ACHTUNG: VERSTÖRENDER INHALT
Bitte beachten Sie, dass es sich bei dem folgenden Text um eine Creepypasta handelt, die verstörende Themen beinhalten kann, wie zum Beispiel Gewalt, Sexualisierung, Drogenkonsum, etc. Creepypastas sind fiktive Geschichten, die oft dazu gedacht sind, Angst oder Unbehagen zu erzeugen. Wir empfehlen Ihnen, diesen Text nicht zu lesen, wenn Sie sich davon traumatisiert oder belästigt fühlen könnten.
In der Kleinstadt Ansville, im Westen Amerikas, war es schon immer sehr ruhig und friedlich. Die Bewohner waren über ihr kleines gepflegtes Städtchen sehr glücklich und es herrschte in der Stadt stets eine fröhliche Grundstimmung. Rafael, ein Informatiker aus Ansville mochte seine Heimatstadt.
Klar, sie war nicht sonderlich aufregend oder besonders, aber sie war schön und es war seine Geburtsstadt. Dort lebte er sein ganzes Leben schon. Er konnte sich keinen anderen Ort wie diesen, als seinen Wohnort vorstellen. Alles ging von selbst in dieser Stadt. Wie ein Uhrwerk, das schon Jahrzehnte harmonisch lief. Die Mülltonnen wurden immer zu den richtigen Tagen und Zeiten abgeholt, jeder war zuverlässig hier, vorrangig die Post. Ja, auf die konnte sich jeder hundertprozentig verlassen. Die Pakete kamen immer richtig, die Postboten waren offen und freundlich und es könnte nicht besser laufen.
Eines schönen Morgens spazierte Rafael durch die Straßen von Ansville, grüßte freundlich die Menschen, die in ihren kleinen Vorgärten arbeiteten und er war zufrieden. Wie jeden Morgen vor der Arbeit tat er diesen Spaziergang und sah zu dieser Zeit auch immer die gelben Postautos. Doch als er auf dem Heimweg nach dem gelben Auto am Straßenrand Ausschau hielt, erblickte er keines. Stattdessen sah er einen schwarzen Bus an der Straße parken. Ein Mann in grau-grün gestreifter Uniform ging gerade zu seinem Nachbarn und steckte einen Brief in den Briefkasten. Dieses Bild verwunderte Rafael sehr. Das war doch nicht der übliche Postwagen? Also welche Post war das? Was war mit seiner alten Post geschehen? War das ihr neues Design? Rafael war wirklich unsicher.
Er entschloss sich seinen Spaziergang zu beenden, um zu Hause nachzusehen, was der geheimnisvolle Lieferdienst bei ihm abgegeben hatte. Als Rafael in seinem Briefkasten nachsah, war ein einzelner Brief darin. Er öffnete ihn und las: „Hallo, lieber neuer Kunde, wir sind Future Post, ihr neuer Post und Lieferdienst, als Willkommensgeschenk liegt dem Brief ein Bestellgutschein über 20 Dollar bei.“
„Hallo Rafael! Das ist ja eine schöne Überraschung, dass du mich besuchen kommst! Was gibt es denn?“, begrüßte Jason seinen Freund sehr freudig.
„Du, Jason, ich habe vorhin da etwas beobachtet, was mir sehr seltsam vorkommt. Hast du heute früh auch den schwarzen, großen Wagen gesehen? Scheint, als ob wir einen neuen Postdienst hätten, aber ich habe darüber nichts gehört oder gelesen, deshalb wollte ich zu dir kommen“, schnaufte Rafael etwas panisch.
„Ah, ich dachte mir schon, dass du deswegen vorbeischaust. Ja, ich habe es bemerkt und musste dabei sofort an dich denken, dass dir das bestimmt auch aufgefallen ist. Ich weiß von nichts und dachte mir nur, wo ist denn die alte Post hin? Hatten die keine Lust mehr?“, sprach Jason mit fragendem Ton in der Stimme.
„Was schlägst du nun vor?“, fragte Rafael.
„Hmm. Warten wir doch einfach bis morgen ab und dann fragen wir, wenn morgen die neue Post wieder da war, ob es der Nachbarschaft anderen auch so geht“, schlug Jason vor.
„Das klingt nach einer sehr vernünftigen Idee, Jason. Ich wusste, dass ich mich auf dich verlassen kann“, sprach Rafael etwas erleichtert und machte sich auf den Heimweg. Er beschloss, wie Jason es vorgeschlagen hatte, auf den nächsten Tag zu warten. Vielleicht waren seine Bedenken nur Einbildung.
Am nächsten Morgen, Rafael war schon lange wach, hörte er plötzlich ein Motorgeräusch. Er stürmte sofort nach draußen und sah, wie der Paketbote, zu seiner Nachbarin Mrs. Flynn ging und ihr ein Päckchen überreichte. Er beschloss zu der netten Dame zu gehen und sie zu der Sache zu befragen.
Der wirkte jedoch auch nicht sonderlich glücklich. „Jason, was ist passiert? Du siehst gar nicht gut aus!“, schnaufte Rafael besorgt.
