KreaturenLangePsychologischer HorrorTod
Der Gesang von Sirenen
ACHTUNG: VERSTÖRENDER INHALT
Bitte beachten Sie, dass es sich bei dem folgenden Text um eine Creepypasta handelt, die verstörende Themen beinhalten kann, wie zum Beispiel Gewalt, Sexualisierung, Drogenkonsum, etc. Creepypastas sind fiktive Geschichten, die oft dazu gedacht sind, Angst oder Unbehagen zu erzeugen. Wir empfehlen Ihnen, diesen Text nicht zu lesen, wenn Sie sich davon traumatisiert oder belästigt fühlen könnten.
Wellen kräuseln sich sanft auf der beinahe glasklaren Oberfläche des Wassers. Gelangweilt begutachte ich das verzehrte Spiegelbild meines Gesichtes, das sich langsam wieder zusammensetzt. Meine Finger tippen in einem undeutlichen Rhythmus gegen die Kanuhülle, scheinbar das einzige, vernehmbare Geräusch, gedämpft vom aufziehenden Nebel um mich herum. Plötzlich erklingt das vertraute Sirren der drehenden Spule, gefolgt von einem dumpfen Platschen.
Mit einem Seufzen sehe ich zu meiner Schwester auf, die konzentriert die nahezu unsichtbare Schnur der Angel mit ihrem Blick verfolgt.
»Ich glaube, du wirst da nichts mehr fangen.«, versuche ich ihr verzweifelt einzureden.
Eifrig kurbelt sie die Schnur wieder ein.
»Geduld. Ich kanns schon spüren. Gleich wird was anbeißen. Wirst‘ schon sehen.«
Ich rolle meine Augen, während ich mich zurücklehne und meinen Blick desinteressiert über den Horizont schweifen lasse. Dicke Nebelschwaden ziehen sich gespenstisch, fast lebendig, über den See. Das nächste Ufer gleicht nur noch einem schwarzen Splitter, der hinter den zunehmenden Ebenen aus Grau langsam verschwindet.
Die Aussicht sollte leer wirken, nur von den fernen, lose gekritzelten Umrissen der Bäume getragen. Dennoch kommt es mir vor, als hätte das Wetter nichts von der Umgebung genommen. Selbst wenn der Schnee sich lichten und der Nebel sich heben würde, hätte ich erwartet, diese bis auf die Knochen verdorrten Wälder unverändert monoton zu erblicken.
»Ich will dich wirklich nicht bedrängen, aber wir sollten uns auf den Weg machen. Ich habe keine Lust, bei dieser Kälte herumzuirren. Es wird bereits dunkel.«, warne ich meine Schwester, die wahrscheinlich sowieso nicht zuhört.
Irgendeine verrückte Entschlossenheit, wenn nicht sogar Sturheit, treibt Sarah dazu, den Köder in diese weiße Leere immer und immer wieder auszuwerfen. Ich kann dabei nicht sagen, ob ich sie für ihren Starrsinn bewundern oder verfluchen soll.
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