KreaturenLangeMordTod

Hüter des Verfalls: Bandprobe

Warnung vor Creepypasta

ACHTUNG: VERSTÖRENDER INHALT

Bitte beachten Sie, dass es sich bei dem folgenden Text um eine Creepypasta handelt, die verstörende Themen beinhalten kann, wie zum Beispiel Gewalt, Sexualisierung, Drogenkonsum, etc. Creepypastas sind fiktive Geschichten, die oft dazu gedacht sind, Angst oder Unbehagen zu erzeugen. Wir empfehlen Ihnen, diesen Text nicht zu lesen, wenn Sie sich davon traumatisiert oder belästigt fühlen könnten.

Anmerkung: Teile dieser Geschichte beruhen auf wahren Begebenheiten.

Ein bisschen unheimlich sah der Bunker schon aus, den unser Drummer
Julian als neuen Proberaum angemietet hatte. Die Wände ragten hoch und
bröckelig vor mir auf, überall rankte Efeu empor und der Putz fehlte
bereits an so mancher Stelle. Die Dunkelheit und der strömende Regen
taten ihr Übriges. Am unheimlichsten aber, war der Eingang: Eine
angerostete dicke Gittertür, die hörbar knarrte als wir sie
aufschlossen. Innen sah es immerhin ein wenig besser aus. Die Luft war nicht
halb so feucht wie erwartet und auch wenn die weiß verputzten Wände so
manche Macke aufwiesen, waren sie doch alles in allem in einem
akzeptablen Zustand.
Die Treppe, die wir zu unserem neuen Proberaum hinaufstiegen, war
hingegen deutlich abgenutzt, aber dank der Breite und Tiefe der Stufen
noch immer gut begehbar. Ich achtete genau darauf, dass meine nagelneue
Gitarre auch nirgendwo aneckte. Ich hatte sie zwar sicher in die
dazugehörige Gitarrentasche gepackt, aber ich musste ja mein Glück nicht
herausfordern. So billig war sie auch wieder nicht gewesen.

Die Treppe schraubte sich immer weiter in die Höhe und so langsam tat
mir mein Rücken von dem Geschleppe ernsthaft weh. Immerhin trug ich ja
nicht nur mein Instrument, sondern auch noch meine Verstärkerkombo. Und
das schon den ganzen Weg vom Bahnhof hier her. Allerdings hatte Julian
nun mal nicht den ganzen Bunker gemietet, sondern nur einen Teil der
oberen Etage. Das aber immerhin für einen Schnäppchenpreis. Sonst hätten
wir es uns gar nicht leisten können. Aber der Bunker war auch nicht
besonders beliebt. Außer uns gab es nur einen Schützenverein, der ihn
gelegentlich nutzte und die Stadt war sich noch unschlüssig ob sie ihn
sanieren oder lieber einfach abreissen sollte. Das war dann auch der
Nachteil an der ganzen Sache. Wir wussten nicht wie lange wir hier
proben konnten. Aber bis dahin war dieser Raum besser als gar nichts und
irgendwie hatte der Schuppen auch einen schönen kaputten Charme, der
gut zu einer Goth Rock Band passte. Also schleppte ich mein Zeug weiter
brav die Stufen herauf, ohne zu murren. Unsere Sängerin Yvonne, unser
Basser Timm und unser zweiter Gitarrist Marco beschwerten sich ja auch
nicht.

Als wir endlich oben angekommen waren, begrüßte uns Julian bereits
stürmisch. Er schien von unserem neuen „Zuhause“ regelrecht begeistert
zu sein und hatte dort schon sein Schlagzeug und seinen gesamten
Recordingkram aufgebaut. „Hey Leute, Herzlich Willkommen! Ist das nicht
geil hier.“ Ich war mir da nicht so ganz sicher. Vom eigentlichen Raum
sah ich zwar – ausser einem robusten grauen Teppichboden und der
Basedrum – nicht besonders viel, aber der Vorraum in dem wir hier
standen war nicht sehr vertrauenserweckend. Eine nackte Halogenglampe
baumelte an einem Kabel von der Decke und vor uns im Boden klaffte ein
riesiges Loch, dass locker mit einer Plastikplane abgedeckt worden war.
Es sah ein bisschen aus wie eine Fallgrube, über die jemand ein paar
Blätter gelegt hatte. Um zum Raum zu gelangen, musste man sich
vorsichtig daran vorbeischieben. Alkohol während der Probe war hier
eindeutig keine gute Idee.

Links von uns befand sich ein offener Raum mit einer kleinen Schwelle
mit schmucklosen grauen Wänden, von denen ich vermutete, dass es sich
um die Toiletten handelte.

Kurz vor dem Eingang in unseren Proberaum gab es auch noch eine Tür
an der verschiedene Wimpel und Plakate hingen. Anscheinend ging es hier
zum Vereinsraum des Schützenvereins. So still wie es hier war, schien
aber gerade niemand da zu sein. „Naja. Ein bisschen abgeranzt, oder?“
antwortete Yvonne. „Und kalt.“ fügte Timm hinzu.

