
Das Haus der Gehirne 3. Blut ist dicker als Wasser
ACHTUNG: VERSTÖRENDER INHALT
Bitte beachten Sie, dass es sich bei dem folgenden Text um eine Creepypasta handelt, die verstörende Themen beinhalten kann, wie zum Beispiel Gewalt, Sexualisierung, Drogenkonsum, etc. Creepypastas sind fiktive Geschichten, die oft dazu gedacht sind, Angst oder Unbehagen zu erzeugen. Wir empfehlen Ihnen, diesen Text nicht zu lesen, wenn Sie sich davon traumatisiert oder belästigt fühlen könnten.
Ansgers Tagebuch:
Gardevang, der 23. 01. 1876
Ich bedauer den Verlust unseres Freundes Christopher Andersen. Wie ich heute beim Einkaufen in Gardevang erfahren habe, hat sich Christopher selbst das Leben genommen. Diese Nachricht hat Eldar nicht sonderlich gefallen.Als ich ihm schriftlich berichtete, dass Christopher sein Leben mit dem Strick um den Hals beendet hatte, war er sehr enttäuscht von ihm. Wo er doch sehr große Stücke auf Christopher hielt und ihn zu seinem Zeuge für die Experimente, die er an menschlichen Gehirnen durchführte, erkoren hatte.
In seinen Augen war Christopher so vielversprechend, da er sich wehren konnte. Seine Kämpfe, die er gefesselt im Rollstuhl versuchte auszuführen, waren einfach grandios. Doch der Verlust von seiner Frau und den Kindern war doch am Ende zu viel für ihn. Ich werde mich heute Nacht in sein Haus schleichen und schauen, ob er etwas Schriftliches Hinterlassen hat, was für den Doktor wichtig wäre.
Gardevang, der 24. 01. 1876
Letzte Nacht war ich im Haus von Christopher und habe nach Hinweisen gesucht, die Eldar für immer unsterblich machen sollten. Die Leichen der 4 sind immer noch in der kalten Wohnstube aufgebahrt und warten auf ihre Bestattung, die am 27.01. aufgrund der Witterung stattfinden soll. Es war schon schlau von Eldar erdacht, dass er die Leichen von Brigitte und den Kindern nicht in Säure auflöste, sondern mit dem Bewusstlosen Christopher nach Hause bringen wollte.
So konnten alle Bewohner von Gardevang sehen können, dass Eldar nicht von der Bildfläche verschwunden war. Schließlich munkelte man ja schon seit Längerem, dass die beiden Freunde von Christopher und Eldar zum Opfer gefallen waren, da sie von heute auf morgen spurlos verschwanden und keine Menschenseele sie seitdem wiedergesehen hatte.
Wir hatten zwar ein wenig Mühe, die 4 aus dem Operationsraum heraus und in ihr haus zu transportieren, aber es hat sich gelohnt. Zu gerne hätte ich Christophers Gesicht gesehen, als er neben seiner toten Frau und den Kindern erwachte. Brigitte und die Kinder schauten aus, als ob Sie schlafen würden. Besonders Brigitte hatte nichts von ihrer Schönheit verloren. Wobei es meine Idee war, ihr und den Kindern die Schädeldecke wieder einzusetzen und die Kopfhaut wieder an der restlichen Haut festzunähen. Ihre Gehirne sind ja schließlich weiterhin bei uns und dienen Eldar zur Forschung.
Zudem hatte es mich gefreut, dass ich Eldar zur Hand gehen durfte und ihm helfen konnte, die Kopfhäute wieder festzunähen. Somit verlerne ich mein Handwerk wesentlich nicht, und die 3 Jahre des Studiums zum Mediziner waren nicht ganz allzu vergeudete Zeit.
Doch nun konnte ich nicht anders und musste die Tote, kalte und sanfte Haut, von Brigitte berühren. Ihr bleiches Gesicht leuchtete im Mondlicht, das durch das Fenster der Wohnstube hereinschien. Ich stand an ihrem offenen Sarg, streichelte ihre Wangen und bedauerte in meinen Gedanken ihren Tod. Doch gleichzeitig wünschte ich, dass Christopher an Ihrer Stelle auf dem OP-Tisch gelegen hätte und sein Gehirn entnommen worden wäre.
Auch wenn sie Sterbens krank war, hätte ich sie genommen und als meine Frau betrachtet. Manchmal bezweifle ich eben die Diagnosen, die Eldar stellt. Er hatte mir zwar den Tumor gezeigt, aber ob er wirklich abartiger Natur war? Doch nun ist es eh zu spät. Sie ist tot und wird bald der kalten Erde übergeben, wo sie von Maden und Würmern gefressen wird. Doch einmal möchte ich Sie noch berühren. Ich werde kommende Nacht noch einmal in das Andersen-Haus zurückkehren.
