KreaturenMittelSchockierendes EndeTod

Halloween

Warnung vor Creepypasta

ACHTUNG: VERSTÖRENDER INHALT

Bitte beachten Sie, dass es sich bei dem folgenden Text um eine Creepypasta handelt, die verstörende Themen beinhalten kann, wie zum Beispiel Gewalt, Sexualisierung, Drogenkonsum, etc. Creepypastas sind fiktive Geschichten, die oft dazu gedacht sind, Angst oder Unbehagen zu erzeugen. Wir empfehlen Ihnen, diesen Text nicht zu lesen, wenn Sie sich davon traumatisiert oder belästigt fühlen könnten.

Vorwort: Wirkt immer noch am Besten, wenn man es auch an Halloween liest.

Ding
Dong

„Süßes
oder Saures!“

Klingt
es durch das alte Haus an der Mason Street. Es war Halloween.
Halloween in Amerika. Unter normalen Umständen hätten die Masons
das vielleicht mehr gefeiert. Vielleicht hätten sie eine
aufwendigere Dekoration mit künstlerisch gestalteten Kürbissen,
gruseligen Geistergirlanden und mit ein paar Pappfiguren
veranstaltet. Aber dieses Halloween nicht.

John
wusste nicht direkt, was er falsch gemacht hatte. Vielleicht hatte er
seine Frau Alice zu sehr mit seinem Kinderwunsch bedrängt.
Wahrscheinlich war es das. Alice mochte Kinder schon immer sehr, sie
liebte es auf die Kinder ihrer Großcousine aufzupassen. Aber… sie
wusste nicht ob sie für ein eigenes Baby bereit war.

Auf
jeden Fall ignorierte Alice John nun schon eine ganze Weile. Manchmal
behandelte sie ihn, als wäre er nicht da. John wurde dann oft
wütend. Einmal hatte er das Bild von ihr und ihm auf den Boden
geworfen, so dass der Bilderrahmen in tausend kleine Teile zerbrach.
Er wusste noch, wie sie darauf vollkommen verängstigt vor ihm die
großen Scherben aufgesammelt hatte, mit Tränen in den Augen. In dem
Moment verflog Johns unglaubliche Wut und er empfand nur noch bittere
Schuldgefühle und tiefstes Mitleid. Er wollte sie umarmen, sie
trösten, doch sie drehte sich von ihm weg und verließ den Raum.
Seit dem wurde es nicht besser. Sie wurde immer kälter zu ihm, so
oft er sich auch für sein Temperament entschuldigte. Aber er liebte
sie. Er wollte sie nicht verlassen und er hoffte nur, dass sie immer
noch das Gleiche für ihn empfand.

Während
ihm all diese Gedanken durch den Kopf gingen, starrte er auf die mit
Süßigkeiten gefüllte Plastikschüssel. Sie war wahrscheinlich aus
irgendeinem Billigladen gekauft, doch hatte sie in dieser Situation
etwas Faszinierendes an sich. Er fiel erst aus seiner Starre, als
Alice sich an ihm vorbei drängte um die Schüssel zu greifen. Ihr
blondes Haar roch nach Kokos und war unter einem leicht kitschigen,
aber dennoch irgendwie charmanten Hexenhut versteckt. Er blieb weiter
stehen, doch sein Augenmerk lag nun auf seiner Freundin, die er so
liebte und doch momentan für ihre Kälte so verabscheute.

„Es
tut mir Leid.“, flüsterte er. Keine Reaktion, sie drängte sich
wieder an ihm vorbei, ging zur Tür und begrüßte die Kinder.

Er
folgte ihr, schaute zu, wie sie die Schokoriegel, Bonbons und die
anderen Süßigkeiten an die kleinen „Monster“ verteilte. Sie war
immer ein geduldiger Mensch gewesen. Warum konnte sie nur so gütig
zu den Kindern und nicht zu ihm sein?

Die
Kinder gingen wieder weiter, setzten ihren Streifzug durch die
Nachbarstraßen fort. Alice schaute ihnen noch eine kurze Weile nach
und John legte seine Hand auf ihre Schulter. Als sie das bemerkte
drehte sie sich hastig um, starrte ihn an. Keiner von ihnen sagte
auch nur ein Wort. John blickte noch ein Moment in ihrer meerblauen
Augen, bevor er sie sanft auf ihre mit schwarzem Lippenstift
geschminkten Lippen küsste. Für einen Moment schien es, als ob die
Wärme sie Beide wieder eingeholt hätte, als ob es den ganzen Streit
nie gegeben hätte.