Julian wirkte ein wenig gekränkt. „Stellt euch nicht so an ihr
Memmen. Drinnen habe ich geheizt und halbwegs trocken ist es auch. Ihr
könnt euren Kram ruhig hier abstellen.“

Das taten wir dann auch. Ich musste zugeben, dass Julian sich Mühe
mit dem Raum gegeben hatte. Wirklich warm war es hier zwar nicht,
zumindest dann nicht, wenn man sich mehr als einen Meter vom Radiator
entfernte, der sein Bestes tat, um die Kälte zu vertreiben. Dafür gab es
ausreichend Platz für unser Equipment, der Boden war einigermaßen
sauber und es stand kein unnötiger Mist rum. Außerdem gab es
lustigerweise eine kleine Theke mit ein paar Barhockern in der Ecke.
Auch dort war alles sauber und ordentlich. „So aufgeräumt war das ja
noch in keinem Proberaum von uns“ sagte ich zu Julian. Der grinste und
zeigte in Richtung eines kleinen Durchgangs am anderen Ende des Raumes
„Der restliche Kram ist dort!“

Ich war neugierig und ging zusammen mit Yvonne in die Richtung, in
die er gezeigt hatte. Dort gab es links und rechts Vertiefungen in den
Wänden, in denen neben viel altem Kram – kaputten Heizungen, Schränken,
Mikrowellen, Kabeln und anderem Schrott – auch Verstärker,
Gitarrenständer, Becken und weitere Teile von Julians Equipment lagen.

„Da werden wir auf jeden Fall noch mal aufräumen müssen!“ merkte
Yvonne an, während sie das Chaos im Durchgang missmutig betrachtete.
„Später.“ Erwiederte Julian mit einer abwinkenden Geste. „Zuerst wird
gerockt!“.

Als wir alle unseren Kram positioniert hatten, konnten wir endlich
damit beginnen ein paar unserer Songs zu spielen. Die Akustik in diesem
Bunker war nicht die allerbeste, aber man konnte damit leben und
zumindest die Gitarrensoli kamen echt geil, wenn man den Hall ein wenig
mehr aufdrehte. Auf jeden Fall machte es wie immer eine Menge Spaß und
das war ja die Hauptsache. Als wir gerade eine kleine Pause einlegten
und der ein oder andere den Gang zu der nicht gerade einladenden, aber
immerhin nicht stinkenden Toilette hinter sich gebracht hatte, ergriff
Julian das Wort.

„Hey Leute. Mir ist hier letztes Wochenende was Abgefahrenes
passiert. Es dürfte am Samstag so gegen zwei Uhr Nachts gewesen sein.
Ich hatte an einer Idee für einen neuen Song gearbeitet und hatte dabei
gerade die Drums aufgenommen, als ich plötzlich eine hohe Frauenstimme
singen hörte. Erst dachte ich, dass ich es mir nur eingebildet hätte,
aber sie fing immer wieder zu singen an. Allerdings nur, wenn auch ich
spielte. In jedem anderen Proberaum hätte ich ja vermutet, dass die
Stimme von einer anderen Band stammt, aber wie ihr ja wisst gibt es
ausser uns und dem Schützenverein keine weiteren Mieter hier. War schon
echt gruselig, um ehrlich zu sein.“

Ah Ja. Geistergesang im Proberaum. Nahm Julian uns jetzt auf den Arm?
Wäre ja nicht das erste mal gewesen. Ein Blick in die Runde zeigte mir,
dass ich nicht als Einziger so skeptisch war. „Um 2 Uhr am Samstag? Und
du bist dir sicher, dass du nicht einfach nur übermüdet und betrunken
warst?“ wandte Marco dann auch ein. Julian machte ein wütendes Gesicht.
„Klar. Als wär ich so ein Säufer. Wenn ihr es mir nicht glaubt, kann ich
es euch gerne beweisen. Es ist nämlich auf der Aufnahme drauf!“

Er ging zu dem Rechner, welcher hinter der Bartheke in der Ecke des
Raumes stand. Über eben dieser Theke war auch ein Regal angebracht auf
dem sich eine ganze Reihe voller, leerer und halbleerer Spirituosen- und
Bierflaschen befand. Julian hätte also zumindest die richtige
Ausstattung für ein Saufgelage gehabt. Jedenfalls fuhr er den Rechner
hoch und suchte nach der entsprechenden Datei, während wir anderen
geduldig warteten.

„So. Ich hab’s. Spannt mal die Lauscher auf!“ Er startete den Player
und drehte die Boxen auf. Sofort begann ein gezupftes Gitarrenintro, dem
nach einigen Sekunden die ersten Schlagzeugtakte folgten. Und
tatsächlich: Man hörte eindeutig eine hohe geisterhafte Frauenstimme.
Sie sang keine bestimmten Worte, aber irgendetwas an ihr ließ mich
innerlich zittern. „Da! Hört ihr es?“ fragte Julian in die Runde.