Gardevang, der 25. 01. 1876
Dadurch, dass mich die Leichen im Haus letzte Nacht zu sehr abgelenkt hatten, konnte ich meine Suche nach Beweisen nicht fortsetzen. Als ich wieder zurück nach Hause kehrte, erwartete mich heute Morgen ein Donnerwetter. Eldar saß in seinem Lehmohrsessel und studierte seine Aufzeichnungen, die er über die Andersens angefertigt hatte.
Als ich die Wohnstube betrat, schaute er von seinen Notizen auf und runzelte seine faltige Stirn. „Hast du etwas gefunden?“, fragte er mich. Als ich meinen Kopf schüttelte und ihm damit ein Nein andeutete, fuhr er aus der Haut.
„Wie kannst du es wagen, dich hier ohne einen Beweis, der mich in die Geschichte eingehen lässt, aufzukreuzen!“, brüllte er mich wutentbrannt an. „Habe ich dir nicht von klein auf beigebracht, dass du gefälligst jeden Stein zweimal umdrehen musst, um Erfolg im Leben zu haben?“, fragte er mich, als er auf mich zustürmte und dabei den Kragen meines Hemdes packte.
Schnell nickte ich ein „Ja“ und versuchte, nach der Tafel, auf die ich meine Antworten schreibe, zu greifen. Doch Eldar war schneller und verpasste mir eine schallende Ohrfeige. Er stieß mich von sich weg und ich fiel zu Boden. Hastig griff ich nach der Tafel und schrieb darauf. „Die vier sind im Haus aufgebahrt und ich hatte Sorge, dass noch jemand anders im Haus sein könnte und mich dabei erwischt.“ Ich drehte die Tafel um und zeigte sie Eldar. Doch diese schüttelte nur den Kopf.
„Du bist so ein naiver Mensch, Ansgar. Warum sollte nachts jemand auf die Leichen aufpassen? Was ergibt das für einen Sinn? Weglaufen können Sie ja schließlich nicht mehr!“,, sagte er zu mir und beantwortete seine Frage somit schon selbst. Bevor ich ihm darauf meine Antwort schreiben konnte, sprach er weiter.
Aber ich weiß, was du getan hast. Ich bin und bleibe der Schlauer von uns beiden!Ich hätte dir nicht erlauben sollen, dass du deinen Schweif in die bewusstlose Brigitte einführen darfst. „Doch ich hatte Mitleid mit dir, weil ich weiß, wie es ist, wenn der Druck in den Hoden zu groß wird.“ „Schließlich bin ich auch ein Mann mit Bedürfnissen und kenne dieses Gefühl.“ Ohne ihm darauf eine Antwort zu schreiben, nahm ich seine Aussage hin. Ich wollte nicht noch einmal geschlagen werden. Obwohl er damit ja Recht hatte, verhielt ich mich lieber still, wobei ich in diesem Moment gerne wieder meine körperliche Stimme gehabt hätte, um ihm zu antworten.
„Hör zu Ansgar, du bist zwar 15 Jahre Jünger als ich und hast das gleiche Talent wie ich mit in die Wiege gelegt bekommen, aber du weißt, dass ich es nicht zulassen werde, dass du in meinen Schuhen wanderst und in meine Fußstapfen treten wirst. Du kehrst gefälligst heute Nacht wieder in das Haus zurück und besorgst mir die Informationen, die ich haben möchte, oder es Gnade dir Gott, wenn du mit leeren Händen zurückkehrst!“, sagte er in einem dominanten Tonfall zu mir, bevor er sich wieder hinsetzte und sich seinen Notizen widmete.
„Ach ja, bevor ich es vergesse! Damit du wesentlich für was zu Nutze bist. Hol dir ein Glas und Formaldehyd aus dem Keller des Holzhauses und bring mir gleich noch das Gehirn von Christopher mit. Aber pass auf, dass du keine Spuren hinterlässt und den Sarg nicht mit seinem Blut und Hirrnwasser beschmutzt. „Schließlich sind wir ja keine Unmenschen und wir geben ihm die Letzte Ehre, in einem sauberen Sarg begraben zu werden.“ „Er war letztendlich unser Freund und Zeuge. Und jetzt verschwinde aus meinen Augen!“, sagte er noch zu mir, ohne von seinen Notizen aufzuschauen.
Ich nickte nur und wusste, dass Eldar davon keine Notiz genommen hatte, und verließ die Wohnstube. Die Stimme in meinem Kopf bezweifelte es, dass Christopher uns je als Freunde angesehen hätte. Als ich die Tür hinter mich schloss, stiegen mir Tränen in die Augen.
