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Halloween auf der Teufelslichtung

Warnung vor Creepypasta

ACHTUNG: VERSTÖRENDER INHALT

Bitte beachten Sie, dass es sich bei dem folgenden Text um eine Creepypasta handelt, die verstörende Themen beinhalten kann, wie zum Beispiel Gewalt, Sexualisierung, Drogenkonsum, etc. Creepypastas sind fiktive Geschichten, die oft dazu gedacht sind, Angst oder Unbehagen zu erzeugen. Wir empfehlen Ihnen, diesen Text nicht zu lesen, wenn Sie sich davon traumatisiert oder belästigt fühlen könnten.

Mein Name ist Vincent und seit meinem 25. Lebensjahr betreiben ich und meine Freunde das Hobby Ghosthunting. Ich habe lange mit mir gehadert, ob ich diese Geschichte veröffentlichen soll oder nicht. Schließlich habe ich mich dazu entschieden, der Welt zu erklären, was am Halloweenabend 2023, also vor genau einem Jahr, Grauenhaftes auf der Teufelslichtung geschehen ist und dass unser Ghosthunter-Team Schuld an all dem Leid, das seither auf der Erde herrscht, ist.

Unser Ghosthunter-Team, bestehend aus Marc, Sarah, Lisa und mir, hat uns für unser Halloween-Spezial einen ganz besonderen und mysteriösen Ort für eine paranormale Untersuchung ausgesucht. Wir waren am Abend des 31. Oktober 2022, dem Halloween-Abend, alle aufgeregt, da wir in einem der geheimnisvollsten Wälder unseres Staates eine paranormale Ermittlung durchführen konnten. Wir hatten in den letzten Jahren schon viele mysteriöse Orte wie geschlossene Gefängnisse, verlassene Waisenhäuser, alte, halb verfallene Fabriken und Friedhöfe sowie andere paranormale Orte besucht, doch die Teufelslichtung stellte all das bisher Erlebte in den Schatten. Dieser geheimnisvolle Ort schien noch mehr als besonders zu sein. Um es einfach auszudrücken: Er ist seit über 120 Jahren die Stätte des Bösen und hatte eine magische Anziehungskraft auf uns vier ausgeübt.

Ich rede von einem abgelegenen Wald und einer Lichtung, tief in den Bergen, die mit einer düsteren Legende behaftet ist.

Bei meiner Recherche stolperte ich über einen Eintrag, der die Lichtung mitten im Wald als die Teufelslichtung beschreibt. Ein Ort, wo sich eine kleine Gruppe von Teufelsanbetern am Halloween-Abend des Jahres 1902, bestehend aus sieben Männern und einer Frau, zusammenfand. Die Luft war kühl, der Nebel kroch schleichend zwischen den Bäumen hindurch, während der Vollmond gespenstisch am Himmel schien. Ein uraltes Ritual wurde an diesem Abend, an dem sich der Schleier zwischen Leben und Tod nur sehr dünn über die Erde legte, vollzogen. Eine Teufelsbeschwörung, die den Fürsten der Finsternis und der Hölle auf die Erde rufen sollte.

In der Mitte der Lichtung stand ein alter Altar aus Stein. Die junge Frau, die dem Teufel als Menschenopfer dienen sollte, lag gefesselt, mit verbundenen Augen und starr vor Angst darauf. Um Sie herum standen die verhüllten Männer in schwarzen Kutten. Sie begannen ihren düsteren Gesang, während das Pentagramm, das Sie vor dem Ritual auf den Erdboden gezeichnet hatten, zu leuchten begann. Der Älteste der Teufelsanbeter trat hervor und sprach düstere und finstere Beschwörungsformeln in einer fremden Sprache. Dabei zog er eine Artarme aus dem Ärmel seiner Kutte, lief dabei eiligen Schrittes auf die junge Frau zu und stach ihr damit direkt in die Brust.

Doch etwas ging bei dieser Beschwörung schief. Als das Opfer sein Leben aushauchte, der letzte Vers gesprochen war, die Gesänge verstummten und das Blut den Waldboden tränkte und darin einsickerte, zuckte das Licht in den Laternen plötzlich auf. Ohne Vorwarnen erschien der Teufels als schattenhafte Gestalt und versuchte die Lichtung zu verlassen. Doch die Baumgrenze hielt ihn auf und er konnte die Lichtung nicht verlassen. Die Sektenmitglieder spürten sofort, dass sie eine Macht entfesselt hatten, die sie selbst nicht kontrollieren konnten und nur auf magische Weise von den Bäumen aufgehalten wurde. Seit diesem Zeitpunkt sollen Menschen, die sich in den abgelegenen Wald wagten und sich der Lichtung näherten, auf seltsame Weise verschwunden sein oder völlig verrückt zurückgekehrt sein. Ebenso besagt die Legende, dass kein Baum an diesem Ort gedeiht und der Teufel in Vollmondnächten auf der Lichtung tanzen soll.

Letztes Jahr, genau an dem Tag, 120 Jahre nach dieser mysteriösen Teufelsbeschwörung, wagten wir uns an die Aufklärung des Mysteriums und versuchen herauszufinden, ob an dieser düsteren Geschichte, die schon so lange in den Köpfen der Menschen herumgeistert, von allen Seiten zu beleuchten.

Ich packte unser Ghosthunter-Equipment in meinen schwarzen Van und stieg gut gelaunt, gut gelaunt ein. Als Erstes holte ich Marc und Lisa ab. Die beiden verstauten ihr Equipment ebenfalls im Kofferraum meines Autos und setzten sich auf die Rückband. Als Letztes holten wir Sarah von Ihrer Arbeitsstelle ab und begaben uns auf den Weg in die Berge. Eine Fahrt von gut 2,5 Stunden stand uns bevor, und so unterhielten wir uns über das, was wir bei unseren R-Recherchen herausgefunden hatten, und was uns dort wohl erwarten würde. Wie bereits erwähnt, hatten wir bereits viele paranormale Orte besucht, aber dieser versprach, etwas ganz Besonderes zu werden.

Marc begann von dem Menschenopfer, das bei dem Ritual geopfert wurde, zu sprechen.

„Hey Leute, ich habe gelesen, dass dem Teufel das Menschenopfer nicht gereicht haben soll und er, um vollständig in diese Welt treten zu können, ein weiteres Menschenopfer benötigen soll?“

Ich drehte mich kurz zu ihm um und grinste hämisch, bevor ich ihm antwortete.

Na zum Glück hat die Lisa dir ja deine Jungfräulichkeit bereits vor 20 Jahren schon genommen. „Somit scheidest du als jungfräuliches Opfer schon mal aus!“

Sarah und Lisa begannen laut zu lachen und Marc bekam einen leicht roten Kopf. Ich wendete den Kopf wieder auf die Fahrbahn und blickte kurz in den Rückspiegel und sah Marc nochmal kurz an.

