den Auftrag übrigens bekommen. War ein komisches Treffen, der Bürgermeister persönlich empfing mich und ich musste eine Verschwiegenheitsklausel unterschreiben. Ich dürfte dir das alles also gar nicht erzählen, aber das alles ist wahrscheinlich nur der übliche Quark. Der Auftrag ist auch ein bisschen seltsam, ich soll in der Kanalisation auf die Jagd gehen. Wird wohl nur ein Tropfen auf den heißen Stein sein, aber die Bezahlung ist gut also frage ich nicht nach. Naja, morgen geht es los, ich melde mich dann wieder wenn ich Zeit habe.

Gruß, Michael

Email vom 25.06

Da bin ich schon wieder, ich muss dir berichten wie der heutige Tag war. Ich musste da in voller Kampfausrüstung antreten, Atemschutzmaske, Schutzanzug und das stärkste Gift was ich habe. Ich dachte dass alles wäre ein wenig zu viel um nur ein paar Ratten oder so was zu erlegen, aber jetzt kommt der Hammer. Ich soll da unten gar nichts umbringen, sondern nach Kadavern suchen und Tieren die sich komisch verhalten. Stell dir das vor, ich glaube langsam der ganze Auftrag ist nur wieder die übliche Verschwendung von Steuergeldern damit das Budget aufgebraucht wird. Naja, mich soll es nicht stören. Ich habe genug an Vater Staat gezahlt, kann der mir ruhig mal was zurück geben. Nun, Kadaver habe ich nicht gefunden, genauer gesagt habe ich überhaupt nichts gefunden.

Gruß, Michael

Email vom 01.07

Okay, ich muss dir wieder schreiben. Langsam wird die Sache seltsam. Ich habe heute tatsächlich Kadaver gefunden, massenweise tote Katzen. Alle auf einen  mehreren, kleinen Haufen so als hätten sie sich alle zum sterben da hin begeben. Sie waren komplett abgenagt nur noch die Skelette waren übrig, ich schätze mal das war ein Festessen für die Ratten. Aber da gab es noch zwei Punkte. Erstens waren es Hauskatzen, ich habe das an den Halsbändern erkannt. Also keine Straßenstreuner sondern richtige Rassetiere. Wieso kommen die da runter? Und ich sagte ja dass es ein Festessen für die Ratten war, aber ich hatte dir ja schon geschrieben dass ich da unten überhaupt nichts gefunden habe. Und damit meine ich überhaupt nichts, nicht eine Ratte und ich kann dir versichern das dies keineswegs normal ist. Naja, ich muss dann auch schon wieder aufhören. Tina hat das Abendessen fertig. Ich halte dich auf dem Laufenden.

Gruß, Michael

Hier muss ich kurz einschieben das ich bei den folgenden Emails nicht vergessen habe die Abschiedsformel mit einzufügen, sie fehlte in den folgenden Emails einfach, genau wie ein Anfangsgruß. Es waren nur noch blanke Informationen.

Email vom 03.07

Das heute… das kann ich nicht beschreiben. Ich durchstreifte die Kanalisation und fand tatsächlich ein Rudel Katzen. Aber wie sie sich benahmen… sie liefen in einer gerade Reihe wie marschierende Soldaten und schienen mich gar nicht wahr zu nehmen. Ich folgte ihnen also, das ganze war ziemlich unheimlich. Aber dann krochen sie durch ein enges Loch und ich konnten ihnen nicht weiter folgen. Mist, ich hätte zu gerne gesehen wo sie hin gehen.

Email vom 12.07

Es tut mir leid, es waren ein paar Tage aber ich war beschäftigt. Was da passiert ist… ich meine ich habe echt Probleme das aufzuschreiben. Ich hatte ja schon gesagt das es da unten keine Ratten mehr gibt, das heißt das ist nicht ganz richtig. Heute habe ich wieder welche gefunden, aber nur tot. Und sie lagen wieder auf mehreren, kleinen Haufen, so wie die Katzen die ich vor einigen Tagen gefunden habe. Was ist da unten bloß los?

Email vom 15.07.