„Warum lasse ich es zu, dass er so zu mir ist?“, fragte ich mich anschließend selbst, doch fand keine wirklichen Antwort darauf. Eldar hatte mich seit Jahren in der Hand und ich konnte ihm nicht entkommen. Ich ging in meine Schlafstube und holte meinen ledernen Rucksack aus dem Schrank und machte mich auf den Weg in den Keller des alten Holzhauses. Als ich die Kellertreppe hinterging, hielt mich Eldar auf und drückte mir einen Zettel in die Hand. Er drehte sich um, verschwand wortlos und schloss dabei die Kellertür hinter sich ab.
Für einige Augenblicke stand ich in der Dunkelheit und atmete tief durch. Ich steckte den Zettel in meine Jackentasche, holte dabei die Zündhölzer heraus und zündete eines an. Zu meiner Rechten hing die neue Laterne von Christopher. Die Laterne hatte ich an mich genommen, weil wir sie am Morgen, als wir die 4 in Ihr Haus zurückbrachten, vergessen hatten mitzunehmen. Ich zündete Sie an und leuchtete mir den Weg, die Treppe hinab.
Unten angekommen ging ich den schmalen Korridor, der zum OP-Raum führte, entlang und betrat diesen. Ich durchquerte den Raum. Der Geruch nach Formaldehyd und Chloroform lag in der Luft. Ich öffnete einen Schrank und nahm mir eine Flasche mit Chloroform heraus und suchte in einer Schublade nach einem frischen Lappen. Ich wollte auf Nummer Sicher gehen, falls sich jemand im Haus der Andersens aufhalten würde. Anschließend öffnete ich die nächste Tür und betrat den Geheimgang, der zu dem verfallenen Holzhaus führte.
Einige Rattenkadaver lagen im Weg und ich schob sie mit meinen Stiefeln beiseite. Ich betrachtete die Wände und sah, wie Wasser an diesen hinab lief. Als ich nach oben schaute, sah ich die Schnur, die ein Glöckchen im OP-Raum mit der Falltür im Holzhaus verband. So wussten wir immer, wenn jemand den Keller im alten Holzhaus betrat. „Nicht mehr lange und der Tunnel wird einstürzen!“, dachte ich mir und hoffte insgeheim, dass der werte und unfehlbare Doktor Mikkelsen sich zu diesem Zeitpunkt darin befinden würde. Aber Eldar war wie eine Katze mit 7 Leben. Er hatte immer Glück gehabt. Sei es bei seinem Studium, bei dem er von Koryphäen wie dem Arzt Moritz-Heinrich Romberg lernen durfte.
Ich hasste ihn regelrecht für sein Glück, das er immer hatte, und wünschte ihm buchstäblich die Pest an den Hals und einen qualvollen Tod.
Ich verließ den Tunnel und betrat den Lagerraum mit den Gehirnen darin. Der muffige Geruch der Vorhänge herrschte im Raum vor. Ich ging auf das Regal zu, in dem die Gehirne von Christophers Freunden und Familie standen, und schob den Vorhang beiseite. Ich betrachte das Glas mit dem zerlegten Gehirn von Christophers Frau Brigitte und streichelte sanft mit meinen Fingern der rechten Hand darüber. Ich nahm das Glas aus dem Regal und betrachtete es genau.
Augenblicklich machte sich eine Erregung in mir breit. Meine Gedanken schweiften zu dem Abend, an dem ich Brigitte Andersen und ihre Kinder in unsere Gewalt brachte und sie niederschlug. Ihr Schock darüber, mich im dunklen Wald zu entdecken, und der Versuch, die Kleinen vor mir zu schützen, waren einfacher Natur, aber doch ohne Erfolg. Ich war am späten Nachmittag Holz im Wald sammeln und zog den Handkarren hinter mir her. Entfernt konnte ich in der Dunkelheit Stimmen hören und ich schlich mich leise heran.
Ich gebe zu, ich hatte Brigitte und Christopher bei Ihrem Gespräch beobachtet und belauscht. Blitzartig hatte ich mir einen Plan zurechtgelegt, wie ich die Kinder und Ihre Mutter in meine Gewalt bringen könnte. Um Christopher brauchte ich mir keine Gedanken zu machen. Er war seinen Worten zufolge schließlich auf dem Weg zu uns. Als die beiden sich trennten und Mutter und Kinder nachhause gehen wollten, habe ich die drei leise und still verfolgt und Ihnen kurz vor dem Hauptweg nach Kopenhagen aufgelauert.
