Kennt ihr das? Wenn ihr permanent von sogenannten „Freunden“ umgeben seid? Ich schon.. Dabei gehen sie mir so auf die Nerven! So sehr, dass ich manchmal am liebsten kotzen möchte!
Aber zuerst zu mir. Mein Name ist Frank. Ich bin ein 17 jähriger Schüler und sehr beliebt könnte man meinen.
Egal. In der Schule werde ich praktisch umzingelt von Klassenkameraden, welche vorgeben, meine Freunde zu sein. Ich mag die meisten aber nicht.
Das schlimmste von allen, zwei von ihnen laden sich regelmäßig selbst zu mir nach Hause ein.
Warum ich nichts dagegen sage? Naja…ich kann einfach nicht „Nein“ sagen. Selbst schuld, oder?
Ich habe auch schon mit meinen Eltern darüber gesprochen, doch meine Mutter scheint sich daran nicht weiter zu stören und mein Vater interessiert sich nur für die Jagd und seine Pistolensammlung, die er mir oft stolz vorführt und mir somit ungewollt Kenntnisse darüber nähergebracht hat. Das nur, weil ich nicht „Nein“ sagen kann.
Jedenfalls ist es auch heute wieder so, dass die beiden, welche im übrigen Katja und Tim heißen, nach der Schule mit mir nach Hause kommen.
Sie scherzen auf dem Weg über alles Mögliche. Ich laufe entnervt daneben und schweige.
„Hey Franky, meinst du nicht, dass du dich an unserem Gespräch beteiligen könntest?“, fragt Tim scherzhaft und klopft mir auf die Schulter.
Ich zucke zusammen. „L-Lass das!“, rufe ich genervt. Ich kann Berührungen nicht mehr ab seit… Seit wann eigentlich? Seit 2 Jahren glaub ich, keine Ahnung mehr warum.
Einige mir entgegenkommende Passanten drehen sich nach uns um, so wie es alle tun, wenn es auf der Straße laut wird.
Wie peinlich. Ich hasse es, wenn ich angestarrt werde.
Der Rest des Tages vergeht ähnlich nervig. Katja und Tim bleiben bis Abends und überreden mich dazu, sie bei mir übernachten zu lassen.
Nicht nur das, sie überreden mich, dass die beiden in meinem Bett schlafen und ich auf meinem Feldbett, weil sie ja schließlich die Gäste sind.
Ich hasse es. Ich will „Nein“ sagen, bekomm es aber nicht auf die Reihe. Meine Familie scheint sich wie immer nicht an meinen Gästen zu stören.
Die folgenden Tage laufen fast gleich ab. Erst die Schule und danach begleiten mich die Katja und Tim nach Hause. Es geht zwar schon lange so, aber ich kann mich irgendwie nicht ganz an die beiden gewöhnen.
Auf meine Frage, warum sie eigentlich so ziemlich immer mit zu mir kommen, zuckt Katja mit den Achseln und erwidert: „Weil es cool ist bei dir zu pennen, Frank.“ Sie streicht mir über die Schulter und ich schlage reflexartig ihre Hand weg. „Du weißt, d-dass ich das n-nicht leiden kann!“, schreie ich fast. Beide lachen.
Eine Rentnergruppe unweit vor uns dreht sich nach uns um, sie schauen mich an und schütteln missbilligend ihre Köpfe.
Wie ich es hasse, angestarrt zu werden. Tim schafft es dennoch, mich halbwegs wieder zu beruhigen.
Einen Tag später, Freitag um genau zu sein, gehe ich nach der Schule mit Katja und Tim einkaufen, um genug für das Wochenende daheim zu haben. Dort streite ich mich mit Tim wegen der Wahl des Essens, als zwei Tussis aus meiner Schule an mir vorbeilaufen, sich nach uns umdrehen und kichern.
Ich glaube, sowas wie „So ein Loser“ von der einen zu hören.
Wut überkommt mich. Was fällt denen ein. So unangenehm und peinlich.
Katja legt ihre Hand auf meine Schulter, die ich wegschlage. „Fass mich nicht dauernd an!“, brülle ich sie an, was sie sichtlich kränkt. Ich entschuldige mich widerwillig gleich danach
Tim kommt nah an mich heran. „Hast du es nicht auch endgültig satt, dass du dauernd angestarrt wirst?“, fragt er mich in einem eigenartigen Tonfall. Ich nicke kaum merklich.
Er grinst und reicht mir etwas, was in einem schwarzen Tuch eingewickelt ist. Es fühlt sich hart an. Ich packe es aus und ein tiefer Schock durchfährt mich. „Das….Das..“, beginne ich perplex.
Katja und Tim grinsen eigenartig. „Das ist ein Colt..M1911.“, sage ich, während mir ein kalter Schauer den Rücken herunter läuft.
Ich verstecke die Waffe, sodass andere Einkäufer sie nicht sehen. „Das Magazin ist geladen.“, sagt Tim lächelnd. „Warum fängst du nicht endlich an, dich zu rächen Franky!?“ fährt er fort und deutet auf die Mädchen, welche am Zeitschriftenregal stehen.