Rafael starrte seinen Freund ungläubig an. „Ist das dein Ernst?“, fragte er ängstlich und er war sich sicher, dass er die Antwort bereits kannte.
„Natürlich. Darüber würde ich keine Scherze machen. Aber das ist alles so seltsam. Ist das zum Schluss eine Art Sekte?“, fragte Jason besorgt.
„Ich weiß es nicht, Jason, doch wir beide werden das herausfinden. Ich schlage vor, wir machen uns schlau, wo die Firma ihren Sitz hat. Vielleicht kommt sie ja von außerhalb und will hier erst mal Werbung machen. Dann schleichen wir uns da rein und beobachten, was da wirklich vor sich geht. Ich würde mich sogar freuen, wenn wir uns irren würden, dann könnten wir erleichtert nach Hause gehen und die ganze Sache vergessen“, sprach Rafael mit Hoffnung in der Stimme.
„Vernünftiger Vorschlag. Wir treffen uns morgen ganz früh. Bevor sie hier die Post ausliefern. Damit wir den Vorgang beobachten können!“, sagte Jason bestimmt. „Gut, so machen wir es. Ich finde bis dahin heraus, wo Future Post ihren Sitz hat“, antwortete Rafael. Die beiden verabschiedeten sich voneinander und taten in der Nacht kein Auge zu.
Vor allem Rafael beschäftigte der Postdienst so sehr, dass es der einzige Gedanke war, an den er noch denken konnte. Werden alle anderen verrückt oder wurde er langsam wahnsinnig? Doch was war los mit diesem mysteriösen Dienst, der aus dem Nichts kam und sich keiner darüber wunderte? Morgen würde er es herausfinden und es würde sich aufklären. Er hatte ein gutes Gefühl bei der Sache.
„Ich weiß es nicht. Aber wir werden es nun herausfinden. Lass uns sofort hinfahren. Ich möchte die Sache so schnell wie möglich erledigt haben.“
Die beiden stiegen in Jasons Auto und fuhren aus dem Wohnviertel von Ansville und fuhren in Richtung des kleinen Industriegebietes der Stadt. Es war eine Ecke in denen drei größere Firmen ihren Sitz hatten und nun war Future Post eine davon. Nach etwa zehnminütiger Fahrt waren die beiden an dem Gebäude angekommen.
Es wirkte wie ein einziger Klotz, der silbern metallisch glänzte und es besaß große moderne Fenster. Es passte nicht wirklich in das Bild und wirkte auf die beiden fremd und anders. Sie parkten auf dem großen Parkplatz, auf dem einige Autos standen. Manche kannte Rafael. „Thomas aus meiner ehemaligen Klasse arbeitet auch hier. Ich fasse es nicht!“, rief er erschrocken aus. „Es ist so seltsam. Aber mal etwas anderes. Wie sollen wir da rein? Denkst du, wir können da einfach reinspazieren?“, fragte Jason unsicher.
„Ja, wir müssen es riskieren, durchs Dach kommen wir bestimmt nicht weit. Wir schleichen uns einfach rein und verhalten uns unauffällig.
„Vielleicht gibt es ja eine Umkleidekabine, dort könnten wir uns verkleiden“, schlug Rafael vor. „Gute Idee. So machen wir es“, bestätigte Jason und die beiden liefen vorsichtig zum Haupteingang. Als sie ihn betraten, standen sie in einer gigantischen Halle. Die Decken waren sehr hoch, die beiden reckten ihre Köpfe nach oben, um sie zu erkennen.
„Das ist ja unfassbar! Ich glaube, ich habe reichlich genug gesehen. Lass uns lieber umkehren, Jason“, flüsterte Rafael.
„Ja, du hast recht, bevor sie uns entdecken!“, meinte Jason. Die beiden drehten sich herum, da trat Rafael plötzlich auf ein Kabel, das am Boden entlangging. „Meine Maschine hat einen Fehler“, gab ein Mitarbeiter mechanisch von sich. Dann blickte er in Richtung Rafael.
„Eindringlinge! Das sind bestimmt Unwürdige!“, rief er. Rafael blickte Jason erschrocken an. Dieser rannte los. Rafael rannte hinterher, doch er stolperte.
Am nächsten Morgen stand Jason lauernd an seinem Fenster. Er hatte die Polizei gerufen. Die hielten ihn erst für wahnsinnig, doch er sagte ihnen, sie sollten selbst die Firma erkunden. Doch das dauerte. Er zitterte am ganzen Körper. Die Polizei musste sich beeilen.
Sie hatten wohl ihr Personal wieder aufgestockt. Dann spürte Jason einen stechenden Schmerz in seinem Herz, als er den Postboten sah, der nun an seine Türe kam. Es war Rafael. Mit Tränen in den Augen sah er seinen seelenlosen Blick.
Jason wusste nun, dass die Polizei niemals eintreffen würde.
Future Post wusste, dass er einer der letzten Unwürdigen war.
Doch, für wie lange noch?