Langsam trat ich aus dem Dickicht hervor und verursachte absichtlich ein Knacken, in dem ich auf einen Ast am Boden trat. Brigitte und die beiden Kinder hatten dabei einen Schrecken bekommen und zuckten fast alle drei gleichzeitig zusammen. Als sie mich sahen, wie ich den dicken Ast in der Hand hielt, schwand die Farbe aus ihren Gesichtern und Brigitte versteckte die Kinder hinter sich. Man hätte meinen können, sie wollte die kleinen wie eine Löwenmutter verteidigen.
Doch der Schreck und die Angst vor mir ließen dies nicht zu. Ich machte einen Schritt auf Sie zu und sie wich zwei zurück. Als sie zu sprechen begann, klang ihre Stimme heißer und ängstlich. Die Anspannung zwischen uns war fast greifbar. „Wer sind Sie und was wollen Sie?“, fragte Sie mich.
Doch ich konnte Ihr nicht antworten, da ich meine Tafel nicht mit dabei hatte. Ich zuckte mit den Schultern und machte einen weiteren Schritt auf Sie zu. Sie begann lauthals nach Christopher zu schreien. Nur ob ihr bewusst war, dass er sie gar nicht hören konnte, vermochte ich in diesem Augenblick nicht zu sagen. Ich ging schließlich davon aus, dass er mittlerweile das alte Holzhaus erreicht haben musste. Ehrlich gesagt: Ich weiß nicht, ob er ihre Schrei hören konnte! „Letztendlich war es mir aber auch egal.“
Jedenfalls musste ich Ihr Geschrei unterbinden und ich holte mit dem Ast aus. Der erste Versuch ging daneben und der Ast sauste knapp an Ihrer Nase vorbei. Sie wisch erneut 2 Schritte zurück und brachte dabei fast ihre Kinder zu Fall. Ich machte währenddessen 3 Schritte auf Sie zu. erneut holte ich ein zweites mal aus und der Ast traf sie direkt neben der Schläfe, und sie ging bewusstlos zu Boden. Die Kinder waren vor Angst wie gelähmt und brachten keinen Ton über Ihre Lippen.
Eilig nahm ich meinen Rucksack ab, kippte ein wenig Chloroform auf das Tuch und warf mich als Erstes auf den Jungen. Ich drückte ihm das Tuch in sein Gesicht. Er verlor innerhalb von wenigen Sekunden das Bewusstsein. Das Mädchen zitterte am ganzen Leib und rührte sich weiterhin keinen Millimeter. Ihre Augen waren vor Angst und Entsetzen weit aufgerissen und Tränen rannen Ihre Wangen hinab. Ich wendete die gleiche Prozedur bei ihr an und drückte das Tuch auf ihr Gesicht. Auch Sie war innerhalb weniger Sekunden ohnmächtig.
Vorsichtshalber musste ich mich aber davon überzeugen, da die Kinder noch lebten. Als ich eine Hand unter Ihre Nasen hielt, konnte ich den warmen Atem, den Sie von sich gaben, spüren. Um sicher zu gehen, legte ich den Zeige- und Mittelfinger noch an Ihre Halsschlagader und überprüfte Ihren Puls. Er schlug kontinuierlich in einem ruhigen Rhythmus.
Eilig holte ich den Handkarren und schaute, ob die Drei noch bewusstlos waren. Brigitte begann sich zu Rühren und zu sich zu kommen und schlug ihre Augen auf. Sie erblickte mich und versuchte etwas zu sagen. Ich schüttelte mit dem Kopf, um Ihr ein Nein anzudeuten. Schnell holte ich nochmals die Falsche mit der Chloroform aus dem Rucksack und träufelte ein wenig auf das Tuch und drückte es ihr auf Mund und Nase. Augenblicklich war Sie wieder weg.
Ich hob die Drei vom nassen Waldboden auf und legte sie auf den Handkarren. Ihre Kleidung war mittlerweile durchnässt. Dadurch, dass ich den Hilleroder Wald wie meine linke Westentasche kannte, kamen mir meine Kenntnisse sehr gelegen. So konnte ich die Drei ohne große Mühe über eine Abkürzung in Eldars Haus bringen.
Als ich am Haus ankam und er mich mit dem unerwarteten Besuch seiner neusten Probanden sah. War er überaus entzückt und lobte mich, sogar für meinen, wie er es nannte „Gute Tat!“ Ich unterrichte ihm, dass Christopher auf dem Weg hierher sei, um Rache an uns nehmen zu wollen. Er lachte entzückt auf und schüttelte ohne ein Wort zu sagen seinen Kopf.