„Sorry Marc, aber du hast mir gerade eine Steilvorlage geliefert!“, antworte ich ihm. „Aber ja, das habe ich auch gelesen, um deine Frage zu beantworten.“

Wir waren bereits 2 Stunden auf dem Weg und unterhielten uns weiterhin über die bevorstehende PU. Eine Tankstelle taucht in der Ferne auf und wir beschließen, dort kurz anzuhalten und uns mit Kaffee, Energydrinks und Snacks für die Nacht einzudecken. Ebenfalls war es auch die letzte Gelegenheit, um eine Toilette aufzusuchen, bevor wir alle dann buchstäblich unser Geschäft in den Wald machen mussten.

Als wir 30 Minuten später auf einem Parkplatz einbogen und ich das Auto geparkt hatte, stiegen wir aus und ich klatschte in die Hände. „Okay, Leute, lasst uns das Ganze professionell angehen.“ „Wir sind hier, um Beweise zu sammeln und keine Schauergeschichten zu erleben.“

Marc grinste mich breit an. „Ach komm, Vincent.“ “ Es ist Halloween! Ein bisschen Nervenkitzel gehört schon dazu. „Süßes, sonst gibt’s Saures!“, feixte er, während er mir mit seinen Fingern in die Seite meiner Rippen stupste.

„Du bist echt ein Kindskopf.“ Sei froh, da die Kameras noch nicht laufen. Sonst hätte ich deine kindische Ader glatt mal bei YouTube hochgeladen und online gestellt.

Lisa verdrehte die Augen und begann zu sprechen. „Nervenkitzel hin oder her, ich hoffe, wir finden hier wenigstens irgendetwas.“ Ich will nicht wieder eine Nacht damit verbringen, in den Wald zu starren und nichts als Wind- und Wildgeräusche auf unseren Aufnahmen zu haben. Ihr wisst, wie anstrengend es ist, diese Aufnahmen auszuwerten. „Da will ich wesentlich einen kleinen Erfolg haben und eine körperlose Stimme hören können.“

„Du bist immer so pessimistisch“, sagte Sarah, während ihren Rucksack auf den Rücken schnallte. Vielleicht passiert heute ja tatsächlich etwas. „Die Legende hat schon viele Leute angelockt, aber niemand hat es wohl so professionell angegangen wie wir.“

Wir entluden den Van und machten uns beladen wie die Packesel auf den Weg in den Wald hinein.

Der Weg zur Teufelslichtung führte uns durch einen dichten Wald, der in einem goldenen Herbstlicht erstrahlte. Die Blätter fielen von den Bäumen und knirschten unter ihren Stiefeln. Der frische und kühle Herbstwind spielte sanft mit den Blättern in den Wipfeln der Bäume. Es war fast idyllisch, und wir lachte und scherzte miteinander, als wir tiefer in den Wald vordrangen. Wir redeten über vergangene Zeiten, in denen wir selbst noch „Süßes, sonst gibt es Saures“ spielten. Aber wir waren uns alle einig, dass das Haus der alten Mrs. Belcher das unheimlichste Haus war. Wir vermuteten als Kinder immer, dass sie eine Hexe war, die Kinder in ihr Haus lockte, um sie bei lebendigen Laiben zu fressen. Heute lachten wir selbstverständlich darüber, da wir mittlerweile wussten, dass die alte Mrs. Belcher eine verschrobene und einsame Person war, die im Leben einige Verluste erlitten hatte und dadurch den Verstand verlor.

Plötzlich und ohne Vorwarnung blieb Marc stehen. „Wisst ihr, was das Beste an solchen Orten ist?“ „Fragte Marc und drehte sich zu uns um.“

„Dass du endlich mal deine überteuerte Kameraausrüstung nutzen kannst?“ „Spottete Lisa in einem ironischen Tonfall.“

„Nein, dass sie so isoliert sind.“ Keine neugierigen Touristen, keine Ablenkungen. „Nur wir und die Geister“, antwortet Marc zurück.

„Und der Teufel“, fügte Sarah mit gespieltem Grusel in ihrer Stimme hinzu.

„Stimmt, den habe ich ja glatt vergessen!“, feixte Marc scherzhaft zurück.

„Aber was, wenn an der Legende wirklich was dran ist und wir dem Teufel persönlich gegenüberstehen?“ Denkt daran: Heute ist die Nacht der Nächte, die Nacht, in der der Schleier zwischen den Welten dünner als sonst ist. „So gesehen nur hauchdünn“, fiel Lisa Marc nun ins Wort.

Ich lachte nur und schüttelte meinen Kopf dabei. „Hört auf, euch selbst verrückt zu machen.“ Wir sind hier, um paranormale Phänomene zu dokumentieren, nicht, um übernatürliche Horrorszenarien heraufzubeschwören. „Bewahrt bitte einen kühlen Kopf.“

Je weiter wir in den Wald gingen, desto dichter wurde der dieser. Die Szenerie änderte sich und die dicken Baumstämme wirkten alt und knorrig. Der Weg wurde steiniger und schwieriger zu passieren. Die Luft wurde buchstäblich von einem auf den anderen Moment plötzlich kühler und eine seltsame, fast greifbare Stille legte sich über unsere Gruppe.

Ist euch auch aufgefallen, dass keine Tiere mehr zu hören sind? “ fragte Lisa leise. Sie blieb stehen und lauschte mit einer Hand hinter dem Ohr in den Wald hinein.

„Stimmt, jetzt, wo du es sagst, fällt es mir auch auf!“, antworte Marc. „Vielleicht liegt es an der Jahreszeit“, antwortete ich darauf, klang jedoch selbst nicht überzeugt von meiner Theorie. Marc zuckte mit den Schultern. „Oder Sie spüren, dass wir uns der Lichtung nähern.“ Tiere haben ein Gespür für solche Dinge und halten sich von Orten und Personen eben fern.

Als wir nach der nächsten Weggabelung schließlich die Teufelslichtung erreichten, war der Kontrast zur übrigen Umgebung erschreckend und atemraubend. Während der Wald hinter uns noch von goldenen und roten Blättern bedeckt war, schien die Lichtung tot zu sein. Die Bäume, die um die Lichtung standen, waren dürr, ihre Äste verkrüppelt und schwarz wie Kohle. Sie wirkten wie verbrannt. Kein einziges Blatt hing an den Ästen, und der Boden war trocken und rissig, obwohl es nachweislich durch meine Recherche in den letzten Tagen dort geregnet hatte.

„Das ist… unheimlich“, murmelte Sarah und hielt sich unwillkürlich ihre Unterarme über ihre Brust und hielt sich dabei die Hände an die Oberarme, als ihr ein kalter Schauer über den Rücken lief. Ihr Atem war in der Kälte sichtbar.

