
Live aus dem Geisterhaus (Phasmophobie 3)
ACHTUNG: VERSTÖRENDER INHALT
Bitte beachten Sie, dass es sich bei dem folgenden Text um eine Creepypasta handelt, die verstörende Themen beinhalten kann, wie zum Beispiel Gewalt, Sexualisierung, Drogenkonsum, etc. Creepypastas sind fiktive Geschichten, die oft dazu gedacht sind, Angst oder Unbehagen zu erzeugen. Wir empfehlen Ihnen, diesen Text nicht zu lesen, wenn Sie sich davon traumatisiert oder belästigt fühlen könnten.
Noch einmal werde ich jetzt durch das sogenannte Geisterhaus gehen, liebe Hörer, noch einmal auf der Suche nach jenem Geist, der hier spuken soll. Begleiten Sie mich live dabei, hören und erleben Sie selbst, ob hier übersinnliche und unerklärliche Dinge vorgehen.
Im Augenblick befinde ich mich im großen Foyer, vor mir die breite Treppe, die in die oberen Stockwerke hinaufführt, wo auch die Tragödie geschehen ist, die mich überhaupt in dieses alte, leerstehende Gebäude führte. Falls Sie es nicht mitbekommen haben sollten, an Halloween haben drei Studenten hier in diesem Haus die Nacht verbracht, angeblich, um Geister zu jagen. Eine junge Frau, Lea S. kehrte am Morgen nicht wieder zurück, ihre Leiche wurde später im angrenzenden Wald gefunden.
Ihre Kommilitonen und Mitbewohner, Ole H. und Yannik B. Erzählten daraufhin jene absurde Geschichte einer Geistererscheinung, die ihre Freundin angeblich oben auf dem Dachboden gepackt und umgebracht haben soll. Die Polizei hingegen vermutet stattdessen eine Beziehungstat, da, wie sich herausstellte, die beiden jungen Männer auch sexuelle Kontakte zu ihrer Mitbewohnerin pflegten.
Es erscheint somit wahrscheinlicher, dass Eifersucht das Motiv für eine abscheuliche Tat ist und keinesfalls eine paranormale Ursache. Doch wir, liebe Hörer, gehen der Sache natürlich auf den Grund, weshalb ich mich jetzt seit einigen Stunden in diesem alten Herrenhaus befinde, jeden Raum schon mehrfach untersucht und natürlich bis jetzt nichts gefunden habe, was auf einen Geist oder was auch immer hinweist.
Inzwischen jedoch ist es dunkel, es geht auf Mitternacht zu und wenn Sie jetzt erst zugeschaltet haben, können Sie noch einmal live miterleben, wie ich jeden einzelnen Raum inspiziere und auf alles achte, was möglicherweise nicht mit rechten Dingen zugeht. Sollte sich hier eine untote Seele befinden, müsste sie sich mir doch zeigen, denken Sie nicht?
Nun beginne ich meinen Rundgang im sogenannten Salon, einem großzügigen Raum mit offenem Kamin und Blick durch große Fenster hinaus in den Garten. Es muss einmal ein sehr imposanter Raum gewesen sein, doch davon ist nicht mehr viel übrig, denn immerhin stand dieses Gebäude über etliche Jahre leer und der Verfall hat seine deutlichen Spuren hinterlassen.
Den Recherchen zufolge war das hier übrigens einmal der Wohnsitz einer einst reichen Unternehmerfamilie aus der Stadt, die sich dann finanziell übernahm, immer mehr Personal entlassen und die Firma letztlich schließen musste. Von da an begann auch der private Abstieg, der damit endete, dass das Haus irgendwann zwangsversteigert werden musste und anschließend häufiger den Besitzer wechselte, dann aber viele Jahre komplett leer stand und jetzt daher in jenem heruntergekommenen Zustand ist, den ich hier vorfinde. Über das weitere Schicksal der Familie gibt es leider keine Aufzeichnungen, vermutlich zogen sie fort, doch das konnten wir in der Redaktion nicht in Erfahrung bringen.
Hier an den Salon schließt sich ein Durchgangszimmer an, vielleicht war es einst ein Esszimmer, das lässt sich heute leider nicht mehr sagen. Der Teppich auf dem Boden ist an den meisten Stellen durchgescheuert und die Tapete hängt in Fetzen von den Wänden. Genau wie im Salon und in allen anderen Räumen prangen leider auch hier etliche Graffiti an den Wänden, die meisten davon lassen sich auch mit sehr viel gutem Willen nicht als Kunst bezeichnen.