Sein Hauptaugenwerk lag allerdings sofort wieder auf den Kindern, die immer noch auf dem Handkarren mit dem Holz lagen. Eilig überprüfte er deren Puls. Da sie immer noch bewusstlos waren, zögerte er keine Sekunde und drückte den beiden ein Kissen ins Gesicht, sodass sie erstickten. Er wollte den Kleinen nicht wie seine anderen Opfer mit einem Messer das Leben nehmen. „Schließlich war er ja kein Unmensch.“
Ich behielt in der ganzen Zeit Brigitte im Auge und war von Ihrer Schönheit fasziniert. Meine Fantasie begann buchstäblich Purzelbäume zu schlagen. Das Verlangen nach ihr wuchs von Sekunde zu Sekunde. Eilig schnappte ich mir die Schiefertafel und schrieb etwas darauf. Anschließend tippte ich Eldar auf die Schulter und zeigte ihm meine Bitte, die ich auf die Tafel geschrieben hatte.
Er Antwortet nur darauf: „Tu, was du nicht lassen kannst!“ Aber denke daran: Sie wird dir nicht gehören und sie wird ebenfalls sterben. Wichtig sind nur Ihr Hirn und dass unser werter Freund Christopher anschließend unser Zeuge für meine Experimente bleibt.“ „Also nimm sie dir, solange ihr Körper noch warm ist!“ „Aber zuerst bringst du bitte die beiden Kinder runter in den OP-Raum.“
Eilig tat ich das, was Eldar mir aufgetragen hatte, und war hoch erfreut über seine Zustimmung, dass ich Brigitte nehmen durfte. Meine perverse Lust steigerte sich von Minute zu Minute immer mehr, in ein ungeahntes Höchstmaß. Ich schnappte mir Brigitte, nahm sie vom Handkarren in meine Arme und trug sie in das Haus. Als ich 30 Minuten später den OP-Raum betrat, war ich befriedigt, und Eldar hatte bereits den Kopf des Jungen geöffnet und sein Gehirn entnommen.
Als er mich sah, grinste er nur hämisch und fragte mich: „Wie, schon zurück? Hat es wesentlich Spaß gemacht?“ Ich nickte ihm zustimmend zu. „Hast du Sie in einen Rollstuhl gefesselt?“ ,fragte er mich anschließend? Wiederum nickte ich und nahm erneut meine Tafel zur Hand. Darauf schrieb ich: „Ich habe Sie in den leeren Raum neben meinem Schlafzimmer gebracht und Sie vorsichtshalber noch einmal chloroformiert.“
„Sehr gut, mein Lieber!“, sprach Eldar zu mir und klopfte mir auf die linke Schulter, bevor er sich wieder seiner Arbeit widmete. Er ging auf den Optischen mit dem Mädchen zu. Er ergriff das blutverschmierte Skalpell und öffnete Ihren Kopf. Innerhalb von 15 Minuten hatte er auch ihr Gehirn entnommen und legte es in eines der Gläser. Das Läuten des kleinen Glöckchens über der Tür zum Tunnel erklang. Ich wusste, dass es von Christopher verursacht wurde und er die Falltür geöffnet hatte. Meine Stimme in meinem Kopf fragte sich, ob er immer so lange braucht oder ob er sich absichtlich so viel Zeit ließ.
Eldar blickte mich an und mit einer Geste seines Kopfes deutete er mir an, dass wir uns auf den Weg zum alten Holzhaus machen mussten. Eilig nahm ich das Mädchen vom Tisch und legte es zu Ihrem Bruder. Eldar warf ein weißes Tuch über den Rolltisch, auf dem die beiden Leichen der Kinder lagen, und ich schob Sie in den Raum, in dem wir, Christian und Holger, Wochen zuvor gefangen hielten. Sogleich machten wir uns auf den Weg zum Kellerraum mit dem alten Holzhaus.
Dort angekommen fanden wir Christopher vor dem neuen Regal mit den Habseligkeiten seiner Freunde und ihm stehend vor. Eldar begrüßte ihn. Doch seine Frage konnte er nicht mehr beantworten, da ich ihn eilig mit Chloroform betäubte.
Ich schüttelte meinen Kopf und versuchte mich abzulenken. Schließlich musste ich zum Haus der Familie Andersen und hatte dort etwas zu erledigen. Ich wollte Eldar nicht wieder enttäuschen und ich wusste, wenn ich wieder mit leeren Händen zurückkommen würde, gäbe es eine saftige Strafe. Eldar ist nun mal nicht zimperlich und würde mir eine mit den Lederheimen verpassen. Ich stellte das Glas zurück, durchquerte die beiden Räume und ging die Kellertreppe hinauf. Ich öffnete die Falltür, verließ den Keller und schloss diese wieder. Schnell räumte ich die Möbel, die Christopher einige Tage zuvor weggeräumt hatte, wieder an Ihren Platz und machte mich auf den Weg nach Gardevang.