Timm sah noch immer skeptisch aus. „Dir ist schon klar, dass das gar
nichts beweist. Du könntest dir auch irgendwo ein Sample besorgt und das
reingemischt haben.“

Nun sah Julian wirklich angepisst aus. „Nennst du micht etwa einen Lügner?!“

„Nein.“ warf Yvonne ein, bevor die Situation noch eskalieren konnte.
„Das ist kein Fake. Es … es klingt einfach zu echt. Irgendwas …
Irgendwas daran jagt mir echt Angst ein.“

Marco und ich stimmten ihr darin ebenfalls zu und am Ende lenkte auch
Timm ein. „Sorry Julian. Ich wollte dich nicht nicht als Lügner
bezeichnen. Aber du musst schon zugeben, dass das ein wenig sehr
fantastisch klingt.“

Nun wirkte Julian halbwegs versöhnt. „Klar. Ich wollte es ja selbst
nicht glauben. Aber diese gruselige Stimme war leider wirklich da. Ihr
könnt euch vorstellen was für einen Schiss man da bekommt. Erst recht,
wenn man in so einem Gebäude alleine ist.“ Er schloß mit einer Geste den
ganzen riesigen und schon ziemlich heruntergekommenen Bunker ein.
„Woher diese Stimme kam, kann ich nur vermuten. Den Bunker hier gibt es
ja schon sehr lange. Vielleicht ist es das gequälte Opfer irgendeines
kranken Naziexperimentes, das selbst im Tod keine Ruhe findet.“

„Und dann hat es nichts besseres zu tun als zu deinem Gekloppe zu
Trällern? Nun geht aber echt deine Fantasie mit dir durch.“ warf Marco
daraufhin ein.

Ich erwartete nun fast einen Wutausbruch, aber Julian zuckte nur mit den Schultern. „Finden wir es doch einfach selbst heraus.“

„Wie meinst du das?“, hakte ich nach.

„Nun. Nur ein kleiner Teil des Bunkers ist für uns überhaupt
zugänglich. Die restlichen Türen sind verschloßen. Aber bei einer davon
habe ich etwas … nachgeholfen. Wir können uns also ruhig mal umsehen.
Ich habe genug Taschenlampen für alle.“ Er zeigte auf den Haufen
Gerümpel und grinste breit.

Es hatte nicht viel Überredungskunst von Julian gebraucht, um uns von
dem kleinen Abenteuer zu überzeugen. Und so folgten wir ihm zu der
besagten Tür, die sich eine Etage tiefer befand.

Als wir dabei erneut an dem jetzt noch beuunruhigender erscheinenden
Loch direkt im Eingangbereich vorbeikamen, ergriff ich die Gelegenheit
und fragte Julian danach. „Ach das. Das ist so eine Art wilde Müllkippe.
Nichts verderbliches zum Glück. Zumindest riecht es nicht so. Aber es
ist vollgestopft mit Schrott, Plastikresten, Pappe und anderem Kram.
Wahrscheinlich haben sich hier schon Generationen von Mietern den Weg
zur Mülltonne erspart.“ Er zog die Plane weg und gewährte uns einen
Blick auf den Raum unterhalb des Lochs. Julian hatte nicht zu viel
versprochen. Dort unten gab es verbogene angerostete Fahrräder, alte
Autoreifen, Unmengen zerstörter Kabel, alte Verpackungen, Flaschen,
Zeitungen, Bierkisten und eine Vielzahl von sonstigem Abfall, aber
glücklicherweise wirklich nichts organisches. Zwar war die Luft, die von
dort unten hochzog abgestanden und muffig, aber es roch weder nach
Schimmel, noch nach verdorbenen Lebensmitteln. Trotzdem war es kein
besonders erbaulicher Anblick, wie sich der Unrat beinah vom Boden bis
zur Decke stapelte.

„Haben die alle noch nie was von Mülltonnen gehört?“ kommentierte Timm trocken.

„Sieht jedenfalls nicht danach aus.“ erwiederte ich. „Naja. Lass uns
weitergehen. So wirklich spannend ist das ja nun auch wieder nicht.“
Julian nickte und zog die Plane über das Loch. Dann setzten wir uns
wieder in Bewegung. Aus irgendeinem Grund begleitete mich aber das Bild
des chaotischen Müllzimmers bei jedem meiner Schritte.

Als wir an der Tür angelangt waren, die uns in die steinigen
Eingeweide des alten Bunkers führen sollte, sahen wir bereits, dass sie
lose in den Angeln hing. Julian blickte uns ein wenig stolz an, fühlte
sich aber trotzdem genötigt zu bemerken: „Die überlegen ja ohnehin den
Bunker abzureissen. Insofern habe ich ihnen nur ein wenig Arbeit
erspart.“

Ohne ein weiteres Wort öffnete er die knarzende Metalltür und trat
mit gezückter Taschenlampe in die Dunkelheit. Ich folgte ihm direkt.
Hinter mir kamen nacheinander Yvonne, Timm und Marco.

Dabei begann mein persönliches Abenteuer direkt mit einem Fehltritt,
bei dem ich mir beinah den Fuß verstaucht hätte. „Verdammt! Julian.
Hättest du uns nicht warnen können.“ Er drehte sich zu mir um, sagte
lakonisch: „Vorsicht Stufe!“ und ging dann einfach wieter.

