Klassische PastaMittelMord

Im Anwesen Lentz-Protich: 2/2

Disput über Handschuhe

Warnung vor Creepypasta

ACHTUNG: VERSTÖRENDER INHALT

Bitte beachten Sie, dass es sich bei dem folgenden Text um eine Creepypasta handelt, die verstörende Themen beinhalten kann, wie zum Beispiel Gewalt, Sexualisierung, Drogenkonsum, etc. Creepypastas sind fiktive Geschichten, die oft dazu gedacht sind, Angst oder Unbehagen zu erzeugen. Wir empfehlen Ihnen, diesen Text nicht zu lesen, wenn Sie sich davon traumatisiert oder belästigt fühlen könnten.

Während seiner Stunden in der Scheune, wo er einen Bolzen in die Stirn der Schweine trieb, die kurz darauf geschlachtet wurden, roch Marcus nichts als Mist und Stroh. Es war ein unangenehmer Geruch, doch er war erträglich. Man konnte sich daran gewöhnen.  Der Geruch im Schlachthaus war anders. Er war potent, hartnäckig, setzte sich in allem fest, was er erreichte. Frisches Blut roch nach Eisen. Altes roch nach Fäulnis. Inmitten von Eingeweiden und Pfützen von Rot war die Kombination stark genug, um zum Geschmack zu werden. Kein Kaugummi der Welt rieb die schleimige Schicht von der Oberfläche seiner Zunge. Marcus putzte sich dreimal täglich die Zähne, und mied trotzdem Fleischgerichte.  Er hatte seinen Boss im Schlachthaus getroffen. Es überraschte ihn, dass eines der Talente, die die lokalen Gangs anscheinend am dringendsten brauchten, ein starker Magen war. Und wo fand man besser Menschen, die von Blut und Eingeweiden nicht abgeschreckt wurden, als in einem Schlachthaus? Drei Jahre lang hatte er für ihn gearbeitet. In der Zeit hatte er gelernt, wie wertvoll Peroxid war, wenn die Kleidung mal wieder befleckt war. Er hatte Zähne ausgeschlagen, Kiefer gebrochen, erstochen und erschossen. Die ganze Zeit hatte ihn dieser Geruch verfolgt; Eisen, Nässe, Fäulnis. In den längeren Nächten dachte er, nie wieder in eine Welt zurückzukehren, wo es nicht überall danach roch.  Irgendwann war er die sinnbildliche Leiter hoch genug geklettert, um von der Drecksarbeit wegzukommen. Dann gab es nur noch Cologne, das Parfüm von feinen Damen und die künstlichen Rosen, die mit Ölen zum duften gebracht wurden, und niemals welkten. Marcus dachte lange nicht mehr an den Geruch von Blut. Es rann ihm das Gesicht herunter. Es befeuchtete seine Handgelenke, die an den Hocker unter ihm gebunden waren. Es lief aus seiner Nase, war hinter den Schichten Panzertape in seinen Mund gelaufen.

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