Als ich den Wald verließ, kam der Mond zum Vorschein – und ich erkannte in einiger Entfernung das Dorf. Ich löschte meine Laterne und ging im Licht des Mondes in die Richtung, in der das Haus der Familie lag. Dort angekommen hebelte ich das Fenster zur Wohnstube auf und klettere in das Haus hinein.
Der Geruch nach verwesenden Leichen war mittlerweile riechbar. Das Ticken der Uhr in der Wohnstube war als einziges Geräusch zu hören. Leise machte ich mich ans Werk und holte das Glas, Formaldehyd, Skalpell und die Knochensäge aus meinem Rucksack und stellte alles auf die Vitrine. Anschließend nahm ich den Leichnam von Christopher aus seinem Sarg und legte ihn auf den Tisch in der Küche.
Dort schnitt ich ihm unterhalb des Haaransatzes die Kopfhaut weg. Anschließend nahm ich die Knochensäge, entfernte die Schädeldecke und entnahm sein Gehirn genauso fachmännisch wie Eldar es tat. Das jahrelange heimliche Observieren von Eldar hatte also seinen Zweck erfüllt. Ich nahm das Gehirn, legte es in das Glas und goss das Formaldehyd darüber. Anschließend verschloss ich es und packte es in meinen Rucksack. Ich setze ihm die Schädeldecke wieder ein und nähte ihm die Kopfhaut wieder an. Den Leichnam von Christopher legte ich behutsam in seinen Sarg zurück.
Aus einem Schrank in der Wohnstube nahm ich saubere Tücher und reinigte die Sauerei auf dem Boden. Zwar war das Blut von Christopher schon zähflüssig, da die Leichenflecken sich nicht mehr wegdrückten, aber durch die Verbindung mit seinem Hirnwasser entstand schon eine ordentliche Sauerei.
Anschließend packte ich die Tücher in einen Kopfkissenbezug, den ich im Schlafzimmer aus einem weiteren Schrank holte. Ich stellte den provisorischen Sack neben dem Fenster ab und begann damit, irgendwelche Hinweise auf Eldas Experimente, die Christopher schriftlich hinterlassen haben könnte, zu suchen. Doch die Suche blieb leider ohne Erfolg.
Als ich zurück in die Wohnstube ging, fiel mein Blick wieder auf Brigitte. Sofort überkam mich wieder diese perverse Lust und ich wollte sie erneut haben. Doch diesen Schritt wollte und konnte ich nicht gehen. Ich unterdrückte mein Verlangen und schlich mich aus dem Haus auf die Trissebude im Garten. Dort ließ ich meinem Trieb freien Lauf und achtete darauf, keine Spuren zu hinterlassen.
Als ich befriedigt war, kehrte ich nochmal in das Haus zurück. Ich stellte mich vor den Sarg von Brigitte und entschuldigte mich stumm und mit der Stimme in meinem Kopf für meine perversen Schandtaten und Lüste bei ihr.
Anschließend nahm ich meinen Rucksack und das Bündel mit den verdreckten Tüchern und machte mich auf den Rückweg. Kurz bevor ich das Haus verließ, fiel mir wieder ein, dass Eldar mir einen Zettel gegeben hatte und ich ihn in meine Jackentasche gesteckt hatte. Eilig kramte ich ihn hervor.
Ich faltete ihn auseinander und sah, was Eldar darauf geschrieben hatte.
„Unser herzlichstes Beileid zum Verlust Ihres Sohnes und der ganzen Familie.“
Ich legte den Zettel in den Sarg mit Christopher und verließ endgültig das Haus.
In meinem Kopf hallten die geschriebenen Worte noch einige Zeit nach. Diese Ironie, die Eldar mit diesem Satz bewiesen hatte, zeigte nur, wie wahnsinnig er mittlerweile geworden war. Er selbst hatte Brigitte und die Kinder ermordet und Christopher hatte sich selbst den Strick um den Hals legen lassen. Ich habe Schuld auf mich geladen, indem ich sein Handlanger bin, aber ich habe nie jemanden ermordet und würde dies auch nie tun. Er hingegen badet buchstäblich bis zum Hals im Blut seiner Opfer.
Innerlich hoffte ich, dass Christopher nichts über die Morde an seinen Freunden und seiner Familie aufgeschrieben hatte.
Gardevang, der 27.01. 1876
Heute wurde die Familie der kalten und nassen Erde dem Friedhof in Kopenhagen übergeben. Weit weg von Gardevang. Doch ich ließ es mir nicht nehmen, heimlich nach Kopenhagen zu fahren und der Trauerfeier beizuwohnen.