Im Inneren dieses verborgenen Raumes roch es nach bröckelndem Putz
und staubigem Gestein. Ausserdem war es sogar noch kälter als im Rest
des Gebäudes und von irgendwoher kam ein frischer Luftzug. Er stammte
nicht von der Eingangstür, denn die hatte Marco gerade laut knallend
hinter uns geschlossen.

Unsere Taschenlampen schickten zuckende Lichststrahlen durch die
staubige Dunkelheit. Dabei entdeckte ich, dass der Raum in dem wir uns
befanden leer war – wenn man von hunderten von Stolperfallen aus
herausgelösten Gesteinsbrocken einmal absah – und neben dem Eingang zwei
weitere Durchgänge besaß. Eine dicke Stahltür zu unserer Linken, die
von der Lage her zu dem abstoßenden Müllraum führen musste und einen
türlosen Durchgang ganz am Ende des Raums.

Julian ging in Richtung des offenen Durchgangs, was ja auch Sinn
machte, da der Müllraum wenig einladend und zudem verschlossen war. Also
folgte ich ihm. Allerdings hörte ich bereits nach wenigen Schritten ein
Geräusch. Es kam direkt aus dem Abfallzimmer. „Was war das?!“ fragte
ich erschrocken in Julians Richtung. „Wahrscheinlich ist nur ein Fahrrad
umgefallen. Sei nicht so ein Schisser!“ Mir lag eine schnippische
Bemerkung auf der Zunge, aber mir war nicht danach sie auszusprechen.
Dazu machte ich mir noch viel zu viel Gedanken um das Geräusch. Warum
sollte ausgerechnet jetzt etwas umfallen? Der Raum war doch sicher schon
seit Monaten, wenn nicht Jahren in dem Zustand und Julian hatte nicht
erwähnt, dass er kürzlich Müll dort hineingeworfen hatte. Selbst wenn
also der Müll das Geräusch verursacht hatte, musste etwas ihn umgewofen
haben. Die einzige halbwegs beruhigende Erklärung dafür waren Ratten.
Und auch die Erklärung gefiel mir nicht. Ich hasste diese Viecher.

Schweigend gingen wir durch den verfallenen Raum, die Taschenlampen
immer auf den Boden gerichtet, um nicht den vielen Stolperfallen zum
Opfer zu fallen. Ich hörte die Schritte von Yvonne, Timm und Marco
hinter mir. Aber niemand von ihnen sagte ein Wort. Die Anspannung war
förmlich zu greifen.

Endlich waren wir durch den ersten Raum hindurch. Es folgte ein
weiterer leerer Raum, der aber viel kleiner war und an dessen Ende ein
zerbröckelnde Treppe nach unten führte. Diese krochen wir förmlich
hinunter, da die Stufen alle sehr schmal und alles andere als
trittsicher waren. Zweimal wäre ich beinah abgerutscht und auch Yvonne
und Timm mussten das ein oder andere mal um ihr Gleichgewicht kämpfen.
„Ungefährlich ist das hier aber nicht.“ merkte Marco an und wirkte dabei
bereits ein wenig genervt. „No risk, no fun!“ ertönte Julians Stimme
von vorn, der bereits am Ende der Treppe angelangt war und gerade um die
Ecke verschwand. Seine Schritte machten dabei ein hallendes Geräusch.
„Hey! Macht mal schneller und schaut euch das an. Das ist der Wahnsinn!“
rief er aufgeregt.

Wir taten unser Bestes um seiner Aufforderung Folge zu leisten. Ich
erreichte als nächstes das Ende der Treppe, wartete aber noch auf die
anderen. Als wir uns alle versammelt hatten, gingen wir um die Ecke in
einen großen Raum, der wirklich ziemlich cool war. Offensichtlich
handelte es sich dabei um eine alte Disko, die in den frühen Achtzigern
stehen geblieben war. Ein Plakat kündete von einem Punkrockkonzert am
12. Oktober 1983, ein anderes von einem Diskoabend am 21. November. Es
gab alte Bierdeckel, Werbeplakate, Graffiti und einige hölzerne runde
Stehtische. Auf einem davon stand ein Plastikbecher, aus dem wohl
irgendjemand vor Jahrzehnte das letzte Bier getrunken hatte. Von der
Decke hing eine Diskokugel von der bereits einige der reflektierenden
Elemente fehlten. Und zu unserer Rechten, am Ende des Raumes, stand auch
noch eine Bühne von schätzungsweise 6 Metern Breite und 3 Metern Tiefe.

Vereinzelt hatte man sogar noch das alte Equipment dort
liegengelassen: Bunte Scheinwerfer, lose Kabel, vorsintflutliche Boxen
und ein recht abgeranztes Mischpult. Das meiste aber fehlte und es war
selbst ohne die Veranstaltungsplakate klar, dass die Disko schon lange
nicht mehr in Betrieb war.