„Perfekt für unsere Aufnahmen“, sagte Marc begeistert und begann sofort, seinen Koffer abzustellen, in dem er seine Kamera verstaute. Er ließ sich keine Sekunde Zeit und begann selbst aufzubauen. „Wir sollten so viele Winkel wie möglich abdecken.“ sagte er nebenbei und schraubte seine Kamera auf das Stativ.

Ich nickte ihm ein „Ja“ als Antwort zu. „Lasst uns das Equipment aufstellen.“ “ Ich will, dass alle Ecken der Lichtung abgedeckt sind. Wir sollten auch die Thermalkameras und Bewegungsmelder aufstellen. „Ich möchte, dass wir so viel Material bekommen, wie wir nur können!“, sagte ich zu den 3. „Lisa!“ Kannst du mir bitte die Batterien aus meinem Rucksack geben? „, bat ich sie. Ich will noch schnell die Batterien in der Kinect wechseln. „Das habe ich leider nicht mehr geschafft.“ Lisa griff in meinen Rucksack, holte die Batterien heraus und gab sie mir. Ein Knacken war hinter uns zu hören. Wir schreckten alle sofort zusammen und drehten unsere Köpfe in die Richtung, aus der das Knacken herkam.

Doch wir konnten nicht erkennen, wer oder was das Knacken ausgelöst haben könnte. Gänsehaut bildete sich auf meinem gesamten Körper. Wir widmeten uns weiter dem Aufbau unserer Gerätschaften und ich gestehe, ich hatte dabei ein leicht flaues Gefühl in meiner Magengegend.

Während wir begannen, unsere Ausrüstung auf und am Rand der Teufelsrichtung zu verteilen, fiel plötzlich eine Kamera von Lisas Stativ. Das Geräusch, das die Kamera verursacht, als sie auf dem Boden aufschlug, konnte ich sogar am Rand der Lichtung hören. Erschrocken schaute ich Richtung Lisa und sie schaute überrascht auf den Boden und hob die Kamera wieder auf. Ich lief eilig zu Ihr und fragte, was passiert sei. Sie schaute noch immer etwas verwirrt aus und sagte: „Das war seltsam.“ „Ich bin mir zu 100 % sicher, dass sie fest auf dem Stativ verschraubt war.“

Ich konnte sehen, wie sich Gänsehaut in Ihrem Gesicht und im Nacken bildete.

Tom kam ebenfalls zu mir und Lisa herübergerannt und meinte dabei: Der Boden ist uneben. Wahrscheinlich ist sie einfach nur umgekippt. Ich fiel ihm ins Wort. „Hat denn jemand seine Kamera schon an gehabt?“ “ “ “ “ “ “ “ Eventuell ist ja darauf, was zu sehen. Lisa blickte sich um und suchte nach Sarah. Diese stand am anderen Ende der Lichtung mit dem Rücken zu uns gedreht und war damit beschäftigt, Ihre Kamera aufzubauen. Sie hatte von dem Ganzen nichts mitbekommen. Selbst nicht, dass wir zu dritt da standen und überlegten, was die Kamera von Lisa vom Stativ hätte lösen können. Ich lief zu ihr und erzählte ihr, was geschehen ist. Etwas verwirrt schaute sie mich an. Sie beendete eilig Ihren Aufbau, schaltete ihre Kamera an und ging mit mir zurück zu den anderen beiden.

Als wir bei Lisa und Marc ankamen, wiederholte ich meine Frage. „Hat jemand von euch schon seine Kamera an gehabt, als das mit Lisas Kamera passiert ist?“ “ Marc schüttelte den Kopf und Lisa tat es ihm gleich. Sarah bekräftigte nochmal, dass sie mit dem Rücken zu uns gestanden habe und von allem nichts mitbekommen hatte. „Vincent, du warst ja eben dabei, als ich meine Kamera angeschaltet habe.“

Plötzlich fiel mir etwas ein. „Marc, du hast doch ständig deine Go Pro an deinem Rucksack angeschaltet.“ Lief die schon, seit wir das Auto verlassen haben?, fragte ich ihn und schaute ihn dabei hoffnungsvoll an. Er überlegte kurz und antwortete mir. Ja, stimmt, die lief, seit wir in den Wald hinein sind. Moment, Ich hole Sie sofort. Marc rannte los und holte seinen kompletten Rucksack.

Als er wieder bei uns ankam, holte er sein Tablet aus dem Rucksack heraus, öffnete das Speicherkartenfach der Action-Cam, holte die Speicherkarte hinaus und steckte sie in das Tablet. Wir standen alle wie gebannt um das Tablet in Marcs Händen herum und warteten darauf, dass er das Video startete. Als das Video endlich lief, schob er den Regler der Videowiedergabe. Eilig vor und versuchte den Zeitpunkt zu erwischen, an dem die Kamera vom Stativ gefallen war.

Zwar konnten wir sehen, wie Lisa die Kamera auf das Stativ stellte, doch leider verdeckte in der anschließenden Sequenz ein Insekt, das sich auf der Linse niedergelassen hatte, den Blick auf das Geschehene. Man konnte nur hören, wie die Kamera zu Boden fiel. Marc schob den Regler eine weitere Minute vor und man sah wieder die Teufelslichtung und mich, wie ich auf Lisa zulief. Also leider kein Beweis für übernatürliche Phänomene. Es sei denn, man würde das Landen des Insektes als vom Teufel selbst befohlen ansehen.

Wir trennten uns erneut, um unser Equipment fertig aufzubauen und zu verteilen. Mittlerweile waren die Sonnen auch bereits am Untergehen und die Dämmerung setzte ein. Ca. 30 Minuten später verschwand die Sonne vollends und die Nacht legte sich über die Lichtung. Der Mond ging auf und tauchte alles in ein gespenstisches Licht. Wir schalteten unsere Taschenlampen ein und begannen mit unserer Untersuchung. Lisa und ich trennten uns von den anderen beiden und gingen zur Stelle, wo einst der Legende nach der Steinaltar gestanden haben soll. Doch das Einzige, was dort stand bzw. lag, war ein großer Stein, der einem Altar nicht mal ansatzweise hätte ähneln können.

Lisa nahm die Spiritbox, Kopfhörer und eine Schlafmaske aus ihrem Rucksack. „Beginnen wir mit der Estes‘ Methode.“ „Hast du dir deine Fragen notiert?“, fragte sie mich und ich nickte ihr ein „Ja“ zu. Lisa schaltete die Spiritbox ein, zog sich die Schlafmaske über die Augen und setzte die Kopfhörer auf. Ich fuchtelte vor ihrem Gesicht herum, um sicherzugehen, dass sie nichts sieht. Anschließend rede ich kurz vor ihr, um sicher zu stellen, dass sie meine Stimme nicht hörte, und richte die Kamera auf sie, um ihre Reaktion aufzunehmen.