Es reichte Eldar anscheinend nicht, dass er mich vor 2 Tagen, als er nachhause kam, und nichts Schriftliches dabei hatte, was auf die Unsterblichkeit der Geschichte des Doktors Eldar Mikkelsen hinwies, schon bestrafte. Eldar wurde erneut zum Monster, das er wirklich ist. Er nahm den Lederriemen und prügelte damit auf mich ein. Überall am Körper habe ich nun blaue Flecken. Das Einzige, was er verschont hatte, war mein Gesicht und meine Hände. Er wollte um jeden Preis verhindern, dass es jemandem auffällt, dass er mich schlägt und malträtiert.
Aber so war es schon immer.
Damals als ich mich im 3. Jahr meines Studiums befand und die Professoren erkannten, welches Talent in mir steckte witterte Eldar schon Gefahr. Er konnte es nicht tolerieren und akzeptieren, dass ich genauso begabt war wie er selbst es war.
Als ich ihn eines Abends von seiner Arbeit abholte, um mit ihm im Wirtshaus ein Bier zu trinken, hatte ich keinen Schimmer, was mich erwartete. Nachdem wir das Wirtshaus verlassen hatten und ich ihm auf dem Weg zu seiner Wohnung erzählte, wie die anderen Ärzte und Professoren mich einschätzten und lobten, begann er seltsam zu wirken. Wir kamen schließlich an seiner Wohnung an und er bat mich, mit hineinzukommen.
Er schloss seine Türe auf und bat mich herein. Er fragte, ob ich noch ein Glas Wasser wollte, und ich bejahte dies. eilig ging er in seine kleine Küche und holte das Wasser. Als er zurückkam, berichtete ich ihm, dass man mir angeboten hatte, ebenfalls 2 Jahre an der Charite in Berlin studieren zu können. Er freute sich sogar für mich, doch das war der Punkt, an dem sein wahres Ich zum ersten Mal zum Vorschein trat. Ich setzte das Glas das er mir reichte an und trank es auf einen Zug leer. Wir unterhielten uns noch kurz und ich stand auf, um zu gehen.
Gerade als ich den halben Raum durchquert hatte, merkte ich, wie mir schwindelig wurde und ich mich an einem Stuhl festhalten musste. Ich brach zusammen und erwachte erst am nächsten Morgen wieder.
Als ich aufwachte, musste ich mich erst einmal orientieren, wo ich war. Schnell merkte ich, wie mein Hals seltsam brannte und ich nicht richtig schlucken konnte.
„Aaaah!“ „Du bist wieder wach!“, sagte er zu mir und ich drehte den Kopf in seine Richtung. Ich öffnete den Mund, um etwas zu sagen, und ein stechender Schmerz durchfuhr Ihn. Eldar sprang derweil eilig auf und sprach weiter.
„Gebe dir keine Mühe, du wirst nie wieder ein Wort sprechen können!“, sagte er in einem ruhigen und ironischen Tonfall zu mir. Verwundert schaute ich ihn an. Er zeigte mit seinem linken Zeigefinger auf eine Schale, die auf dem kleinen Nachtisch neben seinem Bett, in dem ich lag, stand. Ich hob meinen Kopf und erkannte, was in der Schale lag.
Ich griff mir augenblicklich in den Mund und merkte, dass ich keine Zunge mehr hatte. Das Brennen in meinem Mund und Hals nahm schlagartig zu.
Eldar beugte sich über mich und begann mit einem hasserfüllten Ton zu sprechen.
„Ich dulde keine Konkurrenten neben mir. Auch nicht, wenn es der eigen Bruder ist. Du wirst niemals so brillant werden wie ich und den Namen Mikkelsen so gut vertreten können, wie ich dies tue. Ich habe dich für immer zum Schweigen gebracht und dir die Zunge aus dem Mund geschnitten. Zusätzlich habe ich dir die Stimmbänder verätzt, damit nie wieder ein Ton aus deinem Mund kommen wird. Du möchtest doch bestimmt wissen, wie ich dich betäubt habe? „
Ich nickte ihn an. Er griff in seine Hosentasche und zog ein kleines Glas Flüssigkeit hervor. Er drehte das Etikett, das an Ihr klebte, zu mir und ich konnte die Aufschrift „Opium“ lesen. Geschockt schaute ich ihn an und er begann zu lachen. Tränen stiegen mir in die Augen.