„Wow. Das wäre eine endgeile Location für ein Musikvideo.“ freute
sich Timm. Und ich musste ihm da zustimmen. „Schade, dass es hier keinen
Strom gibt, sonst könnte man auch mal ein Konzert spielen.“ ergänzte
Yvonne und auch das hielt ich für eine coole Idee. „Ich glaube aber
nicht, dass irgendeine Versicherung dafür aufkommt wenn sich hier jemand
das Bein bricht oder an ner Blutvergiftung draufgeht.“ fügte ich hinzu.

Julian schüttelte den Kopf. „Versicherung? Das hier ist Rock ’n Roll!
Nicht das Rentnerfest der Volksmusik. Lass uns das auf jeden Fall
angehen. Irgendwo kriegen wir schon Strom her. Aber jetzt will ich erst
mal sehen, was es hier sonst noch cooles gibt.“ Kurze Zeit später stieg
Julian eine weitere Treppe hinab. Ich drehte mich zu den anderen um.
„Wollt ihr auch mitkommen?“. Yvonne schüttelte den Kopf. „Geht ruhig
schon mal vor. Ich schau mir das hier noch ne Weile an. Der Rest des
Bunkers läuft ja nicht weg.“. Marco und Timm wollten ebenfalls bleiben.
Also folgte ich Julian die Treppe hinunter.

Diesmal waren die Stufen weitaus besser in Schuss und die Treppe war
auch nicht so tief. An ihrem Ende mussten wir dem Verlauf des Ganges
nach Links folgen und verloren so unsere Bandkollegen aus dem Blick.
Wieder war Julian schneller als ich. „Hey Chris. Ich hab schon wieder
was entdeckt.“ Ich beeilte mich zu ihm aufzuschließen. „Was denn? Noch
eine Disko? Oder diesmal ein Stripclub?“ fragte ich im Laufen. Als ich
in den kleinen Raum eintrat in dem er sich befand, zeigte er stattdessen
auf mehrere Kanister und Fässer. Viele davon waren mit Warnsymbolen
versehen. Es gab Reinigungsmittel, Chemikalien, ein Fass voller Diesel
und viele weitere Substanzen, die mich in dieser Zusammenstellung eher
beuunruhigten. „Wenn hier ein Feuer ausbricht, hat man Spaß.“ bemerkte
ich dazu. „Auf jeden Fall!“ sagte Julian und grinste breit. Ihm schien
die Aussicht eines brennenden Bunkers kombiniert mit giftigen und
ätzenden Dämpfen nicht wirklich Kopfschmerzen zu bereiten.

Der Raum hatte insgesamt eine äußerst seltsame Atmosphäre. Es waren
nicht die Chemikalien allein, auch wenn ich vor denen schon seit meiner
Kindheit einen sehr gesunden Respekt hatte. Man konnte es schon fast
eine Phobie nennen. Was aber ebenso seltsam war, war die vergitterte Tür
zu unserer Linken, durch die ein wenig Tageslicht hereinfiel und durch
die man sogar die Straße draussen erkenenn konnte, die aber gleichzeitig
so gut durch eine Vielzahl von Ketten und Schlössern gesichert war,
dass man sie unmöglich ohne entsprechendes Werkzeug öffnen konnte.
Irgendwie drängte sich mir die Vorstellung eines grauenhaften
Gefängnisses auf, durch das man das Tageslicht und die Freiheit zwar
sehen, sie aber doch niemals erreichen konnte.

Plötzlich wollte, nein musste ich hier einfach weg. Ich drehte mich
zu Julian um, um ihm genau das zu sagen und sah seinen abgetrennten Kopf
aufgespießt auf der Hand einer dürren haarlosen und lippenlosen
Kreatur, die wie aus dem Nichts aufgetaucht war. Ein strenger
süßlich-saurer Geruch ging von ihr aus. Sie sah mich aus hellen blauen
Augen an und zeigte mir ihre scharfen weißen Zähne. Hinter ihr standen
zwei weitere Wesen, die fast genauso aussahen. „Er ist geeignet.“ sagte
das Wesen, das Julians Kopf auf seiner bloßen Hand aufgespießt hatte.
Seine Stimme war schrill, kratzig und hoch. „Das ist er.“ stimmten die
anderen beiden wie aus einem Mund und mit einer ähnlichen Tonlage zu.

Eigentlich sollte ich jetzt versuchen wegzurennen, wie es jeder vernünftiger Mensch getan hätte. Das war mir
durchaus bewusst. Aber erstens war ich viel zu schockiert und
erschüttert über Julians Tod und das Erscheinen dieser Kreaturen, um
auch nur an Flucht zu denken, und zum Anderen packte mich plötzlich
eines der Wesen an beiden Armen und hielt mich mit eisenharten Griff
fest. „Was wollt ihr von mir?!“ brachte ich endlich heraus. „Yvonne!
Marco! Timm! Helft mir!“. Das Wesen, welches Julians Kopf auf seine Hand
gespießt hatte, beugte sich tief zu mir hinunter. Sein Atem stank nach
Schimmel und Fäulnis. „Sie können dir nicht helfen!“ flüsterte das Ding
mir zu. In seinen Augen leuchtete gehässige Freude. „Du kannst nichts
tun. Nur essen!“. Erst verstand ich nicht, was das Wesen meinte. Dann
aber beugte sich eines der beiden anderen Geschöpfe vor und würgte –
Dinge – auf den dreckigen Bunkerboden. Erst als ich genauer hinsah,
realisierte ich, dass es sich dabei um verdorbene Nahrungsmittel
handelte. Alte Brötchen, vergammeltes Fleisch und fauliges Gemüse. Sie
alle waren in eine feine schleimige Schimmelschicht gehüllt, die wohl
direkt aus dem Inneren des Wesen gekommen war. „Du musst essen!“
wiederholte das Ding, während es mit den anderen den Raum verließ und
irgendwelche seltsamen singsangartigen Laute murmelte. „Unser Essen.
Oder ihn.“ Es zeigte dabei auf den kopflosen Julian. Dann schloss es die
Tür und verließ mit den anderen beiden den Raum.