Dann
klingelte es wieder an der Tür.

„Süßes
oder Saures.“, ertönte es gedämpft.

Sie
starrte ihn für einen Moment weiter an. „Kümmere dich nur um die
Kinder.“, seufzte John.

Wieder
öffnete sie dir Tür, wurde von einem kleinen Frankenstein, zwei
Geistern und drei Hexen begrüßt. Die zwei Eltern standen ein paar
Meter weiter weg und redeten miteinander über alltägliche
Elterndinge, wie John wohl annahm.

Die
nächste Stunde verlief recht gut im Vergleich zu den letzten Tagen.
Alice und John schauten zusammen einen Film. Nichts Spektakuläres,
ein typischer Halloweenfilm nun mal, der eine komische Mischung aus
Komödie, Horror und Liebesgeschichte darstellte.

Als
es zum 5ten Mal an diesem Abend wieder an der Tür klingelte,
bemerkte John, wie leer die Plastikschüssel inzwischen war. Er
dachte einen Moment lang nach, starrte dann auf den Abspann des Films
und entschied sich dann schlussendlich aufzustehen und noch ein paar
neue Süßigkeiten zu besorgen.

„Ich
werde noch mal einkaufen gehen.“, rief er, nachdem er sich den
Schal um den Hals gehangen hatte.

Die
Tage waren herbstlich, abends wurde es immer kühler. Inzwischen war
es 19 Uhr, es werden sicher noch ein paar Kinder vorbei kommen, da
war er sich sicher.

Als
er das Haus verließ wurde er zu allererst von einem kalten Wind
begrüßt. Er fragte sich, wie die Eltern ihre Kinder bei diesem
Wetter draußen rumrennen lassen konnten. Aber wahrscheinlich war der
Heißhunger, der Kinder, auf Süßes einfach zu groß, um ihn in
Schach zu halten. Wie auch immer, der Supermarkt war nur ein paar
Straßen weit entfernt, so entschied John zu laufen. Als er sich
gerade umdrehen wollte, um in die Lackerstreet abzubiegen, bemerkte
er etwas. Es war eigentlich nichts weiter, nur eine beunruhigende
Idee. Ein Schatten, den er glaubte aus dem Augenwinkel zu sehen. Doch
als er noch einmal genau hinschaute war die Kreatur weg, so als wäre
sie nie da gewesen.

Irritiert
und in dem Glauben, es wäre reine Einbildung gewesen, setzte er sich
in Bewegung und lief die Straßen entlang. Es hatte etwas Schauriges,
Unheimliches, in der Kälte auf den Straßen zu laufen. Ihm
begegneten auch nicht viele Kinder, nur zwei kleinere Gruppen mit
vielleicht 3 kleinen „Monstern“ aber ansonsten waren die Straßen
menschenleer.

Als
er endlich am alten Supermarkt angekommen war, wo er schon so viele
Jahre eingekauft hatte, musste er stutzen. Der Supermarkt war ein
Familienunternehmen. Nicht sehr groß, aber immer mit genügend
Auswahl, um sich und die Liebsten durchzubringen. Sie schienen sich
auf jeden Fall diesmal etwas mehr Mühe mit der Dekoration gemacht zu
haben. Vielleicht zum Ausgleich, zu der Spärlichkeit seines eigenen
Hauses, schmunzelte er.

Er
trat an die Tür, rüttelte, aber nichts geschah. Er schien schon zu
zu haben.

John
schaute auf die Uhr, stellte fest, dass es inzwischen 10 Uhr war.
Verblüfft von der Tatsache, wie schnell die Zeit verstrich prüfte
er, ob die Uhr auch wirklich richtig eingestellt war. Dabei fiel sein
Blick auf den Glockenturm der stattlichen Kirche. Auch sie zeigte
inzwischen einige Minuten nach 10 an. Langsam wurde John nervös,
doch in dem Moment sah er sie wieder. Diese Gestalt, die aus Schatten
zu bestehen schien. Er sah aus dem Augenwinkel, wie sie hinter dem
Supermarkt hervortrat, auf ihn zu kam. In dem Moment wurde seine
Nervosität zu Panik. Er rannte weg, so schnell er nur konnte. Er
rannte die Straßen entlang, schrie sogar, doch niemand schien ihn zu
hören.