„Aber, aber, wer wird denn gleich weinen? Ich habe dich nur von einer Last, die zu groß für deine Schultern war, befreit. Also sei kein Weichei und reiß dich gefälligst zusammen, anstatt zu heulen wie eine Mimose. Ertrag den Schmerz wie ein Mann!“
Und mit diesen Worten schlug er mich das erste Mal mit der flachen Hand direkt in mein Gesicht. „Sei lieber froh, dass ich dich betäubt habe und dann erst die Zunge entfernt habe. Wärest du wach gewesen, wärest du vor Schmerz ohnmächtig geworden. „Ich bin ja schließlich kein Unmensch!“
Er reichte mir eine Tasse mit Kamillentee darin und forderte mich auf, den Mund damit zu spülen. Ich schob seine Hand, die Tasse hielt beiseite und schaute weg. Doch Eldar wurde durch die Geste nur noch wütender. Er stellte die Tasse ab und drehte meinen Kopf zu sich und drückte mich in das Kissen. Anschließend, setze er ein Knie auf meine Brust. Ich versuchte, mich zu wehren, aber es hatte keinen Zweck. Mit Daumen und Zeigefinger hielt er mir die Nase zu und ich musste zwangsläufig durch den Mund atmen. Er griff nach der Tasse und kippte mir den Inhalt in den Mund. Ich verschluckte mich daraufhin und spuckte einen Teil des Tees wieder aus.
Der Tee war vor Blut rot gefärbt. Den Rest schluckte ich krampfhaft hinunter. Eldar ließ von mir ab und ich spürte, wie mich erneut das Gefühl des Betäubtwerdens übermannte. Ich konnte noch sehen, wie er 4 Verbände, die neben der Schale mit meiner Zunge lagen, nahm.
Als ich wieder aufwachte, war Eldar weg und ich lag an allen Vieren gefesselt im Bett. Ein Zettel hing am Fußende des Bettes, auf dem stand, dass er mich von der Universität abmelden und wir uns auf die Reise in unser Elternhaus begeben würden.
Schon komisch, dass meine letzten Worte, die ich zu Eldar sagte, diese waren, dass ich ihn von klein auf immer bewundert habe und immer so sein wollte wie er. Doch sein Wahnsinn ließ keine Rivalen und keine Konkurrenten in seiner Nähe zu. Und so schnitt er mir aus Hass und Eifersucht über meine Begabung eiskalt die Zunge heraus und flößte mir Säure ein, die meine Stimmbänder verätzten. Er zwang mich in ein Leben der Stille und unterwarf mich seinem Willen. Ich wusste seit diesem Moment an, dass er mich immer dominieren würde, und es war besser für mich, ihm zu gehorchen.
Doch nun sitze ich wieder hinter der geschlossenen Tür des OP-Raums. Ich bin sein zweiter Schatten, unsichtbar und doch allgegenwärtig.
Manchmal, wenn ich in den Spiegel blicke, sehe ich das Gesicht meines Bruders, das Gesicht des Mannes, der mir meine Stimme nahm. Doch unter der Oberfläche brodelt etwas: ein Feuer, das nach Freiheit dürstet, das nach Rache schreit. Ich bin nicht nur Ansgar, der Stumme, der Diener von meinem Bruder Doktor Eldar Mikkelsen. Ich bin auch der Mann, der einst sprach, der einst träumte und der einst liebte. Leider verblassen diese Erinnerungen langsam, wie die Schreie der Opfer, die in den Mauern unseres Elternhauses Hauses widerhallen. Und während ich meinem Bruder, dem großen Doktor Mikkelsen, diene, während ich seine Befehle befolge und seine dunklen Geheimnisse hüte, frage ich mich manchmal, ob ich jemals wieder frei sein werde.
Doch bis dorthin verfolge ich die verlorenen Seelen, die sich in die Nähe des Waldes und unseres und des verfallenden Holzhauses wagen. Meine Sinne sind geschärft, um ihre Anwesenheit zu erkennen, lange bevor sie das Unheil überkommen wird.
Es erregt mich, genauso wie meinen Bruder. Ich beobachte Ihn bei seiner Arbeit und schaue zu, wie er seine obskuren Versuche durchführt, und ich finde eine perverse Befriedigung darin, meinem Bruder bei seinem teuflischen Werk zuzusehen. Oft erwische ich mich dabei, wie meine Hand in meine Hose wandert und ich damit beginne, mich zu streicheln.
Noch bevor ich diesen Gedanken weiter verfolgen konnte, hörte ich das Glöckchen über der Tür im OP-Raum läuten und hörte Eldar nach mir rufen. Ansgar, kommst du bitte? „Es gibt Arbeit für Dich!“
Das nächste Opfer wartet bereits ahnungslos im Keller des alten Holzhauses im Hilleroderwald auf uns.