Ich begann damit, Lisa und mich vorzustellen und eine kurze Erklärung, warum wir an diesen Ort gekommen sind.

Hallo, das ist Lisa und mein Name ist Vincent. Wir sind hier hergekommen, um eine paranormale Untersuchung durchzuführen. „Vor 120 Jahren wurde hier auf der Lichtung eine Teufelsbeschwörung durchgeführt.“

Lisa unterbrach meine Erklärung und sagte: „Jungfrau und Menschenopfer!“

„Danke für deine Antwort!“, sagte ich und fuhr fort, zu erklären, warum wir da sind. „Wie bereits erwähnt wurde vor 120 Jahren genau an dieser Stelle eine Teufelsbeschwörung durchgeführt.“ Wir sind nun hier, um in Erfahrung zu bringen, inwieweit diese Erfolg hatte, und ob es stimmt, dass der Teufel sich hier auf der Lichtung aufhält und nur durch die Baumgrenze aufgehalten wird.

Noch bevor ich meine erste Frage zu Ende stellen konnte, sagte Lisa: „Satan!“

„Danke für deine Rückmeldung.“ Ich brauche dir anscheinend nicht zu erklären, wie du antworten kannst, da du bereits zweimal über das Gerät in Lisas Hand geantwortet hast. „Stimmt es, dass hier an dieser Stelle eine junge Frau als Menschenopfer umgebracht wurde?“, sprach ich nun weiter. Lisa gab keine Antwort darauf.

„Wie ist dein Name?“, fragte ich. „Lucifer, Beelzebub!“, antwortet Lisa innerhalb von 2 Sekunden darauf. „Ich spreche also mit dem Teufel persönlich?“, fragte ich. Lisa gab mir die Antwort „Nein!“. „Mit wem spreche ich dann?“, fragte ich und erhielt von Lisa keine Antwort. „Okay, ist es dir erlaubt, mit uns zu sprechen?“, fragte ich und wartete auf eine Antwort. Bevor ich die nächste Frage stellen konnte, sprang Lisa wie von der Tarantel gebissen auf und riss sich die Kopfhörer und die Schlafmaske vom Kopf. In diesem Moment erschreckte ich mich ebenfalls.

Das Kabel, das die Spirit-Box mit den Kopfhörern verband, ging dabei aus der Buchse und man konnte das weiße Rauschen, das durch das schnelle Abspielen der Radiosequenzen entstand, laut auf der Lichtung hören. Noch bevor wir die Spirit-Box ausschalten konnten, hörten wir eine Stimme, die klar und deutlich durch das Rauschen drang, und die sagte: „Keine Gnade!“ Danach schaltete Lisa die Box aus und atmete schwer durch.

„Was war los?“, fragte ich sie, und sie brauchte einen Moment, um sich zu sammeln. Ich habe was an meinem Nacken gespürt, das sich anfühlte, als ob mich jemand dort anfasst. „Ich hab mich so erschrocken, weil ich dachte, dass du oder Marc mir einen Streich spielen wollten“, antwortet sie mir auf meine Frage.

„Wie du siehst, sitze ich hier vor dir und Marc ist mit Sarah auf der anderen Seite der Lichtung.“ „Zeig mal deinen Nacken her!“, bat ich sie und sie strich sich das Haar aus ihrem Nacken. Ich nahm die Taschenlampe in die freie Hand und leuchtete Ihren Hinterkopf ab. Auf ihrem Nacken waren 3 Kratzer zu erkennen, die ich direkt als Beweis filmte. Ich stoppte die Aufnahme und zeigte sie Lisa. Der Schock über die Berührung in Ihrem Nacken und das Resultat der Kratzer brachte Sie dazu, die Spirit-Box-Sitzung zu beenden.

„Vincent, sei mir nicht böse, aber ich möchte für den Rest der Nacht bitte freie Sicht auf das Geschehene hier haben.“ Das war mir eine Spur zu strange, als dass ich weitermachen möchte. „Wenn du möchtest, kannst du weitermachen und ich stelle die Fragen.“, sprach sie zu mir. Doch ich lehnte dankend ab. „Ich denke, es ist besser, wenn wir uns für den Rest der Nacht nicht trennen und als Gruppe weitermachen sollten!“, entgegnete ich ihr. „Lass und zu den beiden anderen gehen.“

Wir schnappten unsere Rucksäcke und das Equipment und gingen zu Sarah und Marc.

Als wir bei den beiden ankamen, waren diese mit einer K2-Meter-Sitzung beschäftigt. Sarah bemerkte uns als Erstes und sah, dass Lisa immer noch sichtlich irritiert aussah. „Was ist passiert?“, fragte sie uns, und wir erzählten von dem, was eben geschehen war. Lisa strich sich erneut die Haare aus dem Nacken und zeigte den beiden die Kratzer darauf. Marc und Sarah stimmten uns zu, dass wir die Nacht zusammen bleiben sollten, um uns besser schützen zu können.

Wieder ertönte ein Knacken hinter uns im Wald und wir fuhren alle 4 gleichzeitig vor Schreck zusammen und schauten in die Richtung, aus der das Knacken kam. Marc schaltete seine Taschenlampe an und leuchtete in den Wald hinein. „Wenn hier jemand ist, bitte gebt euch zu erkennen.“ „Wir sind hier, um eine paranormale Ermittlung durchzuführen, und bitten fremde Personen zu gehen!“, rief er in den Wald hinein. Wir warteten, ob eine Antwort käme, doch es blieb still. Um den ganzen Waldrand abzusuchen hatten wir keine Zeit, und wir beließen es dabei und achteten noch mehr auf Geräusche.

Ca. 20 Minuten später, gerade als wir mit einer Portal-Sitzung beginnen wollten, hörten wir ein Kichern direkt neben uns. Eilig leuchtete ich in die Richtung, aus der das Kichern kam, aber niemand war zu sehen. Lisa startete das Programm und schaltete das Portal ein. Ein wir war von Stimmen erklang daraus und wir versuchten vor Ort was zu verstehen. Doch leider war dies unmöglich. Kurze Zeit später stürzte das Programm ab und Totenstille war um uns herum zu hören. Marc startete seinen Laptop neu und öffnete wieder das Programm.

Nun konnten wir leise, aber deutlich eine Stimme hören, die etwas in einer Sprache sprach, die wir nicht verstanden. Gänsehaut bildete sich mir auf dem gesamten Körper. Die Stimme, die aus dem Portal klang, wiederholte stetig die drei gleichen Worte. Mulanda, Noctum, Satanas. Dabei schwoll diese stetig an und Lisa begann sich die Ohren zu halten. Marc stellte das Portal aus und Lisa nahm die Hände von den Ohren. „Leute, hier stimmt etwas ganz und gar nicht“, sagte sie zu uns und aus ihrer Stimme war die Angst buchstäblich zu hören.