Sofort versuchte ich – nun endlich aus meiner Starre erwacht – die
Tür zu öffnen. Ich rüttelte mit aller Kraft daran. Ich schlug mit einem
herumliegenden Stück Schrott darauf ein, aber ich konnte der Tür einfach
nichts anhaben. Angewiedert sah ich auf das schimmlige Essen am Boden
und auf den kopflosen toten Julian. Ich würde weder ihn noch diesen
Abfall anrühren. Stattdessen ging ich zur Gittertür und schrie mir die
Seele aus dem Leib. Aber kein Laut verließ meine Kehle. Ich rüttelte an
dem Gitter, aber auch das verursachte kein Geräusch. Es war als hätte
das Wesen jegliche Töne aus diesem Raum verbannt. Ich schlug erneut mit
der Schrottstück auf die Tür ein, aber auch diesmal ertönte kein
einziger Laut. Erst jetzt erinnerte ich mich daran, dass meine Schläge
auch vorhin seltsam stumm geblieben waren. Ich hatte es in der Panik nur
nicht wirklich bemerkt. Und jetzt dämmerte mir auch, was das bedeutete.
Niemand würde mich hier hören und retten können. Nicht einmal durch
einen glücklichen Zufall. Ich würde am Ende tun müssen was die Wesen
verlangten. Oder verhungern.

Die Disko war wirklich abgefahren und Yvonne konnte sich gut
vorstellen, dort ein Konzert zu spielen. Vielleicht auch nur unplugged.
Jedenfalls hatte dieser alte Achtziger-Charme zweifelsfrei Klasse.
Trotzdem hatte sie nun langsam genug Zeit hier verbracht und es war an
der Zeit, nach Christian und Julian zu sehen. Nicht, dass die beiden
noch irgendwo gestolpert waren und sich den Kopf angeschlagen hatten.
Yvonne wollte gerade nach Timm und Marco rufen als urplötzlich eine hohe
Stimme zu singen begann, die sie sehr stark an die Geisterstimme von
Julians Aufnahme erinnerte. Beinah gleichzeitig flackerten die
herumliegenden Scheinwerfer auf. Und das, obwohl sie weder eingestöpselt
waren, noch eine funktionierende Stromversorgung besaßen.

„Was geht denn hier ab!“ rief Timm, der zusammen mit Marco am anderen
Ende des Raumes in der Nähe der Bühne stand. „Keine Ahnung!“ erwiederte
Yvonne. „Aber ich habe kein gutes Gefühl dabei.“ Dann begann der
Alptraum. Auf der Bühne erschien ein dürres hässliches halbnacktes
Geschöpf mit wenigen strähnigen Haaren und beinah ohne Lippen. Es trug
zwar ein zerfetztes rotes Abendkleib, war aber definitiv kein Mensch.
Doch ungeachtete dessen und trotz seiner fehlenden Lippen, sang es. Es
sang die seltsame fremdartige Melodie von Julians Aufnahme.

Völlig schockiert vom Anblick des alptraumhaften Wesens rannten Timm
und Marco von der Bühne fort und auf Yvonne zu. Keinen Moment zu früh,
denn aus den Wänden materialisierten sich bereits einige Sekunden später
weitere dürre Gestalten, die der Sängerin fast bis aufs Haar glichen.
Einige von ihnen waren nackt, andere trugen zerrissene Jeans, abgewetzte
Lederjacken mit Nieten oder löchrige T-Shirts auf denen noch Logos von
Bands wie den „Ramones“ oder den „Dead Kennedys“ zu erkennen waren.
Trotzdem konnte man an ihren mitleidslosen blauen Augen ablesen, dass
ihnen nicht der Sinn nach Bier und Pogo stand. Eher noch nach Blut und
Gemetzel. Die Kreaturen begannen sich langsam auf Yvonne und die anderen
zuzubewegen und dabei ging ihnen ein atemberaubender Gestank voraus.
„Und was jetzt?“ fragte Timm mit angespannter Stimme. „Raus hier!“
erwiederte Marco panisch. „Was denn sonst?“.