Heute ist es ja geradezu in Mode gekommen, in leerstehende Gebäude einzudringen, es heißt zwar immer, die sogenannten Urbexer würden diese Lost Places mit Respekt behandeln, doch der überall zu beobachtende Vandalismus spricht eine andere Sprache. In diesem Zusammenhang möchte ich noch einmal darauf hinweisen, dass es sich bei diesem Hobby um Hausfriedensbruch, also um eine Straftat handelt.Wir, liebe Hörer, haben uns natürlich von den jetzigen Eigentümern eine Erlaubnis geholt, damit ich hier heute live für Sie vor Ort sein und berichten kann, sobald ich etwas Ungewöhnliches bemerke.
Inzwischen befinde ich mich übrigens in der Küche, die durchaus noch als solche zu erkennen ist, wenn natürlich auch in einem nicht mal mehr museumsreifen Zustand. Hier zu meiner Rechten gibt es noch eine fensterlose Abstellkammer, die in früheren Zeiten vermutlich auch als Kühlkammer genutzt wurde, doch auch hier in der Dunkelheit ist nichts zu sehen, was auf paranormale Aktivität hindeutet.
Falls Sie sich fragen, wie ich hier unterwegs bin, kann ich Ihnen verraten, dass ich tatsächlich allein in diesem Haus unterwegs bin, ausgestattet mit einer Kopflampe, da es leider keinen Strom gibt und eben einem Mikrofon und Sender, damit Sie mich hören und live dabei sein können. Außer mir ist niemand hier, damit unsere Reportage so authentisch wie möglich ist.
Meinen Rundgang durch die untere Etage habe ich damit jetzt beendet und steige die Treppe nach oben empor. Hier befindet sich ein langer Flur, von dem mehrere Türen abgehen sowie die schmale Bodentreppe, die ich mir allerdings für den Schluss dieses Rundganges aufhebe. Zunächst einmal werde ich nun die Zimmer auf dieser Etage inspizieren. Die Türen stehen alle offen, wenn sie denn überhaupt noch vorhanden sind. Leider sind auch etliche Fenster zerbrochen, so dass es inzwischen unangenehm kalt ist. Seien Sie also froh, dass Sie mir aus Ihrem gemütlich warmen Wohnzimmer zuhören können.
Oh, dieses Zimmer ist interessant. Es muss ein Schlafzimmer gewesen sein, jedenfalls befindet sich das Bett noch darin, ein rustikales Holzgestell, sogar die Matratze ist noch vorhanden. Da aber auch hier das Fenster zerbrochen ist, scheint von dem großen Baum davor einiges Laub in den Raum geweht zu sein, das nun den Nährboden für allerlei Unkraut bildet, das hier zu wachsen beginnt. Vor allem die Matratze ist über und über von grünem Gras bewachsen, man könnte sagen, die Natur sei jetzt hier eingezogen.
Wenn ich mir sämtliche Zimmer ansehe, dann stelle ich immer wieder fest, dass die Spuren menschlicher Nutzung sozusagen immer mehr verwischen. Das bedeutet aber noch lange nicht, dass es hier Übersinnliches zu entdecken gibt, liebe Hörer, es ist einfach ein altes Haus, das seinen früheren Glanz schon lange eingebüßt hat. Deutlich wird dies auch in dem Raum, in dem ich mich jetzt befinde, denn hier hat sich der Putz nahezu gänzlich von der Wand gelöst und dass nackte Mauerwerk ist zu sehen.
Also gehe ich jetzt den Flur entlang zurück in Richtung Treppenhaus.
Moment, haben Sie das auch gehört? Es kam von oben. Und jetzt höre ich Schritte von der Treppe her, die zum Dachboden führt. Ist das Mikrofon gut genug, dass Sie es auch hören können? Ist dort oben etwa noch jemand? Will mir jemand einen Streich spielen?
Oh… „Wer… sind… Sie?“ … „Aber… das kann doch nicht sein…“ … „Nein, ich bin Reporter, ich bin hier, um… nach… Geistern… zu… suchen.“ … „Aber… nein… das ist doch nicht möglich!“ …
Liebe Hörer, Sie können sie nicht sehen, doch Sie hören ja ihre Stimme. Es ist eine Frau, seltsam durchscheinend wie eine Projektion, doch sie steht nun einmal real vor mir und… ich kann mir das wirklich nicht erklären.
„Was?“ … „Nein, nicht doch, ich wollte Ihre Ruhe nicht stören.“ … „Ich wusste doch nicht, dass hier… dass hier jemand lebt.“ … „Aber… ich meine… bitte erklären Sie mir doch, was hier vor sich geht… vielleicht auch meine Hörern…“ … „Was? Nein, ich will nicht mitkommen.“ … „Bitte… das geht doch nicht… was soll das denn?!?“ … „Nein… bitte… lass mich los!“