Das alles ist furchtbar. Ich weiß nicht wem ich das außer dir erzählen kann. Tina würde total ausrasten, wenn sie es wüsste und ich hatte wirklich Probleme damit ihr heute vorzutäuschen das ich einen ganz normalen Tag hatte.

Ich weiß jetzt was da unten ist. Ich mach mir solche Vorwürfe, ich hätte das alles verhindern können aber ich war zu stolz, zu neugierig. Ich fand heute wieder so eine Katzenkolonne, aber zwischen ihnen lief ein Kind, ein kleines Mädchen von vielleicht 6 oder 7 Jahren. Sie trug noch ihren Schulranzen und ihre rosa Schuhe, diese Schuhe ich weiß nicht wieso ich sie nicht vergessen kann.

Ich sprach sie an, fragte sie was sie dort unten macht, aber sie ignorierte mich einfach, sie war vollständig weg getreten. Ich hätte sie schnappen müssen, sie da raus tragen aber statt dessen wollte ich unbedingt wissen wo sie hin geht. Ich dachte mir es kann ja nicht schaden ihr ein wenig zu folgen, im Notfall konnte ich ja immer noch eingreifen und vielleicht würde ich so das Rätsel lösen können. Gut eine Stunde liefen wir durch die Kanalisation und immer mehr Tiere schlossen sich der Kolonne an. Wieder Katzen, aber auch Hunde waren dabei. Und das kleine Mädchen, dieses Mädchen. Ich, ich weiß nicht was ich sagen soll ich bin ein Monster weil ich es nicht verhindert habe.

Nach einer Weile kamen wir in einen Gang und dort… dort sah ich es. Es waren große, sich bewegende Haufen voller Würmer. Die Massen wanden sich und jeder Haufen war mindestens zwei Meter groß. Die vorne laufenden Tiere sprangen in je einen der Haufen und versanken innerhalb einer Sekunde, während der Rest einfach nur da stand und wartete.

Und das Mädchen… es sprang ebenfalls in einen dieser Haufen und auch sie war sofort nicht mehr zu sehen. Ich berappelte mich, rannte zu dem Haufen und steckte meine Arme herein um sie heraus zu ziehen. Aber die Würmer… sie bissen sich einfach durch meinen Anzug. Der Schmerz war unbeschreiblich und ich Feigling habe einfach die Arme wieder raus gezogen. Ich schüttelte die Biester ab, die sich bereits in meinem Fleisch vergraben hatten, sie hatten innerhalb von Sekunden tiefe Wunden gerissen. Wut und Hass überkam mich und ich entleerte meinen gesamten Giftvorrat auf diese Monster. Verdammt, es war mir sogar egal das ich dabei das Kind schädigen würde, ich wusste das ich sie da raus holen musste, egal wie. Lungenschäden und Verätzungen kann man behandeln, dachte ich mir.

Diese… Dinger lösten ihre Formation und krochen davon, einige von ihnen blieben tot zurück aber die große Masse entkam mir. Aber von dem Mädchen war nur noch Blut und Knochen übrig, das Fleisch war komplett abgenagt, ich kam zu spät.

Auch die Katzen welche in die Haufen gesprungen waren, waren in diesem Zustand. Die restlichen Tiere schienen wieder zur Besinnung zu kommen, sie stoben verängstigt in alle Richtungen davon. Ich erwischte noch einen der Würmer lebend, welcher auf dem Boden kroch und packte in vorsichtig in Glas das ich mitgebracht hatte-

Ich weiß ich hätte die ganze Sache sofort melden sollen aber was hätte ich denn sagen sollen? Das Katzen und ein kleines Mädchen bereitwillig in einen Haufen Würmer gesprungen waren und dann gefressen wurden?

Ich werde dieses Vieh untersuchen und heraus finden was da los ist. Und dann werde ich dafür sorgen das da unten ein Großeinsatz statt findet und diese Monster ausgelöscht werden.

Email vom 19.06.

Sie wussten es, kannst du dir das vorstellen? SIE WUSSTEN ES! Anders ist es nicht zu erklären. Ich habe diesen Wurm untersucht, er hatte messerscharfe Zähne. Irgendeine Mutation, aber das ist nicht das Erschreckende.