Er
stoppte vor dem Haus, schaute erneut auf die Uhr. Es war 11 Uhr.

„Was
zur Hölle?“, flüsterte er.

In
diesem Moment legte ich meine Hand auf seine Schulter. Ich, die
dunkle, furchterregende Schattengestalt. Er erschrak, drehte sich um
und stolperte augenblicklich zurück. Fiel hin, in das nasse Gras.

Ich
schaute ihn ruhig an. Er war mehr als verwirrt, wahrscheinlich hätte
ich früher eingreifen sollen, als jetzt.

„W-
was willst du von mir?“, winselte John. Er tat mir leid.

„Ganz
ruhig.“, versuchte ich mit meiner tiefen Stimme ihn zu besänftigen,
„Es wird alles Gut John.“

Noch
größere Verwunderung breitete sich in seinem Gesicht aus.

„W-
woher kennst du meinen Namen?“, stotterte er.

„Ich
kenne nicht nur deinen Namen.“, kicherte ich, „Ich weiß alles
über dich, momentan sogar mehr als du selbst.“

„Was
meinst du damit? Was willst du von mir und vor allem: WER BIST DU?“

Ich
senkte meinen Blick, als ich meinen Schädel, der unter einer
schattengleichen Kapuze versteckt war wieder zu seinem Angesicht
strecke, blickt er mir durchdringend in meine leeren Augenhöhlen.

„Ich
meine, dass du tot bist. Du bist heute vor 5 Jahren an einem
Autounfall gestorben. Du hast deine Frau alleine in diesem großen
Haus zurückgelassen und du bist im Jenseits gewesen. Doch jedes Jahr
an Halloween, der Tag, der ironischerweise auch dein Todestag ist,
kommt deine unruhige Seele wieder hier auf Erden und wandelt in
dieser Stadt herum. Du weißt nicht, dass du tot bist. Der Übergang
vom Jenseits zur Menschenwelt hat den lästigen Nebeneffekt,
Erinnerungen zu löschen. Ich habe die Funktion nach dir zu schauen.
Früher oder später, wirst du die Wahrheit erfahren und ich denke es
ist besser, wenn dich dann sofort jemand… nun ja… zurückbringt.“

Sein
Gesicht wurde grünlich, als er aufstand, näher an mich trat. Er
hätte sich wohl am liebsten sofort erbrochen, doch er blieb stark.

„Jemand
der mich zurückbringt?“, fragte er, „Du meinst, du bist…“

„Der
Tod? Ja. Tatsächlich trage ich diesen Namen in dieser Welt.“

Er
blickte mich einige Momente an. Dann bildete sich ein heller Schein
in seinem Gesicht ab. Seine Erinnerungen kamen wieder.

„Schön
dich zu sehen, alter Freund.“, gab er lächelnd zurück, „Ich
habe dir doch keine allzu großen Probleme gemacht?“

Ich
zuckte mit den Schultern. „Mach dir darum keine Sorgen. Bist du
bereit zu gehen?“

Ein
Glockenschlag ertönte. Für uns Tote vergeht die Zeit manchmal
schneller, als für die Lebenden. Die Dimensionen verschoben sich
manchmal auf eine seltsame Art, dass es zu diesem Phänomen kam.

Mit
einem letzten Blick zu seinem alten Haus, nickte er mir zu. „Lass
uns gehen.“, flüsterte er und hielt mir seine Hand hin.

Ich
ergriff sie. Licht hüllte uns augenblicklich ein, verschlang uns und
mit dem letzten Glockenschlag um Punkt 12, waren der Geist und ich
aus der kleinen Stadt verschwunden.

Warum
ich euch das erzähle? Nun, wie ihr wisst ist bald wieder Halloween.
Und an Halloween laufen viele Geister umher, nicht nur die, die an
diesem Tag gestorben sind. Natürlich gibt es auch andere Leute wie
mich, die diese wiederum beschützen, nur…

Alles
was ich sagen will, ist… benehmt euch anständig. Wer weiß,
vielleicht schaut euch der Geist eures verstorbenen Verwandten dabei
zu, wie ihr Gott weiß was anstellt. Aber keine Sorge, sie werden
euch trotzdem lieben, egal was ihr tut. Es sind immer noch Menschen,
wenn auch tote und Lieben liegt in der Natur der Menschheit.

Was
bleibt mir noch zu sagen, außer: Fröhliches Halloween!

() 13:54, 1. Jan. 2015 (UTC)

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