„Lasst uns bitte abbrechen und gehen!“, bat sie uns. Doch Marc erinnerte sie an ihre Worte, die sie selbst einige Stunden zuvor ausgesprochen hatte. Lisa hattest du nicht selbst gesagt, ich zitiere dich: „Nervenkitzel hin oder her, ich hoffe, wir finden hier wenigstens irgendetwas.“ „Ich will nicht wieder eine Nacht damit verbringen, in den Wald zu starren und nichts als Wind- und Wildgeräusche auf unseren Aufnahmen zu haben.“

Das waren deine Worte, sagte ich nun anschließend und schaute Lisa dabei an.

OK Jungs, ich gebe mich geschlagen. Ich komme aus der Nummer wohl nicht so einfach heraus. „Oder?“, sagte sie und schaute jeden von uns an.

„Nein, Schätzchen, so schnell nicht!“, antwortet ihr Sarah und zwinkerte ihr dabei zu. „Können wir dann wesentlich die Portal-Sitzung später machen?“ „Diese Stimme und die drei Worte sind mir nicht geheuer“, fragte Lisa uns eindringlich. Wir beschlossen ihr zur Liebe, das Portal erst wieder am Ende unserer Untersuchung zu benutzen. Gerade als wir eine EVP-Sitzung machen wollten, flackerte das Licht von einer unserer Taschenlampen für einen kurzen Moment kaum wahrnehmbar auf.

„Hat das noch jemand gesehen?“, fragte Sarah und drehte sich nervös um und schaute über die Lichtung.

Marc begann zu lachen und meinte dabei: „Elektronik spinnt manchmal.“ „Besonders an abgelegenen Orten wie diesem.“

„Oder es ist ein Zeichen“, sagte Lisa trocken und schaute ebenfalls über die im Mondlicht eingehüllte Lichtung. Aufkommender Nebel drang aus dem Wald und bewegte sich langsam über den Boden der Lichtung.

Die nächsten Minuten verliefen ruhig, bis plötzlich ein weiteres lautes Krachen aus dem Wald zu hören war. Es klang, als wäre ein großer Ast gebrochen, doch niemand von uns konnte genau sagen, woher das Geräusch gekommen war.

„Okay, das war nicht normal“, sagte Sarah und schnappte sich sofort ihre Kamera, um die Geräusche aufzunehmen. „Vielleicht sollten wir uns das genauer ansehen“, fügte sie noch hinzu.

„Aber bitte lasst uns gemeinsam gehen!“, hörte ich Lisa leise sagen. Ein Hauch der Angst klang in Ihrer Stimme mit.

„Nein“, widersprach Tom energisch. „Wir bleiben hier auf der Lichtung.“ Der Wald kann gefährlich sein, besonders nachts. Wir konzentrieren uns auf unsere Untersuchung.

Lisa seufzte. „Glaubst du wirklich, dass es hier irgendetwas zu finden gibt?“ „Außerdem müssen wir eh wieder durch den Wald zurück, um an das Auto zu kommen!“

Bevor ich antworten konnte, flackerten die Taschenlampen erneut auf. Doch diesmal stärker. Eine Wolke schob sich vor den Vollmond und es kam uns vor, als würde die Dunkelheit um uns herum dichter werden. Die Temperatur fiel ebenfalls um gut 3 Grad ab und kroch über die Stellen unserer Haut, die nicht von Kleidung bedeckte waren.

Die Wolke verschwand und die Lichtung wurde wieder in das gespenstische Weiß des Mondlichts gehüllt. Aus dem Augenwinkel konnte ich eine schnelle Bewegung eines tiefschwarzen Schatten am Rand der Lichtung wahrnehmen, der sich eilig von einem zum anderen Baum bewegte.

„Habt ihr das gesehen?“, fragte ich die anderen. „Was?“, fragte Marc und richtete das Licht seiner Taschenlampe auf mich. „Den Schatten, der sich von einem Baum zum anderen bewegt hat!“, antworte ich ihm und zeigte dabei in die Richtung, wo ich die Bewegung gesehen habe. Marc richtete das Licht seiner Taschenlampe in die Richtung, in die ich zeigte. Doch nichts war zu sehen. Er leuchte die Baumreihe ab, doch niemand war dort zu sehen. Gerade als er das Licht zurück auf uns richten wollte, fiel der Strahl der Taschenlampe auf die Mitte der Teufelslichtung und wir konnten einen einzelnen kleinen toten Baum erkennen. „Stand der Baum die ganze Zeit schon dort und haben wir ihn bisher nur nicht bemerkt, oder kam er jetzt plötzlich aus dem Nichts?“, fragte Marc uns, und wir konnten am Tonfall seiner Stimme hören, dass ihm das Ganze doch nicht geheuer war.

Wir schauten Marc an und ich zuckte mit den Schultern. „Ehrlich gesagt, ich weiß es nicht!“, sagte ich zu Marc und hoffte, dass die Mädels ebenfalls so antworten würden.

Lisa schaute Sarah an, dann mich und dann Marc. „Ich glaube, er stand schon da, aber ganz sicher bin ich mir nicht!“, sagte Lisa. Sarah ergriff das Wort. „Wenn ich meine Hand dafür ins Feuer legen müsste, würde ich sagen, dass er schon da stand, doch zu 100 % bin ich mir da auch nicht sicher.“

Eines war uns allen klar. Hier ging etwas vor sich, das wir uns alle nicht erklären konnten. „Lasst uns zusammenpacken und von hier verschwinden!“, sagte ich nach einem Moment der Stille. „Ja, ich glaube, das ist das Beste, wenn wir hier abbrechen“, gab Marc mir recht.

„Marc lass und die Bewegungsmelder einsammeln gehen.“ Mädels warten bitte hier auf uns. „Ich möchte euch nicht in Gefahr bringen, falls sich doch jemand eine Halloween-Scherz erlaubt und am Waldrand auf uns laueren sollte!“, sprach ich weiter.

Kaum hatte ich diese Worte ausgesprochen, ging einer der Bewegungsmelder, der gut 100 Meter von uns weg stand, an und leuchtete in den Nebel hinein. Lisa schnappte sich die Kamera von Sarah und filmte das Geschehen.

„Wenn einer dort ist, entweder kommst du raus und zeigst dich uns oder verschwindest von hier!“, rief sie über die Lichtung. Das Licht des Bewegungsmelders ging aus und sofort wieder an. Plötzlich war ein leises Wispern in der Luft zu hören. Es war so, als käme es von allen Seiten gleichzeitig. Es war nicht laut, aber durchdringend, wie das Zischen von Schlangen.

„Was zur Hölle ist das?“, flüsterte Marc und schaute sich nervös um.