„Aber Julian und Chris sind noch dort unten. Wir können sie nicht im
Stich lassen!“ wandte Yvonne ein. Doch genau in diesem Augenblick
tauchten weitere fremdartige Wesen aus der gleichen Richtung auf, in die
Julian und Christian vorhin verschwunden waren. Sie bildeten eine
lebendige Wand, durch die es beim besten Willen kein Durchkommen gab.
Sie hatten keine Chance Julian und Christian zur Hilfe zu kommen.
Zumindest im Moment nicht. Das musste Yvonne leider einsehen. „Weg hier!
Es sind zu viele. Wir kommen später wieder. Mit der Polizei, dem
Militär oder den verdammten Ghostbusters. Jedenfalls holen wir sie dort
raus. Aber erst mal müssen wir drei hier lebend rauskommen!“

Das ließen sich die beiden anderen nicht zweimal sagen. Gemeinsam
rannten die drei Musiker Richtung Treppe, während der geisterhafte
Gesang des Alptraumwesens und die Meute an nichtmenschlichen Punks ihnen
folgte. Und ihre Flucht begann keinen Moment zu früh. Denn die
Kreaturen, die sich bisher beinah zombiehaft langsam bewegt hatten,
begannen plötzlich ebenfalls zu rennen. Und sie waren verdammt schnell.

Gleichzeitg spürte Yvonne den wachsenden Drang umzukehren und dem
verstörenden aber auf irgendeine Art auch berührenden Gesang zuzuhören.
Aber sie widerstand der Versuchung. Genauso wie Timm nahm sie Stufe um
Stufe, um den ekelhaften Gestalten zu entkommen. Aber wo war Marco? Ihn
konnte sie nirgendwo entdecken. Erst als sie sich umdrehte und dazu kurz
stehenblieb, entdeckte sie ihn mit verzücktem Gesicht am Fuß der
Treppe. Lächelnd ging er seinem Untergang in Form von zwei Dutzend
dieser Wesen entgegen, die sich bereits gierig mit ihren langen Zungen
über ihre lippenlosen Münder fuhren. Ein widerlicher Gestank ging von
der Meute aus. Wie konnte Marco nur … Aber eigentlich wusste sie die
Antwort. Der Gesang. Es war dieser verfluchte Gesang, der Marcos Sinne
derart benebelte. Sie hatte den Einfluss ja selber gespürt.

Yvonne überlegte zuerst ihn da rauszuholen, aber es war bereits zu
spät. Die Wesen hatten Marco erreicht und nahmen ihn beinah zärtlich in
die dürren stinkenden Arme, während eines von ihnen seinen Kopf packte
und ihm etwas gab, dass wohl ein Kuss sein sollte, insofern so etwas
ohne Lippen überhaupt möglich war. Jedenfalls wusste Yvonne instinktiv,
dass Marco verloren war und sie hasste sich zwar dafür, aber sie rannte
weiter. Timm war anscheinend ohnehin einfach weitergelaufen, wenn auch
sicher nicht aus Feigheit oder Gleichgültigkeit, sondern weil er Marcos
Verschwinden vor lauter Adrenalin und Todesangst gar nicht bemerkt
hatte. Sie beeilte sich, zu ihm aufzuschliessen, während die ersten
Wesen bereits die Treppenstufen hinaufstiegen.

Als sie den Raum erreichte, durch den sie diese Hölle überhaupt erst
betreten hatten, sah sie Timm wieder. Er hatte sich von irgendwoher eine
rostige Eisenstange besorgt und hielt damit gleichzeitig drei von
diesen Kreaturen auf Abstand. Einer von ihnen hatte er sogar den linken
Arm oberhalb des Ellenbogens halb abgetrennt, so dass dieser nutzlos an
dem Wesen herunterbaumelte. Yvonne war beeindruckt. Sie wusste zwar,
dass Timm seit vielen Jahren Kampfsport machte, aber dass er sich so gut
gegen diese Höllengeschöpfe behauptete, war dennoch überraschend.

Sie machte sich bereit, ihm gegen die Kreaturen beizustehen, auch
wenn sie nicht glaubte, dass das einen großen Unterschied machen würde.
Timm hatte sie aber bereits bemerkt. „Lauf weg Yvonne!“ schrie er,
während er einer dünnen klauenartigen Hand auswich und sich dann mit
einem Rückwärtssprung vor einem zubeissenden Kopf in Sicherheit brachte.
„Lauf weg und hole Hilfe. Ich halte die Wichser so lange auf und komme
gleich nach. Du kannst hier eh nichts ausrichten.“ Zwar schmetterte Timm
kurz darauf die Eisenstange mit aller Macht auf den Schädel eines der
Viecher, dessen Kopf sich sofort ungesund verformte, aber Yvonne wusste
dennoch, dass der Wahnsinnige sich opfern wollte. Das wurde ihr umso
klarer als sie sah, dass die Kopfverletzung keinen besonderen Eindruck
auf das Wesen machte. Es setzte seine Angriffe mit unverminderter Kraft
fort. „Nichts da! Die Machotour zieht nicht. Du kommst jetzt mit mir.
Keine Widerrede!“