Ich zittere und meine Hände sind nass vom Schweiß. Ich glaube, ich sehe aus wie eine Leiche, so bleich wie ich vermutlich bin. „Wa-Warum sollte ich..das tun?“ frage ich kleinlaut. „Ich…Ich will niemanden töten.“ Katja erwidert mit sanfter Stimme: „Weil du dich danach besser fühlen wirst, vertrau uns.“
Ich schüttle den Kopf mehrmals. Mein Herz rast. Tim wird wütend. Er packt mich am Arm. Ich versuche vergeblich ihn abzuschütteln. Seine Augen stechen in die Meinen. „Du scheiß Memme wirst immer zulassen, dass man dir auf der Nase rumtanzt, wenn du es nicht änderst! Töte sie!“
Seine Worte dringen in meine Psyche ein. Brechen mich. Mein Blick wandert zu Boden, als ich nicke. Ich kann einfach nicht „Nein“ sagen.
Wie von selbst bewegen sich meine Füße in Richtung der Mädchen am Zeitschriftenregal. Katja und Tim feuern mich lauthals an, was aber keinen der Einkäufer zu stören schien. Sie schienen es nicht einmal zu bemerken.
Als ich bei den Mädchen ankomme, schauen sie mich abwertend an. Diese Blicke. Meine Unsicherheit wird zu Wut.
Die Wut übermannt mich. Ich hebe blitzartig den Colt. Sie schreien. Zwei Schüsse. Zwei Treffer in ihre Köpfe. Sie sacken leblos zusammen. Panik bricht aus, sowohl bei mir, als auch bei den anderen Einkäufern. Aus blanker Panik verschieße ich mein restliches Magazin, bestehend aus 5 Kugeln wahllos auf Einkäufer, die leblos zusammensacken.
Überall Blut. Ich übergebe mich, bevor ich zu Boden gerissen werde. Ein Mann in Zivilklamotten, dafür mit einem geübten Polizeigriff. Ich flehe Katja und Tim an mir zu helfen, doch sie lachen mich nur aus. Der Fremde interessiert sich nicht für die beiden, nur für mich.
Später kommt die Polizei. Ich allein werde verhaftet. In der U-Haft erzähle ich während des Verhörs die Geschichte.
Niemand glaubt mir, obwohl Katja und Tim neben mir sitzen und auch mit der Polizei reden, die ihnen aber nicht zuhören. ich wurde doch nur angestiftet. Sie nennen mich „Wahnsinnig“.
Warum? Nur weil ich nicht „Nein“ sagen kann? Das Jugendgericht verurteilt mich zum Aufenthalt in einer Nervenheilanstalt. Aber warum nur? Ich bin nicht verrückt….
==Epilog: In der Anstalt==
„Das ist also ihre Geschichte Frank?“ fragt mich der Therapeut der Anstalt. Ich nicke stumm.
Der Therapeut rückt seine Brille zurecht und mustert mich einige Zeit lang.
Katja und Tim sitzen neben mir, weil sie, wie sie sagen, mir „beistehen“ wollen in dieser schweren Zeit und es ihnen angeblich genehmigt wird.
Aber von wem? Der Therapeut fragt mich: „Sind Katja und Tim in diesem Augenblick anwesend?“ Ich ziehe eine Augenbraue hoch. „Natürlich, sie sitzen neben mir, was für eine dumme Frage!“ „Genau, gibs ihm Franky!“ feuert mich Tim an, doch der Therapeut ignoriert dies anscheinend.
Nun kramt der Therapeut in seinen Akten herum. „Wissen sie, normalerweise greife ich nicht auf so extreme Mittel zurück, aber in ihrem Fall muss ich aufgrund der Schwere ihres Leidens eine Ausnahme machen.“, sagt er und holt zwei Bilder heraus, welche er vor mir auf den Tisch legt.
Beim Anblick der Bilder ist mir, als ob sich alles zusammenzieht.
Das kann nicht sein. Das sind die…. „Genau.“ sagt der Therapeut, der meinem Blick den passenden Gedanken zuordnet.
„Das sind die Leichen von Katja und Tim, welche vor ca. Zwei Jahren erschossen worden sind.“ erklärt er mir sanft.
Meine Welt zerbricht. Das kann nicht sein. Sie sitzen doch….warte mal. Wo sind sie? Neben mir… sitzt niemand. Nur mein Therapeut und ich sitzen in diesem Raum. „Anscheinend waren sie dabei und haben das Trauma nie verarbeiten können, weshalb sie an einer sogenannten „Schizophrenie“ leiden. Kurz gesagt. Sie halluzinieren.“
Diese Wahrheit ist zu viel. „Der Mörder wurde nie gefasst, man hat nur Sie vor den Leichen knien sehen.“ Mein Herz. es rast unnormal schnell. Die Erinnerungen schießen hoch.
Ich schnappe panisch nach Luft. Mein Vater sagte mir damals… das war nur ein Unfall seinerseits… sie seien ihm einfach vor die Pistole gerannt… Dabei saßen wir einfach nur da und haben gespielt und er schoss mehrmals auf die beiden.
Ich durfte niemanden was sagen. Er drohte mir. Ich verdrängte es.
Mir wird schwarz vor Augen. Mein letztes Wort, bevor die ewige Schwärze mich umfängt… ist….“Nein“
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