„Das ist unmöglich“, sagte Sarah. „Es klingt wie Stimmen.“ Los Jungs schaut nach, ob da jemand ist. „Ich bewege mich keine cm von hier weg, bevor ich mir nicht sicher bin, dass wir alleine hier sind!“

Marc und ich warfen uns einen Blick zu, der zwar sagte, dass wir selbst Schiss wie die kleinen Kinder hatten. Ich schnappte mir den Rucksack von Lisa und wir machten uns eilig daran, einmal um den Rand der Lichtung zu laufen, um uns zu überzeugen, dass wir alleine waren. Dabei hatte ich ein flaues Gefühl im Magen und Marc ging es nicht anders.

Als wir an der Baumgrenze angekommen waren, flüsterte ich Marc zu. Was, wenn wir hier doch nicht allein sind und sich jemand hinter den Bäumen versteckt?

Marc öffnete seine Jacke, griff hinein und flüsterte zurück. „Na wenn er oder Sie uns angreifen sollten, macht er hiermit Bekanntschaft.“ Dabei zog er ein Messer aus der Innentasche seiner Jacke. Die Klinge schimmerte für einen kurzen Moment im Mondlicht sichtbar auf.

Ich blickte auf das Messer in seiner Hand und dann in sein Gesicht. Marc schaute zurück. Was? Dachtest du, ich würde mich hier in den Wald setzen, ohne vorher Sicherheitsvorkehrungen getroffen zu haben? „Sollten wir angegriffen werden, möchte ich mich verteidigen können!“, sprach er zu mir und schaute mir dabei in die Augen.

Zügig gingen wir die Baumgrenze entlang. Wir konnten jedoch nichts und niemanden entdecken, der uns verfolgte bzw. uns beobachtete. Gleichzeitig sammelte ich die Bewegungsmelder mit ein und warf sie in den Rucksack. „Hier ist niemand außer wir 4.“ „Lass uns zu den Mädels zurückgehen“, sagte ich zu ihm. Einen Moment noch. Ich müsste mal dringend pinkeln. Geh schon mal vor. „Ich komme gleich nach.“ Mit diesen Worten verschwand Marc hinter den knochigen, abgestorbenen Bäumen. „Beil dich, Mann!“, sagte ich zu ihm und lief eilig zu Lisa und Sarah zurück, die sich schon ans Einpacken des Equipments gemacht hatten.

Wo ist Marc? „“, fragte Lisa mich, als ich bei den beiden ankam. „Der musste nochmal dringend Wasser lassen!“, antwortete ich ihr. Wir konnten im Übrigen niemanden anders entdecken. “ „Vincent!“ „Das ist jetzt nicht dein Ernst, dass du Marc allein gelassen hast!“, meckerte mich Sarah an. „Doch habe ich.“ “ „Er hat mich selbst zu euch geschickt!“ „Sollte ich ihm etwa beim Pinkeln helfen und für ihn abschütteln? “ „…“ Ich gab etwas zu plump als Antwort zurück. „Nein, das nicht, aber du hättest auf ihn warten können!“, antwortet Sie mir darauf.

Ich schüttelte meinen Kopf und drehte mich um, um zu schauen, wo Marc blieb. Ich konnte ihn jedoch nicht entdecken. Das Einzige, was zu sehen war, war das Licht seiner Taschenlampe, das durch die Bäume in den Wald hineinleuchtete.

Marc, mach, dass du fertig wirst. „Wir sind gleich fertig mit Einpacken und laufen, wenn es sein muss, ohne dich los!“, rief ich laut über die Lichtung, doch erhielt keine Antwort. Nicht mal das Licht der Taschenlampe bewegte sich. „Marc!“ „Antworte mir!“, rief ich nochmal. Aber auch darauf erfolgte keine Reaktion. „Fuck Marc, wenn du meinst, dass du uns jetzt einen deiner kindischen und dämlichen Halloween-Streiche spielen musst, bist du bei mir an der falschen Adresse.“ „Los mach, dass du herkommst, wir wollen endlich los!“, rief Lisa und man konnte die Wut in ihrer Stimme heraushören. Doch auch auf Ihr Rufen blieb ohne Reaktion. Weder Marc gab eine Laut von sich noch bewegte sich seine Taschenlampe.

Plötzlich begann es rund um uns herum laut zu knacken. Wir wussten nicht, ob Marc an den Geräuschen schuld war oder nicht. Abermals stellten sich meine Nackenhaare in Form von Gänshaut auf, und ich musste mich zusammenreisen, nicht in den Wald zu stürmen. Marc, das ist nicht mehr lustig. „Jetzt mach, dass du herkommst, oder ich zieh dich an den Haaren einmal queer über die Lichtung und die Mädels geben dir dann Saures!“, rief ich nun wütend in den Wald hinein.

„Das ist nicht Marc!“, sagte Lisa, ihre Augen waren dabei weit aufgerissen vor Angst. „Da ist etwas anderes… Etwas ist hier.“ „So schnell kann Marc sich nicht bewegen, da die Geräusche von überall her kommen.“

Die Geräusche wurden immer lauter und ich schaute nochmal in Richtung Wald und sah, dass sich das Licht der Taschenlampe endlich bewegte. Langsam kam es den Abhang hinab. „Man, Alter, das wurde aber auch Zeit.“ „Mach, dass du herkommst!“ „Hier geht etwas nicht mit rechten Dingen zu!“, rief ich gegen den immer lauter werdenden Lärm an. Doch mit dem, was dann passierte, habe ich nicht gerechnet. Das Licht kam ein Stück über die Lichtung auf uns zu, aber es wurde nicht von Marc getragen. Es wurde von niemandem getragen. E schwebte durch die Luft, und plötzlich, ohne Vorwarnung, flog die Taschenlampe in einem Atem beraubenden Tempo auf uns zu und landete vor unseren Füßen. Ich bückte mich und konnte sehen, dass der Schaft der Taschenlampe verkohlt und rußbeschmutzt aussah. Das war nun zu viel für unsere Nerven.

Uns war es in diesem Moment egal, wo Marc abgeblieben war. Wir nahmen nur noch die Beine in die Hand und machten uns auf den Weg.

Wieder setze dieses Wispern ein und wurde lauter und klarer. Die Worte waren in derselben Sprache wie die Worte, die aus dem Portal kamen. Keiner von uns verstand, was gesagt wurde. Nur dass es mehrere körperlose Stimmen waren, die diese Worte zu uns sprachen. Aber eine Tatsache war seltsam und beängstigend. Die Stimmen klangen vertraut und beruhigend. Es war, als würden die Dunkelheit und unsere verstorbenen Angehörigen selbst zu uns sprechen.