In diesem Augenblick öffnete sich die Tür des geheimnisvollen
Müllraums und spuckte drei weitere der Kreaturen aus, die sich sofort
auf Timm stürzten. Es brauchte keine weiteren Worte, sondern allein
einen einziegen Blick des Bassisten, um Yvonne klarzumachen, was er ihr
mitteilen wollte: „Lauf! Damit mein Opfer nicht auch noch umsonst war.“
Und das tat sie auch. Sie rannte so schnell sie konnte Richtung Ausgang.
Trotzdem konnte sie nicht widerstehen noch einen kurzen Blick in den
Müllraum zu werfen. Was sie dort sah, würde sie ihr Leben lang
heimsuchen. Inmitten des Müllhaufens saß eine gewaltige Kreatur. Sie
hatte Ähnlichkeit mit den anderen Wesen, war aber um ein vielfaches
größer, grotesk aufgebläht und hatte riesige herabhängende Brüste. Ihre
fahle gelbgraue Haut war von dicken, blauen, pulsierenden Adern
durchzogen. Vor allem aber besaß sie eine Art Geburtskanal aus der sie
gerade eines ihrer abscheulichen „Kinder“ hervorpresste. Dieser Anblick
allein gab Yvonne noch einmal Kraft an den Kreaturen vorbei und aus dem
Bunker herauszulaufen, wo sie in der inzwischen hereindämmernden
Dunkelheit verschwand und niemals wiederkehrte.

Ich wusste nicht wie viel Zeit vergangen war. Zwar konnte ich den
Wechsel der Tage durch das Gitter beobachten, aber die
Aussichtslosigkeit meiner Lage ließ mich schnell jedes Interesse daran
verlieren. Ich hatte so viel geschrien und getobt, dass meine Kehle
schmerzte und meine Hände und Füße wund und blutig waren. Trotzdem war
niemand gekommen, um mir zu helfen. Einige Male war sogar jemand am
Gitter vorbeigelaufen, aber dennoch hat mich kein einziger von diesen
Passanten je gehört oder gesehen. Egal wie sehr ich versucht hatte auf
mich aufmerksam zu machen. Das Sonnenlicht, das Mondlicht, das Lachen
und die Gespräche der Leute, der Autolärm – alles drang zu mir herein,
aber nichts drang heraus. Ich saß in diesem abscheulichen Gefängnis fest
ohne jegliche Aussicht auf Rettung. Denn irgendwie wusste ich auch,
dass die anderen mir nicht zu Hilfe kommen würden. Wahrscheinlich waren
sie tot oder geflohen. Julian hatte inzwischen begonnen merklich zu
verwesen und auch das ekelhafte Essen wurde mit jeder Stunde
abscheulicher. Trotzdem brachte mich der Hunger fast um und Julian
konnte ich ja wohl noch weniger anrühren. Das vergammelte Brötchen sah
ja eigentlich gar nicht mal so schlimm aus verglichen mit dem Rest.
Vielleicht nur einen Bissen, wenn ich zuvor den Schimmel abkratze …

„Geiles Riff, Frank! Lass da gleich noch mal zu jammen. Aber erst mal
brauch ich ne Pause.“ Thorsten stellte seinen Bass zur Seite und
pflanzte sich einfach auf den nackten Bunkerboden. „Boah Leute. Noch so
eine Nacht stehe ich nicht durch. Diesmal lass ich die Finger vom
Alkohol. Einfach nur zu Ende proben und dann ab ins Bett.“

Steffen zog eine Schnute. „Ey Thorsten du alte Partybremse. Willst
du als nächstes Rente beantragen? Aber Gut. Wenn du nicht feiern willst,
habe ich nen anderen Vorschlag.“

„Ich höre.“ gab Thorsten zurück. „Nun. Wir könnten den Bunker hier
erforschen. Gibt dazu ein paar echt üble Legenden. So eine Frau, die mit
ihrer Band vor Jahren hier geprobt hatte, ist irre geworden und hat
erzählt, dass irgendwelche Viecher ihre Bandkollegen abgemurkst hätten.
Angeblich geistern die hier noch immer rum.“ Steffen machte eine
„gruselige“ Geste und alle drei lachten. „Aber im Ernst. Letztens, als
ich hier allein gezockt hatte, habe ich tatsächlich so eine komische
Stimme aus dem Nichts gehört. Und aus diesem Raum wo die ganzen Abfälle
liegen, kamen seltsame Geräusche. Ach ja und einmal könnte ich schwören,
dass sich dieses rostige Gitter am Eingang bewegt hätte. Kein Scheiss!“

„Du spinnst doch total!“ antwortete Frank. „Aber von mir aus können
wir den Schuppen ruhig erforschen. Danach können wir uns ja noch immer
die Kante geben. Naja ausser Thorsten natürlich. Der braucht dann ja
seinen Schönheitsschlaf …“

{{Vorlage:Hüter_des_verfalls}}

Bewertung: 0 / 5. Anzahl Bewertungen: 0

Bisher keine Bewertungen! Sei der Erste, der diesen Beitrag bewertet.

Ähnliche Artikel

Schreibe einen Kommentar

Überprüfen Sie auch
Schließen
Schaltfläche "Zurück zum Anfang"