Ich öffnete das Glas und dann… ich habe dir doch am Anfang erzählt das ich den ganzen Auftrag mit Atemmaske durchführen musste. Ich dachte das lag daran weil ich mit starkem Gift bewaffnet war, aber das war nur ein kleiner Teil der Wahrheit.

Als ich das Glas ohne Atemmaske öffnete… der Wurm wand sich und plötzlich lag so ein eigenartiger Geruch in der Luft, irgendein Pheromon was der Wurm wohl aussandte. Und ich hatte das Bedürfnis, ja dem inneren Zwang meine Hand in das Glas zu stecken. Weißt du wie viel Überwindung es mich kostete dagegen anzukämpfen? Und das war nur der Lockstoff eines Wurmes, wären es mehrere gewesen hätte ich wohl nicht dagegen ankämpfen können. Mit letzter Kraft verschloss ich das Glas wieder, obwohl sich alles in mir dagegen sträubte. Ich wollte nur meine Hand zu diesem Ding stecken

Nachdem ich es geschafft hatte, verbrannte ich das unsägliche Monster und mir wurde alles klar. Diese Dinger sind der perfekte Jäger, sie jagen nicht ihrer Beute nach, nein sie locken sie an. Ihr Pheromon muss erst die Kanalisation erfüllt haben und je weiter sie sich vermehrten umso stärker muss ihr Lockstoff geworden sein und schließlich an die Oberfläche gedrungen. Und wer es einatmet wird willenlos, begibt sich ohne zu zögern direkt zu ihnen. Verstehst du es? Zunächst die Katzen und die Hunde aber es gab schon mindestens ein menschliches Opfer. Wir müssen etwas dagegen tun, sonst steigen wir bald alle zu ihnen herab um uns fressen zu lassen. Erst die Kinder und dann wir.

Ich rief sofort bei der Stadtverwaltung an, lies mich zum Bürgermeister durchstellen und schilderte ihm alles. Und was tat er? Kein Zeichen der Überraschung, er sagte mir einfach das ich ruhig bleiben soll und sich alles finden würde. Mein Auftrag wäre erfüllt und ich würde einen dicken Bonus bekommen, sollte aber an die Verschwiegenheitsklausel denken die ich unterschrieben habe. DIE WOLLEN DAS VERTUSCHEN, IST DIR DAS KLAR? Wer weiß, vielleicht haben sie selbst ihre Hand im Spiel, irgendeine Züchtung die aus einem Labor entkommen ist oder was weiß ich denn. Jedenfalls werde ich das alles nicht einfach so abtun. Ich sagte ihm dass ich das alles nicht so hinnehmen werde, das ich damit an die Öffentlichkeit bringen werde. Er versprach sofort jemanden zu schicken der mit mir über alles reden würde, wahrscheinlich werden sie noch mal versuchen mich zu bestechen. Aber ich werde das nicht hinnehmen, so viel Geld können die mir gar nicht bieten. Ich werde ihnen die Pistole auf die Brust setzen, entweder sie machen das öffentlich oder ich wende mich an die Presse. Die werden schon sehen das man mich nicht zum schweigen bringen kann.

Das ist die letzte Email die ich von ihm bekommen habe. Seitdem habe ich ihn nicht mehr erreicht, seine Frau auch nicht mehr. Ich schätze mal das ist einer seiner makaberen Streiche, vermutlich darauf beruhend dass meine Katze vor ein paar Wochen verschwunden ist, und er hat darum diese komische Geschichte aufgebaut, weil er sich für sehr humorvoll hält. Wahrscheinlich sind die beiden einfach nur in etwas früher in ihren Spanienurlaub gefahren. In ein paar Tagen oder Wochen werden sie zurückkehren und mir erklären dass dies alles nur ein großer Gag war. Nun, bis dahin werde ich die ganze Sache einfach mal hier veröffentlichen. Nur eine Sache frage ich mich: Woher weiß er das meine Katze verschwunden ist, ich habe es ihm nicht erzählt?

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