„Ich will hier weg!“, sagte Sarah plötzlich und drehte sich zu uns um. »Das ist nicht normal.« »Wir sollten gehen.«

Ich schüttelte den Kopf und versuchte, die Fassung zu bewahren. „Wir müssen Marc finden.“ „Wir können ihn nicht hier zurücklassen.“

Doch Sarah war nicht mehr zu beruhigen. Sie griff nach Lisas Hand und zog Lisa mit sich. „Ich gehe!“ „Egal, ob Marc hier bleibt oder nicht!“ Was muss er auch in den Wald gehen, um dort zu pinkeln? Ich lebe keine Sekunde länger an diesem verfluchten und beschissenen Ort.

Doch bevor die beiden gehen konnten, durchzuckte ein schmerzhafter Schrei die Luft. Es war Marc, der plötzlich ganz woanders auftauchte, als wo er hineingegangen war. Er stand plötzlich auf der anderen Seite der Lichtung, seine rechte Hand fest auf seine Brust gedrückt. Blut quoll durch seine Finger. Und es roch nach verbranntem Fleisch.

„Vincent, es sind die Bäume selbst.“ „Die Bäume leben!“, „Der ganze Wald lebt!“, schrie er, gefolgt von einem „Es brennt so sehr in meiner Brust!“, bevor er auf seine Knie fiel.

Ich rannte sofort zu ihm. Sarah und Lisa liefen direkt hinter mir her, „Marc!“. Was ist los? Was hast du? „Was redest du da?“, fragte ich ihn, während ich mich vor ihn kniete. Marc keuchte und klammerte sich an meinen Arm. „Es fühlt sich an, als würde mich etwas von innen heraus verbrennen.“ “ Ich… Ich weiß nicht, was es ist. Die Bäume, sie sprechen. „Hört ihr es nicht, Sie sprechen mit uns!“, keuchte er heißer.

Wir versuchten, Ihn wieder auf die Beine zu bringen.

Lisa schaute entsetzt zu, wie ich und Sarah Marc auf die Beine halfen. Ihre Hände waren dabei vor den Mund geschlagen. „Das… das kann nicht echt sein.“, flüsterte sie gegen ihre Handflächen. Sarah schob die Jacke von Marc zur Seite und hob sein Shirt an. Eine blutende Stichwunde kam zum Vorschein, die an den Außenrändern wie kauterisiert aussah. Blut sickerte aus der Wunde und es stank bestialisch. Ich riss mir den Rucksack vom Rücken und holte den Erste-Hilfe-Kasten, den wir immer mit zu PUs nahmen, heraus und holte eine Kompresse und Verband heraus.

„Marc, schaffst du es, deine Jacke und das Shirt auszuziehen?“ „Wir müssen die Blutung stoppen und dir einen Druckverband anlegen!“, sagte ich zu ihm und versuchte ihn gleichzeitig zu beruhigen.

In diesem Moment spürten wir alle eine Veränderung in der Luft. Es war, als würde etwas Dunkles, Uraltes erwachen. Dunkle Wolken zogen innerhalb weniger Sekunden über dem Firmament auf.

Die Nacht wurde auf einmal pechschwarz und der Mond schien wie ausgeknipst worden zu sein. Sein Licht schaffte es nicht mehr, durch die Wolken zu kommen. Wir schalteten alle unsere Taschenlampen ein, die sofort zu flackern begannen. Doch selbst dieses schwache Licht wirkte, als würde es von der Finsternis verschluckt werden. Der Wind frischte aus und peitschte durch die kahlen Bäume, und noch mehr unheimliche Geräusche hallten durch den Wald. Es klang wie gequältes Stöhnen.

Marc stützte sich schwer auf mir ab. Sein Atem ging flach, und kalter Schweiß bildete sich auf seiner Stirn. Seine Wunde begann stärker zu bluten.

„Wir müssen ihn hier rausbringen“, schrie Lisa mit zitternder Stimme gegen den Wind an. Dabei blickte sie mich flehend an. „Er schafft es sonst nicht.“, fügte sie noch hinzu.

„Es gibt keinen Weg zurück“, schrie Sarah, die ihren Blick auf den Nebel vor uns gerichtet hatte. Wir sind schon zu weit gegangen. „Was auch immer hier lauert, es will uns alle.“

Ich sah zu Marc, der seine Brust immer noch hielt. Das Blut quoll immer mehr aus seiner Wunde. Sein Gesicht war vor Schmerz verzerrt. „Halt durch, Kumpel!“, sagte ich laut in sein rechtes Ohr.

Plötzlich erstarrte die Luft um uns herum und die Temperatur fiel in Sekundenschnelle, und der Nebel wich zurück, als würde er von einer unsichtbaren Macht auseinandergetrieben.

Dann kam es. Ein letzter eisiger Windstoß fegte über die Lichtung. Die Luft begann zu knistern und in der Erde tat sich ein Riss auf. Eine tiefe, kehlige Knurren ertönte aus dem Boden zu uns herauf. Vor uns tauchte eine Gestalt aus diesem Riss im Erdreich auf – groß und schwarz wie die Nacht, mit Augen, die in einem unmenschlichen Rot glühten. Schwefelgeruch drang in unsere Nasen und ich musste mich zusammenreisen, um mich nicht auf der Stelle zu übergeben. Der Geruch war noch schlimmer als der von faulen Eiern, die man wochenlang in der Nase hat.

„Ihr seid zu weit gegangen“, dröhnte die knurrende Stimme, die uns durch Mark und Bein ging. „Dies ist mein Reich.“ Ihr habt das vollendet, was vor 120 Jahren angefangen wurde.

„Der Teufel“, flüsterte Sarah und trat instinktiv mehrere Schritte zurück.

Marc hustete und ein Schwall Blut kam dabei aus seinem Mund. „Wir müssen weg…“, keuchte er und schaute mich an.

„Ihr habt mich befreit“, sprach der Teufel mit seiner dunklen, angsteinflößenden Stimme weiter und breitete dabei seine schwarzen Schwingen aus, die sich wie ein unnötiger Schatten über die bereits stockdunkle Lichtung legten. „Und dafür werde ich nehmen, was mir zusteht.“

Lisa schrie auf, als Marc plötzlich zu Boden sank und einen Hustenanfall bekam. Er hustete so stark, dass Blut schwallweise aus seinem Mund schoss und vor ihm auf den Boden spritzte. Wie von einer unsichtbaren Macht wurde Marc vom Boden gerissen und in die Luft gehoben. Seine Augen weiteten sich vor Angst, und er konnte nur noch hilflos um sich schlagen. Das Letzte, was wir von ihm sahen, war sein Körper, der in die Dunkelheit gezogen wurde, gefolgt von einem markerschütternden Schrei.

„Marc!“ Rrief Sarah verzweifelt! Geschockt setzte ich mich in Bewegung, schnappte ein Teil unseres Equipments und rannte los. Sarah und Lisa taten es mir gleich. Ich packte Lisa an der Hand.

„Wir müssen hier raus, bevor er auch uns holt!“, brüllte ich gegen den tosenden Lärm, der von der Baumgrenze zu uns herüber zu rollen schien, an.

