Johnny Bell
ACHTUNG: VERSTÖRENDER INHALT
Bitte beachten Sie, dass es sich bei dem folgenden Text um eine Creepypasta handelt, die verstörende Themen beinhalten kann, wie zum Beispiel Gewalt, Sexualisierung, Drogenkonsum, etc. Creepypastas sind fiktive Geschichten, die oft dazu gedacht sind, Angst oder Unbehagen zu erzeugen. Wir empfehlen Ihnen, diesen Text nicht zu lesen, wenn Sie sich davon traumatisiert oder belästigt fühlen könnten.
„Es sind doch gerade die Albträume, die unser Leben erst versüßen.
Du glaubst mir nicht? Dann lass mich mein kleines Spiel mit dir spielen.“
Johnny Bell hieß der farbenfroh angezogene Mann, der mich so mit einem charmanten Lächeln ansprach. Nun gut, da ich schon immer ein Mensch war, der es liebte ungewöhnliche Bekanntschaften zu machen, lies ich mich auf diesen, naja sagen wir mal, zu Anfang Durschnittsverrückten ein.
Er saß auf einer kleinen Decke vor mir in der Einkaufsstraße. Die Menschen um uns rannten auf und ab, doch Johnny Bell, der sich elegant verbeugte und ein altes Mau-Mau-Spiel aus seinem löchrigen Sakko hervorzog, nahm von dem Treiben um uns herum keine Notiz. All seine Aufmerksamkeit galt mir.
„Setz dich“, sagte er mit einen Lächeln, das einen Blick auf seine verstörend weißen Zähne freigab. Ich lächelte leicht irritiert, ich wusste selbst nicht warum, und setzte mich. Johnny Bell mischte die Karten gründlich, immer wieder schob er alte Karten über neue, trennte diese neu entstandenen Kartenpaare wieder und steckte sie zurück in den Stapel.
Er breitete die Karten vor mir aus als ich kurz hoch sah, da ich dieses eigenartige Gefühl bekam beobachtet zu werden. Das ist wohl etwas das man sich zwangsweise in so einer Straße ausliefern muss. „Zieh eine Karte.“ Wieder lächelte er und neugierig, aber doch sehr wahllos zog ich eine Karte. Es war die Herz 8.
Als dieser eigenartig kleine, blond lockige Kerl vor mir begann zu lachen, als er die Karte sah, glaubte ich tatsächlich einem Wahnsinnigen gegenüber zu sitzen. Doch das verflog, als er mich mit demselben charmanten Lächeln wie zu vor dazu aufforderte, eine weitere Karte zu ziehen. Ich zog das Kreuz Ass. Johnny Bell sprang auf vor Begeisterung, er lachte, kicherte, schloss die Augen um sie schwungvoll zu öffnen. Doch alles was ich sah war Wahnsinn.
„Du wirst sterben.“ Kreischte er derb kichernd.
„Du wirst sterben, an etwas das du UNENDLICH liebst.“ Er kicherte immer greller.
Verzweifelt und verwirrt sprang ich auf und blickte mich Schnappatmend um, ich wurde tatsächlich beobachtet. Eine Gruppe besorgter Passanten hatte sich um mich versammelt. Schweißgebadet sah ich mich weiter um. Hier war kein Johnny Bell, hier war nur ein Spiegel und ein Kartenspiel… mein Kartenspiel.