Wir drei rannten durch den Wald, die Äste peitschten uns ins Gesicht und der Boden unter unseren Füßen schien sich zu bewegen. Es war fast so, als würde die Erde selbst uns verschlingen wollen. Hinter uns ertönte wieder das Knurren des Teufels, und ein lähmendes Gefühl der Angst drohte mich zu überwältigen.

„Schneller!“, rief ich, als Sarah strauchelte und fast hinfiel. Er ist direkt hinter uns! Beeilt euch!“

„Wir schaffen es nicht“, keuchte Sarah, die bereits völlig außer Atem war. „Wir kommen hier nicht lebend raus.“

„Das ist nicht wahr“, schrie Lisa Sie verzweifelt an. „Wir müssen nur bis zur Straße kommen.“ „Dort… dort kann er uns nicht mehr weiter verfolgen!“

Doch wir wussten tief im Inneren, dass dies eine Lüge war. Der Teufel konnte nun überall hin. Diese Teufelslichtung war nur der Ort seiner Befreiung. Wir haben den Teufel buchstäblich von der Kette gelassen.

Plötzlich wurde der Nebel dichter und wir konnten fast die Hand vor Augen nicht mehr sehen. Der Schwefelgeruch nahm wieder an Intensität zu, und vor uns tauchte wieder die schattenhafte Gestalt auf. Der Teufel hatte uns in Windeseile eingeholt. Seine roten Augen funkelten diabolisch, und ein bösartiges Lächeln breitete sich auf seinem Gesicht aus, das fast bis zu seinen Hörnern zu gehen schien.

„Ihr gehört mir“, sagte er mit einer Stimme, die klang, als würde sie direkt aus den tiefsten, tiefen der Hölle kommen.

In dem nächsten Moment geschah etwas Seltsames. Der Boden unter unseren Füßen begann zu beben und ein weiterer Riss tat sich auf. Der Nebel zog sich zusammen, als würde er von einer unsichtbaren Macht angezogen. Der Teufel sah überrascht aus, als der Nebel sich in den Riss im Boden zurückzog und eine gleißende Helligkeit herausströmte.

Plötzlich standen Marc mit einer jungen Frau in dem gleißenden Licht. Völlig perplex und mit offenem Mund schauten wir auf Marc und die junge Frau. Marc drehte den Kopf zu uns und nickte uns an.

„Nein!“, brüllte der Teufel und trat zurück. „Das darf nicht geschehen!“ „Wie ist das möglich?“, brüllte er lautstark, so dass einem die Ohren zu klingeln begannen.

Lisa, Sarah und ich nutzten den Moment der Verwirrung und rannten los. Wir spürten, wie die Hitze aus dem Rissdrang uns beinahe verbrannte, doch wir wagten es nicht, zurückzuschauen. Der Teufel brüllte noch immer, doch seine Stimme wurde schwächer, je weiter wir die Lichtung hinter sich ließen.

Wir erreichten den Parkplatz und ich kramte hastig den Autoschlüssel aus meiner Jacke. Ich öffnete den Van mit der Funkfernbedienung und öffnete den Kofferraum. Hastig warfen wir unser Eishockeyteam hinein und ich schloss die Heckklappe mit einem lauten Krachen. Wir stiegen keuchend und außer Atem ein. Hinter uns erhob sich eine unnatürliche Dunkelheit, die den Wald wie eine Welle überrollte. Doch der Teufel trat nicht über die Grenze der Lichtung hinaus. Er blieb in der Dunkelheit verborgen, sein unheilvolles Lachen jedoch hörten wir noch im Auto. Ich stecke den Zündschlüssel in das Schloss und startete das Auto und fuhr mit schnellem Tempo zurückwärts auf die Straße. Die Reifen quietschten laut auf dem Asphalt. Wir haben den Teufel befreit.

Ein Jahr später

Seit der Flucht des Teufels von der Lichtung hatte sich eine Kette unheimlicher Ereignisse auf der ganzen Welt entfaltet. Unfälle, unerklärliche Todesfälle und Berichte über seltsame Kreaturen hatten zugenommen. Dunkle Wolken hängen jeden Tag schwer über den Städten, Dörfern, Wäldern und Feldern. Die Nächte sind länger geworden. Saurer Regen fällt vom Himmel und vernichtet weltweit Ernten. Kriege sind ausgebrochen. Überall herrschen Neid, Missgunst und Chaos. Menschen geraten wegen der geringsten Kleinigkeiten in Streit und zerfleischen sich dabei bis aufs Blut. Viele sprechen von einem noch schlimmeren, kommenden Unheil, doch niemand weiß genau, was geschehen wird.

Wir sind schuld daran, dass auf der Welt so viel Unheil und Chaos seit dem Halloween-Abend 2022 herrscht. Marc war der Schlüssel, um die Pforten der Hölle endgültig und ganz zu öffnen. Sein Blut, das die Erde tränkte, und sein Körper, der dem Teufel als letzte Opfergabe diente, brachten so viel Leid mit sich.

Und doch hat er uns gerettet, indem er sich und die Junge Frau, die 1902 als Opfergabe diente, als Geist manifestierten. Wir verdanken ihm, dass wir noch leben und entkommen konnten.

Ich hatte mit Sarah und Lisa seit jener Nacht kaum noch Kontakt. Jeder von uns kämpfte auf seine Weise mit den Ereignissen der Halloween-Nacht des Jahres 2022, doch tief im Inneren wussten wir, dass wir uns wiedersehen mussten.

Heute Nacht ist es soweit, ich werde die beiden treffen und mir Ihr Einverständnis holen, diese Geschichte zu veröffentlichen. Ich schaue aus dem Fenster und der Himmel wird von roten Blitzen und Blitzen durchzogen. Donner grollt in der Ferne. Wir werden uns an einem abgelegenen Ort in einem unterirdischen Bunker treffen. Wir wissen, der Teufel ist frei und wandert auf Erden. Es ist nur eine Frage der Zeit, bis er uns finden wird, um das zu vollenden, was er begonnen hat.

Ende

 

 

 

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2 Kommentare

  1. Hi,
    ich hätte da eine Anfrage. ( ;
    Könnte ich diese Geschichte als Hörbuch vertonen?
    Wollte Sie eigentlich privat anschreiben, aber das ging leider nicht.
    ):
    Würde mich freuen, von ihnen zu hören.

    PS: nein ich bin kein Bot und es ist kein Spam oder fishy shit oder so xD

    1. Hallo. Ja, klar dürfen Sie das. Bitte denken Sie nur daran, mich als Geschichtenschreiber und die Creepypasta-Wiki-Seite zu erwähnen.
      Ansonsten bin ich bei Insta unter grafdarklittlehelper zu finden. Dort kann man mich anschreiben.

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